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Daran erkennen Sie einen Leistenbruch

Einen Leistenbruch können sich nicht nur Menschen zuziehen, die aktiv Sport betreiben. Es kann jeden treffen, aber vorwiegend ist der Leistenbruch eine Männerkrankheit. Woran liegt das? Die simple Antwort: Der Leistenkanal ist zeitlebens eine Schwachstelle im Körper des Mannes.

Und da überrascht es nicht, dass es bei jedem vierten Mann irgendwann zu einem Leistenbruch kommt. Das ist zehnmal so häufig wie bei Frauen. Während manche Männer dann nur bei starkem Husten ein Ziehen in der Leiste spüren, erleben andere einen ständigen Druck. “Wieder andere fühlen gar nichts, ihnen fällt – eher zufällig, oft beim Duschen – eine Vorwölbung der Leiste auf”, sagt Professorin Ines Gockel, die die Viszeral-Chirurgie am Uniklinikum Leipzig leitet, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Wenn man plötzlich starke Schmerzen spürt, sollte man keine Zeit verlieren und am besten innerhalb von ein bis zwei Stunden eine Klinik aufsuchen. Dann kann es sein, dass eine Darmschlinge eingeklemmt ist und nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird – nach wenigen Stunden stirbt das Gewebe ab. “Das kommt zum Glück nur sehr selten vor”, sagt Chirurgin Ines Gockel.

In der Regel ist ein Leistenbruch recht harmlos. Damit die Beschwerden nicht zunehmen und der Bruch sich im Lauf der Zeit nicht vergrößert, ist in den meisten Fällen ein kleiner chirurgischer Eingriff angeraten. Nicht immer sei eine Operation sofort nötig, sagt Dr. Joachim Conze, Leiter des Hernienzentrums München. “Wenn der Bruch keine Symptome verursacht, kann man ruhig erst einmal abwarten.”

Ralf Loweg

Betriebe blenden Alkoholsucht am Arbeitsplatz aus

Alkoholsucht ist vielerorts immer noch ein Tabuthema. Am Arbeitsplatz offensichtlich auch, denn knapp die Hälfte der Betriebe in Deutschland blendet die Gefahren von Sucht am Arbeitsplatz offenbar aus. Denn wie eine Dekra-Umfrage ergab, hat jeder zweite Arbeitnehmer (49 Prozent) in seinem Betrieb keine Unterweisung oder Hinweise über die Gefahren von Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz erhalten. Hinzu kommt: Jeder Dritte kennt Kollegen, die während der Arbeitszeit Alkohol trinken.

Die Zahlen sind alarmierend: Nach Angaben von Krankenkassen haben etwa vier Millionen Erwerbstätige in Deutschland einen riskanten Alkoholkonsum, der in Krankheit oder Abhängigkeit münden könnte. Das ist rechnerisch also fast jeder zehnte Arbeitnehmer. Rund 160.000 Berufstätige sind vermutlich alkoholabhängig.

“Alkohol bei der Arbeit und Sucht sind in den Firmen Tabuthemen”, sagt Dr. Karin Müller, Leiterin des Bereichs Mensch & Gesundheit bei Dekra. “Vorgesetzte scheuen sich meist, das Thema aktiv anzugehen, obwohl Sucht die Arbeitsleistung der Mitarbeiter mindert und die Gefahr von Arbeitsunfällen erhöht.”

Der Dekra-Rat an Unternehmen: Führungskräfte und Mitarbeiter sollten im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) präventiv für einen professionellen Umgang mit dem Problem Sucht geschult und sensibilisiert werden. Über eine betriebsärztliche Betreuung können zudem Hilfsangebote unterbreitet werden.

Andreas Reiners

Jetzt kommt das digitale Versorgungsgesetz

Viele Menschen nutzen Apps zur Gesundheitsvorsorge. Künftig sollen sie die Kosten dafür nicht mehr selbst tragen, sondern von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet bekommen. Damit das auch funktioniert, hat der Bundestag jetzt ein Gesetz für mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen beschlossen, das sogenannte Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG).

