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Immer mehr Corona-Fälle in Fleischbetrieben

Die deutsche Fleischindustrie kommt in der Corona-Krise nicht zur Ruhe. Wegen zahlreicher Infektionen mit dem gefährlichen Coronavirus in der Belegschaft setzt jetzt ein fleischverarbeitender Betrieb im niedersächsischen Dissen vorerst die Produktion aus.

Tests im Rahmen einer landesweiten Abstrichaktion hatten ergeben, dass 92 Mitarbeiter des Betriebes mit dem Virus infiziert sind, wie der Landkreis Osnabrück mitteilte. Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen würden in Quarantäne geschickt, heißt es. Der Landkreis will nun mit Vertretern des Landes über das weitere Vorgehen beraten – dabei stehe die Frage im Fokus, “ob das Unternehmen einen systemrelevanten Bereich der Lebensmittelindustrie darstellt”.

In mehreren deutschen Schlachthöfen war die Krankheit Covid-19 zuletzt ausgebrochen, so etwa in Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein sowie den nordrhein-westfälischen Städten Coesfeld und Oer-Erkenschwick. Die Fleischindustrie steht wegen Arbeits- und Unterkunftsbedingungen bereits seit Jahren in der Kritik. Hygiene-Standards werden demnach häufig nicht eingehalten.

Ralf Loweg

Rassistischer Vorfall: Gegrillter Spanferkelkopf an die Tür eines Türkisch-Islamischen Vereins gehängt

In Vaihingen/Enz im Landkreis Ludwigsburg haben am Samstagabend zwei Männer einen gegrillten Schweinekopf am Vereinsheim einer türkischen-islamischen Gemeinde angebracht. Der Staatsschutz hat nun die Ermittlungen aufgenommen, wie die Polizei in Ludwigsburg berichtet.

Mitten im Fastenmonat Ramadan, der heiligsten Zeit der Muslimen, haben am vergangenen Samstagabend (16. Mai) zwei Männer in Vaihingen/Enz für große Empörung und Verunsicherung in der türkischen Gemeinde gesorgt. Gegen 23:30 Uhr fuhren sie mit dem Transporter eines Malerbetriebs aus Stuttgart am Gebäude des Islamischen Kulturvereins in der Hauffstraße am nordwestlichen Stadtrand von Vaihingen/Enz vor, stiegen aus und hängten den Kopf eines gegrillten Spanferkels an die Klinke der Eingangstür des Vereinshauses, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die Tathandlung wurde von zwei Videokameras aufgezeichnet. Gegen 00:30 Uhr verständigten Vereinsmitglieder die Polizei und Beamte des Polizeireviers Vaihingen/Enz trafen erste Maßnahmen am Tatort. Das Staatsschutz-Dezernat der Kriminalpolizeidirektion Böblingen hat die Ermittlungen übernommen. Neben den Landes- und Bundesvorsitzenden des DITIB-Verbandes kam auch der türkische Generalkonsul Mehmet Erkan Öner am Sonntag nach Vaihingen/Enz.

Die Videoaufnahmen der Überwachungskameras werden derzeit stark in sozialen Netzwerken verbreitet. Die Polizei legt großen Wert auf die Feststellung, dass der Stuttgarter Malerbetrieb mit seinem Geschäftsführer, dessen Transporter auf dem Video zu erkennen ist, nichts mit der Tat zu tun hat. Über die Videoaufzeichnung hat die Kriminalpolizei mittlerweile zwei Tatverdächtige identifiziert, die am Samstagabend mutmaßlich mit dem Fahrzeug unterwegs waren. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.

red

Die Hitparade der Miet-Nebenkosten

Wenn es um besonders hohe Miet-Nebenkosten geht, denkt man schnell an die “üblichen Verdächtigen” wie München, Frankfurt oder Hamburg. Doch weit gefehlt. Eine aktuelle Untersuchung hat für die Spitzenplätze ganz andere Kommunen in petto.

Laut einer Analyse der IoT-Plattform Conrad Connect liegt Bielefeld bei den Kosten für Wasserverbrauch, Abwasserentsorgung, Strom sowie Heizung mit rund 1.920 Euro je Zwei-Personen-Haushalt ganz vorne, gefolgt von Chemnitz (1.860 Euro) und Wuppertal (1.810 Euro). Wiesbaden und Hamburg komplettieren das Spitzenfeld. Frankfurt am Main liegt mit 1.668 Euro auf Rang 25, München landet mit 1.609 Euro vor Düsseldorf (1.01 Euro) auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Für Trinkwasser und dessen Entsorgung zahlen Chemnitzer mit rund 490 Euro pro Jahr am meisten. Am zweithöchsten sind die Abgaben in Mönchengladbach (480 Euro). In Essen fallen jährlich etwa 460 Euro für den Wasserverbrauch an, damit landet die Stadt auf Platz drei.

