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Jetzt kommt das digitale Versorgungsgesetz

Viele Menschen nutzen Apps zur Gesundheitsvorsorge. Künftig sollen sie die Kosten dafür nicht mehr selbst tragen, sondern von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet bekommen. Damit das auch funktioniert, hat der Bundestag jetzt ein Gesetz für mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen beschlossen, das sogenannte Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG).

Konkret soll das Verfahren so laufen: Nach einer Kontrolle durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität bezahlen die Kassen für ein Jahr. In diesem Zeitraum müssen die Hersteller die Wirksamkeit ihrer App nachweisen und einen Preis mit dem GKV-Spitzenverband aushandeln. Von der Regelung profitieren nur gesetzlich Versicherte.

Patienten sollen Ärzte, die Online-Sprechstunden anbieten, künftig leichter finden. Darum dürfen die Mediziner auf ihrer Internetseite über solche Angebote informieren. Der Deutsche Ärztetag hatte 2018 den Weg für Telemedizin geebnet, indem er das Fernbehandlungsverbot lockerte. Zuvor durften Ärzte ihnen unbekannte Patienten nur persönlich beraten.

Die elektronische Übermittlung des Arztbriefes, der einen Befundbericht enthalten kann, soll künftig gefördert werden. Um einen Anreiz für die Anwendung der Online-Variante zu schaffen, sollen Faxe geringer vergütet werden. Sogenannte Telekonsilien, also Beratungen von Ärzten untereinander, werden in größerem Umfang ermöglicht und extra vergütet. Damit Patienten auch wirklich von der Neuregelung profitieren können, müssen sich Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser an die Telematik-Infrastruktur anschließen.

Ralf Loweg

Raus aus der Zuckerfalle

Schokolade, Kuchen, Kekse: Bei der süßen Versuchung wird jeder mal schwach. Mit ein paar Tricks lässt sich jedoch gegensteuern. Reduziert man nämlich seinen Zuckerkonsum, wird das Verlangen nach Süßem mit der Zeit schwächer.

Was aber, wenn es einen trotzdem überkommt? Das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” hat einige einfache Ratschläge parat. Ein Tipp ist, Wasser zu trinken. Das füllt den Magen und erzeugt vorübergehend ein Sättigungsgefühl.

Auch Kaugummikauen kann helfen: Zuckerfreie Varianten schaden den Zähnen nicht und verhindern, dass wir gleichzeitig andere Süßigkeiten essen. Eine Alternative sind zuckerfreie Snacks: Man kann zum Beispiel langsam und mit Genuss eine Handvoll Nüsse kauen.

Wer abends schon früh seine Zähne putzt, erspart sich möglicherweise den Konsum von Süßigkeiten oder Snacks. Denn wir sind von klein auf so konditioniert, dass es abends nach dem Putzen nichts Süßes mehr gibt. Ein weiterer Trick ist, seinen Gürtel enger zu schnallen. Das macht uns wieder bewusst, warum wir den Konsum von Süßem reduzieren wollen.

Ralf Loweg

Hepatitis: Nicht ohne Impfschutz in den Urlaub

Das nasskalte Schmuddelwetter hat Deutschland fest im Griff. Viele Menschen träumen deshalb von einem Urlaub – mit Sonne, Strand und Meer. Um die Ferien entspannt genießen zu können, gehört zu einer guten Reisevorbereitung auch der Impfschutz gegen Hepatitis – einer virusbedingten Leberentzündung.

Hepatitis A und B sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten Reisemitbringseln. Die Ansteckung mit dem Hepatitis-B-Virus erfolgt durch Körperflüssigkeiten. Die Erkrankung kann chronisch verlaufen und dann zu einer Leberzirrhose sowie zu Leberkrebs führen.

Hepatitis A wird durch verunreinigtes Trinkwasser und Eiswürfel, Meeresfrüchte, Salate oder ungeschältes Obst übertragen. Die Hepatitis A wird nicht chronisch, sondern geht mit Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Temperatur, Verstopfung oder Durchfall und Schmerzen im rechten Oberbauch einher – über Wochen bis Monate.

2018 mussten rund 66 Prozent der Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch das Risiko eines schweren Verlaufs.

Die Verhinderung jeglichen Kontakts mit den Erregern ist schwierig, daher ist die vorbeugende Impfung die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung einer Infektion. Um den Urlaub und vor allem Essen und Getränke entspannt genießen zu können, sollte man sich vorab beim Arzt über seinen Impfschutz informieren.

Ralf Loweg

Darum sind Patienten-Lotsen so wichtig

Kranke und pflegebedürftige Menschen kommen oft nicht alleine im Alltag zurecht. Sie benötigen Hilfe. Aus diesem Grund setzt sich die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, dafür ein, Patienten-Lotsen gesetzlich zu verankern.

“Patienten-Lotsen können dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung patientenzentrierter zu organisieren,” sagte Claudia Schmidtke auf der “Fachtagung Patienten-Lotsen” des Bundesverbandes Managed Care (BMC) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Berlin. Insbesondere für chronisch kranke Patienten, deren Versorgung einen größeren Koordinierungsbedarf mitbringt, sei die Einführung von Lotsen sinnvoll.

Unterstützung erhielt Schmidtke durch Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Reinhard machte deutlich, dass Hausärzte mit der Koordination von Leistungen und der Beratung ihrer Patienten häufig überfordert seien. “Der Hausarzt hat primär andere Aufgaben, er ist kein Lotse. Das sollten andere übernehmen,” sagte Reinhardt. “Diese organisatorische Unterstützung ist eine hochgradige Entlastung für uns Ärzte. Deshalb unterstützen wir das politisch.”

Patien-Lenlotsen – auch Case Manager genannt – sollen Patienten sektorenübergreifend durch die komplexe Versorgungskette leiten, medizinische und soziale Leistungen koordinieren, bis die Patienten selbst dazu in der Lage sind.

Über die koordinierende Aufgabe hinaus sieht Ärztepräsident Reinhardt auch einen hohen Beratungsbedarf bei den Patienten. “Aus meiner eigenen Praxis weiß ich, dass die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung rückgängig ist”, so der Mediziner.

Ralf Loweg

 

Darum landen Medikamente im Müll

Dass Medikamente oft allzu sorglos im Mülleiner entsorgt werden, ist in Deutschland keine Seltenheit. Doch woran liegt das? Ein Hauptgrund liegt in zu großen Packungen.

So geben 62 Prozent in einer Umfrage des “rbb” an, dass zum Zeitpunkt der Genesung noch ausreichend Medikamente in der Verpackung vorrätig waren. Andere Gründe sind, dass die Behandlung vorzeitig abgebrochen oder ein Medikament nicht vertragen wurde.

Zwar gibt jeder Zweite Medikamente bei einer Apotheke zurück, doch diese dürfen die Arznei nicht weitergeben. Die jährliche Verschwendung zu Lasten aller Krankenversicherten geht weiter, obwohl aus anderen Ländern Verfahren bekannt sind, die Abhilfe versprechen.

Aus Entwicklungsländern, aber auch aus Skandinavien und den Niederlanden ist eine Portionierung bekannt. Statt 50er- oder 100er-Packungen erhält ein Patient nur so viele Tabletten, wie er benötigt. Klingt vernünftig.

Ralf Loweg

Bei Fieber den Schongang einlegen

Wer an einer starken Erkältung mit Fieber leidet, der sollte sich schonen. Das heißt: Sport ist in diesem Fall ein absolutes Tabu. Denn bei Überlastung drohen Kreislaufprobleme und sogar Herzschäden, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” berichtet.

Wer ausreichend trinkt, fühlt sich bei einer Erkältung deutlich besser. Heilpflanzen in Husten-Tees beeinflussen die Heilung günstig, weil sie mild desinfizieren und Hustenattacken abschwächen. Am besten ungesüßt trinken. Bei Schnupfen unterstützen Nasensprays mit Meerwasser und anderen natürlichen Salzen die Abwehrfunktion der Nasenschleimhaut und wirken mild abschwellend.

Weitere Tipps, wie sich bei Schnupfen, Halsweh, Fieber und Husten die Symptome rasch lindern lassen, hat die “Apotheken Umschau” in einer heraustrennbaren “Checkliste Erkältung” zusammengefasst.

Ralf Loweg

Herztod: So kann man vorbeugen

Die Erfolgsformel ist relativ einfach: Regelmäßiger Sport ist eine gute Möglichkeit, damit das Herz lange gesund und leistungsfähig bleibt. Doch Meldungen über Herztodesfälle beim Sport können verunsichern. Die Deutsche Herzstiftung informiert anlässlich der bundesweiten Herzwochen über die Ursachen von plötzlichen Herztodesfällen bei Sportlern.

Je nach Studie liegt die Häufigkeit des plötzlichen Herztods beim Sport zwischen 0,7 und 3,0 Todesfällen pro 100.000 Sporttreibenden pro Jahr, Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen. Hinsichtlich der Ursache muss man zwischen Sportlerinnen und Sportlern unter 35 Jahren und darüber unterscheiden. Wichtig: “Auch junge Menschen sollten, bevor sie aktiv Sport betreiben, ihr Herz untersuchen lassen”, betont der Kardiologe und Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag, Leiter der Abteilung Sportmedizin, Leistungsphysiologie und Prävention am Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien.

Für ein gesundes Herz ist ein beschleunigter Herzschlag beim Sport kein Problem. Liegt jedoch eine Vorschädigung vor, kann der schnelle Herzschlag bedrohliche Herzrhythmusstörungen, das sogenannte Kammerflimmern, auslösen, das unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zum Tod führt. In nahezu allen Fällen liegt dem plötzlichen Herztod beim Sport eine unerkannte Herzerkrankung zugrunde.

Je nach Alter unterscheidet sich allerdings die Art der zugrundeliegenden Erkrankungen. “Bei Sportlerinnen und Sportlern unter 35 Jahren sind die häufigsten Ursachen eines plötzlichen Herztods Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzklappen, der Hauptschlagader oder der Herzkranzgefäße”, bestätigt Prof. Scharhag. Dies seien zu einem großen Teil angeborene Herzfehler.

Sowohl bei jüngeren, als auch bei älteren Sportlern kann auch eine unerkannte Herzmuskelentzündung (Myokarditis) zum plötzlichen Herztod führen. Diese kann beispielsweise nach einer vorangegangenen viralen oder bakteriellen Infektion auftreten. Der Rat liegt auf der Hand: Bei einem Infekt sollte man sich immer ausreichend schonen und das Training erst dann wieder aufnehmen, wenn man wieder vollständig gesund ist und sich fit fühlt.

Bei Sportlern ab 35 Jahren ist die koronare Herzkrankheit (KHK) mit etwa 80 Prozent die mit Abstand häufigste Ursache des plötzlichen Herztods. Dabei bilden sich über Jahre Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, die diese allmählich verengen. Durch den beschleunigten Herzschlag und den erhöhten Blutdruck während des Sports können Verletzungen an verengten Herzkranzgefäßen auftreten, an denen sich Blutgerinnsel bilden, die das Herzkranzgefäß verschließen. Es kommt zum Herzinfarkt, der zu Kammerflimmern und schließlich zum Herztod führen kann. Das Risiko für diese Todesfälle lässt sich ebenfalls durch eine sportmedizinisch-kardiologische Untersuchung senken.

Andreas Reiners

Mit guter Beratung purzeln die Pfunde

Abnehmen fällt oftmals schwer. Eine Ernährungsberatung könnte die Diät erleichtern, sagen Experten. “Wenn Sie übergewichtig sind, viel Bauchfett und vielleicht Typ-2-Diabetes in der Familie haben, nehmen Sie am besten so früh wie möglich eine Ernährungsberatung in Anspruch”, sagt Dr. Astrid Tombek, Ernährungswissenschaftlerin und Diabetesberaterin am Diabetes Zentrum Mergentheim, im Apothekenmagazin “Diabetes Ratgeber”.

Beachten sollte man, dass Ernährungsberater in Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen eine Ernährungsberatung aber nur, wenn der Berater ein abgeschlossenes Studium oder eine vergleichbare Ausbildung – etwa zum Diätassistenten – hat und von einem Berufsverband zertifiziert ist.

