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In 6 Minuten von Bietigheim zum Flughafen: Lufttaxi kein großer Luxus

Nur Millionäre landen mit dem Hubschrauber am Zielort. So könnte man meinen. Lufttaxis gelten als Verkehrsmittel der oberen Zehntausend. Doch das könnte sich ändern. Aber es gibt auch Grenzen nach oben. Denn laut einer Machbarkeitsstudie von Porsche Consulting könnte der “Einsatz von kleinen, sehr wendigen Lufttaxis mit leisem elektrischem Antrieb” schon im Jahr 2025 Wirklichkeit werden.

Zu realisieren wäre das beispielsweise, indem die Lufttaxis insbesondere die Zubringerdienste von umliegenden Städten zum Flughafen übernehmen, sagen die Experten. Nach Berechnungen der Berater würde beispielsweise ein Flug von Bietigheim-Bissingen nach Leinfelden-Echterdingen nur sechs Minuten dauern und je Passagier 57 Euro kosten. Zum Vergleich: Ein Taxi wäre demnach auf dieser Strecke bei günstigen Verkehrsverhältnissen mindestens 30 Minuten unterwegs – vorausgesetzt die Autobahn ist frei. Und der Fahrpreis im konventionellen Taxi läge bei rund 90 Euro.

Doch könnten allzu hochfliegende Erwartungen wieder gedämpft werden: Nach mehreren Modellrechnungen für den möglichen Einsatz von Flugtaxis kamen Forscher der Technischen Universität München, der Technischen Hochschule Ingolstadt und vom Bauhaus Luftfahrt (einem Verein, der sich mit der Zukunft der Mobilität im Allgemeinen sowie der Luftfahrt im Besonderen beschäftigt) zu dem Ergebnis, dass Lufttaxis voraussichtlich lediglich 0,05 bis höchstens 1,6 Prozent der täglich zurückgelegten Kilometer abdecken werden.

Damit läge demnach der Anteil der fliegenden Taxis noch unter dem der vierrädrigen Pendants. Weiter heißt es in der Analyse, dass in allen durchgerechneten Szenarien die Flugtaxis nur einen sehr kleinen Anteil der Transporte durchführen dürften. “Das bedeutet im Klartext: Flugtaxis werden kein anderes Transportmittel ersetzen können”, sagt das zur Versicherungsgruppe HUK Coburg gehörende Goslar-Institut.

Laut der Studie dürfte die größte Nachfrage nach Flugtaxis auf Kurzstrecken bestehen. Allerdings halten die Wissenschaftler tägliche Pendelverkehre mit solchen Fluggeräten auch für sehr unwahrscheinlich. Die Szenarien der Forscher legen unterdessen alle ähnliche Preise wie in Auto-Taxis zugrunde. Doch die seien der Studie zufolge nur bei einer hohen Auslastung realistisch, teilt das Goslar-Institut mit.

Diese Aussagen der Luftfahrtforscher relativieren Erwartungen und Prognosen mancher Verkehrsplaner und Politiker. Denn die versprechen sich von Flugtaxis einen wesentlichen Beitrag zur künftigen Mobilität. Als großen Luxus kann man Lufttaxis aber wohl so oder so nicht bezeichnen.

Neuzulassungen in Deutschland weiter auf Talfahrt

224.558 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im Juni 2022 neu zugelassen, das waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts -18,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um -21,3 Prozent zurück, ihr Anteil betrug danach 64,3 Prozent, die privaten Neuzulassungen nahmen im Berichtsmonat um -11,6 Prozent ab.

Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres wurden insgesamt 1.237.975 Neuwagen zugelassen und damit -11,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Unter den deutschen Marken erreichte Mercedes mit +9,5 Prozent eine Zulassungssteigerung. Die weiteren Marken verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresmonat Rückgänge, die bei Porsche mit -3,5 Prozent sowie BMW mit -9,8 Prozent am geringsten ausfielen. Die weiteren Markenverzeichneten hingegen zweistellige Rückgänge, die von -10,3 Prozent bei Ford bis -67,0 Prozent bei Smart reichten (Audi: -13,1 %, Opel: -17,7 %, Mini: -22,9 %, VW: -24,0 %). VW war mit 19,4 Prozent die anteilstärkste deutsche Marke.

Unter den Importmarken erreichten im Berichtsmonat Juni insgesamt fünf Marken ein positives Zulassungsergebnis. Für Polestar wies die Statistik mit +58,6 Prozent den deutlichsten Anstieg sowie einen Zulassungsanteil von 0,1 Prozent aus. Für die Importmarken Dacia (+40,3 %), DS (+32,9 %), Alfa Romeo (+18,7 %) und Kia (+0,2 %) waren ebenfalls zum Teil deutliche prozentuale Zulassungssteigerungen zu verzeichnen. Die weiteren Importmarken verbuchten hingegen Zulassungsrückgänge, die bei Suzuki (-67,4 %) und Mazda (-50,4 %) mehr als 50 Prozent ausmachten. Den größten Neuzulassungsanteil erreichte Skoda mit 5,5 Prozent.

32.234 Elektro- (BEV) Neuwagen kamen zur Zulassung und damit -3,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil betrug 14,4 Prozent. Innerhalb der ersten sechs Monate zeigte sich bei dieser Antriebsart ein Anstieg von +12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem hybriden Antrieb waren im Juni 65.363 fabrikneue Pkw ausgestattet. Das waren -14,6 Prozent weniger als im Vergleichsmonat. Ihr Anteil betrug 29,1 Prozent. 26.203 dieser Hybride waren den Plug-ins zuzuordnen. Das Zulassungsminus betrug bei dieser Antriebsart -16,3 Prozent, ihr Anteil lag bei 11,7 Prozent. Die Anzahl neu zugelassener Pkw mit Benzinantrieb ging um -23,2 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 37,0 Prozent. Der Anteil der dieselbetriebenen Neuwagen betrug nach einem Rückgang von -22,3 Prozent 18,9 Prozent. Mit 1.120 Einheiten wurden +64,2 Prozent mehr Neuwagen mit der Antriebsart Flüssiggas zugelassen, ihr Anteil belief sich auf 0,5 Prozent. Bei den Erdgasfahrzeugen (116 Pkw) gab es hingegen einen Rückgang von -75,2 Prozent, ihr Anteil machte 0,1 Prozent aus.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt