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Krebstherapie: Diese Ansätze machen Hoffnung

In Deutschland erkranken jährlich rund 476.000 Menschen neu an Krebs. Bei der Behandlung gehören Operation, Strahlentherapie und medikamentöse Therapie zu den zentralen Säulen. Doch Forscher suchen ständig nach neuen Ansätzen.

Bislang sind rund 300 Krebsarten bekannt, die sich in vielen Aspekten unterscheiden. Doch auch innerhalb einer Krebsart können die Unterschiede von Patient zu Patient groß sein. “Bei der zielgerichteten Krebstherapie versuchen wir, eine Behandlung einzusetzen, die auf die Eigenheiten einer Tumorart und auf die Krebszellen des Patienten abgestimmt ist”, erklärt Prof. Dr. Martin Glas, Leiter der Abteilung Klinische Neuroonkologie am Universitätsklinikum Essen. Durch den maßgeschneiderten Ansatz können Medikamente zum Beispiel gezielt Tumorzellen erkennen – oder sie entfalten ihre Wirkung erst dann, wenn der Tumor bestimmte Eigenschaften aufweist. Dies kann zur Hemmung des Tumorwachstums und zum Sterben der Krebszellen führen. Andere Medikamente stören die Neubildung von Blutgefäßen, die der Tumor zu seiner Versorgung benötigt. Die zielgerichtete Krebstherapie wird zum Beispiel bei Brustkrebs, bösartigem Hirntumor und Darmkrebs angewandt.

“Hinter der Behandlung mit sogenannten Tumortherapiefeldern steckt die Beobachtung, dass rasch wechselnde elektrische Felder die Teilung von Tumorzellen stören können”, so Professor Glas. Im Einsatz ist diese Art der Behandlung etwa bereits beim Glioblastom, dem häufigsten bösartigen Hirntumor im Erwachsenenalter. Die Behandlung erfolgt mithilfe eines kleinen tragbaren Geräts und hochentwickelten Keramik-Gelpads, die auf dem Kopf befestigt werden. Sie wird nach erfolgter Operation sowie Strahlen- und Chemotherapie zusätzlich zur Erhaltungschemotherapie beim Glioblastom angewendet. Die Therapie kann dazu beitragen, die Überlebensrate der Patienten zu verlängern.

Bei der Immuntherapie geht es darum, das Immunsystem des Patienten gegen den Krebs zu mobilisieren. “Bestimmte Krebszellen können verschiedene Strategien entwickeln, mit denen sie sich vor der körpereigenen Abwehr verstecken. Ein Ziel der Forscher ist es, den Krebszellen diese Tarneigenschaft zu nehmen oder das Abwehrsystem gezielt gegen die Erkrankung zu richten”, erklärt Professor Glas. Die Zellen können dann vom Immunsystem unschädlich gemacht werden. Moderne Formen der Immuntherapie beschäftigen sich zum Beispiel mit einer gezielten Impfung gegen die Krebserkrankung. Andere setzen spezielle Viren ein, die gezielt Tumorzellen infizieren. “Die körpereigene Abwehr kann sie so als Feind erkennen und angreifen.” mp/f

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red