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Dämpfer für Facebook-Währung

2020 soll Facebooks Libra starten. Doch nach Kritik aus der Politik zweifeln offenbar immer mehr Partner an der Krypto-Währung. Paypal hat nun Konsequenzen gezogen. Der Internetbezahldienst Paypal macht ab sofort nicht mehr bei der neuen Digitalwährung von Facebook mit. Das Unternehmen aus San Jose im Silicon Valley gab bekannt, dass es das Aufsichtsgremium für die Facebook-Währung Libra verlassen wird. Man wolle sich lieber auf das Kerngeschäft konzentrieren, teilte Paypal mit.

Damit zählt die Libra Association, in der alle Mitglieder organisiert sind, noch 28 Mitglieder. Sie könnte aber noch weiter schrumpfen, berichtet “tagesschau.de”. Denn auch die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard denken offenbar über einen Ausstieg nach. Der Grund: Politiker und Notenbanken weltweit sehen die von Facebook geplante Krypto-Währung sehr kritisch. Der Konzern kommt auf 2,4 Milliarden Nutzer weltweit. Eine Facebook-Währung, so die Befürchtung, könnte im weltweiten Finanzsystem langfristig eine wichtige Rolle spielen.

Ralf Loweg

Das sind Deutschlands Kredit-Hochburgen: Stuttgart auf Platz 3

Egal, ob für ein eigenes Auto oder ein hübsches Eigenheim: Mit geliehenem Geld verwirklichen viele Menschen ihre Träume. Und wo in Deutschland geschieht dies besonders oft? Die Antwort: Im Süden de Republik.

Heidelberg, München, Stuttgart und Mannheim sind Deutschlands Kredithochburgen. Verbraucher leihen sich dort mit über 15.000 Euro im Schnitt die höchsten Beträge von der Bank. Das zeigt jetzt ein Vergleich der 50 größten deutschen Städte.

Weit oben in der Liste sind außerdem Frankfurt am Main, Ludwigshafen am Rhein und Wiesbaden finden (je über 14.000 Euro).

Am Ende des Städtevergleichs nach Kreditsumme landen Leipzig, Halle und Rostock (jeweils unter 11.000 Euro). Unter den westdeutschen Städten verzeichnet Osnabrück mit 11.256 Euro die geringste Kredite.

Ralf Loweg

Kaum Wohnungen für Hartz-IV-Empfänger

Wohnungsbaugesellschaften schlagen Alarm. Denn der Wohnraum, der auf die finanzielle Situation von Hartz-IV-Empfänger zugeschnitten ist, wird extrem knapp. Das hat ganz konkrete Gründe: kaum steigende Richtpreise bei den Kosten der Unterkunft für Hartz-IV-Empfänger.

Das jüngste Beispiel kommt aus Sachsen: In einem an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) adressierten Brandbrief, das dem MDR-Magazin “exakt” vorliegt, heißt es: “Damit sind wir aktuell nicht mehr in der Lage, Leistungsempfängern von Kosten der Unterkunft angemessenen Wohnraum anbieten zu können und gleichzeitig zumindest eine Kostendeckung zu erreichen.”

Den niedrigen Richtwerten bei den Kosten der Unterkunft stünden stetig steigende Baukosten gegenüber. Instandhaltungen und Sanierungen von Wohnungen selbst im einfachsten Standard könnten so unter Beibehaltung aller Bauvorschriften nicht mehr durchgeführt werden.

“Das führt dazu, dass ich Gebäude vorhalten muss, die ich runterwirtschafte und die dann einen ganz einfachen Standard haben – und in die lasse ich dann die Leistungsempfänger mit Kosten der Unterkunft einziehen, ” erklärt der Geschäftsführer der Kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft KWV Olbersdorf, Karsten Hummel, gegenüber dem MDR-Magazin “exakt”. Er befürchte, dass so soziale Brennpunkte entstehen.

Lars Wallerang

Mehr PKW-Neuzulassungen im September

Der Automobilmarkt hat wieder ein bisschen angezogen: Im September wurden laut Autobauerverband VDA 244.600 Pkw neu zugelassen. Dies sind 22 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf stiegen die Neuzulassungen auf rund 2,7 Millionen Einheiten, was einem Plus von zwei Prozent entspricht. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Jahr 2009 erreicht.

Was den Auftragseingang aus dem Inland betrifft, lag der im September 26 Prozent über dem Vorjahreswert. Im bisherigen Jahresverlauf gingen sechs Prozent mehr Aufträge inländischer Kunden ein. Aus dem Ausland kamen im abgelaufenen Monat knapp zwei Prozent mehr Aufträge, seit Januar ist jedoch ein Rückgang von vier Prozent zu verzeichnen.

Andreas Reiners

Ölheizungen und Klimaschutz

Das von der Bundesregierung vorgestellte Klimapaket beinhaltet auch neue Regeln für die Wärmeversorgung von Gebäuden. Eine Maßnahme ist die Austauschprämie für alte Öl- und Gasheizungen.

