Mit dem Fahrrad unterwegs: Darauf sollten Sie achten

Das Coronavirus macht es möglich: Dass die Deutschen in der Krise wieder mehr auf das Fahrrad setzen, ist zumindest ein positiver Effekt von Covid-19. Da parallel der Frühling Einzug hält, kommen sogar bisherige Fahrrad-Muffel auf den Geschmack. Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte aber bestimmte Regeln kennen, auf die der ADAC hinweist.

Grundvoraussetzung: Das Fahrrad muss verkehrstauglich sein. Ein Muss sind deshalb zwei voneinander unabhängig funktionierende Bremsen, Vorder- und Rücklicht, Reflektoren an Pedalen und Speichen oder den Reifen sowie eine funktionierende Klingel.

Wer auf dem Radweg fährt, darf diesen nur in der entgegengesetzten Richtung befahren, wenn der Radweg explizit für beide Richtungen freigegeben ist. Hinzu kommt: An Zebrastreifen müssen Autofahrer Radfahrern nur Vorfahrt gewähren, wenn sie absteigen und das Fahrrad schieben. Und Einbahnstraßen dürfen nur entgegen der Fahrtrichtung befahren werden, wenn das ein Zusatzschild anzeigt.

Grundsätzlich empfiehlt der ADAC Radfahrern zur eigenen Sicherheit einen Helm zu tragen, selbst wenn keine Helmpflicht besteht.

Gut zu wissen: In der Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt es 2020 wichtige Änderungen für mehr Sicherheit im Radverkehr. So müssen Autos beim Überholen innerorts mindestens einen Abstand von 1,5 Metern, außerorts von 2 Metern halten. Außerdem dürfen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die innerorts rechts abbiegen, nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren.

Andreas Reiners

Erste Hilfe: Denn sie wissen, was sie tun

Wie steht es um Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse? Wahrscheinlich geht es Ihnen so wie vielen Autofahrern: Im Rahmen der Fahrausbildung wurden die Kenntnisse über Sofortmaßnahmen am Unfallort zwar erworben, seitdem aber nicht mehr aufgefrischt. Und das ist gefährlich.

Denn im Notfall können die ersten Minuten, bis die Rettungs-Profis eintreffen, über Leben und Tod von Verletzten entscheiden. Und deshalb fordern Verkehrssicherheitsexperten immer wieder, dass Autofahrer ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig erneuern sollten – auch wenn es dafür keine Vorschrift gibt.

Studien zufolge liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs bei rund 37 Prozent derjenigen, die einen deutschen Pkw-Führerschein besitzen, mehr als zehn Jahre zurück. Heißt also: Mehr als jeder dritte Autofahrer dürfte kaum mehr sicher sein, was er im Notfall bei einem Unfallopfer unternehmen sollte.

Doch die Gesetzeslage ist eindeutig: Erste Hilfe ist Pflicht, unterlassene Hilfeleistung eine Straftat. Zusätzlich drohen drei Punkte im Zentralregister in Flensburg. Der Versuch, eigene Inaktivität damit zu entschuldigen, dass man nichts habe falsch machen wollen oder davon ausgegangen sei, andere könnten besser Erste Hilfe leisten, wird dabei nicht gelten gelassen.

Besser also man weiß, was an einem Unfallort zu tun ist. Experten raten dabei, nach der sogenannten “Rettungskette” vorzugehen. Die beginnt damit, dass zunächst die Unfallstelle gesichert wird. Bedeutet: Warnblinkanlage einschalten, ihr Fahrzeug auf dem Pannenstreifen oder am äußersten rechten Fahrbahnrand abstellen. Bevor man sich zur Unfallstelle begibt, muss unbedingt die Warnweste angelegt werden. Aus dem eigenen Fahrzeug sollten gleich das Mobiltelefon, der Verbandskasten und das Warndreieck mitgenommen werden.

Letzteres wird in der richtigen Entfernung in Fahrtrichtung vor dem Unfallort aufgestellt. Diese Distanz beträgt in der Stadt rund 50 Meter, auf Landstraßen 100 Meter und auf der Autobahn mindestens 150 Meter. Bei Kurven und Hügeln oder Bergen ist das Warndreieck immer davor aufzustellen. Den Weg zum Platzieren des Warndreiecks sollte man – wenn vorhanden – hinter einer Schutzplanke zurücklegen, andernfalls am äußersten Straßenrand.

