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Fernbusse deutlich unpünktlicher als die Bahn

Fernbusse kommen bei einer aktuellen Analyse von SWR3 schlecht weg. Schlechter sogar als die Deutsche Bahn, was die Pünktlichkeit betrifft. Denn Fernbusse sind häufig unpünktlich. Bei Flixbus kommt demnach jeder zweite Bus (55,7 Prozent) zu spät, und zwar mehr als 15 Minuten. Zum Vergleich: Bei der Bahn ist im Fernverkehr etwa jeder zehnte Zug mehr als eine Viertelstunde verspätet.

Die Verspätungen haben es durchaus in sich. Denn bei Flixbus mussten Reisende durchschnittlich mit 30 Minuten Verspätung rechnen. Jeder achte Flixbus war mehr als eine Stunde verspätet, die meisten Flixbus-Fernbusse (80 Prozent) kommen mit einer Verspätung von zirka sieben bis 45 Minuten an. Deutschlandweit wurden dafür 414.000 Flixbus-Ankünfte der vergangenen zwölf Monate analysiert.

Bei der Analyse wurden auch die Pünktlichkeit von Bahn und Fernbus auf bundesweiten Hauptverbindungen verglichen. Auffällig auf diesen Strecken: Bei der Ankunft in Frankfurt, Mannheim und Karlsruhe hatte nahezu jeder fünfte Fernbus aus Hamburg, Berlin und München eine Verspätung von mehr als einer Stunde. Bei der Bahn hingegen waren auf diesen ausgewählten Fernverbindungen derartig lange Verspätungen eher selten (maximal 4,6 Prozent).

Die tatsächliche mittlere Fahrtdauer bei Flixbus ist 1,5 bis zwei Mal so lange wie bei der Bahn auf vergleichbaren Verbindungen. Bei deutschlandweiten Fernverbindungen braucht der Fernbus bis zu fünf Stunden länger als der Zug. Die längste gemessene Fahrzeit eines Flixbusses innerhalb Deutschlands betrug mehr als 19 Stunden.

Andreas Reiners

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red