11°

Gesundes Essen: Bloß keine Eile

Beim Essen sollte man sich Zeit nehmen. Und das mit guten Grund. Denn wer hektisch ein paar Brocken verschlingt, wird dafür bei der Verdauung bestraft.

Hintergrund: Der Speichel weicht nicht nur das Essen auf, er enthält auch Enzyme, die Stärke aufspalten. “Hier beginnt die Vorstufe der Verdauung. Mund und Magen muss man als Einheit betrachten”, sagt Professor Christian Trautwein von der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Wer sich beim Essen Zeit lässt und gut kaut, hilft dem Magen, der die Mahlzeit weiter zerkleinern muss. “Man kann sich das wie in einer Waschmaschine vorstellen, die das Essen hin und her bewegt.” Erst im Dünndarm werden Proteine, Fette und Kohlenhydrate in ihre kleinsten Bausteine zerlegt, die dann durch die Darmwand ins Blut gelangen.

Eine Schlüsselrolle in diesem Prozess spielt die Leber. Sie produziert Verdauungssäfte und bekommt über die Pfortader die ins Blut aufgenommenen Nährstoffe direkt aus dem Darm zugeführt. In ihren Zellen speichert sie Zucker, Fett, Eiweißbausteine und Vitamine, die der Körper nicht unmittelbar benötigt. Zu fettreiche und zuckerhaltige Kost sowie Alkohol belasten das Organ – und die gesamte “Leber-Darm-Achse”.

Neben einer ausgewogenen Ernährung helfen auch Bitterstoffe. “Sie wirken positiv auf die Magensäureproduktion und die Absonderungen aller Verdauungsdrüsen”, sagt Winfried Radinger, Apotheker in Castrop-Rauxel. Bitterstoffe sind zum Beispiel in Artischocke, Rucola und Chicorée enthalten. Im Schwerpunkt-Thema der neuen “Apotheken Umschau” geben Experten Tipps, wie sich Magen und Darm ganz einfach unterstützen lassen. Mehr dazu gibt es online unter www.apotheken-umschau.de, auf Facebook und Instagram.

Ralf Loweg

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red