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Betrugsfälle bei Browser-Nachrichten verdreifacht

Betrügerische – als Werbemittel getarnte – Browser-Push-Benachrichtigungen zu Phishing-Zwecken werden immer beliebter. Der Anteil betroffener Nutzer wächst bis heute, insbesondere im laufenden Jahr, kontinuierlich an. Eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt, dass deren monatliche Zahl von 1.722.545 im Januar auf 5.544.530 im September 2019 um mehr als das Dreifache gestiegen ist.

Der Anteil deutscher User lag bei elf Prozent und ist in den vergangenen Monaten von 200.624 auf 530.485 um das 2,6-fache angestiegen. Dabei waren 51 Prozent aller Adware-Angriffe Browser-Benachrichtigungen zuzuschreiben. Laut Anbieter Kaspersky haben deren Schutz-Produkte in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 mehr als

14 Millionen Nutzer davor geschützt, sich unerwünschte Benachrichtigungen von Websites anzeigen zu lassen.

Browser-Push-Benachrichtigungen wurden vor einigen Jahren populär, um Website-Besucher mit regelmäßigen Updates über neue Inhalte auf dem Laufenden zu halten. Heute werden sie jedoch häufig dazu verwendet, Anwender mit unaufgeforderten Anzeigen zu bombardieren oder sie zum Herunterladen bösartiger Software zu verleiten. Denn Browser-Push-Benachrichtigungen sind relativ einfach für Betrügereien auf Basis gängiger Social Engineering-Techniken zu missbrauchen, weshalb ihre wachsende Popularität unter Cyberkriminellen für die Kaspersky-Experten nicht völlig unerwartet kam.

Da die Zustimmung von Internetnutzern erforderlich ist, um mit dem Versenden von Benachrichtigungen an sie beginnen zu können, haben sich Angreifer verschiedene Taktiken ausgedacht, um User zu täuschen und dazu zu bewegen, sich für Abonnements anzumelden. Zu den erkannten Optionen gehören:

Weitergabe der Abonnementzustimmung wird als weitere Aktion getarnt; die Schaltflächen “Akzeptieren” und “Ablehnen” werden bei der Anmeldung ausgetauscht; Anzeigen von Benachrichtigungen beliebter Websites, die zu Phishingzwecken kopiert wurden; Anzeigen betrügerischer Pop-up-Fenster für Abonnements auf vermeintlich seriösen Websites.

Nachdem die Zustimmung des Nutzers eingeholt wurde, beginnen Angreifer, ihn mit Nachrichten zu bombardieren. Die am wenigsten schädlichen (und doch beliebtesten) Optionen sind Clickbait-Anzeigen zu emotional aufgeladenen gesellschaftlichen Themen, während andere betrügerische Meldungen – wie Lotteriegewinne, Geldangebote im Austausch für die Durchführung einer Umfrage oder ähnliches – enthalten. Ausgeklügeltere Systeme zielen mit Phishing-Techniken darauf ab, Nutzer um ihr Geld zu bringen.

Lars Wallerang

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red