Netflix: Ärger nach Jesus-Parodie

Bei Religion hört der Spaß auf. Das hat jetzt auch Netflix mitbekommen. Denn der Streaming-Riese muss eine Weihnachtssendung einer brasilianischen Satire-Gruppe angesichts massiver Kritik aus der Kirche aus dem Programm nehmen.

Produziert wurde der Kurzfilm von der in Rio de Janeiro ansässigen Firma Porta dos Fundos, deren Büro an Heiligabend Ziel einer Molotowcocktail-Attacke wurde. In der Sendung kehrt Jesus an seinem 30. Geburtstag nach Hause zurück und deutet an, schwul zu sein. Religiöse Gruppen verdammten dies als Gotteslästerung. Eine Online-Petition sammelte Millionen Unterschriften für ein Verbot des Films. Dessen Macher verteidigten ihre Produktion indes als legitimen Ausdruck der Meinungsfreiheit.

Doch das Gericht erklärte nun, eine Streichung der Sendung aus dem Streaming-Programm sei “nicht nur von Vorteil für die christliche Gemeinde, sondern für die brasilianische Gesellschaft, die überwiegend christlich ist”. Netflix wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Porta dos Fundos wollte ebenfalls fürs erste keinen Kommentar abgeben.

Ralf Loweg

Daumen hoch für digitales Gesundheitswesen

 Alles wird digital. Da darf die Gesundheit keine Ausnahme machen. Geht es nach dem Willen vieler Menschen in Deutschland, würde es 2020 vor allem mehr Online-Service im Gesundheitswesen geben. 52 Prozent sind nicht zufrieden mit der derzeitigen Entwicklung. Das ergab die “European Study on the Digitalisation of the Healthcare Pathways” von Sopra Steria.

81 Prozent der Bürger glauben, dass vor allem Langzeiterkrankungen wie Diabetes mithilfe vernetzter digitaler Lösungen besser behandelt werden können. 90 Prozent der Deutschen würden zugelassene Apps nutzen, beispielsweise für Smartphone-Erinnerungen zur Einnahme von Medikamenten, Monitoring von Vitaldaten und Hinweise zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln.

Ralf Loweg

45-Jährige wird von ihrem Lebensgefährten bespuckt und geschlagen

Wegen Freiheitsberaubung, Bedrohung und Körperverletzung wird sich ein 39 Jahre alter Mann verantworten müssen. Der Mann soll am vergangenen Freitag in Großsachsenheim seine 45 Jahre alte Lebensgefährtin in seine Gewalt gebracht haben.

Als die Frau gegen 15.00 Uhr nach Hause kam, wartete der 39-Jährigen bereits an der Wohnungstür und brachte sie ins Schlafzimmer. Nachdem er die Schlafzimmertür verschlossen hatte, schlug, trat und bespuckte er sein Opfer und bedrohte es mit einem Messer. Der 47 Jahre alte Bruder der Frau, der sich ebenfalls in der Wohnung befand, wurde auf die ungewöhnlichen Geräusche aus dem Schlafzimmer aufmerksam und klopfte an die Tür, woraufhin der 39-Jährige von seinem Opfer abließ und die Tür aufschloss. Der 47-Jährige wurde durch den Tatverdächtige zurückgedrängt und hierbei ebenfalls geschlagen. Die leicht verletzte Frau konnte währenddessen aus der Wohnung flüchten und alarmierte die Polizei, die mit mehreren Streifenwagenbesatzungen ausrückte. Die Beamten musste die Schlafzimmertür gewaltsam öffnen, da sich der 39-Jährige wieder eingeschlossen hatte. Der weiterhin aggressive Tatverdächtige wurde im weiteren Verlauf zu Boden gebracht und es wurden im Handschließen angelegt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn wurde der 39-Jährige, der aus Griechenland stammt, am Samstag einer Haftrichterin vorgeführt. Diese erließ einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Mann, setzte diesen in Vollzug und wies den Beschuldigten in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Bahnhof: Betrunkener 24-Jähriger attackiert und beleidigt Einsatzkräfte

Ludwigsburg: Betrunkener schlägt und tritt am Bahnhof nach Rettungskräften und Polizeibeamten