Konkret soll das Verfahren so laufen: Nach einer Kontrolle durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität bezahlen die Kassen für ein Jahr. In diesem Zeitraum müssen die Hersteller die Wirksamkeit ihrer App nachweisen und einen Preis mit dem GKV-Spitzenverband aushandeln. Von der Regelung profitieren nur gesetzlich Versicherte.

Patienten sollen Ärzte, die Online-Sprechstunden anbieten, künftig leichter finden. Darum dürfen die Mediziner auf ihrer Internetseite über solche Angebote informieren. Der Deutsche Ärztetag hatte 2018 den Weg für Telemedizin geebnet, indem er das Fernbehandlungsverbot lockerte. Zuvor durften Ärzte ihnen unbekannte Patienten nur persönlich beraten.

Die elektronische Übermittlung des Arztbriefes, der einen Befundbericht enthalten kann, soll künftig gefördert werden. Um einen Anreiz für die Anwendung der Online-Variante zu schaffen, sollen Faxe geringer vergütet werden. Sogenannte Telekonsilien, also Beratungen von Ärzten untereinander, werden in größerem Umfang ermöglicht und extra vergütet. Damit Patienten auch wirklich von der Neuregelung profitieren können, müssen sich Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser an die Telematik-Infrastruktur anschließen.

Ralf Loweg

Raus aus der Zuckerfalle

Schokolade, Kuchen, Kekse: Bei der süßen Versuchung wird jeder mal schwach. Mit ein paar Tricks lässt sich jedoch gegensteuern. Reduziert man nämlich seinen Zuckerkonsum, wird das Verlangen nach Süßem mit der Zeit schwächer.

Was aber, wenn es einen trotzdem überkommt? Das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” hat einige einfache Ratschläge parat. Ein Tipp ist, Wasser zu trinken. Das füllt den Magen und erzeugt vorübergehend ein Sättigungsgefühl.

Auch Kaugummikauen kann helfen: Zuckerfreie Varianten schaden den Zähnen nicht und verhindern, dass wir gleichzeitig andere Süßigkeiten essen. Eine Alternative sind zuckerfreie Snacks: Man kann zum Beispiel langsam und mit Genuss eine Handvoll Nüsse kauen.

Wer abends schon früh seine Zähne putzt, erspart sich möglicherweise den Konsum von Süßigkeiten oder Snacks. Denn wir sind von klein auf so konditioniert, dass es abends nach dem Putzen nichts Süßes mehr gibt. Ein weiterer Trick ist, seinen Gürtel enger zu schnallen. Das macht uns wieder bewusst, warum wir den Konsum von Süßem reduzieren wollen.

Ralf Loweg

Hepatitis: Nicht ohne Impfschutz in den Urlaub

Das nasskalte Schmuddelwetter hat Deutschland fest im Griff. Viele Menschen träumen deshalb von einem Urlaub – mit Sonne, Strand und Meer. Um die Ferien entspannt genießen zu können, gehört zu einer guten Reisevorbereitung auch der Impfschutz gegen Hepatitis – einer virusbedingten Leberentzündung.

Hepatitis A und B sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten Reisemitbringseln. Die Ansteckung mit dem Hepatitis-B-Virus erfolgt durch Körperflüssigkeiten. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen und dann zu einer Leberzirrhose sowie zu Leberkrebs führen.

Hepatitis A wird durch verunreinigtes Trinkwasser und Eiswürfel, Meeresfrüchte, Salate oder ungeschältes Obst übertragen. Die Hepatitis A wird nicht chronisch, sondern geht mit Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Temperatur, Verstopfung oder Durchfall und Schmerzen im rechten Oberbauch einher – über Wochen bis Monate.

2018 mussten rund 66 Prozent der Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch das Risiko eines schweren Verlaufs.

Die Verhinderung jeglichen Kontakts mit den Erregern ist schwierig, daher ist die vorbeugende Impfung die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Infektion. Um den Urlaub und vor allem Essen und Getränke entspannt genießen zu können, sollte man sich vorab beim Arzt über seinen Impfschutz informieren.

Ralf Loweg

Darum sind Patienten-Lotsen so wichtig

Kranke und pflegebedürftige Menschen kommen oft nicht alleine im Alltag zurecht. Sie benötigen Hilfe. Aus diesem Grund setzt sich die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, dafür ein, Patienten-Lotsen gesetzlich zu verankern.