Dann verschafft sich der Ersthelfer einen Überblick über die Situation am Unfallort, um bei dem anschließend abzusetzenden Notruf alle für die Rettungskräfte wichtigen Informationen übermitteln zu können: zum genauen Standort, zur Art des Unfalls, zu den betroffenen Personen sowie gegebenenfalls zu deren möglichen Verletzungen.

Erst danach geht es an die eigentliche Erste Hilfe, die damit beginnt, den oder die Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu schaffen. Anschließend gilt es, den Zustand des oder der Verletzten abzuchecken: atmen sie, sind sie bei Bewusstsein, gibt es offensichtliche Verletzungen?

Bewusstlose Unfallopfer, die aber normal atmen, bringt man in die stabile Seitenlage. Bei einem Atemstillstand ist sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen.

Allein diese kurze Aufzählung der grundlegenden Erst-Maßnahmen an einem Unfallort ist schon geeignet, bei Ungeübten das Gefühl hervorzurufen, solchen Situationen nicht gewachsen zu sein. Dem wirkt man entgegen, indem man regelmäßig und in nicht zu großen zeitlichen Abständen einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe bei einem entsprechenden Anbieter absolviert. Die geringen Kosten und die Zeit, die Autofahrer dafür aufwenden, können sich auch für sie selbst auszahlen – wenn sie als Unfallopfer mal auf sachkundige Ersthelfer angewiesen sind. Denn dann ist man meist für jeden dankbar, der weiß, was er tut.

Andreas Reiners

Autoindustrie im Rückwärtsgang

Für die deutsche Autoindustrie wird die Corona-Krise immer mehr zu einem finanziellen Totalschaden. Wie das Ifo-Institut mitteilt, ist der Index im März 2020 im Monatsvergleich um 14 Punkte auf minus 33,7 Punkte abgesackt. Auch die anderen Indizes für die Autobranche verzeichneten laut der Ifo-Umfrage im Monatsvergleich deutliche Einschnitte.

Ein immer größer werdender Anteil der an der Umfrage beteiligten Unternehmen ist der Ansicht, bald Kurzarbeit beantragen zu müssen. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt.

Die weitreichenden Beschränkungen des Wirtschaftslebens belasten die Nachfrage in der Autoindustrie stark. Zuletzt waren die US-Absatzzahlen bereits eingebrochen.

Auch die vom Ifo-Institut befragten deutschen Unternehmen geben an, dass die Lager unverkaufter Autos zuletzt wieder stärker angewachsen seien. Der Lagerbestand stieg demnach im März 2020 doppelt so schnell an wie im Vormonat. Und die weiteren Aussichten sind trübe – Erholung ist so schnell nicht in Sicht.

Ralf Loweg

 

Immobilien: Schenken oder vererben?

Mit zunehmendem Alter wird das Eigenheim für viele Menschen zur Last. Sie wollen sich dann schnell von ihrer Immobilie trennen. Doch die meisten Eigentümer wissen nicht, ob sie die eigene Immobilie verschenken oder vererben sollen. Was also tun?

Eine schenkweise Übertragung im Wege der vorweggenommenen Erbfolge zu Lebzeiten kann eine Alternative zum Vererben sein. Auch eine Kombination aus beiden Vorgehensweisen ist denkbar. Beweggründe hierfür können neben der Vermeidung von Erbschaftssteuer, das Ausnutzen von steuerlichen Freibeträgen oder auch ein etwaiger drohender Sozialhilferegress sein.

“Welcher Weg der richtige ist, hängt von zahlreichen Aspekten ab. Eine eingehende rechtliche und steuerliche Beratung ist hier unabdingbar”, so Dr. Felix Ungerer, Geschäftsführer der Notarkammer Baden-Württemberg.

Möchte der Schenker das Eigenheim übertragen, aber dennoch in der Immobilie wohnen bleiben oder anderweitig Nutzen daraus ziehen, können rechtliche Vorkehrungen getroffen werden: Neben einem vertraglichen Rückforderungsrecht kann sich der Schenker auch Nutzungsrechte, wie etwa ein lebenslanges Wohnrecht, als Absicherung vorbehalten.

Ist ein Rückforderungsrecht vereinbart, kann der Schenker unter bestimmten Voraussetzungen das Geschenk zurückfordern. Üblicherweise werden in einer solchen Klausel Situationen wie der Tod des Beschenkten, Insolvenz, Zwangsversteigerung oder Scheidung geregelt.

Möchte der Schenker das Geschenk noch enger “an der Leine lassen”, wird ein Rückforderungsrecht auch für den Fall vereinbart, dass der Beschenkte die Immobilie ohne Zustimmung des Schenkers veräußert oder belastet.

