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Deutsche Bank warnt vor Investments in der Türkei

Die Deutsche Bank warnt die Bundesbürger vor Investments in der Türkei. “Ein Engagement” sollten “auch aufgrund der bestehenden hohen Währungsrisiken nur sehr risikoaffine Anleger in Betracht ziehen”, schrieb Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden, in einer am Freitag veröffentlichten Analyse.

Nach einer zeitweiligen leichten Erholung befinde sich die Türkische Lira seit Anfang dieses Monats erneut in einem dynamischen Abwärtstrend. Zum Euro wertete sie im Mai bis dato elf Prozent auf ein neues Jahrestief ab. Seit Jahresbeginn betrügen die Kursverluste damit mehr als 14 Prozent, so Stephan. “Zur Lira-Schwäche tragen in erster Linie die sehr hohen Inflationsraten bei: Im April bezifferte der Anstieg der Verbraucherpreise nach offiziellen Angaben 70 Prozent. Die Kerninflationsrate ohne Veränderungen der Lebensmittel- und Energiepreise lag bei rund 52 Prozent.”

Der Erzeugerpreisindex kletterte gar um 122 Prozent zum Vorjahresmonat nach oben. Da die Türkei große Mengen Erdöl und Erdgas sowie Getreide importieren müsse, verschlechtere sich aufgrund der hohen Preise dieser Rohstoffe ihr Handelsbilanzdefizit deutlich, so der Deutsche-Bank-Manager. Auch spielten politische Unsicherheiten im Vorfeld der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen 2023 zunehmend eine Rolle.

Der Leitindex ISE 100 der Börse in Istanbul konnte dennoch seit Jahresbeginn rund 30 Prozent in Lira zulegen. “Selbst in Euro berechnet ergibt dies einen Zugewinn von mehr als zwölf Prozent”, sagte Stephan. Dennoch sei ein Investment nur etwas für Anleger mit sehr starken Nerven.

Turkish24 / dts

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red