Medienbericht: Türkei blockiert NATO-Beitritt von Schweden und Finnland

Die Türkei blockiert laut Medienberichten den NATO-Beitritt von Schweden und Finnland. Am Mittwoch hatten sich die Vertreter der Mitgliedsländer getroffen, um schnelle Beitrittsgespräche zu beschließen.

Die Türkei habe jegliche Abstimmung darüber aber verhindert, berichtete unter anderem die “Financial Times” unter Berufung auf informierte Kreise. Eine Aufnahme neuer Länder kann nur einstimmig beschlossen werden. Angeblich soll der türkische Präsident Erdogan die Auslieferung von 30 mutmaßlichen “Terroristen” aus den skandinavischen Ländern fordern. Damit dürften Personen gemeint sein, die Verbindungen zur kurdischen Arbeiterpartei PKK oder zum Prediger Fethullah Gülen haben, in dem Erdogan den Verantwortlichen für den 2016 gescheiterten Militärputsch sieht.

Turkish24 / dts

Gegen den Trend: Mehr Türken gründen Unternehmen in Deutschland

Die Zahl der Türken in Deutschland, die sich zur Gründung eines Unternehmens entscheiden, ist zuletzt entgegen dem Bundestrend gestiegen. Das geht aus neuen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.

Demnach gab es in der Bundesrepublik im ersten Quartal 2022 insgesamt 4.906 Gewerbeanmeldungen von Einzelunternehmern mit türkischer Staatsangehörigkeit. Im Vorjahresquartal waren es noch 4.456. Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen in Deutschland ging im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent auf rund 192.100 zurück. Zu den Gewerbeanmeldungen zählen neben Neugründungen von Gewerbebetrieben auch Betriebsübernahmen (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlungen (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) und Zuzüge aus anderen Meldebezirken. Bei den Gewerbeanmeldungen von Türken handelte es sich im ersten Quartal um 4.105 Neugründungen, zwei Umwandlungen, 225 Zuzüge sowie 574 Übernahmen.

Bei den Gewerbeabmeldungen gab es sowohl im Bundestrend als auch bei Unternehmern mit türkischem Pass einen Anstieg. Die Gesamtzahl der Abmeldungen bei den Gewerbeämtern lag im ersten Quartal 2022 mit rund 155.200 um 4,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke. 3.892 Gewerbeabmeldungen wurden im ersten Quartal 2022 von Einzelunternehmern mit türkischer Staatsangehörigkeit durchgeführt, nach 3.238 im Vorjahresquartal.

Turkish24 / dts

Luxemburgs Außenminister unterstellt Erdogan “Basar-Mentalität”

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn wirft dem türkischen Präsidenten Erdogan mit Blick auf eine mögliche Blockade der NATO-Beitritte Schwedens und Finnlands eine “Basar-Mentalität” vor. Diese sei in der Türkei “allzeit präsent”, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk.

Er glaube, Erdogan treibe jetzt den Preis hoch. Unter anderem gehe es um den Erwerb von Kampfflugzeugen aus den USA. Ein Scheitern der Beitritte an der Türkei erwartet der Außenminister aber nicht. “Die Türkei kann nicht die Verantwortung übernehmen, wenn die Schweden und die Finnen nicht Mitglied werden können in der NATO”, so Asselborn.

Es werde aber einige Zeit dauern. “Ich hoffe, nicht zu lange, wirklich nicht zu lange, denn das könnte Probleme mit sich bringen, was wir ja schon in anderen Ländern gesehen haben”, sagte der dienstälteste Außenminister in der EU. “Das ist eine Grauzone, wo jetzt die zwei Länder sind, und die muss sehr schnell aufgehoben werden.”

Turkish24 / dts

Preisniveau für Konsumausgaben in der Türkei besonders niedrig

Angesichts der Rekordinflation in der Türkei ist das Preisniveau für Konsumausgaben dort nun besonders niedrig – vorausgesetzt, man verfügt über Euro. Das geht aus neuen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.

