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Mehr Unterstützung für Pflegepersonal

In der Coronakrise darf nicht nur geredet, es soll auch gehandelt werden. Deshalb fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband die Pflegekassen auf, angesichts der coronabedingten Zusatzbelastungen Prämien für Pflegepersonal zu akzeptieren und zu erstatten. Der von der Bundesregierung gespannte Pflege-Schutzschirm habe den Weg für entsprechende Zulagen frei gemacht, nun brauche es eine verbindliche Zusage der Kassen, diese auch zu finanzieren.

“Wir erwarten, dass die Pflegekassen einen Pandemiezuschlag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege nun akzeptieren und auch bezahlen. Im Zweifel braucht es dazu eine eindeutige Klarstellung des Bundesgesundheitsministeriums”, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.

Entsprechende Prämien sollten zudem grundsätzlich steuerfrei gewährt werden, fordert der Verband und begrüßt den Vorstoß von Bundesfinanzminister Olaf Scholz zu diesem Thema. “Es geht hier um die Honorierung extremer Leistungen und auch um Wertschätzung. Wer in systemrelevanten Bereichen arbeitet, wie etwa in der Pflege, sollte selbstverständlich Steuerfreiheit auf coronabedingte Zuschläge erwarten können”, so Schneider.

Andreas Reiners

Flughäfen fordern Unterstützung an

Das Schlimmste kommt noch – diese Auffassung vertritt aktuell der Flughafenverband ADV. Er rechnet damit, dass es im April 2020 zum “größten Einbruch der Passagierzahlen seit Beginn der zivilen Luftfahrt” kommt.

Schon jetzt ist der Passagierverkehr an den Flughäfen fast zum Erliegen gekommen. Auch die Rückhol-Flüge laufen zunehmend aus. Höchste Priorität hat jetzt nach Ansicht des ADV der Frachtverkehr: “In einer Zeit, in der Lkw zunehmend im Stau vor geschlossenen Grenzen stehen, ist der Luftverkehr unverzichtbar für die Aufrechterhaltung der Logistikketten und für eine stabile Grundversorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft”, so ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Der Luftverkehr könne schnell und flexibel auf Nachfrageschwankungen und veränderte Warenströme reagieren.

Die aktuelle Ausnahmesituation bringt die Flughäfen in eine schwierige wirtschaftliche Lage, heißt es: In der letzten Woche verzeichneten sie einen Passagierrückgang von über 90 Prozent. Die Kosten laufen weiter. Einnahmen gibt es fast keine. “Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Desaster”, so der ADV, der schnelle Liquiditätshilfen und Kostenentlastungen durch die öffentliche Hand anmahnt.

Rudolf Huber

An der Grenze ist Schluss

So leer wie derzeit waren die Straßen seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Ausbleiben von Staus ist allerdings wirklich kein Grund zur Freude. Sind doch Millionen von Menschen in ganz Europa von Mobilitätsbeschränkungen betroffen. Der Automobilclub ACE hat die aktuelle Lage zusammengefasst.

Zunächst einmal sollten vor einem zwingend notwendigen Fahrtantritt Infos über aktuelle Reisebeschränkungen eingeholt werden. So seien die Grenzen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz nur noch in dringenden Fällen passierbar und dies auch nur an bestimmten Übergängen. Auch die Einreise aus diesen Ländern wird auf der deutschen Seite kontrolliert. “Bei Verdacht auf eine Corona-Infektion oder für Reisende aus deklarierten Risikogebieten kann eine Quarantäne angeordnet werden”, so der ACE.

Polen und Tschechien verweigern derzeit die Einreise gänzlich, bis auf sehr wenige und sehr eng begrenzte Ausnahmeregelungen. In Italien werden laut des Clubs zusätzlich zu allen bisher von der Regierung getroffenen, schon sehr umfassenden Maßnahmen jetzt von Betreiberseite aus auch sukzessive die Tankstellen geschlossen. Sämtliche Autobahntankstellen sind bereits außer Betrieb. Eine Einreise nach Italien ist außerdem nur noch in wenigen Ausnahmefällen möglich.