Mit der Prämie will der Staat bis zu 40 Prozent der Kosten übernehmen, wenn dann bei einem Kesseltausch ein klimafreundlicheres Modell mit einem Anteil erneuerbarer Energien zum Zuge kommt. Der Einbau reiner Ölheizungen soll von 2026 an gänzlich verboten sein. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Informationsprogramm Zukunft Altbau hin.

“Bereits jetzt sollten Hauseigentümer bei einem Kauf überwiegend auf erneuerbare Energien setzen”, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Denn das sei klimaschonend und schütze vor zukünftigen Kosten für das ausgestoßene Kohlendioxid. Der neue Wärme-Erzeuger bringe zudem nur dann eine maximale CO2-Einsparung und mehr Effizienz, wenn die gesamte Heizungsanlage optimiert ist. “Die Bundesregierung sollte dies zur Voraussetzung für die Abwrackprämie machen”, so Hettler.

Ralf Loweg

Altersvorsorge ist Hauptgrund für Hauskauf

Trautes Heim, Glück allein – möglichst auch im Alter. Experten sagen, Altersvorsorge sei der wichtigste Grund für den Erwerb einer Immobilie. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Check24 plant fast jeder fünfte Deutsche in den nächsten fünf Jahren eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Und die Hälfte der Befragten gab an, dass die Vorsorge fürs Alter Beweggrund des Erwerbs sei.

Doch manchmal sind die Augen größer als das Portemonnaie: “Verbraucher sollten darauf achten, dass sie sich die Immobilie auch tatsächlich leisten könnten, gerade bei den aktuell verlockend niedrigen Zinssätzen”, warnt Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24.

Neben dem Motiv Altersvorsorge gibt es noch weitere Gründe für den Hauskauf: Steigerung der Lebensqualität (44 Prozent) und die familiäre Situation (35 Prozent). Wie aus den Prozentzahlen hervorgeht, waren auch Mehrfachnennungen möglich. Das niedrige Zinsniveau haben nur 28 Prozent der Befragten als Beweggrund angegeben.

Die Zinsen für Immobilienkredite bewegen sich weiter auf einem historisch niedrigen Niveau. Im Juli haben deutsche Haushalte für Wohnungsbaukredite mit zehnjähriger Zinsbindung 1,34 Prozent Zins gezahlt. Check24-Kunden zahlten für vergleichbare Finanzierungen 1,14 Prozent effektiven Jahreszins. Sie erhielten laut Anbieter zuletzt um 15 Prozent bessere Konditionen als der Bundesdurchschnitt.

Lars Wallerang

Markt-Manipulation? Staatsanwaltschaft klagt VW-Chefs an

Mit einer neuen Strategie und neuen Konzepten will der Volkswagen-Konzern verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Eine Elektro-Offensive soll den Wolfsburgern den Weg in eine saubere Zukunft ebnen. Doch VW wird immer wieder von den Schatten der Vergangenheit eingeholt. Der Diesel-Skandal sorgt weiter für dicke Luft und beschäftigt die Gerichte.

So wurde jetzt gegen die VW-Führungsspitze um Konzernchef Herbert Diess, Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und Ex-Chef Martin Winterkorn von der Staatsanwaltschaft Braunschweig Anklage erhoben. In einer Mitteilung heißt es, dass den drei ehemaligen oder amtierenden Vorstandsmitglieder der Volkswagen AG vorgeworfen werde, entgegen der ihnen “obliegenden gesetzlichen Pflicht den Kapitalmarkt vorsätzlich zu spät über die aus dem Aufdecken des Diesel-Skandals resultierenden erheblichen Zahlungsverpflichtungen des VW-Konzerns in Milliardenhöhe informiert” zu haben.

Damit sollen die ehemaligen Konzern-Manager im Jahr 2015 rechtswidrig Einfluss auf den Börsenkurs des Unternehmens genommen haben, berichtet tagesschau.de. Zugrunde liege laut Staatsanwaltschaft der Strafvorwurf der “Markt-Manipulation”. Das Gesetz schreibt vor, dass Vorstände börsennotierter Unternehmen dazu verpflichtet sind, kursrelevante Ereignisse wie erhebliche finanzielle Risiken unverzüglich öffentlich bekannt machen müssen. Doch dieser Verpflichtung aus dem Wertpapierhandelsgesetz sind die Angeschuldigten nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft im Rahmen der Software-Manipulationen bei den Diesel-Motoren des Typs EA 189 nicht nachgekommen.

Die 636 Seiten lange Anklageschrift geht laut Staatsanwaltschaft davon aus, dass Winterkorn spätestens seit Mai 2015, Pötsch seit Ende Juni 2015 und Diess seit Ende Juli 2015 jeweils “vollständige Kenntnis” davon hatten, dass weltweit in Millionen Fahrzeugen von VW eine illegale Software eingebaut worden war, die den Ausstoß von Stickoxiden nur auf dem Prüfstand sinken ließ, nicht aber im täglichen Straßenverkehr.