Ohne diese Klausel blieben dem Schenker nur die gesetzlich verankerten Rückforderungsrechte bei eigener Verarmung oder wegen “groben Undanks” des Beschenkten, deren tatbestandliche Voraussetzungen sehr streng sind.

Das vertraglich vereinbarte Rückforderungsrecht wird meist im Grundbuch durch eine sogenannte Vormerkung abgesichert.

Ralf Loweg

Erdmannhausens neuer Bürgermeister heißt Marcus Kohler

Ein Kopf an Kopf Rennen gab es bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag in Erdmannhausen. Die Auswahl war groß, doch von den vier verbliebenen Kandidaten, die sich um den Posten des neuen Rathauschefs bewarben, konnte nur ein Kandidat die Nachfolge von Amtsinhaberin Birgit Hannemann übernehmen, die sich entschieden hatte, nach acht Jahren nicht mehr zu kandidieren.

In einer extrem spannenden und auch knappen Wahl hat das Rennen am Ende Marcus Kohler gemacht. Auf den 49-Jährigen entfielen 1.182 Stimmen (51,6 %), auf seinen engsten Mitbewerber, Robin Reindl (27) entfielen 1.097 Stimmen (47,9%). Mit einem Vorsprung von 85 Stimmen wurde der Oßweiler Kohler somit zum neuen Bürgermeister von Erdmannhausen gewählt. Er wird sein Amt am 01. Juni antreten.

Bewerber Wahl 2020 Stimmen in %
  Reindl, Robin 1.097 47,90
  Kohler, Marcus 1.182 51,62
  Raisch, Ulrich 4 0,18
  Oberman, Andreas 2 0,09
  Sonstige 5 0,22

red

Ford-Produktion stoppt bis 4. Mai 2020

Corona-Krise – und kein Ende in Sicht. Ford hat jetzt den vorübergehenden Produktionsstopp in den meisten seiner europäischen Fabriken bis mindestens zum 4. Mai 2020 verlängert. “In Valencia bleibt die Produktion bis mindestens zum 27. April ausgesetzt”, so der Autohersteller.

“Es ist wichtig, dass wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so viel Klarheit wie möglich geben, wie lange die aktuelle Situation vermutlich noch anhalten wird”, so Ford Europa-Präsident Stuart Rowley. “Wir hoffen, dass sich die Lage im kommenden Monat wieder verbessern wird.” Die Planungen für den Wiederanlauf des Betriebs würden auch weiterhin darauf basieren, wie sich die Bedingungen entwickeln und welche Vorgaben es vor Ort von den Regierungsstellen gebe.

Parallel dazu unterstützt Ford gemeinsam mit seiner Belegschaft in ganz Europa die Bemühungen gegen die Ausbreitung des Virus durch eine Vielzahl von Aktionen wie der Herstellung von medizinischer Ausrüstung wie Gesichtsmasken und Beatmungsgeräten oder der Bereitstellung von Feldbetten für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Zugleich stehen mehrere Fahrzeuge von Ford zum Beispiel für die Auslieferung von Medikamenten und Nahrungsmitteln an gefährdete Personen sowie für Notfalltransporte zur Verfügung.

Rudolf Huber

Land erlaubt wieder Trainingsbetrieb für Profi- und Spitzensportler

Wie das Ministerium für Soziales und Integration gemeinsam mit Ministerium für Kultus, Jugend und Sport am Sonntag bekannt gab, soll aufgrund zahlreicher Anfragen aus dem Profi- und Spitzensport und bereits in Kraft getretener Regelungen in anderen Bundesländern der Trainingsbetrieb von Profi- und Spitzensportlern auch in Baden-Württemberg unter Beachtung strengster Abstands- und Hygiene-Auflagen im Laufe der kommenden Woche wieder ermöglicht werden.

Die baden-württembergische Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus SARS-Cov-2 (Corona-Verordnung – CoronaVO) sieht umfangreiche Regelungen zu Kontakteinschränkungen, Aufenthaltsvorgaben und sonstige Vorschriften vor, die auch den Profi- und Spitzensport in Baden-Württemberg beeinträchtigen. Die Maßnahmen waren und sind zwingend erforderlich, um die Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 einzudämmen, wie es seitens des Ministeriums heißt. Um die Belastung des Gesundheitssystems so gering wie möglich zu halten und die Versorgung schwer kranker Patienten sicherzustellen, ist eine Verlangsamung der Infektionsrate außerordentlich wichtig. Auch in Baden-Württemberg steht dieses Ziel weiterhin an oberster Stelle.