Die Hamburger müssen mit rund 860 Euro jährlich die höchste finanzielle Aufwendung für Strom leisten. Doch auch in Köln sind die Abgaben ähnlich teuer (850 Euro pro Jahr). Es folgt Wuppertal mit 840 Euro. In Bielefeld ist das Heizen am teuersten, dort sind rund 670 Euro im Jahr fällig. Köln folgt mit zehn Euro weniger auf Platz zwei. In Mannheim belaufen sich die Kosten auf circa 600 Euro. Am günstigsten ist das Heizen mit rund 510 Euro in Berlin.

Rudolf Huber

Bei bargeldlosem Zahlen droht Kostenfalle

Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste e. V. (BDGW) warnt vor dem allzu saloppen Umgang mit bargeldlosem Zahlen. Heute ist ja unter anderem im Einzelhandel oft zu hören und zu lesen: “Bitte zahlen Sie bargeld- und kontaktlos.” Aber auch Kreditinstitute werben in der Corona-Krise “aus hygienischen Gründen” für das bargeldlose Bezahlen.

Dabei werde verschwiegen, dass bargeldloses Zahlen richtig teuer und eine “Kostenfalle” für viele Kundinnen und Kunden werden könne, die erst bei der Entgeltabrechnung sichtbar wird, sagt Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der BDGW. So verlange rund die Hälfte aller Sparkassen und Volksbanken in Deutschland Gebühren für den Einsatz der Girocard.

Im Schnitt würden 0,34 Cent, teilweise sogar bis zu 0,70 Cent pro Bezahlvorgang berechnet. So könnten am Jahresende schon einmal mehrere Hundert Euro an Zusatzkosten anfallen, mit denen die Kundinnen und Kunden nicht gerechnet haben.

Was Verbraucherschützer besonders heftig kritisieren ist die Tatsache, dass diese Gebühren in den Entgeltinformationen einiger Sparkassen und Volksbanken “versteckt” oder, so die Rechercheergebnisse des Finanzportals Biallo, auch gar nicht ausgewiesen werden. Auch an der Kasse werden Verbraucher nicht auf diese Zusatzkosten aufmerksam, da auch hier keine entsprechenden Hinweise erfolgen. Daher empfiehlt Biallo, lieber mit Bargeld zu zahlen.

“Das Vorgehen dieser Institute ist nicht nachvollziehbar”, findet Olschok. “Nicht nur, dass sie, wie auch Teile des Einzelhandels, Bargeld völlig unbegründet als Gesundheitsrisiko darzustellen versuchen, sie profitieren auch noch zusätzlich beim alternativ beworbenen bargeldlosen Bezahlen.” Das sei unseriös und bestätige die BDGW in der Auffassung, dass viele Kreditinstitute den “War on cash 2.0” eingeleitet hätten.

Häufig träfe es die Schwächsten, die in der Corona-Krise ohnehin besonders gefährdet seien und die nicht mal eben das Kontomodell oder die Bank wechseln könnten. Dabei komme beim bargeldlosen Bezahlen ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Risikofaktor hinzu. Durch die Erhöhung des Limits für Zahlungen ohne Eingabe der PIN gebe es ein erhöhtes Betrugsrisiko durch Kriminelle, das bargeldlose Bezahlen werde zu einer Kostenfalle mit erhöhtem Betrugsrisiko.

Rudolf Huber

Senioren-Zuschlag bei der Autoversicherung steigt

Als Senior am Steuer – das wird teuer. Denn der Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung steigt. Das zeigt eine Auswertung des Kfz-Versicherungsindex von Verivox. Entlastung gibt es nur für langjährig unfallfreies Fahren.

Dieser Alterszuschlag ist durchaus beträchtlich. So zahlt ein über 80 Jahre alter Autofahrer 114 Prozent mehr als ein 40-Jähriger, so eine Auswertung der Haftpflichtangebote von Verivox im November 2019. Beim Kaskoschutz beträgt der Zuschlag immer noch 98 Prozent.