Ein augenscheinlich stark alkoholisierter 24-Jähriger legte sich am Dienstag zwischen 15:30 Uhr und 16:30 Uhr mit Einsatzkräften des Rettungsdienstes und der Polizei in Ludwigsburg am Bahnhof an. Zunächst wurde der Rettungsdienst gerufen, weil in der Bahnhofsunterführung eine nicht ansprechbare Person lag. Als die Besatzung des Rettungswagens sich um den Mann kümmern wollte, versuchte er die Einsatzkräfte zu schlagen und zu treten. Hinzugerufene Polizeibeamte übernahmen den jungen Mann, der sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten konnte. Trotzdem versuchte er noch nach den Beamten zu treten. Als er sich zunächst beruhigte, konnte von den Beamten ein Atemalkoholtest durchgeführt werden. Dieser ergab einen Wert von deutlich über zwei Promille. Nachdem der 24-Jährige die Einsatzkräfte erneut anpöbelte und drohte sie zu schlagen, sollte er gefesselt werden. Hierbei leistete er heftige Gegenwehr, beleidigte die Beamten und versuchte noch sie mit Tritten und einem Kopfstoß zu verletzen. Während der Fahrt in ein Krankenhaus beleidigte er die Beamten weiter. Als er an Mitarbeiter des Krankenhauses übergeben werden sollte, versuchte er erneut die Helfer zu schlagen. Der Mann muss nun mit Strafanzeigen u.a. wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung rechnen.

Lotto-Millionäre: Die meisten Gewinner kommen aus Baden-Württemberg

Es ist ein seltener Titel: Die Baden-Württemberger haben 2019 die bundesweit meisten Millionengewinne im Lotto, Eurojackpot und den übrigen Spielarten erzielt, teilte die Staatlichen Toto-Lotto GmbH gestern in einer Pressemeldung mit. Den Tippern glückten 23 millionenschwere Volltreffer. Damit verwies der Südwesten Nordrhein-Westfalen (21) und Bayern (17) auf Platz zwei und drei, die diese Statistik sonst regelmäßig anführen. „Baden-Württemberg freut sich über so viele Lotto-Millionäre wie seit 2011 nicht mehr“, sagt Geschäftsführer Georg Wacker. „Fortuna hat es wirklich gut gemeint mit den Gewinnern im Land“, so der Lotto-Chef.

Erneut lagen die Spieleinsätze im Südwesten mit 977,9 Mio. Euro nur knapp unter der Milliardenmarke. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem leichten Rückgang von 9,7 Mio. Euro oder rund einem Prozent. „Wir behaupten uns auf einem Markt, dessen Rahmenbedingungen für uns staatliche Anbieter so herausfordernd wie selten sind“, hob Georg Wacker hervor. „Kommerzielle Glücksspielunternehmen zielen mit hohem Werbeaufwand auf die Kunden und halten sich dabei nicht immer an die Regeln.“

Die Gesamt-Einsätze sanken vor allem wegen des Eurojackpots. Die europäische Lotterie hatte 2018 durch außergewöhnlich viele große Jackpots geglänzt und entsprechend stark zulegen können, 2019 normalisierte sich der Verlauf. Dagegen legte sich der Klassiker Lotto 6aus49 ins Zeug. Die Einsätze für das Flaggschiff, das es im Südwesten seit 1958 gibt, wuchsen gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent. „Mit diesem Plus belegen wir im Deutschen Lotto- und Totoblock einen Spitzenplatz“, so Georg Wacker. Deutlich im grünen Bereich notierten auch die Online-Einsätze: Über die offizielle Lotto-App und lotto-bw.de wurden fast 92 Mio. Euro eingesetzt, gegenüber 2018 ein Zuwachs von 13,5 Prozent.

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Kohlenmonoxid-Vergiftung: Mehrfamilienhaus evakuiert

Ludwigsburg: Verletzte durch Kohlenmonoxid

Am Dienstag gegen 22:50 Uhr führte die Feststellung von Kohlenmonoxid zur Räumung eines Mehrfamilienhauses in Ludwigsburg in der Einsteinstraße. Zunächst war eine Rettungswagenbesatzung und ein Notarzt aufgrund einer bewusstlosen Person zu dem Mehrfamilienhaus gerufen worden. Beim Betreten des Hauses schlug deren Warnmelder wegen Kohlenmonoxid an.