Die Europäische Union hat ein generelles Einreiseverbot verhängt. Alle Grenzen der EU sind derzeit für Nicht-EU-Bürger geschlossen. Ausnahmen gelten für Großbritannien, Norwegen und die Schweiz sowie für medizinisches Personal.

Rudolf Huber

Corona: Vom Trinkwasser droht keine Gefahr

Die weltweite Corona-Epidemie wirft viele Fragen auf. Einige betreffen die Lebensmittelsicherheit. Wasser aus der Leitung kann auch in der aktuellen Corona-Lage bedenkenlos genossen werden, teilt die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) mit.

Leitungswasser werde in Deutschland laufend streng kontrolliert, sei kostengünstig und jederzeit verfügbar. Wasser in Flaschen zu kaufen und zu lagern lohne sich auch aktuell nicht. Leitungswasser hingegen entlaste den Geldbeutel und vermeide unnötige Transportwege und viel Müll.

Wir verbrauchen mehr Wasser als offensichtlich ist: Der Wasserverbrauch pro Kopf liegt in Deutschland bei rund 120 Litern am Tag, zum Waschen, Putzen und Trinken. Hinzu kommen täglich 3.900 Liter virtuelles Wasser (Stand 2017). Der Großteil davon wird für die Bewässerung von Obst, Gemüse und Getreide benötigt, aber auch zur Kühlung energieintensiver Industrieanlagen.

Lars Wallerang

Corona-Krise: Verbraucherschützer gegen Abzocker

Diese kriminelle Energie macht fassungslos: Betrüger und windige Geschäftemacher nutzen die Verunsicherung durch die Corona-Krise gezielt aus. Sie stehen mit angeblichen Corona-Tests vor der Haustür, versprechen Heilung durch Vitaminpräparate oder nutzen die Krise, um mit gefälschten Mails Passwörter abzugreifen.

Fälle wie diese beobachtet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Dazu auch ungewöhnliche Preissteigerungen: Mit 999,90 Euro für zehn Atemschutzmasken oder einem halben Liter Desinfektionsmittel zum Preis von 199 Euro versuchen durchtriebene Anbieter, Profit aus der Notlage zu schlagen.

Um die Betrugsmaschen im Markt umfassend unter die Lupe zu nehmen, sie auszuwerten und dagegen vorzugehen, bittet der vzbv, Beschwerden über Abzocke in der Corona-Krise über www.marktwaechter.de/corona zu melden. “Auch Probleme bei der Stornierung gebuchter Reisen, bei ausgefallenen Veranstaltungen oder durch zu geringe Netzkapazitäten gehören zu den beobachteten Problemfeldern”, so die Verbraucherschützer.

“Die Corona-Krise setzt – neben beeindruckender Solidarität – leider auch vielfältige kriminelle Energien und ruchlose Gier frei. Um das zu stoppen, bitten wir, Verdachtsfälle zu melden”, sagt Sven Scharioth vom vzbv. Die Teams der Marktbeobachtung und der Rechtsdurchsetzung im vzbv werten die eingegangen Beobachtungen aus und behalten sich je nach Lage des Falles juristische Schritte vor.

Rudolf Huber

Hände immer lauwarm waschen

Noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich die Deutschen wohl so häufig und gründlich die Hände gewaschen wie jetzt. “Alles richtig und sogar notwendig”, bestätigt Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. “Doch leider belastet das regelmäßige Waschen der Hände die Haut sehr stark: Sie wird trocken, spröde und rissig. Außerdem neigt sie zu Entzündungen oder der Bildung von Ekzemen.”

Desinfektionsmittel verstärken die Symptome durch die alkoholischen Inhaltsstoffe noch zusätzlich. Dazu setzen die derzeitige Kälte und die trockene Heizungsluft in Wohnungen den Händen zusätzlich zu. Die Folge: Die Haut verliert körpereigene Fettanteile und ihren natürlichen Säureschutzmantel besonders schnell. Um das zu verhindern, rät der Experte zu folgenden Maßnahmen:

Waschen Sie sich die Hände gründlich mit lauwarmen Wasser. Die Behauptung, heißes Wasser reinige besser und keimtötender, ist ein Irrglaube – es schadet der Haut eher.

