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125 Jahre Motor-Omnibus von Benz

Klein fing es an: Im März 1895 liefert in Mannheim der Automobilhersteller Benz & Cie. den ersten Omnibus mit Verbrennungsmotor aus – damals ein alternativer Antrieb. Das Fahrzeug entsteht auf Basis des Benz Landauers. Dieser Typ ist das größte Automobil, das Benz & Cie. auf der Grundlage der vierrädrigen, ab 1893 gebauten Benz-Modelle Victoria und Vis-a-Vis mit Achsschenkellenkung anbietet.

Der Omnibus verfügt über insgesamt acht Sitzplätze. Zum Vergleich: Im modernen Mercedes-Benz Großraum-Gelenkbus CapaCity L für stark frequentierte Strecken in Großstädten haben bis zu 191 Passagiere Platz.

Eingesetzt wird der erste Benz-Motoromnibus von der Netphener Omnibus-Gesellschaft. Sie bestellt ihn am 19. Dezember 1894 bei Benz & Cie. und setzt ihn ab dem 18. März 1895 auf der Strecke Siegen-Netphen-Deuz ein. Schon am 29. März 1895 ordert das Unternehmen einen weiteren Omnibus, den Benz & Cie. am 26. Juni 1895 ausliefert. Beide Fahrzeuge werden von einem liegenden Einzylindermotor im Heck mit stehendem Schwungrad und 2,9 Litern Hubraum angetrieben. Der Motor mit automatischem Ansaugventil und gesteuertem Auslassventil leistet 3,7 kW/5 PS.

In einer zeitgenössischen Beschreibung des ersten Omnibusses mit Verbrennungsmotor werden ein Gitterdach für Gepäck, die Aufschrift “Siegen-Netphen-Deuz” und nummerierte Sitze innen aufgeführt. Zur Ausstattung gehören außerdem unter anderem Vollgummi-Ersatzreifen für die Hinterräder und ein Vorderrad.

Der März 1895 ist ein Wendepunkt in der Geschichte des Personentransports. Denn das Datum steht für den Beginn des technischen Wandels im Busverkehr: weg von Pferde-Omnibus und Dampfantrieb, hin zum Verbrennungsmotor.

Mit der Auslieferung des ersten Benz-Motoromnibusses beginnt die höchst erfolgreiche 125-jährige Geschichte der Mercedes-Benz-Omnibusse mit ihren zahlreichen Höhepunkten. Dazu zählt beispielsweise der von 1954 bis 1964 gebaute Mercedes-Benz O 321 H, der 2019 den 65. Geburtstag seiner Premiere feierte. Von dieser vielfältigen Entwicklung zeugen auch zahlreiche Exponate im Mercedes-Benz-Museum.

Die Geschichte rund um den Omnibus ist freilich nicht zu Ende: Seit 2018 wird im Mercedes-Benz-Werk Mannheim der vollelektrische Stadtbus eCitaro mit Batteriespeicher gebaut, ab 2022 ist eine Variante mit Brennstoffzelle zur bordeigenen Stromerzeugung aus Wasserstoff als Range-Extender vorgesehen. Diese Omnibusse mit alternativen Antrieben sollen bei Daimler eine Schlüsselrolle einnehmen auf dem Weg zu einem im Fahrbetrieb CO2-neutralen Personenverkehr.

Lars Wallerang

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red