Aufgrund zahlreicher Anfragen aus dem Profi- und Spitzensport und bereits in Kraft getretener Regelungen in anderen Bundesländern teilen das Gesundheitsministerium und das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport am Sonntag (5. April) mit, dass der Trainingsbetrieb von Profi- und Spitzensportlern auch in Baden-Württemberg unter Beachtung strengster Abstands- und Hygiene-Auflagen und in Kleingruppen im Laufe der kommenden Woche wieder ermöglicht werden soll.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte sich mit seinem bayerischen Amtskollegen Markus Söder zuvor im Grundsatz auf ein solches, abgestimmtes Vorgehen beider Länder verständigt. Der Amateur- und Freizeitsport ist hiervon nicht umfasst und bleibt weiterhin untersagt. Eine entsprechende Regelung wird derzeit innerhalb der Landesregierung abgestimmt und soll noch im Laufe der kommenden Woche in Kraft treten. Zudem soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Vertretern von Sozial- und Kultusministerium sowie des Landessportverbands beziehungsweise der Olympiastützpunkte klären, wie die hohen Vorgaben für die Einhaltung der hygienischen Vorschriften und der Kontaktvermeidung dann in konkreten Fällen vor Ort umgesetzt werden können.

Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Als Sportministerin ist für mich wichtig, dass wir keine reine Ausnahmeregelung für die Erst- und Zweitligisten im Fußball schaffen, sondern dass wir alle Sportarten gleich behandeln. Neben dem Fußball muss das Training in Kleingruppen deshalb auch für alle anderen Profi-Mannschaften und Spitzenathleten zugelassen werden, sofern sie die strengen Auflagen des Infektionsschutzes erfüllen. Unsere baden-württembergischen Mannschaften und Spitzensportler dürfen keine Wettbewerbsnachteile erleiden.“

Mann entblößt sich und manipuliert an seinem Geschlechtsteil

Wie die Polizei Ludwigsburg heute in einer Meldung bekannt gab, kam es am Freitagabend gegen 20 Uhr im Bereich der Dorfstraße in Neckarrems zu einem unsittlichen Vorfall.

Gegenüber einer Kirche auf einer Treppe sitzend hatte sich laut der Polizei ein bislang unbekannter Mann sein Geschlechtsteil entblößt und manipulierte daran während er augenscheinlich telefonierte. Diesen Vorfall mussten zwei Mädchen im Alter von neun und 16 Jahren beobachten, als sie auf der Dorfstraße vorbeiliefen. Beide Mädchen rannten nach Hause und verständigten ihre Eltern. Trotz sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen mit mehreren Streifen der Polizeireviere Kornwestheim und Ludwigsburg konnte der Täter nicht gefasst werden. Die beiden geschädigten Mädchen beschrieben den Täter wie folgt: 20-25 Jahre alt, etwa 185 cm groß, kurze schwarze Haare, insgesamt eine südländische Erscheinung. Er war bekleidet mit einer grünen Camouflage-Hose, schwarzen Jacke sowie weißen Turnschuhen. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Sachverhalt machen können werden gebeten, sich unter 07154/1313-0 an das Polizeirevier Kornwestheim zu wenden.

“In Deutschland haben wir einen volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 50 Mrd. Euro die Woche”: Ludwigsburg24 trifft Fabian Gramling

Für den Landtagsabgeordneten Fabian Gramling herrscht gerade Hochkonjunktur. Der CDU-Politiker aus Bietigheim-Bissingen ist Arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Mitglied im Ausschuss Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau sowie im Europaausschuss. Gemeinsam mit den Wirtschaftsexperten seiner Fraktion ist er mitverantwortlich für die schnell eingeleiteten Maßnahmen für die Corona-Soforthilfe. Seit Tagen kümmert er sich intensiv um besorgte Unternehmen, die vor großen finanziellen Herausforderungen stehen und nicht mehr weiterwissen. Auch um den Engpass bei den Schutzkleidungen für Ärzte, Pflege- sowie Heilberufe sorgt er sich. Im Gespräch mit Ludwigsburg24 gibt er persönliche Einblicke in seine Arbeit und hofft auf die Vernunft der Menschen im Umgang mit dem Covid-19-Virus.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

