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Alter Schwede! Ist das ein Kombi!

Der Ludwigsburg24-Fahrzeugtest

Stuttgart/Ludwigsburg: Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Für unsere Ludwigsburg24-Redaktion steht jedoch eines fest: Der Volvo V90 ist rundherum der schönste Kombi, den die Schweden jemals auf die Straße gebracht haben.

Das souveräne Flaggschiff der Skandinavier glänzt mit einem modernen und aufgeräumten Design, im Exterieur als auch Interieur. Die Frontpartie präsentiert sich unverwechselbar im Stile der neuen Volvo Designsprache. Die klaren Linien, der aufrechte Wasserfall-Kühlergrill, die markanten LED-Leuchten im „Thors-Hammer“- Design und die langgezogene Motorhaube verleihen dem Schweden einen durchaus sportlich-eleganten Look.

Die moderne Linie setzt sich im Innenraum fort, wirkt aber dennoch solide und ist mit Liebe zum Detail verarbeitet. Es wird auf hochwertiges Material und viel Leder gesetzt. Im Infotainment-System wurden Knöpfe und Schalter stark reduziert. Stattdessen wird ein neun Zoll großer Bildschirm, welcher serienmäßig mit an Bord ist, zum zentralen Bedienelement in der Mittelkonsole. Wer zuvor nie Volvo gefahren ist, wird mit der Tablet ähnlichen Bedienung jedoch einen hohen Gewöhnungsaufwand haben. Durch die Vielfalt an einstellbaren Funktionen kann es vorkommen, dass man die gewünschte Änderung nicht auf Anhieb findet. Im Allgemeinen wirkt die Atmosphäre im Innenraum sehr hell und wohnlich, bietet zudem den Insassen ein großzügiges Platzangebot. Diese Atmosphäre wirkt sich auch auf das eigene Wohlbefinden aus, da jeder gefahrene Kilometer im edlen Kombi sehr entspannt und gelassen stattfindet.

In der Sicherheitstechnik setzt der Premium-Kombi einmal mehr Maßstäbe. Der Volvo verfügt über ein umfassendes Arsenal an hochmoderner Sicherheitstechnik, etliche sind sogar serienmäßig. Neu hinzugekommen ist eine Notbremsfunktion bei Gegenverkehr. Diese verringert die Geschwindigkeit durch den Bremseingriff um bis zu 10 km/h bei drohender Kollision. Für teilweise autonomes Fahren sorgt das Pilot-Assist -System, welches, bis zu 130 km/h, den Abstand zum Vordermann kontinuierlich hält und falls erforderlich auch Lenkkorrekturen gemäß der Fahrbahnmarkierung durchführen kann.

Das Gepäckabteil sorgt mit der symmetrischen Form für eine optimale Raumausnutzung. Mit aufgestellten Rücksitzlehnen bietet der Kofferraum 560 Liter Ladevolumen. Bei höherem Bedarf lassen sich die Rücksitzlehnen umklappen und dadurch sagenhafte 1.526 Liter Raum generieren. Für entspannte IKEA-Großeinkäufe sorgt die serienmäßig elektrisch öffnende und schließende Heckklappe mit breiter Öffnung.

Kommen wir zum Fahrverhalten. Wie fährt sich die edle Familienkutsche? 

Der D4 ist trotz 400 Newtonmeter Drehmoment und 190 PS Leistung eher ein Antrieb für zurückhaltende Fahrer, was jedoch zu einem Volvo-Besitzer ganz gut steht. Auch das Fahrwerk ist nicht sportlich ausgelegt, sondern soll in erster Linie viel Komfort bieten. Für den alltäglichen Gebrauch ist das völlig ausreichend. Durch das Leergewicht von fast 2 Tonnen sind jedoch sportliche Ambitionen mit dem Fahrzeug nicht gegeben. Wer das vorhat, sollte ganz klar nach dem Volvo V90 D5 AWD mit gesteigerten 235 PS und 480 Newtonmeter Drehmoment zurückgreifen. Den kombinierten Verbrauch gibt Volvo beim D4 mit 6,7 Liter pro 100 Km nach neuem WLTP-Verfahren an. Bei unserer Testfahrt, die gleichmäßig verteilt, sowohl innerorts als auch außerorts stattfand, lag der Verbrauch mit 7,4 Litern im Durchschnitt dagegen leicht darüber. Der Grundpreis ist mit 55.400 Euro kein Schnäppchen, bietet dem Käufer aber eine Reihe von serienmäßigen Assistenzsystemen. Da in der oberen Mittelklasse und im Premiumsegment aber nicht selten gehobene Ansprüche herrschen, kann dieser Preis entsprechend den zahlreich verfügbaren Extras relativ schnell in die Höhe schießen.  Der Preis für unseren Testwagen, der gut aber noch lange nicht voll ausgestattet ist, kann durch die zusätzlichen Sonderausstattungen dabei auf einen stolzen Endpreis von 74.500 Euro hoch geschraubt werden.

 

Stärken und Schwächen

modernes Design
hervorragendes Platzangebot sowie hochwertige Materialien im Innenraum
viele serienmäßige Assistenzsysteme
komfortable Fahrwerksabstimmung
hoher Grundpreis
Bedienung des Infotainment-Systems
hoher Verbrauch

 

Unterhaltungswert

Design 9
Emotion 5
Handling 7
Wellness 9
Image 6
Gesamt-Unterhaltungswert* 7,2

Punkteskala: Von 1 bis 10

1 = furchtbar, 10 = fantastisch

* Lediglich eine Bewertung für den Spaßfaktor.

 

Unser Fazit:

Fahrdynamisch setzt der Volvo zwar keine ersichtlichen Wunder, ist jedoch mit dem schönen Design und dem Wohlfühlfaktor im Innenraum mehr als auf Augenhöhe mit der deutschen Premium-Konkurrenz. Vor allem auf die Sicherheit der Insassen setzt der Schwede großen Wert.

Klare Kaufempfehlung also für Familien mit Kindern, die auch längere Fahrten auf sich nehmen und hierbei auf Sicherheit, viel Raumangebot und komfortables Reisen großen Wert legen.

Lediglich der Einstiegspreis des Volvos und der Verbrauch hinterlassen eine skandinavisch kühlere Stimmung.

Testredakteur: Oktay E. Zaza

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red