13°

Die Zukunft ist digital – Siemens und der Mittelstand

Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge, Edge-Computing. Das sind nicht nur Schlagworte für die Großindustrie, sondern sie werden auch für die mittelständischen Auto-Zulieferer und Maschinenbauer zunehmend wichtiger. Siemens will den Mittelstand bei der digitalen Transformation unterstützen. Denn gerade die mittelgroßen Unternehmen waren schon immer das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und sie sollen es auch bleiben.

Eine größere Herausforderung hat es für die Wirtschaft noch nie gegeben. Der Übergang von der analogen zur digitalen Welt. Denn mit Hilfe der Digitalisierung kann die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschlands gesichert werden. Aber laut einer Studie der Commerzbank nutzt nur rund ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen bereits digitale Daten, um für sich die notwendigen neuen Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Doch die Zeit drängt. Denn die Mittelständler geraten durch Globalisierung und die zunehmende Innovationsgeschwindigkeit immer stärker unter Druck. Der Augsburger Industrieroboter-Hersteller Kuka weiß das aus eigener Erfahrung. Dessen CEO Klaus König sagte beim zweiten Mittelstandsforum in Stuttgart: “Die Entwicklungsgeschwindigkeit und die Adaptierfähigkeit, die wir bei unseren chinesischen Partnern erleben, sind absolut atemberaubend. Es ist wichtig, dass wir auf diese Anforderungen in der entsprechenden Geschwindigkeit reagieren. Und den deutschen Mittelstand global werden lassen.”

Und Thomas Rinn, Geschäftsführer der Unternehmensberatungsgesellschaft Accenture, ergänzte: “Ein Weckruf ist aus unserer Sicht angebracht, weil sich die Unternehmen auf Geschäftsleitungs- und Aufsichtsratsebene tatsächlich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen müssen. Also nicht nur Pilotprojekte freigeben, sondern das Ganze als System betrachten.”

Das ganze System betrachten – das macht der Siemens Digital Industries. Hier hat der Weltkonzern seine digitale Kompetenz für die Industrie gebündelt, um unter anderem noch gezielter Lösungen für den Mittelstand aller Branchen der diskreten und der der Prozessindustrie anbieten zu können.

Für Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries, spielt dabei vor allem die künstliche Intelligenz (KI) eine große Rolle. Gerade in der Fertigung. Helmrich: “Zuallererst ist KI einfach ein Computerprogramm, das sich mit Hilfe maschinellen Lernens ohne menschliches Zutun optimiert und dann auf dieser Grundlage Entscheidungen trifft. Doch zum Lernen braucht KI eine große Menge Daten. Und diese Daten sind nur dort vorhanden, wo Abläufe digitalisiert und Software- und Hardwareplattformen miteinander verknüpft sind.”

Wie KI Arbeitsprozesse verbessern und damit die Wirtschaftlichkeit gerade in der Produktion erhöhen kann, zeigt sich zum Beispiel im Amberger Siemenswerk. Hier erkennt KI, wann die Spindeln der Fräsmaschinen ihre beste Zeit hinter sich haben und schlägt deren Austausch noch vor einem Ausfall vor. “Das minimiert ungeplante Stillstände und spart Kosten”, erläutert Helmrich. KI wird auch bei der Qualitätskontrolle von Leiterplatten eingesetzt. Die Algorithmen rechnen aus, welche Teile schadhaft sein könnten. Und dann müssen nur noch diese in die zeitaufwendige Überprüfung mit Röntgenstrahlen geschickt werden.

Grundvoraussetzung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz sind also zum einen eine ausreichend große Datenmenge, zum anderen enorme Rechenkapazitäten, um die entsprechenden Algorithmen zu erzeugen. Das kann auf zwei Arten passieren. Einmal durch Datenverarbeitung in der Cloud, zum anderen durch Edge-Computing, direkt an der Maschine. Zweiteres hat viele Vorteile: Denn dadurch sind die Übertragungswege kurz, intelligente Applikationen verarbeiten die Daten fast in Echtzeit. Außerdem sind betriebsrelevante Daten so geschützt, eine Anbindung an weitere Systeme ist nur notwendig, um die KI-Anwendungen zu aktualisieren.