Zum Vergleich: 2016 lag der Zuschlag in der Vollkasko bei 83 Prozent, also 15 Prozentpunkte niedriger. Bei den Haftpflichttarifen waren es 106 Prozent. Die Auswertung berücksichtigt ausschließlich den Einfluss des Alters auf den Kfz-Beitrag. “Nachlässe durch höhere Schadenfreiheitsrabatte sind nicht berücksichtigt”, heißt es beim Vergleichsportal.

Dabei greift der Zuschlag nicht erst im höheren Seniorenalter. Schon die 66- bis 70-Jährigen zahlen ein Viertel bis ein Drittel mehr als die 40-Jährigen. “Parallel dazu schaffen die Kfz-Versicherer eine Entlastung für unfallfreie Senioren”, sagt Wolfgang Schütz, Chef der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Während 2016 beim Schadenfreiheitsrabatt in der Regel höchstens 35 schadenfreie Jahre anerkannt wurden, seien es heute meist 45 Jahre und mehr.

Zwei Drittel von 82 untersuchten Versicherern verwenden demnach eine Rabattstaffel bis mindestens Schadenfreiheitsklasse 45. Bei 23 Assekuanzen erhöht sich der Rabatt bis zur SF-Klasse 50. Der Spitzenwert sind Rabatte bis zu 60 schadenfreien Jahren. Das bedeutet: Wer im Alter unfallfrei fährt, kann gegenüber der alten SF-Klasse 35 seinen Beitrag nochmal um 15 bis 20 Prozent senken. Wenn Senioren aber einen Unfall verursachen und in teurere SF-Klassen zurückgestuft werden, “schlägt der steigende Alterszuschlag voll durch”, so Schütz.

Rudolf Huber

Die Reiseapotheke für den Deutschland-Urlaub

Mit dem Urlaub in exotische Gefilde wird es dieses Jahr wohl nichts werden. Aber Ferien in Deutschland sind ja auch nicht zu verachten. Doch auch hier gehört eine Reiseapotheke ins Gepäck. Der ADAC Ambulanz-Service gibt Tipps zu deren Grundausstattung.

– Verletzungen: Einmalhandschuhe, Heftpflaster, sterile Kompressen, elastische Binden, Wundpflaster, Wunddesinfektionsspray (ohne Jod), Pinzette und Schere aus Metall (bei Flugreisen nicht ins Handgepäck!), kleine Taschenlampe mit Ersatzbatterien

– Schmerzen: Ibuprofen, Paracetamol

– Insektenstiche, Zeckenstiche: Insektenschutzmittel, Salbe gegen Juckreiz

– Infektionen: Fieberthermometer

– Reisekrankheit: Dimenhydrinat, Domperidon, Akupressurbändchen

– Durchfall: Loperamid, Saccharomyces-Präparate, ORS-Elektrolytpulver

– Erkältungskrankheiten, Schnupfen: Abschwellende Nasentropfen (Oxy- oder Xylometazolin), Hustenmittel

– Erbrechen: Metoclopramid (nicht für Kinder unter zwei Jahren)

– Verstopfung: Lactulose-, Bisacodylpräparate

“Bei den genannten Medikamenten handelt es sich um Vorschläge”, so die Experten, es seien jeweils die Wirkstoff-, nicht die Markennamen angegeben. Steril verpackte Reiseapotheken gebe es übrigens auch in jeder Apotheke. Dazu müssten ausreichend Alltagsmasken, Seife und Handdesinfektionsmittel eingeplant werden.

Der ADAC Ambulanz-Service: “Diabetiker sollten sich vorab über die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in der Urlaubsregion informieren. Medikamente sollten unbedingt in doppelter Menge eingepackt werden.”

Rudolf Huber

Immo-Zinsen sinken weiter

Die Richtung ist klar und die Verbraucher freut’s: Es geht abwärts. Und zwar mit den Immobilienzinsen. Die befinden sich aktuell auf einem historisch niedrigen Niveau.

Im März 2020 haben beispielsweise Kunden des Vergleichsportals Check24 im Schnitt 0,87 Prozent effektiv für Baudarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung gezahlt. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,29 Prozent. Das entspricht einem Rückgang um 33 Prozent innerhalb eines Jahres.

Ebenfalls um ein Drittel gesunken ist im selben Zeitraum der durchschnittliche Effektivzinssatz für Immobilienkredite deutscher Banken, und zwar von 1,59 auf 1,07 Prozent.