Bei einem der Verletzten, handelt es sich um einen 15-jährigen, der bewusstlos gefunden wurde. Nachdem eine 43-Jährige, sowie deren sechs und acht jährige Kinder, ebenfalls Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung aufwiesen, wurden weitere Rettungskräfte herangezogen. Die Feuerwehr Ludwigsburg stellte in allen Räumen des Hauses eine erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid fest. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte vermutlich eine nicht richtig verbaute Kombination aus Holzofen, Gastherme und Dunstabzugshaube für die Gaskonzentration verantwortlich sein. Die Feuerwehr Ludwigsburg war mit sechs Fahrzeugen und 31 Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit 7 Fahrzeugen und 12 Einsatzkräfte vor Ort.

32-Jähriger nach Schlägerei in Psychiatrie eingewiesen

Am Samstag bekamen es mehrere Polizeibeamte gegen 8:50 Uhr in Gronau in der Marbacher Straße mit einem 32-Jährigen zu tun, der sich mutmaßlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Dem Anruf bei der Polizei war vermutlich eine Auseinandersetzung mit einem 26-jährigen Verwandten vorausgegangen, bei der der Mann den anderen mehrmals ins Gesicht geschlagen haben soll. Der 32-Jährige wurde als aggressiv und psychisch auffällig beschrieben. Laut dem Anrufer hätte er Zugriff auf verschiedene Waffen. Beim Eintreffen am Haus kam den Beamten der Tatverdächtige bereits entgegen und ließ sich widerstandslos vorläufig festnehmen. Er wurde durch den Rettungsdienst in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Der 26-Jährige wurde durch die Schläge leicht verletzt und kam in ein Krankenhaus. Bei der Durchsuchung des Hauses konnten zwei geladene Schreckschusswaffen, zwei Softair-Waffen, sowie Betäubungsmittel und Bargeld aufgefunden werden.

Blackout: Wenn uns der Strom ausgeht

 Ohne Strom geht heute nichts mehr. Fällt er einmal für längere Zeit aus, sind die meisten Deutschen darauf überhaupt nicht vorbereitet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox.

66 Prozent der Befragten geben an, sich noch nie mit dem Thema Stromausfall befasst zu haben. Doch selbst wer sich damit gedanklich beschäftigt, unternimmt in der Regel wenig: Die meisten davon haben selbst keine konkreten Vorbereitungen getroffen. Dabei hält die Mehrheit aller Befragten eigene Vorbereitungen auf einen möglichen Blackout für sinnvoll, auch weil sie öffentlichen Stellen diese Aufgabe mehrheitlich nicht zutrauen.

56 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Behörden und Verantwortlichen nicht gut oder unzureichend auf einen Blackout vorbereitet sind. Von einer sehr guten oder guten Vorbereitung gehen nur 13 Prozent der Befragten aus.

Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) hält die Stromversorgung in Deutschland aber für sicher. Zu Recht, denn die durchschnittliche Unterbrechungsdauer liegt hierzulande bei rund 15 Minuten pro Jahr.

Insgesamt ist die Mehrheit der Bevölkerung auf Notfälle eher schlecht vorbereitet. Etwas mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Befragten hat eine Dokumentenmappe mit wichtigen Unterlagen vorbereitet. Nur ein Viertel (27 Prozent) hat eine Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit.

“Dass nur so wenige Menschen Vorbereitungen für die Ersthilfe getroffen haben, ist alarmierend”, sagt Valerian Vogel von Verivox. “Es muss kein Blackout sein, auch ein medizinischer Notfall im Haushalt oder in der Nachbarschaft kann jederzeit eintreten. Darauf sollten alle vorbereitet sein.”