Unter mehreren ausgewählten europäischen Staaten war das Preisniveau demnach im März 2022 in der Türkei am geringsten, und die Kaufkraft in Euro damit besonders hoch. Das Preis-Minus gegenüber Deutschland betrug 66 Prozent. Direkt davor standen mit etwas Abstand Nordmazedonien (-52 Prozent), Rumänien (-48 Prozent), Bulgarien (-48 Prozent) und Polen (-46 Prozent). Deutlich höher als in Deutschland war das Preisniveau dagegen in der Schweiz (+54 Prozent), auf Island (+54 Prozent) sowie in Norwegen (+37 Prozent).

Auch mit Blick auf die einzelnen Unterkategorien liegt die Türkei meist weit hinten. Bei Tabakwaren betrug das Minus zum Beispiel im Vergleich zu Deutschland im März 77 Prozent, bei Bekleidung und Schuhen 76 Prozent und bei Energie 75 Prozent. Auch im Bereich Freizeit, Unterhaltung und Kultur (-68 Prozent), bei Transportdienstleistungen (-64 Prozent) sowie bei Restaurant- und Hotel-Dienstleistungen (-63 Prozent) war das Preisniveau in der Türkei im dritten Monat des Jahres deutlich niedriger. Geringer fiel das Minus in den Bereichen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (-40 Prozent) sowie Milchprodukte und Eier (-12 Prozent) aus.

Bei alkoholischen Getränken war das Preisniveau im März mit einem Plus von 86 Prozent unterdessen deutlich höher als in Deutschland. Selbst wer mit Euros in die Türkei reist, muss für ein Bier am Ende mehr hinblättern als in Deutschland. Hier lag die Türkei unter den 36 ausgewählten Ländern hinter Island, Norwegen, Finnland und Irland auf dem fünften Platz.

Turkish24 / dts

Ansprache von Bundeskanzler Scholz zum 8. Mai im Volltext

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich am 8. Mai mit einer Fernsehansprache an die Bundesbürger gewendet. Hier ist der Redetext im Wortlaut: “Liebe Mitbürgerinnern und Mitbürger!

