14°

Hamilton und Mercedes: Die Rekordjagd geht weiter

Das Finale in Abu Dhabi war noch einmal ein Spiegelbild einer langen Formel-1-Saison. Die sechsten Fahrer- und Konstrukteurstitel in Folge hatte Mercedes schon früher klargemacht, der Abschluss diente als erneute Machtdemonstration, der alte und neue Champion Lewis Hamilton feierte seinen 84. Karrieresieg.

Keine Frage: Die Silberpfeile waren 2019 das Maß der Dinge und wollen es auch 2020 bleiben. Das Reglement bleibt zwar stabil, aber die Verantwortlichen rechnen damit, dass es künftig enger zugehen wird zwischen den Platzhirschen Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing.

“Ich weiß, dass ich mich steigern muss und steigern kann. Ich bin eigentlich immer guter Dinge und schaue nach vorne”, sagte Sebastian Vettel, der sowohl in Abu Dhabi als auch in der WM-Wertung Fünfter wurde und damit hinter seinem aufstrebenden Teamkollegen Charles Leclerc landete, der im Rennen Dritter und in der WM-Wertung Vierter wurde. “Es liegt immer an den Details, an kleinen Anpassungen. Ich muss nicht anders fahren, ich weiß, wie ich zu fahren habe”, sagte er. Vettel gab aber auch zu, dass er froh sei, dass es nun eine Pause gebe

Denn es war ein enttäuschendes Jahr für ihn. WM-Platz fünf – so schlecht war er zuletzt 2014, in seinem letzten Red-Bull-Jahr. Ein mickriger Sieg in Singapur gelang ihm. Dazu hat er 24 Punkte weniger als der junge Monegasse Leclerc. Das Qualifying-Duell verlor er mit 9:12. Doch Vettel weiß: 2020 wird ein entscheidendes Jahr, ein wegweisendes.

Sein Vertrag bei Ferrari läuft aus, es wird sein sechster und vermutlich letzter Anlauf mit den Roten, den WM-Titel zu gewinnen und damit in die Fußstapfen seines einstigen Idols Michael Schumacher zu treten. Parallel ist Rivale Hamilton längst enteilt, er kann Schumachers Rekord mit sieben Titeln 2020 einstellen.

2020 ist Sebastian Vettel aus deutscher Sicht Einzelkämpfer, denn Landsmann Nico Hülkenberg bekam bei Renault keinen neuen Vertrag und anderswo auch kein Cockpit. Ein Unding, wie Vettel findet. “Er wird auf jeden Fall fehlen. Ich glaube er hat die Klasse, um hier zu fahren. Aber leider ist die Klasse nicht immer entscheidend, sondern auch die Kasse.”

Andreas Reiners

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red