Ralf Loweg

Plötzliche Eisglätte führt zu rund 40 Verkehrsunfällen

Einsetzender Regen und damit einhergehende zum Teil spiegelglatten Straßen führte am Dienstagmorgen, zwischen 05.30 Uhr und 08.00 Uhr, zu insgesamt knapp 40 Unfällen in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg. Allerdings blieben die Unfälle, die die Polizei auf Eisglätte zurückführen konnte, im Landkreis Böblingen mit nur fünf weitaus geringer als im Landkreis Ludwigsburg. So kam eine Opel-Lenkerin, die die Bundesautobahn 8 im Bereich der Anschlussstelle Wendlingen verlassen hatte und weiter in Richtung Nürtingen fahren wollte, im Kurvenbereich der Ausfahrt auf die Bundesstraße 313 nach rechts von der Fahrbahn ab. Im weiteren Verlauf prallte das Fahrzeug gegen ein Verkehrszeichen. Der entstandene Sachschaden wurde auf insgesamt etwa 7.500 Euro beziffert. Der Opel musste abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme musste die Ausfahrt teilweise gesperrt werden.

Im Landkreis Ludwigsburg zählten die Beamten 34 Karambolagen. In Metterzimmern in Bereich der Straße “Im Bodenrain” ereigneten sich gleich zwei Unfälle kurz nacheinander. Ein 43-jähriger Volvo-Lenker war, um einen Mitfahrer aussteigen zu lassen, nach rechts in die Straße “Am Bodenrain” abgebogen. Als er anschließend im Bereich einer Rechtskurve wenden wollte, rutschte sein Fahrzeug geradeaus weiter von der Fahrbahn in den Grünstreifen, anschließend eine Böschung hinunter und schließlich mit der Fahrzeugfront bis in die Metter hinein. Der PKW war nicht mehr fahrbereit und musste geborgen werden. Es dürften mehrere tausend Euro Sachschaden entstanden sein. Nahezu zeitgleich war eine 32 Jahre alte Radfahrer in der Bietigheimer Straße unterwegs. Als die Frau auf den parallel in Richtung Bietigheim-Bissingen verlaufenden Rad- und Fußweg wechselte, rutschte ihr Fahrrad auf der spiegelglatten Fahrbahndecke weg und sie stürzte. Die Frau erlitt leichte Verletzungen. Der Sachschaden blieb gering.

Parkplatz-Not: Besserverdiener sollen mehr bezahlen

Parkplätze sind knapp. Vor allem in den Großstädten erfordert die Suche reichlich Geduld von den Autofahrern. Und starke Nerven: Denn schon um kleinste Lücken wird vehement gekämpft.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat jetzt ein Positionspapier veröffentlicht, in dem es um eine Reform des Parksystems geht. Mit dem Ziel, die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen, werde die Nutzung von Flächen durch den Verkehr in derzeitiger Form zunehmend in Frage gestellt, heißt es.

Das Parkraum-Management solle zudem einen Beitrag leisten, um Klimaziele zu erreichen. Entsprechend könnten Sonderparkplätze für Elektrofahrzeuge bereitgestellt werden für diese und Parkgebühren gesenkt werden. Für neue Sharing-Angebote könnten Stellflächen geschaffen werden. Spezielle Parkflächen für den Lieferverkehr könnten das Halten von Lieferfahrzeugen in der zweiten Reihe verhindern.

Insgesamt sollen der Parksuchverkehr und das Verkehrsaufkommen in der Stadt verringert werden, heißt es in dem VDA-Papier weiter. Eine Schlüsselrolle dabei haben die Kommunen. Heute sei es häufig erforderlich, eine Gebühr für die Nutzung von Parkraum zu erheben. “Der enge rechtliche Rahmen für Gebühren lässt es aber nicht zu, den tatsächlichen Wert der Nutzung des begrenzten öffentlichen Raums abzubilden”, so der VDA.

Künftig sollte es ermöglicht werden, anstelle von Gebühren im Zuge “ganzheitlicher Mobilitätskonzepte” Preise für die Nutzung von Parkraum zu erheben. Preise für das Parken könnten differenziert werden, heißt es. Bei knappem Raum oder in Spitzenzeiten könnte das Parken also teurer werden.

Der VDA schlägt außerdem vor, die Preise für Bewohner-Parkausweise einkommensabhängig zu staffeln. Das bedeutet: Besserverdienende müssten mehr bezahlen.

Ralf Loweg