“Patienten-Lotsen können dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung patientenzentrierter zu organisieren,” sagte Claudia Schmidtke auf der “Fachtagung Patienten-Lotsen” des Bundesverbandes Managed Care (BMC) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Berlin. Insbesondere für chronisch kranke Patienten, deren Versorgung einen größeren Koordinierungsbedarf mitbringt, sei die Einführung von Lotsen sinnvoll.

Unterstützung erhielt Schmidtke durch Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Reinhard machte deutlich, dass Hausärzte mit der Koordination von Leistungen und der Beratung ihrer Patienten häufig überfordert seien. “Der Hausarzt hat primär andere Aufgaben, er ist kein Lotse. Das sollten andere übernehmen,” sagte Reinhardt. “Diese organisatorische Unterstützung ist eine hochgradige Entlastung für uns Ärzte. Deshalb unterstützen wir das politisch.”

Patien-Lenlotsen – auch Case Manager genannt – sollen Patienten sektorenübergreifend durch die komplexe Versorgungskette leiten, medizinische und soziale Leistungen koordinieren, bis die Patienten selbst dazu in der Lage sind.

Über die koordinierende Aufgabe hinaus sieht Ärztepräsident Reinhardt auch einen hohen Beratungsbedarf bei den Patienten. “Aus meiner eigenen Praxis weiß ich, dass die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung rückgängig ist”, so der Mediziner.

Ralf Loweg

 

Darum landen Medikamente im Müll

Dass Medikamente oft allzu sorglos im Mülleiner entsorgt werden, ist in Deutschland keine Seltenheit. Doch woran liegt das? Ein Hauptgrund liegt in zu großen Packungen.

So geben 62 Prozent in einer Umfrage des “rbb” an, dass zum Zeitpunkt der Genesung noch ausreichend Medikamente in der Verpackung vorrätig waren. Andere Gründe sind, dass die Behandlung vorzeitig abgebrochen oder ein Medikament nicht vertragen wurde.

Zwar gibt jeder Zweite Medikamente bei einer Apotheke zurück, doch diese dürfen die Arznei nicht weitergeben. Die jährliche Verschwendung zu Lasten aller Krankenversicherten geht weiter, obwohl aus anderen Ländern Verfahren bekannt sind, die Abhilfe versprechen.

Aus Entwicklungsländern, aber auch aus Skandinavien und den Niederlanden ist eine Portionierung bekannt. Statt 50er- oder 100er-Packungen erhält ein Patient nur so viele Tabletten, wie er benötigt. Klingt vernünftig.

Ralf Loweg

Bei Fieber den Schongang einlegen

Wer an einer starken Erkältung mit Fieber leidet, der sollte sich schonen. Das heißt: Sport ist in diesem Fall ein absolutes Tabu. Denn bei Überlastung drohen Kreislaufprobleme und sogar Herzschäden, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” berichtet.

Wer ausreichend trinkt, fühlt sich bei einer Erkältung deutlich besser. Heilpflanzen in Husten-Tees beeinflussen die Heilung günstig, weil sie mild desinfizieren und Hustenattacken abschwächen. Am besten ungesüßt trinken. Bei Schnupfen unterstützen Nasensprays mit Meerwasser und anderen natürlichen Salzen die Abwehrfunktion der Nasenschleimhaut und wirken mild abschwellend.

Weitere Tipps, wie sich bei Schnupfen, Halsweh, Fieber und Husten die Symptome rasch lindern lassen, hat die “Apotheken Umschau” in einer heraustrennbaren “Checkliste Erkältung” zusammengefasst.

Ralf Loweg

Herztod: So kann man vorbeugen

Die Erfolgsformel ist relativ einfach: Regelmäßiger Sport ist eine gute Möglichkeit, damit das Herz lange gesund und leistungsfähig bleibt. Doch Meldungen über Herztodesfälle beim Sport können verunsichern. Die Deutsche Herzstiftung informiert anlässlich der bundesweiten Herzwochen über die Ursachen von plötzlichen Herztodesfällen bei Sportlern.