Verwenden Sie eine Seife oder eine Waschsubstanz mit rückfettenden Inhaltsstoffen wie beispielsweise pflanzlichen Ölen. Sie sollten idealerweise pH-neutral sein oder einen pH-Wert von etwa fünf haben.

Putzen Sie im Haushalt möglichst mit Handschuhen, damit die in Wasch- und Putzmitteln enthaltenen Chemikalien vor allem empfindliche Haut nicht noch zusätzlich angreifen.

Zur Handhygiene gehört auch das gründliche Reinigen der Fingernägel, gegebenenfalls auch mit einer speziellen Nagelbürste. Nägel sollten momentan eher etwas kürzer gehalten werden, damit sich erst gar kein Schmutz und Keime festsetzen können.

Das Wichtigste: Cremen Sie Ihre Hände nach dem Waschen regelmäßig mit einer guten Handcreme ein. Diese sollte vor allem reich an hochwertigen Fetten sein, statt an feuchtigkeitsspendenden Inhalten wie Urea oder Glycerin.

Rudolf Huber

Illegale Versammlung mit 26 Personen: Polizei schließt Shisha-Lounge

Am Samstagabend (28.03.) wurden die Polizeibehörden durch besorgte Zeugen über einen illegalen Betrieb einer Shisha Lounge in Stuttgart informiert. 

Die alarmierte Polizei stellte laut eigenen Angaben bei der Ankunft vor Ort fest, dass die Scheiben der Gaststätte von innen verdunkelt waren. Leise Musik drang nach außen. Die Eingangstüre war verschlossen, jedoch waren an einem Seiteneingang Stimmen und laute Geräusche, wie Klappern und Poltern, zu hören. Im Innern des Betriebs wurde die Beleuchtung mehrfach ein- und ausgeschaltet.

Laut der Pressemeldung forderten die Streifenbeamten mehrmals dazu auf, die Tür zu öffnen. Der Weisung kam niemand nach. Die Staatsanwaltschaft ordnete die zwangsweise Türöffnung an. Feuerwehrleute wurden hinzugerufen und öffneten den Eingang. Beim Betreten der Gaststätte stellten die Beamten zunächst vier Personen fest. Mit Hilfe eines Diensthundes wurden schließlich in einem verbarrikadierten Lagerkeller 22 weitere Personen festgestellt. Von allen 26 Personen im Alter von 19 bis 35 Jahren stellten die Beamten die Personalien fest. Sie wohnen in verschiedenen Landkreisen rund um Stuttgart sowie in der Landeshauptstadt selbst. Alle müssen mit einer Anzeige wegen eines Vergehens nach dem Infektionsschutzgesetz rechnen.

Die Polizei schloss die Shisha Lounge des 27-jährigen Gaststättenbetreibers, der bei der Kontrolle zunächst nicht anwesend war und von der Polizei wegen der laufenden Ermittlungen hinzugerufen wurde. Ein inzwischen kursierendes Gerücht, Einsatzkräfte von Polizei oder Feuerwehr seien bei diesem Einsatz angespuckt worden, ist nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei falsch.

red

Für Landrat Dietmar Allgaier gibt es täglich frischen Ingwer-Shot: Ludwigsburg24 im Gespräch mit Bettina Allgaier

Seit Dietmar Allgaier Mitte Januar dieses Jahres zum Landrat gekürt wurde, ist seine Frau Bettina die First Lady im Landkreis Ludwigsburg. Momentan muss die 51-jährige Mutter zweier Töchter im Alter von 18 und 20 ihrem Mann eine besonders starke Stütze sein, da dieser schon nach zwei Monaten im Amt aufgrund der Corona-Krise vor einer seiner größten beruflichen Herausforderungen steht. Um mehr Zeit für ihn und ihre offiziellen Aufgaben an seiner Seite zu haben, gibt sie am Monatsende schweren Herzens sogar ihren Job in einer Anwaltskanzlei auf. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 erzählt Bettina Allgaier wie sie ihrem Mann derzeit den Rücken stärkt und wie das Ehepaar während der strengen Ausgehbeschränkungen trotzdem seine sozialen Kontakte pflegt.

