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Ferdinand Piëch: Der Auto-Patriarch

Er wurde bewundert – und mindestens ebenso intensiv gefürchtet. Ferdinand Piëch war ein Manager der alten Schule. Was er sagte, das war Gesetz. Er war ein begnadeter Techniker, ein Autospezialist bis in die Fingerspitzen. Er war ein Familienmensch, ein Patriarch. Er konnte eiskalt und rücksichtslos auftreten. Und doch hatte er auch eine weiche Seite. Der ehemalige VW-Chef starb jetzt im Alter von 82 Jahren.

Ferdinand Piëch und Gefühle zeigen? Die öffentlichen Anlässe dazu waren selten. Einer davon: 2014 wurde er Ehrenbürger der Gemeinde Maria Wörth am Wörthersee, dort, wo alljährlich das GTI-Treffen stattfindet und wo der Piëch-Clan eine Sommerresidenz besitzt. Bei der Laudatio war Piëch, begleitet von Ehefrau Ursula, sichtlich gerührt. Und wenn es um seine Autos ging, konnte der Spitzenmanager auch so richtig ins Schwärmen geraten und charmant lächelnd Episoden aus seinem Leben erzählen, etwa bei sogenannten “Abnahmefahrten” für den Golf VII jenseits des Polarkreises, beim Plauderstündchen am offenen Kamin.

Doch diese Seite des genialen Technikers und Marken-Lenkers blitzte nur zwischendurch mal auf. Weit häufiger war im direkten Kontakt die Eiseskälte zu spüren, die Ferdinand Piëch wie auf Knopfdruck verbreiten konnte, wenn er sein fast schon gefährlich wirkendes Lächeln einsetzte, um seine Ideen klarzustellen.

Und Ideen hatte er jede Menge, viele davon sind längst Ikonen in der Geschichte des VW-Konzerns. Bei diesem Marken-Multi hat Piëch einige entscheidende Weichen gestellt, als Vorstandsvorsitzender, danach als Aufsichtsratsvorsitzender. Er ging im Streit, nachdem er im Machtkampf mit Martin Winterkorn unterlegen war. “Ferdinand Piëch – der Automanager des Jahrhunderts” lautet der Titel einer Biografie über den jetzt Verstorbenen. Keine Frage: Der passt. mid/rhu

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red