Herr Gramling, viele Selbständige und Unternehmer fürchten, bald vor dem Ruin zu stehen. Ein Soforthilfeantrag für staatliche Zuschüsse soll das verhindern, aber viele Antragsteller sind verunsichert aufgrund der ständig wechselnden Bedingungen für die Soforthilfe. Wie kann man hier Abhilfe schaffen?
Die Soforthilfe ist ein Instrument, um die Unternehmen in dieser schweren Zeit zu unterstützen, damit sie nicht insolvent gehen. Unser politisches Ziel war, dass die Hilfe möglichst unbürokratisch und schnell erfolgt. Unter normalen Umständen hätte die Ausarbeitung einer solchen Maßnahme rund ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Das ganze Programm wurde aber jetzt aufgrund der dynamischen Lage innerhalb kürzester Zeit mit heißer Nadel gestrickt. Da ist es ganz normal, dass infolge aufkommender Fragen bei den ersten Soforthilfeanträgen nachgebessert und präzisiert wird. Deshalb war ich sowohl mit unserer Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, als auch mit meinen Bundestagskollegen im engen Kontakt. Es war ein Kraftakt, aber ich bin froh, dass wir durch eine Richtlinienänderung aus Berlin die Notwendigkeit der Überprüfung von liquiden Mitteln aus dem Antragsverfahren streichen konnten. Jetzt können die Soforthilfen wirklich unbürokratisch und schnell ausbezahlt werden.

Haben Sie schon einen Überblick, wie viele Anträge eingehen und auch bewilligt werden?
Bis Donnerstag waren in Baden-Württemberg bereits rund 210.000 Soforthilfeanträge gestellt, Fördermittel in Höhe von 36 Millionen Euro wurden bereits ausgezahlt. Kommt es bei der Antragsprüfung zu Unklarheiten, wird der Antrag nicht sofort abgelehnt. Ich bin den Kammern sehr dankbar, dass hier gewissenhaft nachgearbeitet wird, wenn aufgrund von Missverständnissen ein Antrag fehlerhaft ausgefüllt wurde.

Es ist noch nicht absehbar, wie lange der aktuelle Zustand anhält und die Beschränkungen notwendig sind. In Deutschland haben wir einen volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 50 Mrd. Euro die Woche. Deswegen müssen wir die Entwicklung der Fallzahlen genau beobachten und bei den Hilfsmaßnahmen für unsere Wirtschaft gegebenenfalls nochmals nachsteuern. Das ist ein Kraftakt von allen politischen Ebenen. Der Bund hat wichtige Maßnahmen wie zum Beispiel das Kurzarbeitergeld und die Stundung der Sozialversicherungsbeiträge ermöglicht. Im Land werden wir genau hinschauen, wo und wie wir mit Bürgschaften oder zinsfreien Krediten die Liquidität der Unternehmen erhalten können. Auch für Startups ergreifen wir Maßnahmen, dass junge Firmen nicht direkt in die Zahlungsunfähigkeit und Insolvenz gehen.

Laufen bei den Politikern schon Planungen für Maßnahmen, falls die Soforthilfe über die drei Monate hinaus notwendig wäre?
Das Allerwichtigste ist, dass sich wirklich jeder Bürger an die eigene Nase fasst und sich fragt, wo er seinen Beitrag leisten kann, damit sich der Virus nicht weiterhin so schnell verbreitet und die Fallzahlen rückläufig werden. Ist das der Fall, geht es darum, inwieweit wir die Maßnahmen behutsam lockern können und die Wirtschaft wieder langsam anlaufen kann. Wir benötigen sehr viel Fingerspitzengefühl, um wieder in die Normalität zurückkehren zu können. Das Wirtschaftsministerium arbeitet an weiteren Maßnahmen. Je nach Situation und der weiteren Entwicklung werden wir politische entscheiden müssen, welche Maßnahmen notwendig sind.