Frau Allgaier, Ihr Mann steht derzeit beruflich unter hohem Druck, es geht um Leben und Tod. Was können Sie für ihn tun, um ihm ein bisschen Druck und Sorgen zu nehmen?
m Privatleben versuche ich, ihm komplett den Rücken freizuhalten, indem ich alle Aufgaben und Anfragen aus unserem persönlichen Umfeld direkt erledige, damit er sich damit nicht auch noch abends oder am Wochenende beschäftigen muss. Ich schaffe ihm daheim möglichst eine Wohlfühl-Atmosphäre. Wenn er nach einem langen, harten Arbeitstag nach Hause kommt, darf er sich an den gedeckten Tisch setzen, muss nichts mehr tun und darf im ruhigen Beisammensein mit unserer Tochter Franzi und mir abschalten und auftanken.

Wie verwöhnen Sie ihn kulinarisch, gibt es derzeit alle seine Lieblingsgerichte?
Ja, ich mache ihm alles, worauf er gerade Appetit hat oder was er besonders mag. Das kann ein einfaches Vesper mit Schnittlauch-Laugenbrötchen oder einem herzhaften Wurstsalat sein und reicht bis hin zu Fleischküchle mit Kartoffelsalat oder seinem absolutem Lieblingsessen Käseschnitzel mit Nudelsalat. Als leckeres Dessert mag er gern einen Erdbeerquark.

Er liebt also bodenständige Hausmannskost?
Er genießt schon auch mal ein feines Restaurant, aber genauso liebt er das zünftige, bodenständige Essen.

Drehen sich die häuslichen Gespräche ebenfalls rund um Corona oder klammern Sie dieses Thema im Privatleben eher aus?
Eigentlich wollten mein Mann und ich das Thema Corona weitestgehend im privaten Gespräch ausklammern, aber das funktioniert nicht. Es nimmt sowohl in seinem Berufsalltag als auch in unserem allgemeinen Alltag zu viel Raum ein. Wenn meinem Mann danach ist uns etwas zu erzählen, hören unsere Tochter und ich ihm gerne zu. Das Gespräch mit uns nutzt er, um seinen Tag zu verarbeiten. Aber es gibt auch Abende, da möchte mein Mann gar nichts erzählen und das Thema Corona ruhen lassen. Franzi und ich spüren das und reagieren entsprechend. Will er in den Dialog gehen, dann gehen wir darauf ebenso ein wie auf seinen Wunsch, über ganz andere Themen zu sprechen, die ihn von seinem Arbeitstag ablenken. Dann reden wir über unsere Tochter in Amerika, den Hund, die Familie. Oder wir machen Musik, wie zum Beispiel letzten Sonntag, als in den Haushalten der Stadt Kornwestheim um 18.00 Uhr von vielen Bürgern Freude schöner Götterfunken gesungen und gespielt wurde.

Da haben Sie beide mitgewirkt?
Ich habe mit meiner Querflöte mitgespielt und mein Mann hat die Musik einfach freudig genossen und applaudiert.

Sie haben eben gesagt, dass Sie noch eine zweite Tochter haben, die gerade als Aupair in Amerika ist. 
Lisa lebt bei einer tollen Familie in Washington D.C. und fühlt sich dort sehr wohl. Wir sprechen fast täglich mit ihr, oftmals per Skype/Facetime. Das ist momentan deshalb sehr schön, weil wir so auch einen Einblick in ihren Alltag mit den Kindern und der Familie sowie ihren neugewonnenen amerikanischen Freundinnen bekommen. Das lenkt uns alle hier ein bisschen ab.