Und wie geht die Entwicklung weiter? Die Zeichen weisen nach wie vor auf verbraucherfreundliche Umstände. Denn: “Der Trend der fallenden Immobilienzinsen blieb auch während der aktuellen Corona-Krise unverändert”, so Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24.

Rudolf Huber

Zecken: Die Gefahr aus dem Hinterhalt

Nicht jeder Zeckenstich hat Folgen für die Gesundheit. Trotzdem sollte man sich bewusst machen, dass die Plagegeister Krankheitserreger übertragen können – auch die aus dem heimischen Gemüsegarten.

Als besonders gefährlich gilt eine Infektion mit FSME-Viren. Diese kann eine Entzündung der Hirnhaut sowie von Gehirn und Rückenmark verursachen. FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar, sondern kann nur symptomatisch behandelt werden. Umso wichtiger ist deshalb die Vorbeugung, die laut Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz vor allem aus drei Maßnahmen besteht: Vor Zeckenstichen schützen – Zecken rasch und richtig entfernen – impfen.

Einer Studie zufolge können Zecken praktisch überall vorkommen, wo ein paar Büsche oder Gräser wachsen – also auch in kleinen Stadtgärten oder Blumenrabatten. Ein wichtiger Ratschlag lautet daher, aufmerksam zu sein und nach dem Aufenthalt im Grünen den Körper nach Zecken abzusuchen. Das Robert-Koch-Institut erstellt jedes Jahr eine aktuelle Karte, in der die Gebiete mit einem erhöhten FSME-Infektionsrisiko verzeichnet sind. In diesem Jahr sind drei Gebiete neu dazugekommen, zwei in Sachsen und eines in Thüringen. Die aktuelle Karte ist jetzt im Internet auf der Website www.bgv@zeckenschutz.de oder direkt beim Robert-Koch-Institut zu finden.

Rudolf Huber

Puls hoch – Blutdruck runter

Sportliches Training ist gut für die Gesundheit. Unter anderem kann regelmäßige Bewegung den Blutdruck optimieren. Sich regelmäßig anstrengen, den Puls beschleunigen, die Muskeln fordern: Das ist gerade bei Diabetes und Hypertonie sehr gesund – solange man es nicht übertreibt.

“Belastungsspitzen wie beim Wettkampftraining sollten Menschen mit Bluthochdruck und Diabetes meiden”, rät Professor Dr. Bernhard Schwaab, Chefarzt des Rehabilitationskrankenhauses für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie in Timmendorfer Strand, in der aktuellen Ausgabe des Apothekenmagazins “Diabetes Ratgeber”.

Vor allem nach einer längeren Bewegungspause sollte man die Belastbarkeit mit dem Arzt abklären. Da man hohen Blutdruck nicht unbedingt spürt, kann es sinnvoll sein, vorab eine Blutdruckmessung über 24 Stunden zu machen. Auf diese Weise lässt sich erkennen, wie die Werte auf Bewegung und Training reagieren. Tipp: Um einen riskanten Blutdruckanstieg zu verhindern, sollte man sich beim Sport noch gut unterhalten können.

Ein Ausdauerprogramm wie Spazierengehen, Walken, Joggen, Radeln oder Schwimmen in Kombination mit Krafttraining sei dabei ideal, so Schwaab. Wichtig dabei: Pressatmung vermeiden. Deshalb immer im Rhythmus der Übung und mit offenem Mund ein- und ausatmen.

Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck sollten sich lieber öfter und dafür nicht zu intensiv bewegen, raten Experten. Bereits zehn bis 15 Minuten körperliche Aktivität jeden Tag tun den Gefäßen gut. Schwaab empfiehlt, nach Möglichkeit nicht mehr als 24 Stunden zwischen zwei Aktivitäten vergehen zu lassen, weil sonst der Zugewinn jedes Mal wieder verpufft. Auf Dauer kann der Blutdruck auf diese Weise um fünf bis zehn mmHg sinken.

