13°

42-Jähriger wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft

Ein 42 Jahre alter Tatverdächtiger sitzt, nachdem er am Freitagabend vor einer Flüchtlingsunterkunft im Hans-Grüninger-Weg in Markgröningen mit einem Messer einen Gleichaltrigen schwer verletzt haben soll, in Untersuchungshaft. Vermutlich wollte das 42-jähriger Opfer gegen 21.50 Uhr Müll entsorgen. Vor der Unterkunft kam es mutmaßlich aufgrund einer zurückliegenden Anzeigenerstattung gegen den Tatverdächtigen zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern. Im Gerangel soll dieser versucht haben seinen Kontrahenten mit einem Messer zu verletzen. Mehrere Mitbewohner schritten jedoch ein. Einem Zeugen sei es gelungen, dem Tatverdächtigen das Messer wegzunehmen. Der 42-Jährige machte sich zunächst davon. Kurze Zeit später kam er wohl zurück und sei erneut mit einem Messer auf sein Opfer losgegangen. Bevor es Zeugen erneut gelang, dem Angegriffen zur Hilfe zu eilen, habe der Tatverdächtige den Gleichaltrigen schwer verletzt. Das 42-jährige Opfer wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Tatverdächtige wurde durch die hinzugerufenen Polizeibeamten vorläufig festgenommen und zum Polizeirevier Bietigheim-Bissingen gebracht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde der 42-Jährige, der aus Syrien stammt, am Samstag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags gegen den Mann, setzte diesen in Vollzug und wies den Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt ein

Der Ferrari F8 Spider: Neues Cabrio mit Mittelmotor

Ferrari macht frischen Wind. Der Sportwagenhersteller aus dem italienischen Maranello stellt das neue Cabrio F8 Spider vor. Für Rasanz sorgt der weltberühmte V8-Mittelmotor. Das Modell wurde parallel zu der Berlinetta F8 Tributo entwickelt. Sein für das Cavallino Rampante typische kompakte und effiziente Retractable Hard Top (RHT) beeinflusst entscheidend die Design-Linien.

Der F8 Spider ist der jüngste Neuzugang zu einer exklusiven und prestigeträchtigen Reihe offener V8-Modelle, die mit dem 308 GTS 1977 ihren Anfang nahm. Er ist weniger extrem als der 488 Pista Spider, aber sportlicher als der 488 Spider, den er ersetzt. Der Motor ist eine Weiterentwicklung des V8, der vier Jahr in Folge (2016, 2017, 2018 und 2019) mit dem “International Engine of the Year Award” ausgezeichnet wurde.

Mit einem Hubraum von 3,9 Litern bringt das Aggregat bei 8.000 U/min 720 PS auf die Straße und bietet damit eine beeindruckende spezifische Leistung von 185 PS pro Liter Hubraum. Das maximale Drehmoment wurde im gesamten Drehzahlbereich erhöht und erreicht einen Spitzenwert von 770 Newtonmetern bei 3.250 U/min.

Derweil spielt beim Design eines Spiders die Wahl des Verdecks immer eine zentrale Rolle für die Gesamtgestaltung des Autos. Seit einigen Jahren nun hat Ferrari sich für ein Hardtop entschieden, da es einen besonders hohen Komfort bietet. Aus diesem Grund wurden auch die Linien des F8 Spider ganz um das RHT herum entwickelt. Das RHT lässt sich laut Ferrari in 14 Sekunden öffnen beziehungsweise schließen und das während der Fahrt (bis 45 km/h). Doch bitte beachten: In nur 2,9 Sekunden beschleunigt der Renner von 0 auf 100 km/h.

Kleinlaster gerät auf Gegenfahrbahn – Ein Schwerverletzter

Eine schwerverletzte Person und 9.500 Euro Schaden sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls am Spätnachmittag des Freitags gegen 17:37 Uhr auf der Enzbrücke der Bundesstraße 10, kurz nach der Abzweigung Roßwag. Ein 54-jähriger Lenker eines Iveco Kleinlasters befuhr die B 10 aus Richtung Mühlacker kommend in Richtung Stuttgart. Auf der Enzbrücke kam er aus bislang ungeklärter Ursache nach links auf die Gegenfahrbahn und streifte dort einen entgegenkommenden Fiat Panda einer 26-Jährigen. Diese versuchte noch durch Ausweichen nach rechts in die Leitplanken eine Berührung mit dem Kleinlaster zu verhindern. Die 26-Jährige wurde schwer verletzt und musste mit einem Rettungswagen in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht werden. Der 54-Jährige blieb unverletzt. Beide Fahrzeugführer waren angegurtet. Der nicht mehr fahrbereite Fiat Panda wurde abgeschleppt. Zur Unfallaufnahme musste die B 10 für 45 Minuten voll gesperrt werden. Auf der Umleitungsstrecke kam es zu kleineren Verkehrsbehinderungen. Der Rettungsdienst war mit einem Rettungswagen und einem Notarztwagen, das Polizeipräsidium mit zwei Streifenbesatzungen vor Ort.

