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Elektroautos gegen Verbrenner: Wer macht das Rennen?

Geringe Reichweite, kaum Ladestationen und viel zu teuer: Das sind noch immer die Hauptargumente, die viele Menschen vom Kauf eines Elektroautos abhalten. Doch wie sieht es mit den Kosten aus?

Schon heute sind Elektroautos oft günstiger im Betrieb als vergleichbare Verbrenner. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Dafür wurden sechs Autopaare verglichen – jeweils ein reines Elektroauto und ein Verbrenner, die bezüglich Größe, Ausstattung und Motorisierung vergleichbar sind. Kosten und technische Angaben beruhen auf der ADAC-Autodatenbank.

Demnach spart der Käufer eines VW e-Golf gegenüber dem eines Benziners (1.5 TSI) nach fünf Jahren 6.360 Euro – gerechnet auf eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern. Die Gründe dafür finden sich vor allem bei geringeren Fixkosten, geringeren Werkstattkosten und der geringeren Kraftstoffbesteuerung. Beim BMW i3s sind es im Vergleich zum BMW 2er 720 Euro, beim Hyundai Ioniq im Vergleich zum Hyundai i30 immerhin 3.480 Euro.

Mit eingerechnet ist in der Studie der höhere Umweltbonus für E-Autos, den die Bundesregierung im November 2019 beschlossen hat. Demnach stehen Käufern künftig 6.000 Euro zu, kostet das Fahrzeug bis zu 40.000 Euro beziehungsweise 5.000 Euro, kostet es bis zu 65.000 Euro.

Dass E-Autos im längerfristigen Vergleich überraschend günstig sind, hat auch der ADAC bereits vor mehr als einem Jahr errechnet. Durch den höheren Umweltbonus wird das jetzt noch deutlicher. Stefan Reindl, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft, hält die Ergebnisse der Grünen-Studie auch für nachvollziehbar – mit einer Einschränkung: “Der Wertverlust bei E-Autos ist heute noch nicht annähernd abschätzbar”, so Reindl. Doch wird in der Studie beispielsweise beim VW e-Golf angenommen, dass er einen geringeren Wertverlust hat als der Benziner.

Reindl gibt außerdem zu bedenken, dass sich die Studie auf die Gesamtkosten über mehrere Jahre bezieht. Signalwirkung habe aber auch heute noch immer der Kaufpreis – und der liegt teils deutlich höher als beim vergleichbaren Verbrenner.

Ralf Loweg

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red