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Kann der Arbeitsmarkt den Umstieg auf Elektroautos bewältigen?

In der Diskussion über den Umstieg auf Elektromobilität plädiert der Autoindustrieverband VDA für Weiterbildung und Qualifizierung. Dies könne negative Arbeitsmarkteffekte abmildern. “Qualifizierung und Weiterbildung sind für den erfolgreichen Transformationsprozess von zentraler Bedeutung”, sagte VDA-Geschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel. Vor diesem Hintergrund sei zu prüfen, ob die Instrumente des Qualifizierungschancengesetzes und des Kurzarbeitergeldes angepasst werden müssen.

Der VDA stellt sich dabei den düsteren Prognosen des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) entgegen: Die Beschäftigungsperspektiven der IAB-Studie im NPM-Zwischenbericht würden in einem Extremszenario auf Basis eines Top-Down-Ansatzes und älterer Daten zur Importquote von einem unrealistischen Ansatz ausgehen, wonach bis zum Jahr 2030 410.000 Stellen in der gesamten Volkswirtschaft wegfallen könnten. Doch bereits heute gebe es, so Scheel, mehrere Produktionsstandorte für Elektroautos in Deutschland, weitere nehmen die Fertigung in Kürze auf.

Ähnliches gelte für Batteriestandorte im Inland. “Unsere Hersteller werden bis 2023 ihr Angebot bei elektrifizierten Fahrzeugen auf über 150 E-Modelle verdreifachen. In alternative Antriebe und dabei vor allem in die Elektromobilität investieren die deutschen Hersteller und Zulieferer bis 2024 rund 50 Mrd. Euro”, betont der VDA-Geschäftsführer.

Für realistischer hält der VDA die ebenfalls im Zwischenbericht erwähnte ELAB-Studie, die auf Basis eines sogenannten “Bottom-Up-Ansatzes” die Aussage enthält, dass der Umstieg von Verbrenner- auf Elektroautos im Bereich des Antriebsstrangs mit einem Abbau von 79.000 bis 88.000 Stellen im Jahr 2030 verbunden sein könnte.

Ral Loweg

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red