Haben Sie dabei ein gutes Gefühl oder hätten Sie sie gerade wegen der Corona-Pandemie lieber hier daheim?
Natürlich wissen wir, dass der Virus in den USA genauso heftig, vielleicht sogar noch stärker als bei uns angekommen ist. Aber wir waren vor kurzem für wenige Tage auf Besuch dort und haben uns überzeugen können, dass Lisa bei ihrer Familie gut aufgehoben ist. Die Fotos von unserem Kurztrip schaut mein Mann sich übrigens immer wieder gerne an. Die Familie lebt in einer guten und sicheren Wohngegend, ihnen allen geht es momentan gut, Lisa ist zudem ein junger, gesunder, sportlicher Mensch. Wir sind überzeugt, dass, sollte sie erkranken, nach allem, was wir über das Virus inzwischen wissen, sie das dort überstehen würde. Natürlich ist das keine Situation, die man sich wünscht und gerne hätten wir sie hier. Aber wir sind jetzt nicht beunruhigt deswegen oder wollen sie gar nach Deutschland zurückfliegen lassen.

Würde Lisa denn kommen wollen?
Nein, sie sagt, dass die Familie sie gerade jetzt braucht, da die Kinder nicht zur Schule gehen und beide Elternteile arbeiten müssen. Für Lisa ist es selbstverständlich, dass sie gerade jetzt dortbleibt, weil die Familie sie in dieser schwierigen Situation besonders dringend braucht.

Als Familie des Landrats müssen sie Vorbild sein und alle Auflagen von Bund, Land und Kommune einhalten. Wie vertreiben Sie sich als Familie die Zeit?
Bei uns ist es so, dass wir uns intern wie auch in der Kommunikation mit anderen strikt an alle Vorgaben halten, selbst mit meinen Eltern bzw. meiner Schwiegermama, die verständlicherweise da etwas ungeduldig sind. Wir haben einen Familienchat und nutzen sehr oft die Facetime-Funktion, damit wir ein „gefühltes“ Miteinander erleben und uns wenigstens so „sehen“ können. Das geht zwischenzeitlich so weit, dass sich jeder daheim seinen Kaffee macht und sich gemütlich mit dem Handy an den Tisch oder die Couch setzt. Das machen wir im Übrigen auch gerne mit unseren Freunden, soweit es die Zeit zulässt. Es ist richtig schön und eine ganz, ganz wertvolle Zeit geworden.

Ich persönlich vertreibe mir im Moment tagsüber die Tage tatsächlich mit dem Frühjahrsputz und nutze die Gelegenheit, im Haus Dinge zu erledigen, für die bislang nicht wirklich viel Zeit war. Und ab und an haben wir sogar Gelegenheit, als Familie mal wieder gemeinsam in der Küche zu stehen und zu kochen. Das ist wunderbar. Man besinnt sich wieder auf die wesentlichen Dinge und erkennt einfach die wahren Werte des Lebens, für die man in der Vergangenheit zu wenig Zeit hatte – sei es, weil man sie wirklich nicht hatte oder sie sich nur nicht genommen hat. 

Verbringen Sie als Familie oder auch nur als Ehepaar noch Zeit mit Spielen?
Oh ja, das tun wir tatsächlich, schon immer und auch unheimlich gerne, meist im Urlaub, weil wir im Alltag normalerweise kaum Gelegenheit dazu haben. Wir spielen gerne die Klassiker wie Kniffel, Binokel oder Phase 10.

Was tun Sie, um Ihre Familie während dieser Pandemie gesund zu halten? Das ist vor allem für Ihren Mann wichtig, der momentan einer erhöhten Arbeitsbelastung ebenso ausgesetzt ist wie vielen Kontakten, so dass jederzeit ein großes Ansteckungsrisiko vorhanden ist. 
Ich koche immer frisch, mit viel Gemüse. Es gibt regelmäßig Salat oder Rohkost. Ebenso Obst pur oder mit Quark. Aber wenn er sich z.B. Tortellini mit Schinken-Sahne-Soße wünscht, dann mache ich ihm diese natürlich auch gern. Das ist dann sicherlich nicht das Gesündeste, aber es tut seiner Seele gut. Wichtig ist der morgendliche sowie abendliche Ingwer-Shot mit Zitrone und Honig, eine wahre Vitaminbombe, die wir von Oktober bis Mai täglich alle regelmäßig frisch zubereitet zu uns nehmen.

