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Ford-Schock: Radikaler Umbau in Europa

Henry Ford gilt als einer der größten Visionäre im Automobilbau. Mit einigen Investoren und einem Startkapital von 28.000 US-Dollar gründete er vor beinahe 120 Jahren die Ford Motor Company. Bis heute sprechen alle voller Respekt und Stolz über die legendäre Licht-Gestalt. Doch was derzeit seine Nachfahren in Europa mit seinem Lebenswerk so anstellen, würde Henry Ford um den Schlaf bringen.

Denn um keinen Totalschaden zu riskieren, muss Ford sein Geschäft auf dem alten Kontinent im Eiltempo noch viel radikaler umbauen als bislang erwartet. Um dauerhaft eine höhere Rentabilität zu erreichen, sollen nun bis Ende 2020 insgesamt 12.000 Arbeitsplätze wegfallen und sechs Fabriken geschlossen werden. Das teilte der Autobauer mit.

Das gesamte Geschäftsmodell von Ford in Europa soll komplett neu ausgerichtet werden, wie die Fachzeitung Automobilwoche berichtet. So soll es neue Strukturen und Verantwortungsbereiche geben. “Die Trennung von Mitarbeitern und die Schließung von Werken sind die härtesten Entscheidungen, die wir treffen”, kommentiert Ford-Europachef Stuart Rowley die Einschnitte.

Neben den massiven Einsparungen kündigte Ford eine Neuausrichtung seiner Geschäftsstrategie in Europa an. Künftig soll es die drei Geschäftsbereiche Nutzfahrzeuge, Personenwagen und Importmodelle geben. Die Organisationsstruktur soll deutlich schlanker werden.

Den Bereich Nutzfahrzeuge übernimmt Hans Schep, er leitet diesen Bereich vom britischen Dunton aus. Das Pkw-Geschäft übernimmt der bisherige Europa-Vertriebschef Roelant de Waard, er wird diese Aufgabe von der Europazentrale in Köln aus steuern. Einen Verantwortlichen für den Bereich Importfahrzeuge benannte Ford zunächst noch nicht.

Wirksam wird die diese neue Struktur zum 1. Juli 2019, erklärte Europachef Rowley: “Höhere Gewinne werden durch eine noch stärkere Kundenorientierung und durch schlankere Strukturen erreicht.” Worte, die bei allen Mitarbeitern noch für so manch schlaflose Nächte sorgen werden. mid/rlo

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red