Wie lautet Ihre persönliche Einschätzung: Werden die Kinder nach den Osterferien wieder in die Schule gehen können?
Ich glaube, es ist ein Fehler, wenn man politisch in der Öffentlichkeit zu viel von einer Exitstrategie spricht. Das suggeriert den Menschen, dass die Gefahr jetzt vorbei sei. Intern müssen wir es natürlich diskutieren. Die Landtagsverwaltung plant aktuell, dass wir nach den Osterferien wieder in den normalen Sitzungsrhythmus einsteigen – ob mit körperlicher Präsenz in Stuttgart oder per Videokonferenz wird sich zeigen. Die Einschätzung von den Experten ist jedoch, dass wir in knapp zwei Wochen ähnlich erschreckende Bilder aus unseren Krankenhäusern zu sehen bekommen wie zuletzt aus dem Elsass. Ich betone bei jedem Gespräch, dass die Entwicklung der Fallzahlen für weitere Maßnahmen ausschlaggebend ist. Wenn das Wetter in den nächsten Tagen besser wird habe ich die Sorge, dass die Disziplin bei dem ein oder anderen nachlässt. Aus Gesprächen weiß ich, dass viele Menschen endlich wieder mehr Normalität in ihrem Leben haben möchten. Aber das birgt eben die Gefahr, dass die Fallzahlen nochmals ordentlich zulegen könnten. Das wäre für den Schulbeginn, für die anstehenden Schulprüfungen, für den Semesterbeginn an Universitäten, aber auch für die Wirtschaft verheerend.

In Bayern hat man jetzt den ersten Bürger, der die Auflagen missachtet, ins Gefängnis gesetzt. Sollte man bundesweit generell konsequenter bestrafen, wenn die Menschen nicht zur Vernunft kommen? 
Es ist wichtig, dass wir den Menschen unmissverständlich klarmachen, dass wir ihr Leben nicht zum Spaß einschränken. Deshalb ist es wichtig, dass bei einer Missachtung der Schutzauflagen auch deutliche Konsequenzen drohen. Gerade die jüngere Generation ist sehr individuell und frei aufgewachsen. Dass sich in dieser Altersgruppe einige mit den Einschränkungen nur schwer arrangieren können, kann ich nachvollziehen. Deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen zu unterstreichen: Wir stützen unsere Wirtschaft mit Milliarden von Euros, damit gerade die junge Generationen auch künftig noch attraktive Arbeitsplätze haben wird. Dafür erwartete ich im Gegenzug auch die notwendige Disziplin.

Wie sieht Ihr persönlicher Corona-Alltag aus?
Von Beginn an habe ich den Virus sehr ernst genommen. Vor zwei Wochen wäre ich beispielsweise noch mit der Polizei auf Streife unterwegs gewesen, damit ich mir ein genaueres Bild über den Streifenalltag der Polizei verschaffen kann. Diesen Termin habe ich abgesagt, um sowohl die Polizisten als auch mich zu schützen. Aber ich habe auch alle anderen Termine, unabhängig von der teilnehmenden Personenzahl, komplett gestrichen. Seither beschränke ich mich auf Homeoffice, was bedeutet, dass ich von morgens bis abends in Telefonkonferenzen sitze oder ich telefoniere mit Unternehmern, Kollegen, der Presse – und ich beantworte unzählige Mails. Ich spüre, dass viele Menschen verunsichert sind und ein großer Bedarf an Informationen vorhanden ist. Deshalb nutze ich auch die sozialen Netzwerke intensiv, um über die neuesten Entwicklungen zu informieren und die Menschen weiter für das Thema zu sensibilisieren. Meine Wohnung verlasse ich momentan tatsächlich nur für den Lebensmitteleinkauf oder für einen gelegentlichen Spaziergang auf den Feldern – um nach einen langen Tag den Kopf ein bisschen freizubekommen.

Was wird am Ende dieser Corona-Krise für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die große Lehre sein? Mit welchen positiven Erkenntnissen oder gar Veränderungen werden wir nach der Pandemie in die Zukunft starten?
Von Lehren möchte ich jetzt noch nicht sprechen, weil wir noch mittendrin stecken. Was ich aber feststelle ist, dass die Gesellschaft in den letzten zwei, drei Wochen deutlich digitaler geworden ist. Der Umgang mit digitalen Medien ist in der Breite der Gesellschaft zum Alltag geworden. Politisch werden wir rückblickend ein Fazit ziehen. Ich finde, dass alle Entscheidungsträger bisher sehr besonnen und schnell reagiert haben.

Ich erinnere nur an die konsequente Rückholaktion von Deutschen aus China, die zuerst unter Quarantäne gestellt wurden, bevor sie zu ihren Familien heim durften. Als das Virus in Italien und Österreich während der Ski-Hochsaison in Europa ausbrach, war mir sofort klar, dass das Virus jetzt auch bei uns sehr schnell ankommen würde. Die Politik hat trotz der dynamischen Entwicklung ihre Handlungsfähigkeit bewiesen und schnell entsprechende Maßnahmen für den Schutz der Bürger, für den Gesundheitssektor und die Wirtschaft unternommen. Ich beobachte auch eine gewachsene Solidarität bei den Unternehmen sowie in der Gesellschaft. Die gewachsene Solidarität und eine größere Wertschätzung füreinander sind ein schönes Zeichen für die Zukunft. 