Schicken Sie Ihren Mann jetzt auch öfter mit dem Hund raus, damit er regelmäßig an die frische Luft kommt?
Normalerweise dreht mein Mann jeden Tag vor dem Zubettgehen mit unserer Zwergmalteserhündin Amy eine letzte Runde. Aber derzeit übernehme ich das gerne für ihn, da er so viel und rund um die Uhr arbeitet. Aber wenn er am Wochenende Lust hat, dann gönnt er sich mit Amy eine entspannte Auszeit an der frischen Luft, falls er nicht doch wieder im Landratsamt sitzt und arbeitet. Amy ist für uns alle eine Bereicherung, vor allem aber für meinen Mann, der mit einem Dackel großgeworden und von jeher sehr hundeaffin ist.

Eine letzte, sehr persönliche Frage: Haben Sie schon einen Corona-Test machen müssen?
Ja, ich habe einen Test gemacht, weil ich Husten, leicht erhöhte Temperatur und starke Halsschmerzen hatte. Der Test war negativ. Mein Mann hatte keinerlei Anzeichen

Herzlichen Dank für das Gespräch und bleiben Sie gesund.

Interview: Patricia Leßnerkraus

 

Desinfektionsmittel: So wertvoll wie nie

Desinfektionsmittel sind in der Corona-Krise zu einem seltenen Gut geworden. Hersteller arbeiten deshalb seit längerer Zeit in Sonderschichten.

Laut der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” schätzt Christoph Berg, Geschäftsführer des auf die Ethanol-Branche spezialisierten Analysehauses F.O. Licht, den Mehrbedarf an Reinalkohol zur coronabedingten Mehrproduktion von Desinfektionsmitteln auf 20 Millionen Liter – pro Monat.

Unterstützung kommt nun von vielen Unternehmen, die eigentlich mit Desinfektionsmitteln wenig oder nur am Rande zu tun haben. “Helping Hands” – so nennt beispielsweise die BASF ihre Aktion. Der Konzern hat seine Produktion umgestellt. Tausende Liter Desinfektionsmittel produziert das Unternehmen nach eigenen Angaben täglich.

BASF beliefert vor allem Krankenhäuser in der Region. “Wir wollen helfen, die Verfügbarkeit zu sichern””, sagt Uwe Liebelt, Werksleiter Ludwigshafen. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker starten gar eine gemeinsame Initiative: VCI-Mitgliedsunternehmen, wie eben die BASF oder auch Evonik Industries, beliefern knapp 400 Apotheken in ganz Deutschland mit Rohstoffen zur Handdesinfektionsmittel-Herstellung.

Auch Klosterfrau Healthcare produziert ab Anfang April 2020 Desinfektionsmittel. 500.000 Flaschen sollen laut Pressemitteilung an das Land Nordrhein-Westfalen gehen. Die zuständige Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat bereits zweimal ihre Vorgaben zur Produktion von Desinfektionsmittel gelockert und den Herstellerkreis erweitert.

Nun dürfen Apotheken, die pharmazeutische und chemischen Industrie, und “juristische Personen des öffentlichen Rechts” Desinfektionsmittel nach bestimmten Vorgaben selbst herstellen. Also beispielsweise auch Landkreise, Gemeinden oder auch Universitäten.

Ralf Loweg

Levante Trofeo: Maseratis stärkstes Serienmodell

Maserati – der Name steht für Luxus pur. Seit mehr als 100 Jahren gehören die Italiener zu den weltweit führenden Sportwagenherstellern. Kaum eine Marke vermag es, Tradition und Innovation derart emotional zu vereinen. Der Levante Trofeo spielt in der Liga der Supercars. Der Motor-Informations-Dienst startete eine erste Ausfahrt mit dem Boliden.

Die Werte von Maserati sind nicht nur auf der Rennstrecke zu erleben, sondern auf jeder Straße. Die Faszination der Marke erlebt jeder, der mit dem Levante Trofeo durch die Stadt fährt. Das erste SUV der Marke kommt bullig daher. Mit dem Trofeo bekommt das markante Design des Levante ein neues Maß an Sportlichkeit.