Volkswagen teilte daraufhin mit, dass man im Vorfeld dieser Entscheidung eng mit der Staatsanwaltschaft kooperiert habe. Auch der Aufsichtsrat habe sich intensiv mit dem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft befasst und habe Respekt vor deren Arbeit, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. “Dennoch kann das Präsidium aufgrund der seit Herbst 2015 durchgeführten umfangreichen und unabhängigen eigenen Untersuchungen auch aus heutiger Sicht weiterhin keine vorsätzlich unterlassene Information des Kapitalmarkts erkennen”, erklärt der VW-Konzern.

Weiter heißt es: Vielmehr seien die erheblichen Kursverluste der VW-Aktie nach Veröffentlichung der sogenannten “Notice of Violation” am 18. September 2015 darauf zurückzuführen, dass die US-Behörden ihre Vorwürfe während laufender Gespräche mit Volkswagen völlig unerwartet veröffentlicht hätten. Und diesen Wechsel der US-Behörden hätte der Vorstand der Volkswagen AG nicht vorhersehen können.

Das Präsidium ist der Ansicht, dass der Vorstand der Volkswagen AG nach den vorliegenden Erkenntnissen vor Veröffentlichung der “Notice of Violation” keine hinreichend konkreten Anhaltspunkte hatte, die eine sofortige Information des Kapitalmarkts erforderlich gemacht hätten, teilt der Autobauer mit.

Personelle Konsequenzen soll es laut VW nicht geben. Die “erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstandsvorsitzenden” solle fortgesetzt werden.

Ralf Loweg

 

Regionale Produkte heiß begehrt

Für die meisten Europäer sind regionale Produkte unverzichtbar geworden. Aus Sicht von 69 Prozent hat sich das Angebot an regionalen Waren dabei in den vergangenen Jahren insgesamt vergrößert. Das gilt ganz besonders für regionale Lebensmittel, deren Angebot im Handel von 93 Prozent der Befragten wahrgenommen wird. Im Vergleich: Bei Möbeln glauben nur 59 Prozent, dass Erzeugnisse aus der Region verfügbar sind, bei Bekleidung 54 Prozent. Das geht aus dem Konsumbarometer 2019 von Consors Finanz hervor.

Die Zahlen zeigen auch: Das Angebot ist weiter ausbaufähig. 55 Prozent der Befragten glauben, dass regionale Produkte bislang nur bei bestimmten Händlern und Vertriebswegen zu finden sind. Gleichzeitig ist es 95 Prozent wichtig, dass der Kauf regionaler Produkte besonders gefördert und unterstützt wird.

“Die Verbraucher wünschen sich mehr regionale Produkte im Handel, das gilt auch im Online-Handel”, sagt Dr. Anja Wenk von Consors Finanz. Wesentlich mehr Händler und Marken könnten und sollten auf diese Entwicklung zu nachhaltigen und regionalen Produkten eingehen und künftig mit gezielten Angeboten bei ihren Kunden punkten, meint die Expertin weiter.

Ralf Loweg

Daimler muss 870 Millionen Bußgeld zahlen

Auch der Stern steht am Abgas-Pranger. Im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal muss Daimler eine Strafe in Höhe von 870 Millionen Euro zahlen. Das Bußgeld hat die Staatsanwalt Stuttgart verhängt. Der Vorwurf: Daimler habe bei den Abgaswerten manipuliert. Der Auto-Konzern will keine Rechtsmittel einlegen, heißt es.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte mit, man habe im Zeitraum ab dem Jahr 2008 eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht festgestellt, und zwar in jener Abteilung, die mit der Fahrzeugzertifizierung befasst war. Deshalb seien Genehmigungen für Diesel-Fahrzeuge erteilt worden, “obwohl deren Ausstoß von Stickoxiden teilweise nicht den regulatorischen Anforderungen entsprach”. Die Ermittler beziehen sich dabei auf entsprechende Bescheide des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) zu rund 684.000 Fahrzeugen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).

Ralf Loweg

Deutscher Rohöl-Import geht zurück

Die Importmenge von Rohöl nach Deutschland war im Jahr 2018 niedriger als in allen vorherigen Jahren seit 1992. Sie betrug noch 84,8 Millionen Tonnen. 1992 waren es 97,3 Millionen Tonnen, im Spitzenjahr dieses Zeitraumes 2005 sogar 114,5 Millionen Tonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat Saudi-Arabien als Lieferant von Rohöl nach Deutschland stark an Bedeutung verloren.

Die aus Saudi-Arabien importierte Menge an Rohöl lag 2018 bei 1,4 Millionen Tonnen. Das waren 1,7 Prozent der gesamten Rohöl-Einfuhr. Saudi-Arabien trägt der Einfuhrstatistik zufolge einen immer geringeren Anteil zu den deutschen Importen bei. 2018 lag es in der Rangliste der mengenmäßig wichtigsten Lieferländer nur auf dem zehnten Platz. Auf den ersten Rängen lagen Russland, Norwegen, Libyen, Kasachstan und Nigeria.

Auch ein Vergleich mit der Liste der wichtigsten Rohöl-Handelspartner des Jahres 2006 zeigt die schwindende Bedeutung Saudi-Arabiens. Damals lag es noch auf Platz sieben der Rangliste.

Ralf Loweg

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