Glauben Sie, dass die Menschen nach der überstandenen Krise bewusster leben werden?
Da kann ich zunächst mal nur für mich sprechen, denn bei mir ist es definitiv so. Ich merke jetzt schon, dass ich Dinge bewusster wahrnehme, im Lebensalltag auf scheinbare Nebensächlichkeiten achte und mich daran erfreue. Zwar habe ich schon vor sechs, sieben Jahren damit begonnen, mich bewusster und gesünder zu ernähren – insbesondere auch mit regionalen Produkten. Ich will mich künftig regelmäßiger bei meinen Eltern melden, was in der Vergangenheit bei großem Stress oftmals in den Hintergrund gerückt ist. Ich nehme auch die gemeinsame Zeit mit meiner Verlobten noch viel intensiver und wertschätzender wahr.

Was macht Ihre Verlobte beruflich? Ist sie auch im Home Office?
Leona studiert gerade Wirtschaftsrecht im Masterstudium in Nürnberg. Ihr Semesterbeginn hat sich, wie in Baden-Württemberg auch, um fünf Wochen verschoben. Folglich sitzen wir jetzt gemeinsam daheim und haben schon gesagt: Wenn wir diesen Ausnahmezustand zusammen gut überstehen werden, dann kann uns auch im zukünftigen Leben nichts aus der Bahn werfen.

Wann werden Sie heiraten?
Zum Glück stehen wir am Anfang der Hochzeitsplanung. Ich hätte nicht gedacht, an wieviel Dinge man denken muss und was es bereits Monate im Voraus zu planen gilt – auch wegen der großen Vorfreude fühle ich gerade umso mehr mit all jenen mit, die ihr großes Fest jetzt verschieben mussten. Unsere Hochzeit wird mit Sicherheit erst 2021, wenn nicht sogar 2022 stattfinden. Im Augenblick suchen wir noch nach einer geeigneten Lokalität. Im April wollten wir bei einer Location ein Testessen machen, das wir jetzt aber verschieben mussten. Deswegen liegt unsere weitere Planung gerade auf Eis.

Sind Sie ein Romantiker?
Persönlich würde ich die Frage eher verneinen. Meine Verlobte sagt aber, dass ich durchaus romantische Seiten habe, was sie gerade am Anfang unserer Beziehung überrascht hat.

Wie macht sich Ihre romantische Seite bemerkbar? Stellen Sie in der ganzen Wohnung Kerzen auf und verstreuen Rosenblätter?
Meine romantische Ader zeichnet sich eher durch kleine Aufmerksamkeiten aus. Als Politiker ist man viel unterwegs, hat wenig freie Zeit. Deshalb versuche ich ihr im Alltag mit kleinen Überraschungen eine Freude zu machen. Auch als Wertschätzung dafür, dass sie mich immer unterstützt und mir den Rücken freihält.

Stichwort Wertschätzung: Die Solidaritäts- und Respektsbekundungen gegenüber Ärzten und dem Pflegepersonal sind gewachsen. Reicht das aus oder werden die Pflegekräfte auch weiterhin unter Wert geschätzt?
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Pflegeberufe wieder in die Öffentlichkeit und ins Bewusstsein der Bürger gebracht. Und ich finde es für diese Branche extrem wichtig, dass sie sich selbstbewusst darstellt und zeigt, dass sich das Berufsbild im Laufe der Jahre gewandelt hat. Gerade bei den jungen Menschen geht es bei der Berufswahl ums richtige Image eines Betriebs, damit sie sich wohl- und gut aufgehoben fühlen. Worüber wir ganz klar reden müssen ist, was der Gesellschaft die Pflegeberufe wert sind. Das eine ist die gestiegene Wertschätzung in der gegenwärtigen Situation, das andere ist, dass wir diesen Mitarbeitern die gleiche Solidarität entgegenbringen müssen, wenn es künftig um eine bessere Bezahlung geht oder um bessere Arbeitsbedingungen. In der Vergangenheit habe ich leider immer wieder gemerkt, dass in Sonntagsreden gerne gelobt wird. Wenn es aber konkret wird, sehen viele die Sache wieder ganz anders. Es ist unsere politische Aufgabe den Druck so zu erhöhen, dass wir tatsächlich zu Verbesserungen kommen. Es ist im Gesundheitsbereich immer ein schwieriger Spagat. Auf der einen Seite der Wunsch nach einem besseren Gehalt und einer besseren Ausstattung, auf der anderen Seite steht die Finanzierbarkeit.

