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Grüne Mobilität: Experten sehen schwarz

Autoindustrie und Politik führen seit geraumer Zeit eine hitzige Debatte über die Mobilität von morgen. Einig sind alle Beteiligten: Die Fortbewegung auf Deutschlands Straßen muss grüner werden, damit die CO2-Emissionen sinken. Deshalb sollen kleine Elektroautos vor allem in den Großstädten die SUV-Giganten verdrängen. Doch die Realität sieht anders aus, wie der aktuelle Monitoringbericht der Deutschen Energie-Agentur (dena) zeigt.

Demnach sei der Trend zu den verbrauchsstarken SUVs und Geländewagen ungebrochen. Diese führen weiter die Neuzulassungsstatistik an. Dies ist ein Grund dafür, dass sich die durchschnittlichen CO2-Emissionen von neuzugelassenen Pkw um fast 2,0 Prozent erhöhten, so die dena-Experten. Und damit setze sich die negative Entwicklung bei den CO2-Emissionen und der Verteilung der CO2-Effizienzklassen fort.

“Inmitten einer intensiv geführten gesellschaftlichen Debatte um Klimaschutz stellen wir fest, dass der Absatz grüner Effizienzklassen sinkt und die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen weiter zunehmen. Das sollte Politik, Herstellern und Verbrauchern zu denken geben und ein Weckruf sein”, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung.

Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, müssten laut dena dringend Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Kauf emissionsarmer und emissionsfreier Fahrzeuge attraktiv machen. Gleichzeitig müsse dem Trend nach verbrauchsstarken Fahrzeugen entgegengewirkt werden. “Auch die Kraftstoffe sollten stärker in Abhängigkeit ihrer CO2-Intensität besteuert werden”, sagt Andreas Kulmann. Denn die verbrauchsarmen Fahrzeuge, die neu in den Markt kommen, seien Garant für die bezahlbare Individualmobilität der Zukunft.

Wie die dena weiter mitteilt, ist das Segment der SUV und Geländewagen in den ersten fünf Monaten 2019 um 17,5 beziehungsweise 12,7 Prozent gewachsen. Wie damit allerdings bis zum Jahr 2020 ein durchschnittlicher Emissionswert der Neuwagenflotte von 95 g CO2/km erreicht werden soll, steht in den Sternen. Das entspräche einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,6 Liter Diesel beziehungsweise 4,1 Liter Benzin je 100 Kilometer.

Fazit: Angesichts der steigenden Beliebtheit emissionsintensiver Fahrzeuge ist dieses Ziel nach Einschätzung der dena ohne veränderte politische Rahmenbedingungen sowie entsprechender Absatzstrategien der Autobauer kaum zu erreichen. mid/rlo

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red