Meldungen aus dem Kreis

Bietigheim-Bissingen: Pkw zerkratzt

Vermutlich ein und derselbe bislang unbekannte Täter trieb zwischen Montag 15.00 Uhr und Mittwoch 17.00 Uhr in der Kirchheimer Straße in Bietigheim sein Unwesen. Innerhalb der drei Tage suchte der Unbekannte den Parkplatz eines Möbelgeschäfts auf. Zwei Mal zerkratzte er einen Mercedes SLK, der in unterschiedlichen Parklücken abgestellt war. Die Höhe des angerichteten Sachschadens wurde auf etwa 1.000 Euro geschätzt. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, melden sich bitte beim Polizeirevier Bietigheim-Bissingen unter der Tel. 07142 405-0.

Vaihingen an der Enz: Kellerfenster eingeschlagen

Ein bislang unbekannter Täter schlug zwischen Samstag und Donnerstag das Kellerfenster eines Wohnhauses ein. Anschließend hat er das Kellergeschoss des Hauses, das sich zwischen der Steinbeisstraße und der Friedrich-Kraut-Straße in Vaihingen an der Enz befindet, betreten. Möglicherweise wurde der Einbrecher bei seinem weiteren Vorhaben gestört. Er flüchtete vermutlich ohne Diebesgut und hinterließ einen Sachschaden von etwa 200 Euro. Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz, Tel. 07042 941-0, sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können.

Kirchheim am Neckar: Streit um Parkplatz eskaliert

Verbale Streitigkeiten führten am Donnerstag gegen 17.40 Uhr in der Kreidlerstraße in Kirchheim am Neckar zu einer handfesten Auseinandersetzung. Zwei Männer im Alter von 37 und 46 Jahren, die jeweils mit einem Auto unterwegs waren, sind zeitgleich auf dem Parkplatz eines Discounters gefahren. Dort wollten sie dann auf dem gleichen Parkplatz parken. Die Männer gerieten in Streit, der in eine handfeste Auseinandersetzung ausartete. Die Schlägerei verlagerte sich vor dem Eingang des Discountermarktes, woraufhin die Polizei alarmiert wurde. Kurzzeitig haben die Männer voneinander abgelassen und sich in den Einkaufsmarkt begeben. Dort eskalierte die Situation erneut. Die beiden Querulanten haben sich wohl gegenseitig angeschrien und mutmaßlich auch beleidigt. Zu einer weiteren körperlichen Auseinandersetzung kam es letztendlich nicht, da sich eine Mitarbeiterin des Discounters zwischen den Streithähnen gestellt hatte. Sie forderte beide Parteien auf, sich bis zum Eintreffen der hinzugerufenen Polizei ruhig zu verhalten. Beim Eintreffen der Beamten hatte sich die Lage beruhigt und die beiden Männer sich außerhalb des Discounters aufgehalten. Sie erlitten jeweils leichte Verletzungen und müssen nun mit einer Anzeige wegen Körperverletzung und Beleidigung rechnen.

Festnahme: Mann entblößt sich vor 13-Jähriger

Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ermittelt die Kriminalpolizei gegen einen 53-jährigen Mann, der am Mittwoch vorläufig festgenommen und zum Polizeipräsidium Ludwigsburg gebracht wurde. Der Tatverdächtige soll sich gegen 14.10 Uhr in der Stuttgarter Straße in Münchingen aufgehalten haben. Zu diesem Zeitpunkt befand sich ein 13 Jahre altes Mädchen auf Höhe eines Discounters auf dem Gehweg und lief in Richtung der Strohgäubahn. Dort kam ihr der mutmaßliche Tatverdächtige entgegen. Er verlangsamte seinen Gang und soll eines seiner Hosenbeine nach oben gezogen haben. Hierbei konnte das Mädchen sein entblößtes Geschlechtsteil erkennen. Die 13-Jährige rannte daraufhin nach Hause und die Polizei wurde über den Vorfall informiert. Im Zuge der eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen konnten die eingesetzten Beamten in der Nähe des Tatorts den Tatverdächtigen antreffen. Laut Personenbeschreibung, die das Opfer angegeben hatte, handelt es sich um einen circa 50 Jahre alten Mann, der etwa 170 bis 175 cm groß ist, kurze graue Haare hat und zur Tatzeit ein graues T-Shirt und eine kurze schwarze Jogginghose mit weißen Streifen trug. Die Beschreibung traf auf den 53-Jährigen zu. Er wurde erkennungsdienstlich behandelt und wieder auf freien Fuß entlassen. Die Kriminalpolizei Ludwigsburg bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können oder das Geschehen beobachtet haben, sich unter der Tel. 07141 18-9 zu melden.