Cloud-Technologien eignen sich immer dann, wenn große Datenmengen ausgewertet werden sollen, zum Beispiel bei der Bereitstellung von Apps, bei Softwareaktualisierungen oder wenn es um Langzeitstatistiken geht. Eine solche Cloud-Plattform hat Siemens unter anderem auch für den Mittelstand entwickelt. Sie heißt MindSphere und ist ein offenes IoT-Betriebssystem. Die Daten gehören dabei den anwendenden Unternehmen, die auch die Entscheidung treffen, wer Zugriff darauf hat. “Unternehmen aller Branchen und jeder Größe können MindSphere nutzen – vom Automobil- bis zum Getränkehersteller, vom Mittelständler bis zum Großkonzern”, sagt Klaus Helmrich. In das System integriert ist die Low-Code-Plattform Mendix, mit der mobile Anwendungen oder Web-Apps schnell und einfach entwickelt werden können.

Rund um MindSphere gibt es mittlerweile eine eigene Welt. Ein kreatives Ökosystem mit weltweit mehr als 120 Mitgliedern. Die Nutzervereinigung wurde gegründet, um die Plattform weiterzutreiben. Allein in Deutschland sind über 60 namhafte Mittelständler beigetreten. Der Verein soll die einzelnen Mitglieder bei der Entwicklung und Optimierung von IoT-Lösungen sowie bei der Erschließung neuer Märkte in der digitalen Wirtschaft unterstützen.

“Gerade der Mittelstand zeichnet sich seit jeher durch seine Innovationskraft aus”, ist Klaus Helmrich überzeugt. Wichtig sei gerade bei digitalen Lösungsansätzen, dass das geistige Eigentum auch geschützt wird. Noch stammt die Mehrzahl der Patentanmeldungen aus dem Bereich Industrie 4.0 beim Europäischen Patentamt von Großkonzernen. Der Mittelstand ist eher unterrepräsentiert. Dabei sollte diese Zahl den Unternehmen zu denken geben: Laut einer Studie des European Union Intellectual Property Office (EUIPO) erwirtschaften kleine und mittlere Unternehmen, die Inhaber von Rechten ihres geistigen Eigentums sind, einen über 30 Prozent höheren Umsatz pro Mitarbeiter. Patentschutz der sich doppelt auszahlt.

Gerhard Rudolf

3,67 Gbit/s – ein Meilenstein

Am Ausbau des 5G-Netzes hängt vieles: Autonomes Fahren, digitale Produktion – die Wirtschaft ist auf die Hochgeschwindigkeits-Angebote angewiesen. Wie flink die sein können, hat Huawei jetzt mit dem Schweizer Mobilfunkbetreiber Sunrise gezeigt: Sie erreichten in Zürich mit mehreren 5G-Smartphones eine Datenrate von 3,67 Gbit/s im Downlink.

Die beiden Kooperations-Partner sehen das nach bisher möglichen 2,0 Gbit/s für einen einzelnen Nutzer als neuen Meilenstein. Die kontinuierliche Verbesserung der 5G-Netz-Qualität und -Leistung werde vermehrt zu Dienstleistungsinnovationen mit Breitband-Internetverbindungen führen und Endkunden mehr Auswahl und Komfort bieten.

Das Motto des 10. Global Mobile Broadband Forum (bis 16. Oktober 2019) in Zürich lautet folgerichtig “5G, Gear Up” und konzentriert sich auf die Unterstützung der globalen Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Nutzung des schnellen Netzstandards. Ziel ist es laut der Organisatoren, eine offene Plattform für globale Mobilfunkbetreiber und Partner im digitalen Ökosystem zu schaffen, um neue Wege zur Förderung des nachhaltigen Wachstums der Branche zu identifizieren.

