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120 Jahre Mercedes

Der Name Mercedes steht wie kein zweiter für mustergültigen Fahrzeugbau aus deutschen Landen. Weder Daimler, noch Benz besitzen diesen Kultstatus. Außerdem heißt es ja nicht Daimler-Stern oder Benz-Stern, sondern Mercedes-Stern. Im Jahr 1900, also genau vor 120 Jahren, begann die illustre Markengeschichte.

Los ging es mit einer Marketing-Idee: Der Geschäftsmann und Automobilenthusiast Emil Jellinek kennt die Bedeutung eines klangvollen Markennamens. Anfang April 1900 trifft er mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) in Nizza eine Vereinbarung über den Vertrieb von Daimler-Fahrzeugen und -Motoren. Wegweisend ist dabei auch die Entscheidung für die Entwicklung eines neuen Motors, der den Namen Daimler-Mercedes führen soll.

Damit wird der Name, den Jellinek seit einigen Jahren als Pseudonym nutzt, zur Produktbezeichnung. Am 22. Dezember 1900 liefert die DMG den ersten mit dem neuen Motor ausgerüsteten Wagen nach Nizza, einen 35-PS-Rennwagen.

Das Fahrzeug, entwickelt von Wilhelm Maybach, ist nicht nur das neueste und leistungsstärkste Modell der DMG – es gilt auch als das erste moderne Automobil. Der Mercedes 35 PS ist konsequent auf Leistung, Gewichtsersparnis und Sicherheit ausgelegt, konstruiert unter anderem mit einem leichten Hochleistungsmotor, langem Radstand und niedrigerem Schwerpunkt.

Mit diesen Merkmalen und dem organisch in die Front integrierten Bienenwabenkühler gibt er dem Automobil eine eigenständige Form: Der erste Mercedes erinnert nicht mehr an eine Kutsche, der ein Verbrennungsmotor eingebaut wurde, er ist vielmehr eine Neukonstruktion, die von Grund auf konsequent für den innovativen Antrieb konzipiert ist. Die Fachwelt spürt sofort, dass sie mit dem Auftritt dieses Fahrzeugs eine tiefgreifende Veränderung der Automobiltechnik erlebt. Von Paul Meyan, dem Gründungsmitglied und Generalsekretär des Automobile Club de France (A.C.F.), ist die Feststellung überliefert: “Wir sind in die Ära Mercédès eingetreten.”

Die Markenbezeichnung geht zurück auf Jellineks Tochter Mercédès. Sie wächst in einer autobegeisterten Familie auf: Der in Baden bei Wien und in Nizza lebende Emil Jellinek fordert in den letzten Jahres des 19. Jahrhunderts mehr Leistung und innovative Technik von der Daimler-Motoren-Gesellschaft und initiiert damit die Entwicklung des modernen Automobils. Seit 1899 tritt er bei Autorennen an der Côte d’Azur mit leistungsstarken Fahrzeugen von Daimler unter dem Pseudonym “Monsieur Mercedes” an, also mit dem Vornamen seiner 1889 geborenen Tochter.

Nach den bahnbrechenden Motorsport- und Markterfolgen der Mercedes-Wagen wird der Name “Mercédès” am 23. Juni 1902 als Warenzeichen angemeldet und am 26. September gesetzlich geschützt. Emil Jellinek erhält im Juni 1903 die Erlaubnis, sich fortan Jellinek-Mercedes zu nennen und sagt dazu: “Wohl zum ersten Mal trägt der Vater den Namen seiner Tochter.”

Lars Wallerang

Neuzulassungen in Deutschland weiter auf Talfahrt

224.558 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im Juni 2022 neu zugelassen, das waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts -18,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um -21,3 Prozent zurück, ihr Anteil betrug danach 64,3 Prozent, die privaten Neuzulassungen nahmen im Berichtsmonat um -11,6 Prozent ab.

Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres wurden insgesamt 1.237.975 Neuwagen zugelassen und damit -11,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Unter den deutschen Marken erreichte Mercedes mit +9,5 Prozent eine Zulassungssteigerung. Die weiteren Marken verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresmonat Rückgänge, die bei Porsche mit -3,5 Prozent sowie BMW mit -9,8 Prozent am geringsten ausfielen. Die weiteren Markenverzeichneten hingegen zweistellige Rückgänge, die von -10,3 Prozent bei Ford bis -67,0 Prozent bei Smart reichten (Audi: -13,1 %, Opel: -17,7 %, Mini: -22,9 %, VW: -24,0 %). VW war mit 19,4 Prozent die anteilstärkste deutsche Marke.

Unter den Importmarken erreichten im Berichtsmonat Juni insgesamt fünf Marken ein positives Zulassungsergebnis. Für Polestar wies die Statistik mit +58,6 Prozent den deutlichsten Anstieg sowie einen Zulassungsanteil von 0,1 Prozent aus. Für die Importmarken Dacia (+40,3 %), DS (+32,9 %), Alfa Romeo (+18,7 %) und Kia (+0,2 %) waren ebenfalls zum Teil deutliche prozentuale Zulassungssteigerungen zu verzeichnen. Die weiteren Importmarken verbuchten hingegen Zulassungsrückgänge, die bei Suzuki (-67,4 %) und Mazda (-50,4 %) mehr als 50 Prozent ausmachten. Den größten Neuzulassungsanteil erreichte Skoda mit 5,5 Prozent.

32.234 Elektro- (BEV) Neuwagen kamen zur Zulassung und damit -3,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil betrug 14,4 Prozent. Innerhalb der ersten sechs Monate zeigte sich bei dieser Antriebsart ein Anstieg von +12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem hybriden Antrieb waren im Juni 65.363 fabrikneue Pkw ausgestattet. Das waren -14,6 Prozent weniger als im Vergleichsmonat. Ihr Anteil betrug 29,1 Prozent. 26.203 dieser Hybride waren den Plug-ins zuzuordnen. Das Zulassungsminus betrug bei dieser Antriebsart -16,3 Prozent, ihr Anteil lag bei 11,7 Prozent. Die Anzahl neu zugelassener Pkw mit Benzinantrieb ging um -23,2 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 37,0 Prozent. Der Anteil der dieselbetriebenen Neuwagen betrug nach einem Rückgang von -22,3 Prozent 18,9 Prozent. Mit 1.120 Einheiten wurden +64,2 Prozent mehr Neuwagen mit der Antriebsart Flüssiggas zugelassen, ihr Anteil belief sich auf 0,5 Prozent. Bei den Erdgasfahrzeugen (116 Pkw) gab es hingegen einen Rückgang von -75,2 Prozent, ihr Anteil machte 0,1 Prozent aus.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt