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Dicke Luft: Bald Rauchverbot im Auto?

Raucher sind in vielen öffentlichen Gebäuden auf dem Rückzug. Jetzt sollen die Glimmstängel auch aus den Autos verbannt werden. Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg sowie Niedersachsen haben dazu eine Initiative im Bundesrat angekündigt. Die Bundesländer wollen ein Rauchverbot in Autos durchsetzen, wenn Minderjährige oder Schwangere mit an Bord sind. Diese müssten besonders geschützt werden, heißt es.

Die Länder verweisen auf Untersuchungen des Deutschen Krebsforschungszentrums, nach denen bei Kindern eine Reihe von gesundheitlichen Folgen beobachtet werden – ein gesteigertes Risiko für den plötzlichen Kindstod gehört dazu. Nach Schätzungen des Forschungsinstituts sind rund eine Millionen Minderjährige in Deutschland dem Tabakrauch im Auto ausgesetzt.

Schon im Oktober 2018 hatten sich die Gesundheitsminister der Länder für ein bundesweites Rauchverbot in Autos ausgesprochen, in denen Minderjährige und Schwangere mitfahren.

Der ADAC beurteilt die Situation anders. Der Automobilclub verweist darauf, dass das Auto ein nicht-öffentlicher Raum sei, in dem die Insassen selbstverantwortlich handeln sollten. Es verstehe sich von selbst, dass man nicht raucht, wenn Kinder im Auto sind, heißt es. Für den Automobilclub ist fraglich, ob ein Gesetz die Situation verbessern würde. So oder so: Es herrscht dicke Luft.


Ralf Loweg

Meldungen aus dem Kreis

Ludwigsburg-Oßweil: Unfallflucht

Vermutlich beim Vorbeifahren streifte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker einen Hyundai, der am Dienstag zwischen 07.00 und 14.00 Uhr in der Niedersachsenstraße in Ludwigsburg-Oßweil abgestellt war. Ohne sich um den entstandenen Sachschaden von rund 2.000 Euro zu kümmern, suchte der Unbekannte das Weite. Das Schadensbild lässt darauf schließen, dass es sich bei dem Verursacherfahrzeug mutmaßlich um ein größeres Fahrzeug handeln könnte. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, entgegen.

Ludwigsburg-Eglosheim: Mercedes beschädigt und geflüchtet

Zwischen Montag 18.00 Uhr und Dienstag 16.00 Uhr ereignete sich in der Hahnenstraße in Ludwigsburg-Eglosheim eine Verkehrsunfallflucht, bei dem ein Mercedes beschädigt wurde. Entlang der Fahrbahn war der Wagen im Bereich des Seitenstreifens auf einem Parkplatz abgestellt. Vermutlich beim Ein- oder Ausparken stieß ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker gegen das linke Fahrzeugheck des Mercedes, wodurch ein Sachschaden von etwa 2.000 Euro angerichtet wurde. Ohne sich um den Schaden zu kümmern, machte sich der Verursacher aus dem Staub. Zeugen, die den Unfall beobachtet haben, melden sich bitte beim Polizeirevier Ludwigsburg unter der Tel. 07141 18-5353.

Ludwigsburg-West: Zigarettenautomat gestohlen

Mit einem kompletten Zigarettenautomaten machten sich bislang unbekannte Täter aus dem Staub, die zwischen Dienstag 20.00 Uhr und Mittwoch 02.00 Uhr in der Wernerstraße in Ludwigsburg-West zuschlugen. Der Automat stand außerhalb einer Gaststätte im Eingangsbereich an einem überdachten Treppenaufgang. Ob der Zigarettenautomat mit einem Fahrzeug abtransportiert wurde, ist derzeit nicht bekannt. Ebenfalls ist nicht geklärt, auf welche Summe sich der Wert des Diebesguts beläuft. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141 18-5353, in Verbindung zu setzen.

B 27 / Ludwigsburg: Rotlicht missachtet

Vermutlich weil ein 74-Jähriger eine rote Ampel missachtete, ereignete sich am Dienstag gegen 16.55 Uhr ein Verkehrsunfall auf der B 27. Der 74-Jährige war mit einem Mercedes auf der Bundesstraße von Ludwigsburg in Richtung Bietigheim-Bissingen unterwegs. An der Kreuzung zur L 1138 (Richtung Freiberg am Neckar) fuhr der Mercedes-Lenker mutmaßlich bei Rot in den Kreuzungsbereich ein. Dort stieß er mit einer entgegenkommenden 28 Jahre alten BMW-Lenkerin zusammen, die gerade bei Grün von der B 27 nach links auf die L 1138 abbiegen wollte. Durch die Kollision wurde die 28-Jährige und eine 70 Jahre alte Mercedes-Beifahrerin leicht verletzt. Sie mussten anschließend vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Beide Fahrzeuge waren infolge des Unfalls nicht mehr fahrbereit und wurden abgeschleppt. Der entstandene Sachschaden wurde auf etwa 10.000 Euro geschätzt.

Das gesunde Selfie

Selfies sammeln nicht nur Likes, sondern bald auch noch aktuelle Informationen über den Gesundheitszustand. Denn eine neue Handy-App soll in Kürze den Blutdruck analysieren können.

Ein Forschungsteam der Hangzhou Normal University und der University of Toronto hat dazu eine Technologie namens “transdermal optical imaging” vorgestellt. Sie basiert darauf, dass das Handy festhält, wie das Umgebungslicht auf der Gesichtshaut reflektiert wird.

An 1.328 Probanden wurde die neue Technologie getestet. Das Ergebnis spricht für sich: bis zu 95 Prozent betrug die Genauigkeit beim systolischen Blutdruck, fast 96 Prozent waren es bei diastolischem Blutdruck und Pulsdruck.

“Hoher Blutdruck ist ein wesentlicher Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer der Hauptgründe für Herztod und Behinderung. Die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks zur Vorbeugung ist also unerlässlich”, betont Professor Dr. Kang Lee vom Forschungsteam. Das Hauptziel des Projektes sei es, die Blutdruck-Kontrolle zu vereinfachen. Doch um die Funktion der App wie vorgesehen zu gewährleisten, braucht es noch ideale Lichtbedingungen und mindestens zwei Minuten Zeit. mp/VaLa

Cannabis für die Augen

Fast jeder Zehnte leidet in Deutschland an trockenen Augen und damit häufig an chronischen, starken Schmerzen. Auf der Suche nach einer wirksamen und nebenwirkungsarmen Schmerztherapie haben Forscher jetzt Augentropfen mit Cannabis-Wirkstoffen entwickelt. Die ersten Studienergebnisse sind vielversprechend, in Kürze soll die Wirkung an Patienten getestet werden.

“Wir verfügen bisher über keine wirksame Therapie gegen die Augenschmerzen”, sagt Claus Cursiefen, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). “Unsere Hoffnungen ruhen auf Augentropfen mit Cannabis-Wirkstoffen.”

Insbesondere der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol, kurz THC, kommt in der Medizin schon bei verschiedenen Leiden wie chronischen Schmerzen, Epilepsie oder Tourette-Syndrom als Medikament zum Einsatz.

“Wir haben Augentropfen mit THC auf Basis von Semifluorierten Alkanen, SFAs, hergestellt”, erläutert Projektleiter Philipp Steven. “Cannabis-Wirkstoffe lassen sich nicht in Wasser lösen, daher nutzen wir die wasserfreie SFA-Technologie.

So können hohe Wirkstoffmengen an den Ort der Erkrankung, die Augenoberfläche, transportiert werden. “Das Auge, vor allem die Hornhaut, besitzt mehr Nervenenden als jedes andere Gewebe des menschlichen Körpers und ist deshalb auch so schmerzempfindlich”, sagt Steven.

Die THC-Augentropfen sind bereits in einer experimentellen Studie getestet worden. Die Ergebnisse zeigen: Bei Mäusen mit Trockenen Augen führten die Cannabis-Augentropfen zu einer starken Besserung der Erkrankung und der Funktion der Nervenenden. “Wir gehen davon aus, dass die Cannabis-Augentropfen an die Nervenenden binden und so ihre Wirkung vermitteln”, berichtet Steven. Aufgrund der verwendeten niedrigen Dosis erwarten die Wissenschaftler keine unerwünschten Effekte im zentralen Nervensystem, etwa in Form von psychischen Veränderungen. mp/rlo

Kindersitz oder Anhänger: Das raten die Experten

Eltern nehmen ihre Kinder gerne auf Ausflüge mit dem Fahrrad mit, ob nun im Kindersitz auf dem Gepäckträger oder im eigenen Anhänger. Wichtig: In beiden Fällen sollten Eltern sicherstellen, dass Sitz und Anhänger zur Größe des Kindes und zum eigenen Fahrrad passen, raten die Experten vom TÜV Rheinland.

“Der Sitz sollte sich auch ohne Spezialwerkzeug sicher und fest am Fahrrad montieren lassen”, rät Berthold Tempel, Experte für Fahrradsitze und -anhänger bei TÜV Rheinland. “Es besteht die Gefahr, dass sich durch Erschütterungen, scharfes Bremsen oder schnelle Ausweichmanöver ein schlecht montierter Sitz vom Fahrrad lösen kann.” Im Zweifelsfall sollten sich Eltern Expertenhilfe im Fahrradhandel holen.

Ebenfalls wichtig ist die sogenannte DIN-Norm. Fahrradsitze und Anhänger sollten den Normen DIN EN 14344 beziehungsweise DIN EN 15918 entsprechen. Sie regeln die wichtigsten Sicherheitskriterien und sollten auf dem Sitz oder dem Anhänger abgedruckt sein. Wer einen Kauf in Erwägung zieht, sollte eine Proberunde einplanen. Auch die Kinder sollten vor dem Kauf Probe sitzen. Nur so lässt sich feststellen, ob Fußstützen und Rückenlehne zur Größe des Kindes passen.

Generell gilt: Im Fahrradsitz dürfen Kinder im Alter von etwa neun Monaten bis sechs Jahren und bis zu einem Gewicht von 22 Kilogramm mitfahren. Im Anhänger können – in einer speziellen Liegevorrichtung – auch schon jüngere Kinder transportiert werden. mid/arei

Die Cloud ist auf dem Vormarsch

Die deutschen Internetnutzer fühlen sich in der Cloud gut aufgehoben. Denn der Speicherort setzt sich immer mehr im Bewusstsein fest. Und er wird genutzt: 51 Prozent der Internetnutzer speichern ihre privaten Daten bereits in der Cloud. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Studie. Und immerhin jeder dritte Nicht-Nutzer (33 Prozent) kann sich die Nutzung künftig vorstellen.

Weitere Ergebnisse der Umfrage: Unter den Cloud-Nutzern gibt es mehr Männer (55 Prozent) als Frauen (45 Prozent). Die Online-Speicher sind in allen Altersgruppen angekommen: 45 Prozent der Anwender sind mindestens 45, 15 Prozent sogar mindestens 60 Jahre alt.

Eine interessante Frage: Welche Dateitypen speichern die Deutschen in der Cloud? In erster Linie sind das Fotos. 76 Prozent der Nutzer haben sie hochgeladen. Jeweils 56 Prozent der Cloud-Nutzer sichern ihre Dokumente und ihren Kalender online. Die Gründe für die Nutzung sind vielfältig: Drei Viertel der Nutzer verwenden den Online-Speicher, um die eigenen Daten vor Verlust zu schützen (78 Prozent), um diese unabhängig von physischen Speichermedien zu sichern (76 Prozent) oder um von überall und mit jedem Gerät Zugang zu den Daten zu haben (75 Prozent).

Es gibt aber auch Grenzen, denn die Deutschen speichern noch lange nicht alles in der Cloud. 68 Prozent würden ihre Gesundheitsdaten keinem Cloud-Speicher anvertrauen. 73 Prozent sagen das selbe über Login-Daten und Passwörter. Bei Finanzdaten sind es sogar 79 Prozent.

Bei der Wahl des Anbieters kommt es übrigens nicht auf den Preis an, denn für 64 Prozent ist es entscheidend, die eigenen Daten verschlüsseln zu können. Der Preis ist es für 53 Prozent.

Andreas Reiners

Ludwigsburger Förderkreis unterstützt Menschen in Burkina Faso

Neue Mikrokredite für Zweiradmechaniker in Kongoussi

Vier stolze erfolgreiche Absolventen der Berufsschule CFPK in Kongoussi erhalten einen Mikrokredit, um eigene Werkstätten eröffnen zu können. Sylvain Sawadogo und Jean Leonhard Sawadogo waren die ersten jungen Handwerker, die eine eigene Werkstatt mit der Unterstützung des Förderkreises Burkina Faso errichten konnten. Mit einem Mikrokredit von 1.500,- € konnten sie die wirtschaftliche Basis der Werkstatt  nachhaltig verbessern. Denn damit wurde es möglich Betriebsmittel und Ersatzteile zu beschaffen. So konnten sie bei sechs, manchmal sieben Arbeitstagen pro Woche, bis zu 700,- € im Monat erwirtschaften. Für die beiden jungen Werkstattbesitzer die Erfüllung eines Traumes. Die beiden, die 2017 den Mikrokredit erhielten, haben aufgrund der guten Umsätze den Kredit schon fast getilgt. Das Darlehen wird zinslos gewährt und wird der Mikrokredit nach Zeitplan getilgt, reduziert sich die Rückzahlungssumme auf 1.200,- €. Die zurückgezahlten Mittel fließen in neue Mikrokredite Zudem werden in ihrer Werkstatt  jetzt auch drei weitere Schüler der Berufsschule CFPK dual ausgebildet. “Wir würden uns freuen, wenn auch andere Absolventen mit einem Mikrokredit des Förderkreises eine Werkstatt aufmachen können“ lautete 2017 der Wunsch der beiden Werkstattinhaber.

Der Vorstand des Förderkreises hat daher aufgrund der positiven Erfahrungen mit den beiden ersten Kreditnehmern beschlossen, bis zu fünf weitere Darlehen zu vergeben, wenn ein überzeugender Businessplan vorgelegt wird und der Leiter der Berufsschule Abel Zongo eine positive Einschätzung abgibt. Jetzt war es soweit. Der Vorsitzende der Partnerorganisation AZND, Oscar Guessom Sawadogo konnte in Kongoussi im Auftrag des Förderkreises vier weitere Mikrokredite in Höhe von jeweils 1.500,- € an die jungen Werkstattbesitzer Ambroise Sawadogo, Saidou Sana, Donatien Sawadogo und Anassé Koanda übergeben.

Ludwigsburg engagiert sich gemeinsam mit Montbéliard seit 2006 in Burkina Faso in der Stadt Kongoussi. Der Förderkreis Burkina Faso e.V., dessen Gründer der frühere Oberbürgermeister Dr. Otfried Ulshöfer war, hat auf Wunsch der dortigen Bevölkerung u.a. eine Berufsschule für Zweiradmechaniker und Schneider/innen errichtet und finanziert deren Betrieb. Die Berufsschule CFPK hat derzeit etwa 50 Auszubildende. Darüber hinaus unterstützt der Förderkreis auch die Klimapartnerschaft zwischen den beiden Städten, hat zum Beispiel den Bau von sechs solar betriebenen Brunnenanlagen unterstützt.

Meldungen aus dem Kreis

Freiberg am Neckar:

Ein bislang unbekannter Täter machte sich am Dienstag zwischen 12.15 und 12.45 Uhr an einem BMW zu schaffen, der auf einem Waldparkplatz im Gewann “Brandholz”, Verlängerung der Parkäckerstraße in Freiberg am Neckar-Geisingen, abgestellt war. Der Unbekannte hebelte eine Seitenscheibe auf und entwendete aus dem Fahrzeuginneren eine Handtasche, die im Fußraum auf der Beifahrerseite lag. In der Tasche befand sich eine Geldbörse mit einer dreistelligen Bargeldsumme sowie persönliche Dokumente. An dem Fahrzeug entstand ein Sachschaden von etwa 500 Euro. Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben, werden gebeten, sich beim Polizeiposten Freiberg am Neckar, Tel. 07141 64378-0, zu melden.

Markgröningen: Absperrungen beschädigt

Vermutlich beim Wenden- oder Rückwärtsfahren hat ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker in der Straße “Unteres Tor” in Markgröningen die Absperrungen zum Mitarbeiterparkplatz eines Drogeriemarkts beschädigt. Zwischen Samstag 20.00 Uhr und Montag 06.00 Uhr stieß der Unbekannte gegen die Absperrungen und suchte anschließend das Weite, ohne sich um den angerichteten Sachschaden von rund 4.000 Euro zu kümmern. Anhand der Spurenlage wird davon ausgegangen, dass es sich beim Verursacherfahrzeug um einen größeren LKW handelt. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, melden sich bitte beim Polizeirevier Vaihingen an der Enz unter Tel. 07042 941-0

Asperg: Unfallflucht

Vermutlich beim Vorbeifahren hat ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker den hinteren linken Kotflügel eines ordnungsgemäß geparkten VW Polo beschädigt. Ohne sich um den entstandenen Sachschaden von rund 1500 Euro zu kümmern, machte sich der Verursacher aus dem Staub. Die Verkehrsunfallflucht ereignete sich am Montag zwischen 10:15 Uhr und 14:40 Uhr in der Stuttgarter Straße in Asperg gegenüber einem Hotel. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Kornwestheim, Tel. 07154/ 1313-0, entgegen.

 

45-Jähriger stirbt während Festnahme

Tödlicher Zwischenfall während einer Festnahme:

Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei Ludwigsburg mitteilten, kam es während eines Polizeieinsatzes am Sonntagmorgen in Herrenberg zu einem Todesfall. Beamte des Polizeireviers Herrenberg führten gegen 05.25 Uhr in der Raistinger Straße eine Verkehrskontrolle durch, zu der ein 45 Jahre alter, unbeteiligter Mann hinzukam. Laut der Polizei ging der Mann unvermittelt die Polizisten zunächst verbal an und beleidigte sie. Schließlich schlug er mit einem mitgeführten Motorradhelm nach ihnen. Aufforderungen der Beamten dies zu unterlassen, ignorierte der Mann. Die Polizisten setzten im weiteren Verlauf Pfefferspray ein, brachten ihn zu Boden und legten ihm Handschellen an. Als die Beamten Atemprobleme bei dem 45-Jährigen bemerkten, setzten sie ihn auf und nahmen ihm die Handschließen ab. Plötzlich kollabierte er, worauf die Polizisten unverzüglich mit den Reanimationsmaßnahmen begannen. Als die alarmierten Rettungskräfte eintrafen, übernahm ein Notarzt die Reanimation, die jedoch erfolglos verlief. Der 45-Jährige starb noch am Einsatzort. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen. Laut Polizei ist nicht von einem schuldhaften Verhalten der eingesetzten Beamten, die bis auf weiteres dienstunfähig sind, auszugehen. Eine durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart angeordnete Obduktion des Verstorbenen ergab am Dienstag, dass die Todesursache bislang abschließend nicht feststellbar ist. Es werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Bei dem 45-Jährigen soll eine psychische Vorerkrankung, die medizinisch behandelt wurde, bekannt gewesen sein.

Die große Angst vor dem Klinik-Aufenthalt

Die Liste der Problemfälle ist erschreckend groß. So kommt es in deutschen Krankenhäusern immer wieder zu Zwischenfällen mit vergessenem OP-Besteck im Körper, Komplikationen durch fehlerhafte Medizinprodukte oder Infektionen mit Keimen. Die offizielle Zahl der Behandlungsfehler lag 2018 bei rund 3.500 – doch Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Entsprechend besorgt sind denn auch die Patienten. Laut einer forsa-Umfrage der KKH Kaufmännische Krankenkasse unter 1.002 Personen hat fast jede dritte Frau (32 Prozent) und jeder vierte Mann (25 Prozent) Angst vor einer stationären Behandlung. Jeder Dritte von ihnen begründet seine Ängste dabei mit eigenen schlechten Erfahrungen.

Die größte Sorgen lösen Krankenhauskeime aus, vor ihnen fürchten sich 81 Prozent. “Jeder Zweite sorgt sich vor der Notwendigkeit einer erneuten Operation und Komplikationen bei der Narkose”, heißt es bei der KKH.

Für die überwiegende Mehrheit (79 Prozent) ist der behandelnde Arzt erster Ansprechpartner bei Fragen rund um die stationäre Behandlung. Drei Viertel der Befragten würden auch das Internet für die Recherche nutzen. Erfahrungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis sind für zwei Drittel eine wichtige Informationsquelle.

Rudolf Huber