Heute vor 77 Jahren endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Das Schweigen der Waffen am 8. Mai 1945 glich einer Friedhofsruhe – über den Gräbern von mehr als 60 Millionen Frauen, Männern und Kindern. Millionen von ihnen sind auf den Schlachtfeldern gefallen. Millionen sind in ihren Städten und Dörfern, in Konzentrations- oder Vernichtungslagern ermordet worden. Deutsche haben dieses Menschheitsverbrechen verübt. Umso schmerzhafter ist es mitzuerleben, wie heute, 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erneut rohe Gewalt das Recht bricht, mitten in Europa. Wie Russlands Armee in der Ukraine Männer, Frauen und Kinder umbringt, Städte in Schutt und Asche legt, ja selbst Flüchtende angreift. Für mich ist dies ein 8. Mai wie kein anderer. Deshalb wende ich mich heute an Sie. Wir können nicht an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnern, ohne der Tatsache ins Auge zu sehen: Es herrscht wieder Krieg in Europa. Russland hat diesen Krieg entfesselt. Einst kämpften Russen und Ukrainer gemeinsam unter größten Opfern, um Deutschlands mörderischen Nationalsozialismus niederzuringen. Deutschland hat sich damals schuldig gemacht, an beiden Nationen, der russischen wie der ukrainischen. Mit beiden streben wir seit Jahrzehnten nach Aussöhnung. Nun jedoch will Russlands Präsident Putin die Ukraine unterwerfen, ihre Kultur und ihre Identität vernichten. Präsident Putin setzt seinen barbarischen Angriffskrieg sogar mit dem Kampf gegen den Nationalsozialismus gleich. Das ist geschichtsverfälschend und infam. Dies klar auszusprechen, ist unsere Pflicht. Doch damit ist es nicht getan. Es war der militärische Sieg der Alliierten, der der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland ein Ende setzte. Wir Deutsche sind dafür bis heute dankbar! Daher konnte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker 1985 vom 8. Mai als “Tag der Befreiung” sprechen. Aus der katastrophalen Geschichte unseres Landes zwischen 1933 und 1945 haben wir eine zentrale Lehre gezogen. Sie lautet: “Nie wieder!” Nie wieder Krieg. Nie wieder Völkermord. Nie wieder Gewaltherrschaft. Und doch ist es wieder passiert – Krieg in Europa. Darauf hat der ukrainische Präsident Selenskyj heute hingewiesen. In der gegenwärtigen Lage kann dies nur bedeuten: Wir verteidigen Recht und Freiheit – an der Seite der Angegriffenen. Wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen den Aggressor. Das nicht zu tun, hieße zu kapitulieren vor blanker Gewalt – und den Aggressor zu bestärken. Wir helfen, damit die Gewalt ein Ende finden kann. Daher haben wir in den vergangenen Tagen und Wochen weitreichende und schwierige Entscheidungen getroffen – zügig und entschlossen, durchdacht und abgewogen. Wir haben nie dagewesene Sanktionen gegen die russische Wirtschaft und die russische Führung verhängt, um Putin von seinem Kriegskurs abzubringen. Mit offenen Armen haben wir hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen. Hunderttausende, die vor der Gewalt in ihrer Heimat bei uns Zuflucht finden. Hilfsorganisationen leisten erste Unterstützung, Schulen und Kitas richten Willkommensklassen ein, Bürgerinnen und Bürger nehmen Geflüchtete bei sich zuhause auf. Für diese enorme Hilfsbereitschaft überall in unserem Land danke ich Ihnen von Herzen! Und – wir haben erstmals überhaupt in der Geschichte der Bundesrepublik Waffen in ein solches Kriegsgebiet geschickt, in großem Umfang – und immer sorgfältig abwägend auch schweres Gerät. Das setzen wir fort. Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr diese Entscheidungen viele von Ihnen bewegen. Schließlich geht es buchstäblich um Krieg und Frieden. Um unsere historische Verantwortung Um maximale Solidarität mit der angegriffenen Ukraine. Um die Sicherheit unseres Landes und unseres Bündnisses. Diese Ziele miteinander in Einklang zu bringen – dieser Aufgabe stellen wir uns Tag für Tag. Dass wir als Land über Fragen solcher Tragweite intensiv miteinander diskutieren, ist gut und legitim. Zur Demokratie gehört auch, solche Kontroversen in “Respekt und gegenseitiger Achtung” zu führen. Darauf hat der Bundespräsident in seiner Rede heute Morgen zu Recht hingewiesen. Aus vielen Äußerungen, die ich dieser Tage höre, spricht ernste Sorge. Sorge auch davor, dass sich der Krieg ausweitet, dass der Frieden auch bei uns in Gefahr geraten könnte. Es wäre falsch, das einfach abzutun. Solche Sorgen müssen ausgesprochen werden können. Gleichzeitig gilt: Angst darf uns nicht lähmen. Ich habe Ihnen geschildert, was wir tun, um Recht und Freiheit zu verteidigen in der Ukraine und in ganz Europa. Das ist sehr viel. Und zugleich tun wir nicht einfach alles, was der eine oder die andere gerade fordert. Denn: Ich habe in meinem Amtseid geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Dazu zählt, unser Land und unsere Verbündeten vor Gefahren zu schützen. Vier klare Grundsätze folgen daraus für die Politik: Erstens: Keine deutschen Alleingänge! Was immer wir tun, stimmen wir auf das Engste mit unseren Bündnispartnern ab – in Europa und jenseits des Atlantiks. Zweitens: Bei allem, was wir tun, achten wir darauf, unsere eigene Verteidigungsfähigkeit zu erhalten! Und: Wir haben entschieden, die Bundeswehr deutlich besser auszustatten, damit sie uns auch in Zukunft verteidigen kann. Drittens: Wir unternehmen nichts, was uns und unseren Partnern mehr schadet als Russland. Und viertens: Wir werden keine Entscheidung treffen, die die NATO Kriegspartei werden lässt. Dabei bleibt es! Dass es keinen Weltkrieg mehr geben soll – erst recht keinen zwischen Nuklearmächten – auch das ist eine Lehre des 8. Mai. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich kann Ihnen heute noch nicht sagen, wann und auf welche Weise Russlands grausamer Krieg gegen die Ukraine enden wird. Klar ist aber: Einen russischen Diktatfrieden soll es nicht geben. Den werden die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht akzeptieren – und wir auch nicht. Selten standen wir mit unseren Freunden und Partnern so geschlossen und geeint da wie heute. Ich bin zutiefst überzeugt: Putin wird den Krieg nicht gewinnen. Die Ukraine wird bestehen. Freiheit und Sicherheit werden siegen – so wie Freiheit und Sicherheit vor 77 Jahren über Unfreiheit, Gewalt und Diktatur triumphiert haben. Dazu nach Kräften beizutragen, das bedeutet heute “Nie wieder”! Darin liegt das Vermächtnis des 8. Mai.”

