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Bei Opel wird der Gürtel noch enger geschnallt

 Die Nachricht klingt zunächst gut: Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen wurde bei Opel um weitere zwei Jahre bis Juli 2025 verlängert. Die Jungfacharbeiter, die sich in der Ausbildung befinden, werden unbefristet übernommen. Außerdem hat das Unternehmen weitere Investitionen in das Werk in Rüsselsheim beschlossen: Die nächste Generation des Opel Astra ab 2021 als Fünftürer und ab 2022 als Kombi wird in Rüsselsheim produziert. Doch es gibt auch schlechte Nachrichten: Es werden weitere Stellen abgebaut, ein Kahlschlag droht.

Denn es werden in Absprache mit dem Betriebsrat freiwillige Programme zur Personalreduzierung wie Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen deutschlandweit für die Jahrgänge bis 1963 geöffnet. So kann Opel bis Ende 2021 weitere 2100 Stellen abbauen.

Besonders betroffen soll dabei das Werk in Rüsselsheim sein. Die Vereinbarung gilt für die Werke Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern.

Das ist aber noch nicht alles, wie das Handelsblatt berichtet. Demnach soll es für die Tochter des französischen PSA-Konzerns aufgrund einer Vereinbarung zwischen Unternehmen und Betriebsrat möglich sein, bis Ende des Jahrzehnts insgesamt bis zu 4100 Stellen einzustampfen, jeweils verbunden mit einer Ausweitung des Kündigungsschutzes. Sofern sich genügend Freiwillige für die Programme zur Personalreduzierung finden.

Die Peugeot-Mutter PSA hatte Opel im Jahr 2017 mit rund 19.000 Beschäftigten in den deutschen Werken übernommen. Seitdem wird der Traditionshersteller auf Effizienz getrimmt: Bereits rund 6800 Beschäftigte unterschrieben Verträge zu Altersteilzeit, Vorruhestand oder Abfindungen.

Andreas Reiners

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red