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Aus innerstädtischer Brachfläche wird bezahlbarer Wohnraum

Die Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) hat das Areal der ehemaligen Jägerhofkaserne erworben. Die Schlüssel wurden nun offiziell von den Vertretern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) Angela Gänzle, Michael Scharf und Claus-Peter Rehwald an die Vertreter der WBL übergeben. „Wir sind glücklich, dass wir die langen und komplexen Verhandlungen erfolgreich abschließen konnten und nun unserem Sozialauftrag nachkommen können“ so Andreas Veit, Vorsitzender der Geschäftsführung der WBL.

Ludwigsburg: Über 12.000 qm Grundstücksfläche nebst teilweisen historischen Bauten hat die WBL vom Bund erworben. Insgesamt entstehen auf dem Areal 149 neue Wohnungen, davon 70 öffentlich geförderte Mietwohnungen. „Die Wohnbaufläche wird rund 9.000 m² betragen. Wir werden außerdem für eine gute soziale Durchmischung des Quartiers sorgen“, erläutert Veit. „ Ca. 73 % der Fläche ist für Wohnen bestimmt, außerdem bleibt der historische Gebäudebestand erhalten“, ergänzt der WBL-Prokurist und Leiter des Projektmanagements Achim Eckstein. Neben Flächen für Büros sind auch eine Kita und ein Tages Café vorgesehen. „Die Planungen laufen auf Hochtouren“, sagt Eckstein. Mit dem Rückbau der nicht historischen Bestandsgebäude soll Anfang 2020 begonnen werden.

„Wir bedanken uns ausdrücklich für die offenen und vertrauensvollen Gespräche mit den Vertretern der BImA“, sagt Andreas Veit, „auch wenn sie durch die hohe Komplexität sehr zeitaufwändig und langwierig waren“. Möglich wird die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch durch die Verbilligungsabgabe des Bundes.

„Für jede öffentlich geförderte Wohnung gibt es eine Kaufpreisminderung in Höhe von € 25.000,- “ erklärt Michael Scharf von der BImA. Somit fördert und unterstützt der Bund die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. „Wir freuen uns sehr, dass die Wohnungsbau Ludwigsburg die schwierige Aufgabe zur Bebauung des Areals übernommen hat“ so Scharf weiter.

Und in der Tat ist die Aktivierung der ehemaligen Konversions- und heutiger Brachfläche alles andere als ein einfacher Neubau. Der Siegerentwurf des Architekturbüros Hähnig Gemmeke aus Tübingen aus einem bereits 2017 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerb sieht vor, dass die historischen Mannschaftsgebäude aus den Jahren 1894 -1903 erhalten bleiben und die unter Putz versteckte Ziegelfassade möglichst wieder sichtbar wird. Die ergänzten Mittelbauten und Satteldächer aus dem Jahr 1937/38 hingegen werden zurückgebaut und teilweise durch Neubauten bzw. Dachaufstockungen ersetzt. Im Innenhof entstehen sechs neue Punktgebäude mit jeweils 5 Geschossen. Das ehemalige DRK-Gebäude, in dessen Besitz die WBL bereits seit einiger Zeit ist, wird entkernt, aufgestockt und durch einen Neubau ergänzt. Unter dem Areal wird eine neue Tiefgarage mit über 200 Stellplätzen entstehen, das Areal selbst wird autofrei. „So entsteht eine sehr hohe Aufenthaltsqualität“ erläutert der zuständige WBL-Projektleiter Marc Pohlmann. Die Bauzeit wird insgesamt ca. 3 Jahre betragen. Läuft alles planmäßig, rechnet die WBL mit einer Gesamtfertigstellung Ende 2023.

Über die Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH (WBL)
Als Wohnungsunternehmen der Stadt Ludwigsburg sorgt die WBL seit 66 Jahren für bezahlbares Wohnen und schafft Räume zum Leben und Arbeiten für alle Bevölkerungsgruppen. Mit wirtschaftlichem und ökologischem Bauen und Modernisieren, mit sozialer Verantwortung für schutzbedürftige Menschen sowie mit vielfältigen Stadtentwicklungsmaßnahmen setzen wir uns für die Stadt und ihre Bürger ein. Über 10.000 Ludwigsburger wohnen oder arbeiten in Objekten der WBL.

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red