red

Bundesregierung will türkischen Vereinen weniger Auflagen machen

Die Bundesregierung will türkischen und anderen ausländischen Vereinen weniger Auflagen machen. Die bisherigen Regeln müssten geändert werden – und zwar aus Datenschutzgründen, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine “Kleine Anfrage” der Linksfraktion.

“Das Nähere wird derzeit geprüft.” Die migrationspolitische Sprecherin der Fraktion “Die Linke” im Bundestag, Gökay Akbulut, sieht das als Erfolg: “Endlich hat die Bundesregierung die Diskriminierung von MSO im Vereinsrecht als Problem erkannt. Es ist erfreulich, dass sie eine Änderung der Gesetzeslage prüft.” Das Kürzel “MSO” steht für “Migrantenselbstorganisationen”.

Frühere Bundesregierungen hatten in diesen sogenannten “Ausländervereinen” – sehr oft mit Mitgliedern aus der Türkei bzw. aus den Kurdengebieten – eine “besondere Gefahr” gesehen und besondere Auskunfts- und Anmeldepflichten gegenüber den lokal zuständigen Ordnungs- oder Polizeibehörden auferlegt. “Es ist nicht hinnehmbar, dass MSO, deren Mitglieder oder Leiter überwiegend Nicht-EU-Staatsangehörige sind, besonderen Auskunfts- und Mitteilungspflichten unterworfen sind”, kommentierte Akbulut. Unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten sei es “absolut inakzeptabel”, dass darüber hinaus Daten zu kurdischen Vereinen – ohne besonderen Anlass – an das Bundesamt für Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt übermittelt werden. 75 Vereine waren allein im vergangenen Jahr von dieser Regelung betroffen.

Diese Praxis beruht auf einer Verfügung des Bundesministeriums des Innern aus dem Jahre 1994.

Turkish24 / dts

Preise steigen stärker: Inflation in der Türkei bei fast 70 Prozent

Die Inflationsrate in der Türkei ist im April auf fast 70 Prozent gestiegen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 69,97 Prozent, teilte das nationale Statistikamt am Donnerstag in Ankara mit. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise um 7,25 Prozent.

Im März hatte der jährliche Anstieg bei rund 61 Prozent gelegen. Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es im April im Bereich Transport mit rund 99 Prozent. Lebensmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich innerhalb eines Jahres um rund 70 Prozent, Haushaltswaren um 69 Prozent.

Die Türkei, die mehr Waren importiert als es exportiert, leidet aktuell besonders unter dem Ukraine-Krieg. Üblicherweise sind Russland und die Ukraine bedeutende Lieferanten für Getreide und Sonnenblumenöl. Auch die steigenden Energiepreise sorgen für Belastung.

Zudem trägt die lockere Geldpolitik der Türkei nicht zur Entspannung der Situation bei. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen hohe Zinsen ausgesprochen. Die türkische Zentralbank hatte ihren Leitzins bei ihrer letzten Zinssitzung im April trotz der hohen Inflation weiter bei 14 Prozent belassen.

Turkish24 / dts

In Deutschland beerdigt werden? Religiöse Deutsch-Türken in vielen Fragen zwiegespalten

Junge religiöse Deutschtürken haben ein zwiegespaltenes Verhältnis zu den gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland. Das ist das Ergebnis der diese Woche erschienenen DITIB-Studie 2021, die von Harry Harun Behr, Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Islam, und der wissenschaftliche Projektleiterin Meltem Kulaçatan am Fachbereich Erziehungswissenschaften, beide Goethe-Universität, durchgeführt wurde.

Befragt wurden junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren, die sich selbst als muslimisch bezeichnen, sich ehrenamtlich im Jugendverband des DITIB-Moscheeverbands engagieren und in Deutschland beheimatet sind. Demnach fühlten sich die Befragten in Deutschland zu Hause, empfinden aber zugleich eine gewisse Unentschlossenheit gegenüber dem Land, in dem sie leben. Sie planen ihre Zukunft in Deutschland und engagieren sich etwa in der Flüchtlingshilfe, in der Politik und in der Feuerwehr, können sich aber nicht vorstellen, in Deutschland beerdigt zu sein. Sie finden im DITIB-Moscheeverband mit seinem außerschulischen Bildungsangebot einen Ersatz für die türkische Heimat ihrer Eltern und Familien, fordern aber mehr deutschsprachige Imame in ihrer Gemeinde und ein stärkeres Zugehen des Verbands auf nicht-muslimische Bürger.

Sie wünschen sich einen selbstbewussteren Umgang mit dem eigenen Glauben und sind der Meinung, die islamische Religion sei nur für Muslime offen, lehnen aber religiöse Übertreibungen wie Kopftuchzwang und Zwangsehen ab. Sie betonen biologische und Rollen-Unterschiede zwischen Mann und Frau, gehen aber selbstverständlich von deren Gleichberechtigung aus, so Detailergebnisse der Studie. Initiiert wurde die Studie vom Jugendverband des DITIB-Moscheeverbands (BDMJ), eine Einflussnahme des Auftraggebers auf Ergebnisse sei aber vorab ausgeschlossen worden, so die Wissenschaftler. DITIB steht für die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V., sie ist die größte sunnitisch-islamische Organisation in Deutschland.

Der Verband mit Sitz in Köln-Ehrenfeld ist ein seit 1984 beim Amtsgericht Köln eingetragener Verein. Er untersteht aber der Kontrolle des staatlichen Präsidiums für religiöse Angelegenheiten der Türkei, welches früher dem türkischen Ministerpräsidentenamt angegliedert war und heute dem Präsidenten direkt unterstellt ist.

Turkish24 / dts

Importpreise nach Deutschland fast so hoch wie zuletzt während der Ölkrise

Die Importpreise waren im Juli 2021 um 15,0 % höher als im Juli 2020. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im September 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben (+17,4 % gegenüber September 1980). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Juni 2021 bei +12,9 % gelegen, im Mai 2021 bei +11,8 %. Gegenüber dem Vormonat Juni 2021 stiegen die Importpreise im Juli 2021 um 2,2 %. Experten gehen davon aus, dass die Entwicklung auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommen wird.

Starker Preisanstieg nach wie vor insbesondere auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im Juli 2021 um 89,6 % teurer als im Juli 2020. Dieser Anstieg begründet sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats (Basiseffekt): Im Juli 2020 war die Nachfrage nach Erdöl wie bereits in den Monaten April bis Juni 2020 aufgrund der Corona-Krise schwach, gleichzeitig gab es nach wie vor einen starken Angebotsüberhang. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten im Juli 2021 Erdgas mit einem Plus von 170,5 % und Erdöl mit einem Plus von 68,9 %.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juli 2021 um 8,9 % höher als im Juli 2020 und 1,4 % höher als im Vormonat. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 12,2 % über dem Stand des Vorjahres (+2,0 % gegenüber Juni 2021).

Höhere Preise im Vorjahresvergleich auch bei Erzen, Metallen, Kunststoffen, Holz- und Holzwaren

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,2 %. Gegenüber Juli 2020 verteuerten sich vor allem Eisenerze (+108,7 %), gesägtes und gehobeltes Holz (57,4 %), Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten (+52,2 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+52,0 %), Kunststoffe in Primärformen (+42,1 %) sowie Nicht-Eisen-Metallerze (+38,1 %).

Verbrauchsgüter waren im Juli 2021 binnen Jahresfrist 2,5 %, Gebrauchsgüter 1,7 % teurer.

Die Preise für landwirtschaftliche Güter lagen 10,3 % über denen von Juli 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+47,8 %), Rohkaffee (+33,8 %) und Getreide (+17,8 %) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden insbesondere lebende Schweine nach wie vor zu niedrigeren Preisen importier (-14,0 %).

red

Corona-Ticker: Aktuelle Zahlen für Ludwigsburg und Baden-Württemberg

Am Donnerstag 14. Mai wurden insgesamt 4 Neuinfektionen dem Landratsamt gemeldet. Somit ist im Landkreis Ludwigsburg die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Vergleich zum vergangenen Donnerstag rückläufig. Am vergangenen Donnerstag wurden 12 Neuinfektionen gemeldet. Gestern waren es neun. 

Die Zahl der Gesamtinfizierten steigt auf mindestens 1.733 (Stand: 14. Mai 20, 17.00Uhr). Die Zahl der Menschen, die an COVID-19 verstorben sind, wird vom Landratsamt mit 66 (+0) angegeben. Die Zahl der Genesenen wird von den Behörden mit ungefähr 1.566 beziffert. In den letzten 7 Tagen wurden laut dem Amt 8,6 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Ludwigsburg erfasst, also derzeit deutlich unter dem Grenzwert von 50.

Baden-Württemberg:

In Baden-Württemberg ist am Donnerstag (14. Mai.) die Zahl der Neuinfizierten im Vergleich zum Vortag insgesamt um weitere 143 auf mindestens 33.804 angestiegen. Am Donnerstag vor einer Woche waren es 138 bestätigte Neuinfektionen. Ungefähr 29.201 Personen sind bereits wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle, die im Zusammenhang mit Covid-19 stehen, stieg um weitere 16 auf insgesamt 1.629 an

Die Reproduktionszahl für Baden-Württemberg wird mit R 0,83 (Stand: 14. Mai – 19Uhr) angegeben.

Darüber hinaus wurden dem Landesgesundheitsamt heute aus den Landkreisen Böblingen, Freudenstadt, Heilbronn, Hohenlohekreis, Ludwigsburg, Neckar-Odenwald-Kreis, Rems-Murr-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis, Schwäbisch Hall, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tübingen und Zollernalbkreis sowie aus der Stadt Pforzheim insgesamt 16 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1.629 an. Unter den Verstorbenen waren 931 Männer und 698 Frauen. Das Alter lag zwischen 18 und 106 Jahren. 65 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.

Wichtiger Hinweis:

Basis für die mit dieser Pressemitteilung übermittelten Daten sind die Zahlen, die die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise dem Landesgesundheitsamt auf dem offiziellen Meldeweg mitgeteilt haben. Es handelt sich dabei um einen vorläufigen Datenstand. Änderungen sind durch Nachmeldungen und Streichungen möglich. Aufgrund des Meldeverzugs zwischen dem Bekanntwerden neuer Fälle vor Ort und der elektronischen Übermittlung an das Landesgesundheitsamt kann es mitunter deutliche Abweichungen zu den von den kommunalen Gesundheitsämtern aktuell herausgegebenen Zahlen geben. Verzögerungen bei der standardisierten Falldatenübermittelung an das LGA können auch dadurch bedingt sein, dass die Gesundheitsämter vor Ort als erste Priorität die notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen einleiten sowie die Kontaktpersonen recherchieren, um Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen zu können.

red