Rudolf Huber

Die große Angst vor belasteten Lebensmitteln

Die schlechten Botschaften kommen fast schon im Stundentakt. Gefährliche Bakterien in Milch oder Wurst und Erkrankungen nach dem Verzehr belasteter Lebensmittel verunsichern derzeit viele Verbraucher. Und sie schüren die Zukunftsangst.

Denn beinahe jeder zweite Deutsche befürchtet, dass Nahrungsmittel zunehmend mit Schadstoffen belastet sind. Besonders groß ist die Angst bei den Frauen, hat die R+V-Studie “Die Ängste der Deutschen 2019” herausgefunden.

Seit 1992 werden dafür jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit. “Das Thema Schadstoffe in Nahrungsmitteln ist den Deutschen dabei sehr wichtig”, so die Initiatoren. So gaben 2019 gaben 42 Prozent der Befragten an, dass sie sich um die Qualität der Lebensmittel sorgen. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Ost und West. “Im Osten ist die Angst mit 49 Prozent deutlich höher als im Westen (41 Prozent).

Noch größer ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Während nur gut jeder dritte Mann (37 Prozent) sich darüber Gedanken macht, sind es bei den Frauen 47 Prozent – zehn Prozentpunkte mehr. Und bei den Altersgruppen fällt auf, dass die Angst mit dem Alter steigt. Anders ausgedrückt: Viele junge Erwachsene sind noch recht sorglos.

Rudolf Huber

Ärger um Trinkgeld auf See

Das Trinkgeld an Bord von Kreuzfahrtschiffen kann zu Missverständnissen und Unstimmigkeiten führen. Denn manchmal ist es im Reisepreis enthalten und manchmal auch nicht.

Insbesondere internationale Reedereien erheben das Trinkgeld erst an Bord, indem sie einen vorgeschlagenen Betrag – meist liegt dieser bei etwa zehn Euro pro Person und Nacht – auf das Bordkonto buchen. Der Passagier hat dann die Möglichkeit, den Betrag zu kürzen, zu streichen oder zu erhöhen – wenn er diese versteckten Nebenkosten denn entdeckt.

Rechtsexperten des Versicherers ARAG weisen darauf hin, dass diese Praxis für in Deutschland gebuchte Kreuzfahrten nicht erlaubt ist. Selbst wenn die Reederei ihren Sitz im Ausland hat. Nach der so genannten Preisangabenverordnung müssen hierzulande sämtliche Bestandteile eines Preises angegeben sein. Und diese Regelung darf laut der Experten nicht durch anders lautende Allgemeine Geschäftsbedingungen außer Kraft gesetzt werden. Auch der Hinweis beim Check-in an Bord, dass das Trinkgeld nicht obligatorisch sei und gestrichen werden könne, reiche nicht aus.

Ralf Lowg

Porsche Taycan: Einstieg ab 530 PS

Jetzt geht es bei den E-Porsches Schlag auf Schlag: Kurz nach der Premiere von Taycan Turbo und Turbo S kann jetzt mit dem 4S die dritte Variante der Elektro-Sportlimousine bestellt werden. Die Preise für die Einstiegsvariante: ab 105.607 Euro. Womit klar ist: Auch dieses Modell ist definitiv kein Fall für die E-Auto-Förderung. Und mit Einstieg ist keineswegs Verzicht verbunden.

Zu haben ist der 4S in zwei Leistungsstufen: Die Version mit 79,2 kWh fassender, einstöckiger Performance-Batterie bringt es auf maximal 390 kW/530 PS, die mit der 93,4 kWh großen, zweistöckigen Performance-Batterie Plus auf bis zu 420 kW/571 PS. Von null auf 100 km/h sprinten beide in 4,0 Sekunden, bei 250 Sachen ist jeweils Schluss. Die WLTP-Reichweite liegt bei 407 und 463 Kilometern, geladen werden kann mit maximal 225 oder 275 kW.

