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Corona-Krise lähmt die Autoindustrie

Die Auswirkungen der Corona-Krise bekommt auch die Autoindustrie immer deutlicher zu spüren. Durch das Chaos auf dem so wichtigen chinesischen Absatzmarkt drohen den Herstellern hohe Umsatzeinbußen. Und die lassen sich nach Ansicht von Auto-Experten im späteren Jahresverlauf nicht mehr aufholen.

“Wenn das Geschäft wieder anspringt, werden sicher unangenehme Einbußen übrig bleiben”, sagt Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management, der Zeitschrift auto motor und sport. Im Februar 2020 waren die Autoverkäufe in China um mehr als 90 Prozent eingebrochen.

Damit dürfte der chinesische Automobilmarkt das zweite Jahr in Folge schrumpfen. Die deutschen Premiummarken könnten dennoch mit einem blauen Auge davonkommen, weil sie im Vergleich zu Volumenmarken wie VW deutlich weniger Autos in China verkaufen. “Premium-Marken Audi, BMW und Daimler können Einbußen im Jahresverlauf vielleicht einfacher ausgleichen, weil ihre absoluten Stückzahlen kleiner sind”, so Bratzel.

Anders ist es bei den Massenherstellern. “Je größer die Quote der dorthin exportierten Autos, desto größer aber auch die Abhängigkeit. Wenn der Markt ins Minus dreht, schlägt das entsprechend auf den Umsatz durch”, sagt Bratzel. Das treffe besonders VW, der Konzern setzte 2019 rund 4,2 Millionen Autos in China ab.

Laut auto motor und sport verkaufte die Marke VW 2019 etwa 38,6 Prozent ihrer Fahrzeuge in China, bei Audi liegt der China-Anteil bei 37,4 Prozent. Auch bei den anderen Premiumherstellern spielt China eine wichtige Rolle. BMW setzte 2019 schon 29,6 Prozent aller Fahrzeuge in China ab, Daimler 26,9 Prozent. Dagegen spielt China bei PSA, dem Eigentümer der deutschen Marke Opel, fast keine Rolle: Ganze 3,3 Prozent der Fahrzeuge gehen nach China.

Ralf Loweg

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red