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Das Schussel-Gen

Schusselige Leute haben eine Entschuldigung: Die Gene sind schuld. Das haben Genforscher herausgefunden. Schlüssel, Handy, sogar das Auto: Viele können sich einfach nicht merken, wo sie ihre kleinen und großen Dinge gelassen haben. Inzwischen weiß man: Die Ursache für unsere Schusseligkeit liegt in der Familie.

Forscher haben herausgefunden, dass ein Gen mit dem Namen DRD2 für unsere Schusseligkeit mitverantwortlich ist. Eine Variante des Gens beeinflusst den Dopaminhaushalt unseres Gehirns. “Wir können dann uns weniger gut auf eine Sache konzentrieren”, sagt Bettina Rackow-Freitag, Fachautorin der “Apotheken-Umschau”. “Wir sind dadurch schusseliger, lassen uns leichter ablenken.” Manche würden auch eher mal stolpern, denn die Veranlagung wirke sich auch im Motorischen aus. Schusseligkeit könne aber auch durch Stress, Eisen- oder Vitaminmangel kommen.

Doch was tun? Früher hat man sich einfach einen Knoten ins Taschentuch gemacht, heute hilft die Technik. “Mit dem Handy kann man sich einfach an Geburtstage und Termine erinnern lassen, oder die Umgebungskarte zeigt an, wo das Auto abgestellt ist”, erklärt die Expertin.

Doch kann man auch des Guten zu viel tun: “Viele schauen bis zu hundertmal am Tag auf ihr Display, checken Nachrichten oder suchen etwas im Internet. Diese häufigen Unterbrechungen lenken uns sehr stark ab.” Wissenschaftler hätten festgestellt, dass sich das wahrscheinlich auf die Konzentration und die Gedächtnisleistung langfristig auswirkt. Tipp: Einfach öfters das Handy lautlos stellen.

Auch Routine soll gegen Schusseligkeit helfen. Wer sich angewöhne, abends alle wichtigen Utensilien für den nächsten Morgen herzurichten, erspare sich einen hektischen Start in den Tag. mp/wal

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red