Wie seine beiden Geschwister verfügt auch der Taycan 4S über einen Allradantrieb aus zwei E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse plus ein Zweigang-Getriebe an der Hinterachse. Unterschiede gibt es etwa bei den Rädern, den roten Bremssätteln oder dem Heckdiffusor in Schwarz. Der Taycan 4S kommt laut Porsche im Januar 2020 zu den europäischen Händlern.

Rudolf Huber

Mehr Sicherheit durch Security-Token

Beim Kurznachrichtendienst Twitter wurden Telefonnummern und E-Mail-Adressen für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) missbräuchlich dazu verwendet, Werbung zu personalisieren. Doch das ist laut Experten kein Einzelfall.

“Es ist nicht nur bei Twitter eine verbreitete Unsitte, dass Nutzer unentwegt aufgefordert werden, ihre Handynummer anzugeben”, kritisiert die Piratenpartei. Schon bei einem ähnlichen Fall in Zusammenhang mit Facebook hatte sie “datensparsamere Alternativen zur anonymen Nutzung von Online-Diensten” gefordert.

Oft sei die Bekanntgabe der Handynummer bei neuen Verträgen Voraussetzung dafür, diese überhaupt aktivieren zu können. Dass hier das Vertrauen der Nutzer, die sich eigentlich mehr Sicherheit für ihre Accountdaten versprachen, quasi ins Gegenteil verkehrt wurde, müsse Konsequenzen haben.

Weil viele Nutzer längst meist das Smartphone verwenden, um auf Social-Media-Dienste zuzugreifen, ist laut der Piraten der Sicherheitsgewinn einer SMS-Authentifizierung, die über das selbe Gerät empfangen wird, eher fragwürdig. Eine sicherere und datenschutzfreundlichere Lösung seien separate U2F-Security-Tokens, die über USB oder NFC mit dem Endgerät kommunizieren.

Ähnliche sieht es bei der neuen EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 aus, die Banktransaktionen besser absichern soll. Viele Banken setzen hier laut der Experten vor allem auf das mTAN-Verfahren, bei dem die Kunden TANs per SMS erhalten. Realitätsfern sei dabei, dass Online-Banking und der Empfang SMS-TAN auf dem gleichen Gerät aus Sicherheitsgründen nicht gestattet sind, der Hinweis dazu aber meist tief in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen versteckt ist.

Die Konsequenz: Smartphone-Nutzer, die nur ein einzelnes Gerät für das Online-Banking benutzen, verstoßen regelmäßig gegen die Bedingungen der Banken und müssen im Missbrauchsfall damit rechnen, auf ihrem Schaden sitzen zu bleiben.

Rudolf Huber

Autos online kaufen

Längst werden Autos hauptsächlich im Internet gesucht. Den Kauf wickeln die meisten aber offline im realen Leben ab. Doch jetzt gibt es einen neuen Trend. Mit “AutoScout24 OneClick” ist ein neuer Service auf den Markt, der den direkten Kauf von Fahrzeugen im Internet ermöglicht.

Nutzer von AutoScout24 können ihr Wunschfahrzeug auf der Plattform suchen, finanzieren und es ab sofort auch direkt online erwerben. Der neuartige Service macht den Kauf von Autos durch die Online-Abwicklung bequem. “Mit AutoScout24 OneClick machen wir den Autokauf so einfach wie Klamottenshoppen im Internet”, sagt Jochen Kurz, Director Product bei AutoScout24. Nutzer fänden bei AutoScout24 alles, was dabei wichtig sei: eine Auswahl von zwei Millionen Fahrzeugen, Finanzierungen, Versicherungen – und jetzt eben auch den direkten Verkaufsprozess. Fehlt nur noch das richtige Fahrzeug. Wie der Nutzer den neuen Service in Zukunft annehmen wird, bleibt abzuwarten.

