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Autoindustrie im Rückwärtsgang

Für die deutsche Autoindustrie wird die Corona-Krise immer mehr zu einem finanziellen Totalschaden. Wie das Ifo-Institut mitteilt, ist der Index im März 2020 im Monatsvergleich um 14 Punkte auf minus 33,7 Punkte abgesackt. Auch die anderen Indizes für die Autobranche verzeichneten laut der Ifo-Umfrage im Monatsvergleich deutliche Einschnitte.

Ein immer größer werdender Anteil der an der Umfrage beteiligten Unternehmen ist der Ansicht, bald Kurzarbeit beantragen zu müssen. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt.

Die weitreichenden Beschränkungen des Wirtschaftslebens belasten die Nachfrage in der Autoindustrie stark. Zuletzt waren die US-Absatzzahlen bereits eingebrochen.

Auch die vom Ifo-Institut befragten deutschen Unternehmen geben an, dass die Lager unverkaufter Autos zuletzt wieder stärker angewachsen seien. Der Lagerbestand stieg demnach im März 2020 doppelt so schnell an wie im Vormonat. Und die weiteren Aussichten sind trübe – Erholung ist so schnell nicht in Sicht.

Ralf Loweg

 

Fachkräftemangel am Flughafen: Nur 91 Visa an Hilfskräfte aus der Türkei erteilt

Laut Bundesregierung wurden bisher 91 Visa an türkische Hilfskräfte zur vorübergehenden Beschäftigung an einem Flughafen in Deutschland erteilt. Ob auf jedes erteilte Visum auch tatsächlich eine Einreise und Beschäftigungsaufnahme erfolgte, sei der Bundesregierung nicht bekannt, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Zur Beantwortung der Frage, was die Bundesregierung tut, um gegen den aktuellen Fachkräftemangel im Flugverkehrssektor vorzugehen, verwies die Bundesregierung darauf, dass die Bundesagentur für Arbeit “entsprechend ihrem arbeitsmarktpolitischen Auftrag den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt” unterstütze.

Beispielsweise bestehe am Flughafen Frankfurt eine eigene Airport-Agentur, am Flughafen München ein Büro der Agentur für Arbeit Freising und am Flughafen Köln/Bonn ein gemeinsames Büro verschiedener regionaler Agenturen für Arbeit. In allen zehn Regionaldirektionen bestehe darüber hinaus ein regelmäßiger Kontakt mit den Flughäfen sowie den dort ansässigen Arbeitgebern durch den Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit, schreibt die Bundesregierung. Hierbei seien auch die Jobcenter einbezogen.

Hinsichtlich der Luftsicherheitskontrollen habe die Bundesregierung bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen, welche ständig aktualisiert und fortgeschrieben werden, heißt es weiter. Dies schließe unter anderem die befristete Zulassung von Hilfskräften, den Einsatz von Polizeivollzugsbeamten und die Ausschreibung von weiteren Dienstleistern für besonders belastete Standorte ein. Die Bundesregierung habe zudem bereits im Frühsommer 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie dafür Sorge getragen, dass betriebsbedingte Kündigungen bei den Sicherheitsdienstleistern nicht erfolgen mussten, wie es weiter heißt.

Somit müsse nunmehr das fluktuationsbedingt fehlende Personal gewonnen werden, dazu seien die Sicherheitsdienstleiter bereits umfassend tätig, so die Bundesregierung. Soweit unter sicherheitspolitischen Aspekten vertretbar, seien zudem auch die Anforderungen an Luftsicherheitskontrollkräfte angepasst worden. Beispielsweise bestehe keine Notwendigkeit einer anderweitigen Berufsausbildung mehr, heißt es in der Regierungs-Antwort.

Darüber hinaus setze die Bundesregierung auf eine zunehmende Digitalisierung bei den Abfertigungsprozessen.

red