15-Jährige wird geschlagen und beraubt

Bietigheim-Bissingen: 

Am Mittwochmorgen kurz nach 05.00 Uhr wurde eine 15 Jahre alte Jugendliche, die zu Fuß auf dem Weg zum Bahnhof war, von einem noch unbekannten Täter beraubt. Das Mädchen war in Begleitung zweier Freundinnen. Gemeinsam hatten sie sich zuvor im Bürgergarten aufgehalten und dort mehrere jungen Männer kennengelernt. Schließlich machten sich die Mädchen über die Wobachstraße auf den Weg in Richtung Bahnhof. Vermutlich waren sie zeitlich etwas knapp losgegangen und begannen deshalb zu rennen. Einer der jungen Männer hatte die Verfolgung aufgenommen, begann ebenfalls zu rennen, riss die 15-Jährige schließlich zu Boden und schlug ihr ins Gesicht. Als sie auf dem Boden lag, entwendete er ihr ein Handy, das in ihrer Gesäßtasche steckte. Er flüchtete hierauf ebenfalls wieder über die Wobachstraße. Der Täter dürfte etwa 20 Jahre alt sein und hat einen dunklen Teint. Er trug eine auffällige Frisur. Seine Haare waren am Oberkopf zu Zöpfchen gebunden. Der Mann trug dunkle Kleidung. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet unter Tel. 07141/18-9 um Hinweise.

Nervenkitzel im Porsche Taycan

In pfeilschnellen 2,8 Sekunden spurtet der erste Elektro-Sportwagen von Porsche von 0 auf 100 km/h. Der Taycan erinnert äußerlich an den Panamera, entfaltet seine Bärenkräfte aber ohne Schall und Rauch. Ungewöhnlich für einen Stromer: Er hat zwei Gänge. Auf der Teststrecke des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Grevenbroich nimmt der Redakteur Lars Wallerang (mid) Platz.

Noch muss der Beifahrersitz fürs erste Taycan-Erlebnis genügen. Das Steuer übernimmt ein Porsche-Testfahrer. Das hat sein Gutes. Denn der Profi-Lenker ist mit dem grundlegend neuen Porsche-Modell bereits vertraut und vermag ihm auf den Zahn zu fühlen, wie es sich gewöhnliche Autofahrer niemals trauen würden.

Der Super-Stromer aus Zuffenhausen ist kaum an seine Grenzen zu bringen. Die Beschleunigung ist so stark, dass dagegen jeder Flugzeug-Start beinahe wie das Anfahren einer Bimmelbahn erscheint. Oberhalb von Tempo 100 ist noch lange nicht Schluss mit Power-Beschleunigung: Denn in nur 9,8 Sekunden stromert der Taycan von 0 auf 200 km/h, was bedeutet, dass es für den Spurt von 100 auf 200 km/h gerade mal 7,0 Sekunden benötigt. Ab 260 km/h zieht Porsche aber beim Tempo den Stecker.

Bis zu 761 PS leistet der Taycan bei einer System-Spannung von eindrucksvollen 800 Volt. Auch bei der Reichweite kommt aus der Zuffenhausener Fabrik eine vollmundige Ankündigung: 453 Kilometer weit soll der Sportstromer mit einer vollen Ladung kommen (nach WLTP). So schnell der Taycan auch ist, Porsche hat Energie-Sparmaßnahmen eingebaut. Dazu gehört ein zweiter Elektro-Gang. Er ist Bestandteil des Zweigang-Getriebes an der Hinterachse des Allradlers (es gibt auch ein Vorderachs-Getriebe). Der zweite Gang ist besonders auf Effizienz getrimmt und kann den Taycan bei hoher Geschwindigkeit auf dem aktuellen Tempo halten. Zum Energiesparen gehört auch die hohe Rekuperations-Leistung von bis zu 265 kW. 90 Prozent aller Bremsvorgänge im Alltag werden laut Hersteller rekuperiert.