Invasion der Insekten: Marmorierte Baumwanze macht sich im Landkreis breit

LUDWIGSBURG. Eine neue invasive Insektenart aus Fernost macht sich derzeit im Kreis Ludwigsburg breit: Die Marmorierte Baumwanze gilt als „Top-Schädling“, der sich sehr rasch vermehrt und auf dessen Speiseplan zahlreiche Obst- und Gemüsepflanzen stehen. Lästig ist auch sein Auftreten in Häusern und Wohnungen, die im Herbst als Überwinterungsquartier aufgesucht werden.

„Die ersten Marmorierten Baumwanzen haben wir Mitte August 2019 in der Nähe der Bärenwiese entdeckt“, berichtet Günter Plonka, Kreisobstbauberater des Landkreises Ludwigsburg. An fruchttragenden Ziersträuchern wie Kirschlorbeer und Hagebutten waren die daumennagelgroßen Wanzen zu finden. Mit dem Ende der spätsommerlichen Temperaturen und dem Wechsel zu herbstlichem Wetter suchen die Wanzen derzeit verstärkt geschützte Wohnungen und Gebäude auf, um dort zu überwintern. Die Tiere sind zwar ungefährlich, aber dennoch lästig, vor allem wenn sie sich in unzugänglichen Ritzen und Verstecken einnisten. Vermutlich haben die Baumwanzen schon vor ein bis zwei Jahren den Weg nach Ludwigsburg gefunden. Die wenigen Einzeltiere blieben bisher jedoch unbemerkt und haben sich erst in den niederschlagsarmen und überdurchschnittlich warmen Sommern 2018 und 2019 stärker vermehrt.

Die Wanzen halten sich gerne im innerstädtischen, urbanen Gebiet auf. Dort gibt es genügend Nahrung und zahlreiche Überwinterungsmöglichkeiten. Aus den unter Beobachtung stehenden  obst- und gartenbaulichen Kulturen wurden in Nordwürttemberg bisher weder Wanzenfunde noch Schäden gemeldet. Es ist aber davon auszugehen, dass sich dies in der nächsten Vegetationsperiode ändern wird. Aus Südbaden liegen seit zwei Jahren Meldungen über Wanzenschäden an Tafelbirnen vor. Aus der Schweiz und aus Norditalien wird schon seit längerer Zeit über erhebliche Ernteausfälle an Kernobst, Steinobst, Trauben und Beerenkulturen berichtet. Die Marmorierte Baumwanze ist bei der Futtersuche nicht sehr wählerisch. Mais, Soja, Gurken, Tomaten, Paprika und verschiedene fruchttragende Ziergehölze stehen ebenfalls auf dem Speiseplan von Halyomorpha halys, so der wissenschaftliche Name des Tieres. Insgesamt sind es über 300 Pflanzenarten aus allen Kulturbereichen, die als Wirtspflanze in Frage kommen.

Nach Europa kam das Insekt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit im Jahr 1998 mit einer Lieferung von Dachziegeln aus Peking für einen chinesischen Garten in Zürich. Von dort aus hat sie sich zunächst in der Schweiz langsam nach Basel, Bern und Schaffhausen ausgebreitet. Einzelfunde gab es in Deutschland in der Vergangenheit vor allem entlang des Rheingrabens und am Bodensee. Obwohl die Wanze sehr gut fliegen kann, reist sie über längere Strecken auch sehr gerne mit Flugzeug, Bahn und Lastwagen. In Holzkisten und anderem Frachtmaterial kam sie nach Italien und nach Georgien. In die USA wurde sie vermutlich auf gleichem Weg 1996 direkt aus China eingeschleppt. In den warmen Gebieten an der Ostküste der USA und ebenso in Italien, bildet die Wanze zwei Generationen pro Jahr aus. Nördlich der Alpen entsteht derzeit pro Jahr nur eine Wanzengeneration. Dennoch sind die Vermehrungsraten auch in unseren Breiten beachtlich. Anders als in den Ursprungsländern China, Japan und Korea hat Halyomorpha bei uns keine natürlichen Feinde. Die Wanzen können sich bei uns deshalb nahezu unbehelligt vermehren und ausbreiten.