Rudolf Huber

So viele Einkommens-Millionäre leben in Ludwigsburg

Dass Baden-Württemberg ein sehr wohlhabendes Bundesland ist, ist hinlänglich bekannt. Im Jahr 2016 erzielten laut dem Statistischen Landesamt 3. 813 Lohn- und Einkommensteuerpflichtige1 in Baden-Württemberg jeweils einen Gesamtbetrag der Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Und es werden immer mehr. 
Auf Landesebene erhöhte sich die «Millionärsdichte” leicht von 6,3 auf 6,8 Einkommensmillionäre je 10 .000 Steuerpflichtige. Auf Kreisebene zeigt sich an der «Spitze” ein ähnliches Bild wie im Jahr 2015. Mit 19,4 Einkommensmillionären je 10. 000 Steuerpflichtigen weist Baden-Baden weiterhin die landesweit höchste Millionärsdichte auf. Es folgen Heidelberg mit 14,2 sowie Stuttgart und Ulm, die jeweils eine Millionärsdichte von 12,6 je 10 000 Steuerpflichtigen aufweisen. Der Neckar-Odenwald-Kreis, welcher 2015 die geringste Millionärsdichte aufwies, konnte 2016 einen deutlichen Zuwachs auf 4,2 verzeichnen (+ 67 %) und reichte somit die «rote Laterne” an den Landkreis Emmendingen weiter, welcher auf 3,7 Einkommensmillionäre je 10. 000 Steuerpflichtigen kommt.

Die größte Zunahme an Einkommensmillionären weist der Landkreis Ludwigsburg auf

Absolut betrachtet wies der Stadtkreis Stuttgart die meisten Einkommensmillionäre (415) auf. Mit Abstand folgt der Landkreis Ludwigsburg (196), welcher jedoch die größte Zunahme um 37 Einkommensmillionäre (+ 23 %) in Baden-Württemberg aufwies. Um 15 Steuerpflichtige (+ 10 %) auf 161 erhöhte sich die Anzahl der Einkommensmillionäre im Landkreis Esslingen, der damit wie bereits 2014 wieder an dritter Stelle steht.

In Summe betrug der Gesamtbetrag der Einkünfte (G.d.E.) der Einkommensmillionäre rund 11,5 Milliarden (Mrd.) Euro. Im Durchschnitt lag der G.d.E. des Einkommensmillionärs bei 3 Millionen (Mill.) Euro, der Median bei 1,6 Mill. Euro. Im Vergleich zum Jahr 2015 stiegen der G.d.E der Einkommensmillionäre somit um rund 12 %.

Insgesamt wurden im Jahr 2016 rund 5,6 Mill. unbeschränkt Steuerpflichtige2 in Baden-Württemberg erfasst. Deren Gesamtbetrag der Einkünfte summierte sich auf 244,9 Mrd. Euro. Der durchschnittliche Gesamtbetrag der Einkünfte betrug 43. 415 Euro. Der Median lag bei 30. 616 Euro, die Hälfte der Steuerpflichtigen liegt mit ihrem Einkommen darunter, die andere Hälfte über dem Median.

Werden obige Einkommensmillionäre herausgerechnet, summiert sich der G.d.E. auf 233,5 Mrd. Euro, der durchschnittliche G.d.E je Steuerpflichtigen sinkt auf 41 411 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies somit einer Steigerung um 4 %. In Relation zur Veränderungsrate der Einkommensmillionäre (+ 12 %) lässt sich feststellen, dass diese einen dreimal höheren Zuwachs bei ihren Einkünften verzeichnen konnten. Bei den Einkommensmillionären wurden Steuern in Höhe von 3,8 Mrd. Euro festgesetzt. Dies entspricht 8,3 % der insgesamt festgesetzten Steuern in Baden-Württemberg, welche 45,3 Mrd. Euro betrugen.

1Zusammen veranlagte Ehegatten oder eingetragene Lebenspartnerschaften werden in der Statistik als eine Steuerpflichtige Person gezählt.
2Ohne Verlustfälle.
Einkommensmillionäre absolut und je 10.000 Steuerpflichtige in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs 2016*)
Stadt-/Landkreis 2016 2015 Verän­derung 2016 zu 2015 je 10.000 Steuerpflichtige 2016
Anzahl % Anzahl
*) Steuerpflichtige mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte von mindestens 1 Million Euro.

Datenquelle: Statistik der Lohn- und Einkommenssteuer.

Stuttgart (SKR) 415 390 +6,4 12,6
Böblingen (LKR) 96 101 −5,0 4,7
Esslingen (LKR) 161 146 +10,3 5,8
Göppingen (LKR) 89 85 +4,7 6,8
Ludwigsburg (LKR) 196 159 +23,3 6,9
Rems-Murr-Kreis (LKR) 141 125 +12,8 6,4
Heilbronn (SKR) 58 48 +20,8 9,1
Heilbronn (LKR) 136 124 +9,7 7,8
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