Je nach Studie liegt die Häufigkeit des plötzlichen Herztods beim Sport zwischen 0,7 und 3,0 Todesfällen pro 100.000 Sporttreibenden pro Jahr, Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen. Hinsichtlich der Ursache muss man zwischen Sportlerinnen und Sportlern unter 35 Jahren und darüber unterscheiden. Wichtig: “Auch junge Menschen sollten, bevor sie aktiv Sport betreiben, ihr Herz untersuchen lassen”, betont der Kardiologe und Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag, Leiter der Abteilung Sportmedizin, Leistungsphysiologie und Prävention am Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien.

Für ein gesundes Herz ist ein beschleunigter Herzschlag beim Sport kein Problem. Liegt jedoch eine Vorschädigung vor, kann der schnelle Herzschlag bedrohliche Herzrhythmusstörungen, das sogenannte Kammerflimmern, auslösen, das unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zum Tod führt. In nahezu allen Fällen liegt dem plötzlichen Herztod beim Sport eine unerkannte Herzerkrankung zugrunde.

Je nach Alter unterscheidet sich allerdings die Art der zugrundeliegenden Erkrankungen. “Bei Sportlerinnen und Sportlern unter 35 Jahren sind die häufigsten Ursachen eines plötzlichen Herztods Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzklappen, der Hauptschlagader oder der Herzkranzgefäße”, bestätigt Prof. Scharhag. Dies seien zu einem großen Teil angeborene Herzfehler.

Sowohl bei jüngeren, als auch bei älteren Sportlern kann auch eine unerkannte Herzmuskelentzündung (Myokarditis) zum plötzlichen Herztod führen. Diese kann beispielsweise nach einer vorangegangenen viralen oder bakteriellen Infektion auftreten. Der Rat liegt auf der Hand: Bei einem Infekt sollte man sich immer ausreichend schonen und das Training erst dann wieder aufnehmen, wenn man wieder vollständig gesund ist und sich fit fühlt.

Bei Sportlern ab 35 Jahren ist die koronare Herzkrankheit (KHK) mit etwa 80 Prozent die mit Abstand häufigste Ursache des plötzlichen Herztods. Dabei bilden sich über Jahre Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, die diese allmählich verengen. Durch den beschleunigten Herzschlag und den erhöhten Blutdruck während des Sports können Verletzungen an verengten Herzkranzgefäßen auftreten, an denen sich Blutgerinnsel bilden, die das Herzkranzgefäß verschließen. Es kommt zum Herzinfarkt, der zu Kammerflimmern und schließlich zum Herztod führen kann. Das Risiko für diese Todesfälle lässt sich ebenfalls durch eine sportmedizinisch-kardiologische Untersuchung senken.

Andreas Reiners

Mit guter Beratung purzeln die Pfunde

Abnehmen fällt oftmals schwer. Eine Ernährungsberatung könnte die Diät erleichtern, sagen Experten. “Wenn Sie übergewichtig sind, viel Bauchfett und vielleicht Typ-2-Diabetes in der Familie haben, nehmen Sie am besten so früh wie möglich eine Ernährungsberatung in Anspruch”, sagt Dr. Astrid Tombek, Ernährungswissenschaftlerin und Diabetesberaterin am Diabetes Zentrum Mergentheim, im Apothekenmagazin “Diabetes Ratgeber”.

Beachten sollte man, dass Ernährungsberater in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen eine Ernährungsberatung aber nur, wenn der Berater ein abgeschlossenes Studium oder eine vergleichbare Ausbildung – etwa zum Diätassistenten – hat und von einem Berufsverband zertifiziert ist.

Hausarzt und Diabetologe helfen bei der Suche, ebenso die Krankenkassen. Die Ökotrophologen und Ernährungsberater bieten ebenfalls Suchmöglichkeiten auf ihren Internetseiten. Worauf bei der Ernährungsumstellung besonders geachtet wird, richtet sich nach der Situation des Patienten. An erster Stelle geht es deshalb um eine Bestandsaufnahme, zum Beispiel mithilfe einer Analyse der Blutzucker- und Blutfettwerte beim Arzt.

Zusätzlich führt man als Patient ein ausführliches Ernährungsprotokoll, denn die Essgewohnheiten spielen natürlich eine besonders wichtige Rolle. Aus diesen Daten geht hervor, an welchen “Schrauben” gedreht werden kann.

Lars Wallerang

 

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