Wenn die Wanzen in der Wohnung auftauchen, sollten sie möglichst mit Vorsicht gefangen werden. In der Schweiz, wo sie schon seit längerem ihr Unwesen treiben, nennt man sie nicht umsonst „Stinkkäfer“, in den USA heißen sie „Stink Bugs“: Baumwanzen verspritzen ein lang anhaltendes und übel riechendes Sekret, wenn sie sich bedroht fühlen und erst recht, wenn sie zerdrückt werden.

Feinstaub-Tickets für Porsche-Mitarbeiter

Autobauer, die aus Stuttgart kommen, müssen sich auch mit Feinstaub auskennen. Aus diesem Grund hat Porsche 2016 sogenannte “Feinstaub-Tickets” eingeführt. Was hat es damit auf sich?

Ganz einfach: Mit dem Ticket können Mitarbeiter des Sportwagenherstellers den öffentlichen Personen-Nahverkehr im Großraum Stuttgart an Feinstaub-Tagen unentgeltlich für den Arbeitsweg nutzen. Jetzt hat Porsche das Angebot erneuert. Auch in der bevorstehenden Feinstaub-Saison genügt wiederum der Mitarbeiterausweis, um mit den entsprechenden Transportmitteln kostenfrei zur Arbeitsstätte zu gelangen.

Mit dem Feinstaub-Ticket habe man eine Regelung gefunden, den Individualverkehr in Stuttgart und Umgebung an besonders kritischen Tagen zu reduzieren, sagt Andreas Haffner, Vorstand für Personal und Soziales der Porsche AG. Gleichzeitig betont er, dass das Feinstaub-Ticket lediglich ein Baustein von vielen im Rahmen des betrieblichen Mobilitäts-Managements des Sportwagenherstellers ist: “Mit diesen vielfältigen Angeboten wollen wir unseren Teil dazu beitragen, die Straßen im Berufsverkehr möglichst nachhaltig zu entlasten.” Noch viel schöner wäre es aber, wenn das ganz ohne Feinstaub geschehen würde.

Ralf Loweg

Darum sind wir ständig online

 Die Internetnutzung in Deutschland steigt weiter. Laut aktueller ARD/ZDF-Onlinestudie erreicht das Internet in der Gesamtbevölkerung eine Tagesreichweite von 71 Prozent, 2018 waren es noch 67 Prozent.

Unter den 14- bis 29-Jährigen gibt es mit 98 Prozent Tagesreichweite kaum jemanden, der nicht täglich online ist. Mit erstaunlichen 366 Minuten pro Tag ist die Internet- Nutzung der Unter-30-Jährigen beinahe doppelt so hoch wie im Bevölkerungsdurchschnitt. Jeder Vierte nutzt täglich Bewegtbildangebote im Netz, bevorzugt Streamingdienste und YouTube.

Die Online-Nutzung von Texten bleibt konstant bei rund 20 Prozent, bei den Unter-50-Jährigen liest knapp jeder Dritte täglich Online-Texte. Die Unter-30-Jährigen bevorzugen Texte in sozialen Netzwerken, die Gruppe Ü30 bis U50 liest online vor allen Beiträge von Zeitungen und Zeitschriften.

Das meistgenutzte Social-Media-Angebot ist mit deutlichem Abstand WhatsApp, das drei Viertel der Befragten mindestens monatlich nutzen, 63 Prozent sogar täglich. Facebook nutzt nur jeder Dritte mindestens monatlich, nur jeder Fünfte täglich. Instagram kommt auf 21 Prozent mindestens monatliche Nutzung, bei den U30-Usern sind es 62 Prozent.

Ralf Loweg

Seite 12 von 21
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21