174 neue Wohneinheiten: OB Knecht gibt Gebiet in Neckarweihingen zur Bebauung frei

Die Bebauung im Gebiet Schauinsland im Stadtteil Neckarweihingen kann starten: Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht hat das 2,2 Hektar große Gelände am heutigen Mittwoch (25.09.2019) freigegeben. Die Stadtverwaltung geht von 174 Wohneinheiten aus. Vorgesehen sind Einfamilien-, Reihen- und Kettenhäuser. Daneben sieht das Konzept Häuser in freistehender Bauweise sowie Geschoßwohnungsbau vor. Die Eröffnung wurde musikalisch umrahmt durch den Posaunenchor Neckarweihingen. Mädchen und Jungen des Kinder- und Familienzentrums führten einen Drachentanz auf. Die Erschließungsarbeiten haben vor etwa einem Jahr begonnen und sind nun schneller als geplant abgeschlossen.

„In Ludwigsburg besteht eine ungebrochen große Nachfrage nach Baugrundstücken für Wohnungen, aber auch für Einfamilienhäuser. Insbesondere die Schaffung von preisgünstigem, bezahlbarem Mietwohnraum ist eine aktuelle Herausforderung“, sagte Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Daher freue ich mich sehr, Schauinsland in Neckarweihingen zur Bebauung freigeben zu können.“ In Neckarweihingen entstehen 174 Wohneinheiten. 41 davon werden als Reihenhaus, Kettenhaus und in freistehender Bauweise realisiert. 133 Wohnungen entstehen im Geschoßwohnungsbau, davon sind 35 als preisgedämpfte Mietwohnungen geplant. Die Stadtverwaltung rechnet mit bis zu 365 neuen Einwohnerinnen und Einwohnern.

Für die 19 Bauplätze der Einfamilienhäuser sind die Verträge bereits beurkundet und die Flächen an die neuen Eigentümer übergeben. Für den Geschoßwohnungsbau sind zehn Grundstücke reserviert, für neun ist der Vergabebeschluss gefasst, die Kaufverträge werden zeitnah beurkundet. Drei Grundstücke sind für Baugemeinschaften vorsehen: Ein Grundstück zur Bebauung mit Kettenhäusern wurde bereits ausgeschrieben. Die Vergabe ist noch im Oktober geplant. Zwei weitere Grundstücke für Baugemeinschaften im Geschoßwohnungsbau werden noch dieses Jahr angeboten.

Die Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) wird als städtisches Tochterunternehmen auf vier Baugrundstücken 54 Wohnungen erstellen, davon entfallen 30 Prozent auf geförderte Wohnungen nach dem Landeswohnraumförderungsprogramm. Zwölf Wohnungen sind für Flüchtlinge vorgesehen, die bereits gut in die Stadtgesellschaft integriert sind und die Chance haben, dauerhaft in Deutschland zu leben. Diese sind über alle Gebäude verteilt.

Für das Neubaugebiet ist der Energiestandard „Effizienzhaus 55“ verbindlich vorgeschrieben, ebenfalls eine Anschluss- und Benutzungsverpflichtung an das Verbundnetz Neckarweihingen. Erstellt wurde ein nachhaltiges Entwässerungskonzept mit innovativen Elementen zur Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser.

Im Neubaugebiet wird eine PKW-Ladesäule im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt. Voraussetzungen für ein Fahrrad-Ladeanschluss, Carsharing und eine E-bike-Vermietung werden ebenfalls geschaffen. Im Bereich des Friedhofs sind überdachte Radstellplätze vorgesehen.

Der Individualverkehr erhält eine direkte Anbindung über den Nordknoten an die L1100 Richtung Ludwigsburg. Fußläufige Querverbindungen direkt nach Neckarweihingen werden eingerichtet. Ein großer öffentlicher Parkplatz im Bereich des Friedhofs für Besucher ist eingeplant.

Neckarweihingen ist der Stadtteil Ludwigsburgs mit der im Durchschnitt ältesten Bevölkerung. Das Durchschnittsalter beträgt 44,6 Jahre (Gesamtstadt 42,4). Allerdings ist es im Stadtteil seit 2013 um 1,4 Jahre gesunken, während es im Rest der Stadt im selben Zeitraum geringfügig angestiegen ist. Dieser Rückgang ist teilweise auf das Baugebiet Neckarterrasse zurückzuführen, in dem seit 2013 Menschen zugezogen sind.

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red