Hausarzt und Diabetologe helfen bei der Suche, ebenso die Krankenkassen. Die Ökotrophologen und Ernährungsberater bieten ebenfalls Suchmöglichkeiten auf ihren Internetseiten. Worauf bei der Ernährungsumstellung besonders geachtet wird, richtet sich nach der Situation des Patienten. An erster Stelle geht es deshalb um eine Bestandsaufnahme, zum Beispiel mithilfe einer Analyse der Blutzucker- und Blutfettwerte beim Arzt.

Zusätzlich führt man als Patient ein ausführliches Ernährungsprotokoll, denn die Essgewohnheiten spielen natürlich eine besonders wichtige Rolle. Aus diesen Daten geht hervor, an welchen “Schrauben” gedreht werden kann.

Lars Wallerang

 

Das denken Eltern über Kinderärzte

Die Wartezimmer der Kinderarztpraxen sind überfüllt: 33 Prozent der Mütter und Väter in Deutschland müssen selbst bei langfristig geplanten Terminen oft mehr als eine Stunde auf die Behandlung warten. Das stresst Eltern, besonders Alleinerziehende und Großstädter.

Sie sind es daher auch, die sich die Ausstellung einer Krankschreibung ohne persönliche Begutachtung des Kindes wünschen: 66 Prozent befürworten diese Erleichterung im Alltag. Dies sind Ergebnisse der Studie “Junge Familien 2019” der pronova BKK, für die 1.000 Personen mit mindestens einem Kind unter zehn Jahren im Haushalt befragt wurden.

Kinderärzte in Deutschland haben einen positiven Ruf: Drei Viertel der Familien hierzulande bewerten sie mit gut bis sehr gut. Damit wird ihre Qualität besser beurteilt als bei anderen Ärzten. Zum Vergleich: Während 37 Prozent dem Kinderarzt die Schulnote “sehr gut” geben, erhalten Fachärzte diese nur von 16 Prozent der befragten Eltern. Deutschlandweit herrscht damit weitgehend Zufriedenheit mit der Betreuung durch die Kinderärzte.

Für Ärger sorgt hingegen die oft schwierige Organisation der Arztbesuche. Jede dritte Familie beklagt Wartezeiten von mindestens einer Stunde, sogar bei vereinbarten Vorsorgeterminen. Generell seien die Kinderarztpraxen überfüllt.

Was die ärztliche Versorgung ihrer Kinder durch Krankenhäuser und Kliniken in der Umgebung angeht, sind Eltern weit weniger zufrieden: Hier vergeben nur etwas mehr als die Hälfte der Mütter und Väter die Noten “gut” bis “sehr gut”. Im Vergleich punkten klar die Kinderarztpraxen.

Ralf Loweg

Die Hauptgründe für einen Krankenhaus-Aufenthalt

Niemand geht gerne ins Krankenhaus. Und schon gar nicht für längere Zeit. Doch das lässt sich nicht vermeiden. Allein schon, wenn Frauen ein Baby erwarten. Dann heißt es für die meisten werdenden Mütter: Ab in die Klinik. Da überrascht es nicht, dass Neugeborene, die das Licht der Welt erblicken, der Hauptgrund für einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus sind. Dies ergab eine aktuelle Analyse des privaten Krankenversicherers Debeka.

Der zweithäufigste Grund für eine Einweisung ins Hospital: Krankheiten des Verdauungstraktes. Am dritthäufigsten liegen Menschen wegen Eingriffen zur Diagnose von Herzbeschwerden auf Station (in der Fachsprache “invasive kardiologische Diagnostik”).

Erhoben wurden die anonymisierten Daten der abgerechneten Fallpauschalen – also der medizinischen Leistungen pro Behandlungsfall – in öffentlichen Krankenhäusern für das Jahr 2018. Die Zahlen im Detail: 22.807 Neugeborene zählte die Debeka 2018 bei ihren privat Krankenversicherten. Davon kamen 13.541 Babys auf natürlichem Weg zur Welt, der Rest per Kaiserschnitt. Bei 11.286 Personen wurden Krankheiten des Verdauungssystems behandelt. 5.520 Eingriffe zur invasiven kardiologischen Diagnostik wurden vorgenommen.

Ralf Loweg

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