Im Sparmodus kann man auch zu 100 Prozent mit dem lang übersetzten zweiten Gang fahren. Dann ist der Taycan zwar nicht mehr ganz so rasant, aber immer noch ganz schön flott. In weniger als fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h – das halte er für realistisch, sagt Dr. Boyke Richter, Teamleiter im Bereich Taycan-Antrieb, auf mid-Nachfrage beim Workshop in Grevenbroich. Die Batterie soll in 22,5 Minuten von fünf auf 80 Prozent aufgeladen sein. Faustregel: Pro fünf Minuten Ladezeit geht es 100 Kilometer weiter. Insofern scheint der Porsche unter den E-Autos auch noch sehr alltagstauglich zu sein, auch auf längeren Fahrten.

Zudem bietet der Viertürer im Innenraum erstaunlich viel Platz, was das Modell vollends zum Reisewagen macht – mit Rennstrecken-Qualitäten. Und die zeigt Porsche auch auf der Nürburgring-Nordschleife. Testfahrer Lars Kern hat den legendären Eifelkurs mit einem Vorserien-Taycan in 7:42 Minuten bezwungen. Gemessen wurde auf der für Rekordfahrten üblichen 20,6 Kilometer langen Distanz.

Möglich macht das auch das sportliche Fahrwerk mit unzähligen Finessen, unter anderem fünf verschiedenen Höhenniveaus – “zwischen sehr schönem Fahrkomfort und voller Attacke”, wie Dr. Ingo Albers sagt. “Wir wollten kein knüppelhartes Fahrwerk”, betont der Projektleiter Taycan-Fahrwerk. Erst ab einer gewissen Geschwindigkeit senkt es sich ab und wird straffer: ab 90 km/h um zehn Millimeter und ab 180 km/h um weitere zwölf Millimeter. Zudem gibt es eine Lift-Funktion für 20 Millimeter Bodenfreiheit – wichtig in der Stadt bei hohen Bordsteinen oder bei unebenen Straßen. Wer will schon, dass die Karosserie aufsetzt?

Insgesamt erweist sich der Taycan als Traum-Sportwagen einer lokal emissionsfreien Zukunft. Auch wenn der Umweltfaktor von Elektroautos zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht optimal ist, der Taycan und seine Entwickler geben Anlass zur Hoffnung, dass sich Fahrfreude und Ökologie bald nicht mehr ausschließen. Der Taycan-Preis steht noch nicht ganz fest. Insider munkeln von einer Spanne zwischen 90.000 und 100.000 Euro.

 

Pkw-Markt: Rückenwind zur IAA

Rechtzeitig zur IAA in Frankfurt am Main gibt es kräftigen Rückenwind für die Autoindustrie. So erreichte der deutsche Pkw-Markt im August mit 313.800 Neuzulassungen erneut hohes Niveau. Das ist der zweitbeste August-Wert, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) vermeldet. Im bisherigen Jahresverlauf stiegen die Neuzulassungen auf 2,5 Millionen Einheiten (+1,0 Prozent).

Der Auftragseingang aus dem Inland übertraf im August den Vorjahreswert um 8,0 Prozent, seit Jahresbeginn gingen mehr als 4,0 Prozent mehr Aufträge inländischer Kunden ein. Aus dem Ausland hingegen kamen im abgelaufenen Monat 11,0 Prozent weniger Aufträge herein, seit Jahresbeginn steht ein Minus von 5,0 Prozent zu Buche.

Die deutschen Pkw-Hersteller fertigten an den inländischen Standorten im August 313.200 Pkw (+1,0 Prozent). Seit Januar liefen knapp 3,2 Millionen Pkw vom Band (-11,0 Prozent). Schwächer entwickelte sich der Export: Im August 2019 wurden 234.300 Pkw an Kunden in aller Welt ausgeliefert (-6,0 Prozent). In den ersten acht Monaten 2019 wurden aus Werken in Deutschland 2,4 Millionen Pkw exportiert, 14 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Ralf Loweg

Gaspreise steigen weiter an

Nach jahrelangem Sinkflug sind die Gaspreise seit Herbst 2018 für private Verbraucher stark angestiegen. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bezahlte im Oktober 2018 durchschnittlich 1.120 Euro. Im August 2019 liegen die durchschnittlichen Kosten bei 1.216 Euro, was einem Anstieg von knapp 9,0 Prozent entspricht.

Der Winter wird noch teurer. Für September und Oktober haben 34 örtliche Gasversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 8,4 Prozent angekündigt. Ein Musterhaushalt muss mit Mehrkosten von rund 109 Euro rechnen.

“In der kommenden Heizperiode wird das Preisniveau von Erdgas weiterhin hoch bleiben”, sagt Valerian Vogel, Energieexperte bei Verivox. “Daher sollten sich Verbraucher bereits jetzt einen günstigen Gastarif wählen. Dieser sollte eine Preisgarantie von mindestens zwölf Monaten haben. So sind die Kunden vor Preiserhöhungen während des Winters geschützt.”

Bei den Großhandelspreisen hat sich der Preistrend seit Beginn des Jahres 2019 gedreht. Der Preis an der deutschen Grenze, der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) erhoben wird, ist seit Januar 2019 um rund ein Drittel gesunken. Daher könnten die Gaspreise für private Verbraucher langfristig wieder sinken.

“Sinkende Großhandelspreise haben in der Vergangenheit allerdings deutlich länger als ein Jahr gebraucht, um bei den Endkunden anzukommen”, sagt Valerian Vogel. “Sinkende Erdgaspreise für private Verbraucher erwarten wir daher erst in der übernächsten Heizperiode – falls die Großhandelspreise weiter so günstig bleiben.”

Ralf Loweg

30-Jähriger festgenommen – Ludwigsburger Geschäftsleute erpresst

Einen schnellen Erfolg konnte die Kriminalpolizeidirektion des Polizeipräsidiums Ludwigsburg am vergangenen Freitagabend im Zuge eines Ermittlungsverfahrens wegen räuberischer Erpressung verzeichnen. Am Mittwoch und Donnerstag registrierte die Polizei insgesamt vier Anzeigen. Vier Geschädigte aus Markgröningen, Hemmingen, Schwieberdingen und Sachsenheim hatten in ihren Briefkästen unfrankierte Briefumschläge entdeckt, in denen sich Trauerkarten befanden. In diesen Karten klebten jeweils ähnlich lautende Erpresserschreiben. Ein Unbekannter forderte zwischen 10.000 und 30.000 Euro Bargeld. Die Opfer wurden aufgefordert das Bargeld in einer Tasche an einer ganz bestimmten Örtlichkeit in Ludwigsburg abzulegen. Sollten sie dies nicht tun, hätten sie mit Repressalien zu rechnen. Die Ablagezeiten unterschieden sich jeweils. Eine der erpressten Personen sollte das Geld bereits am Freitag um 23.00 Uhr im Bereich des Parkplatzes eines Möbelhauses deponieren. Ein mobiles Einsatzkommando unterstützte die Kriminalpolizei und führte Überwachungsmaßnahmen durch. Bereits kurz nach 22.00 Uhr fiel den eingesetzten Beamten eine verdächtige Person auf dem Parkplatz auf. Schließlich begab sich der Mann in die Nähe des Ablageortes und wartete. Eine Beamtin deponierte eine Tasche und ging sodann, wie gefordert, davon. Zielgerichtet machte sich der Tatverdächtige dann in Richtung der Tasche auf und nahm sie an sich. Hierauf erfolgte die vorläufige Festnahme. Im Anschluss wurde der 30 Jahre alte Mann zum Polizeirevier Ludwigsburg gebracht. Seine Wohnung und seine Geschäftsräume wurden durchsucht. Die Ermittler fanden Blanko-Trauerkarten sowie ein weiteres bereits vorbereitetes Erpresserschreiben und beschlagnahmten Beweismittel. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurde der 30-Jährige, der die italienische Staatsbürgerschaft besitzt, am Samstag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen räuberischer Erpressung, setzte diesen in Vollzug und wies den Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt ein. Ein mögliches Motiv des 30-Jährigen könnten Geldprobleme sein. Bei den Geschädigten handelt es sich um ehemalige bzw. aktuelle Geschäftskunden des Tatverdächtigen. Im Zuge der fortlaufenden Ermittlungen räumte der Mann ein, bereits seit Monaten versucht zu haben, noch mindestens eine weitere Geschäftskundin um ihr Geld zu bringen. Die Frau, die zwischenzeitlich von der Polizei ermittelt werden konnte, ging auf die Forderungen jedoch nicht ein. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Tel. 07141/18-9, bittet weitere Personen, die ebenfalls derartige Trauerkarten erhielten, sich zu melden.

Seite 19 von 35
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35