Die untere Frontpartie, der Heckstoßfänger und 22-Zoll-Räder aus geschmiedetem Aluminium in Orione-Design machen ordentlich was her. Es handelt sich hierbei um die größten Räder, die je für einen Maserati angeboten wurden. In der unteren Verkleidung sind die seitlichen Lufteinlässe, diese haben ein neues Design mit zwei aerodynamischen Splittern. Die Motorhaube hat jetzt zwei markante Lufteinlässe und es gibt Full-Matrix-LED-Scheinwerfer.

Wir nehmen Platz und sind begeistert. Sportsitze mit Vollnarbenleder von Pieno Fiore laden zum Verweilen ein. Weiche Haptik, Luxus pur. Die Sitzheizung vorne und hinten und eine Belüftung der Vordersitze sind serienmäßig, ebenso der Dachhimmel in Alcantara. Diverse Applikationen aus hochglänzendem Carbon erfreuen das Auge. Zur Sonderausstattung des Testwagens gehört ein Bowers & Wilkins Surround-System mit 17 Lautsprechern und 1.280 Watt. Da gibt es ordentlich etwas auf die Ohren. Ein Sonderausstattungs-Extra wie das beheizte 3-Speichen-Multifunktions-Sportlederlenkrad gefällt.

Das Herzstück des Levante Trofeo ist ein 3,8-Liter-Twin-Turbo-V8-Motor. Das Triebwerk erhielt ein neues Kurbelgehäuse, eine spezielle Kurbelwelleneinheit und eine neue Ölpumpe sowie einen zusätzlichen Riemenantrieb. Das Resultat: 427 kW/580 PS.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 km/h, für den Sprint von 0 auf 100 km/h braucht der Bolide 4,1 Sekunden. Was für ein Fahrgefühl. Auf der Autobahn bemerken wir die Geschwindigkeit kaum, Fahrgeräusche im Innenraum gehen gegen Null. Die Beschleunigung und schnelle Gangwechsel kombiniert mit einer neuen Stabilitätskontrolle Maserati Integrated Vehicle Control (IV) sorgen für eine echt beeindruckende Fahrdynamik. Die Instabilität des Fahrzeugs wird verhindert, anstatt Fahrfehler nur zu korrigieren wie es ein herkömmliches ESP tut.

Der röhrende Motorensound des Italieners lässt in der Stadt die Passanten die Köpfe drehen. Es gibt einen neu programmierten Corsa Modus. Dieser ist unbedingt zu empfehlen. Einziges Manko, wofür der Trofeo aber nichts kann: Viele Parkhäuser sind noch aus den 1980er Jahren im Betrieb. Damals gab es keine riesigen SUV-Fahrzeuge. In der Parkgarage kann es daher eng werden.

Der Trofeo ist ein Luxusschlitten mit vielen Pferdestärken, riesig in den Abmessungen, heutzutage vielleicht total unvernünftig aber er vermittelt etwas: Fahrfreude pur gepaart mit Eleganz. Zu den Maserati-Kunden zählten und zählen viele bedeutende Persönlichkeiten wie Prinz Rainier III von Monaco, Tony Curtis, Kirk Douglas, Luciano Pavarotti. Weltfußballer wie Christiano Ronaldo und Lionel Messi aber auch weibliche Celibrities wie Lindsay Lohan und Kylie Minouge sind Fans der Marke mit dem Dreizack.

Der Grundpreis beträgt 155.000 Euro, der Testwagen mit Sonderausstattung kommt auf 166.300 Euro. Kein Schnäppchen, doch für Freunde der Marke sicher jeden Euro wert.

Jutta Bernhard / mid

Technische Daten Maserati Levante Trofeo:

– 3,8 Liter V8-Twin-Turbo-Motor mit 427 kW/580 PS

– Kraftstoffverbrauch kombiniert: 13,2 – 13,3 Liter/100 km

– CO2 Emissionen kombiniert: 299 – 302 g/km

– Abgasnorm Euro 6d-Final