Glauben Sie, dass die Corona-Krise auch unsere politische Landschaft verändern wird? Dass die rechten und linken Ränder an Bedeutung verlieren und Volksparteien künftig wieder auf einem festeren Fundament stehen?
In einer Krise werden immer Entscheidungen getroffen, die es in normalen Zeiten so nie geben würde. Der Druck zu reagieren ist sehr hoch. Eine politische Lösung die normalerweise undenkbar ist, wird plötzlich konsensfähig. Die Politik beweist damit Handlungsfähigkeit, dass wir Fürsorge und Verantwortungsbewusstsein in allen gesellschaftlichen Bereichen haben. Der Fokus der Bürgerinnen und Bürger und auch der Medien liegt somit fast ausschließlich auf den handelnden Ministern, den Länderchefs und der Kanzlerin. Weil eine große Herausforderung das Tagesgeschehen dominiert, verlieren die teils kruden politischen Forderungen von Links wie Rechts weniger Beachtung. Weniger Aufmerksamkeit bedeutet für sie automatisch weniger Bedeutung. Deswegen stärkt die Krise gerade die politische Mitte, was sowohl in Deutschland als auch in Europa für alle anstehenden Wahlen sehr wichtig ist. Die Volksparteien brauchen einfach wieder mehr Rückenwind. Mit einem klaren Wählerauftrag können wir eine zuverlässige, vernünftige Politik für Deutschland machen. Das ist unser Anspruch.

Wird die Corona-Krise sich auf die anstehenden personellen Veränderungen an der CDU-Spitze auswirken?
Wir wollten auf dem CDU-Bundesparteitag am 25. April einen neuen Vorsitzenden wählen. Der Parteitag wurde bereits vor einigen Wochen abgesagt, einen neuen Termin gibt es noch nicht. Wir haben eine Auswahl an sehr geeigneten Kandidaten, was die Stärke der CDU verdeutlicht. Jeder Einzelne von ihnen hat seine Stärken und Vorteile.

In schwierigen Zeiten ist der Konsens und die Geschlossenheit für eine Partei sehr wichtig. Ich sehe die Chance, dass wir uns auf einen Kandidaten für das Amt des Parteivorsitzenden und damit auch als nächsten Kanzlerkandidaten im Vorfeld einigen können. Aber auch wenn es zu einer demokratischen Abstimmung um den Vorsitz kommt: Die CDU hat in den letzten Tagen bewiesen, dass wir uns als Partei in den Dienst des Landes und der Menschen stellen und Verantwortung übernehmen. An dieser Geschlossenheit wird auch eine mögliche Auswahl unter fähigen Kandidaten nichts ändern.

Letzte Woche haben Sie für unseren Landkreis einen Corona-Drive-Through bei Landrat Allgaier eingefordert. Warum?
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir ehrliche Fallzahlen benötigen und wissen sollten, wie viele Menschen wo infiziert sind. Nur wenn man das weiß, kann man auch effizient die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Wir haben in Ludwigsburg einen qualitativ hochwertigen Ansatz, den ich respektiere und von dem ich denke, dass er in der aktuellen Situation gut ist. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir an einem Punkt ankommen werden, wo es vor allem darum geht, schnell zu wissen, ist eine Person infiziert oder nicht. Ein Drive-Through ist dafür prädestiniert. Im Auto ist man vor der Ansteckung geschützt und kann selbst niemanden anstecken, es ist bequem und ein Abstrich kann schnell gemacht werden. Die Herausforderung liegt aktuell jedoch auch an der Kapazität in den Laboren. Jeder Abstrich muss zeitnah auf das Virus überprüft werden können. Gerade hat die Firma Bosch ein Verfahren angekündigt, mit dem man binnen kürzester Zeit zu einem Ergebnis kommt. Ich werde die Entwicklung im Landkreis weiter beobachten und mit dem Landrat im Gespräch bleiben, ab wann eine solche Einrichtung sinnvoll ist.

Viele Menschen haben ihr Leben verloren, wirtschaftlich wurden viele Existenzen vernichtet. Kann man eigentlich irgendjemand dafür zur Rechenschaft ziehen?
Dass man irgendwen dafür verantwortlich machen und zur Rechenschaft ziehen kann, sehe ich weder auf der persönlichen noch auf der politischen Ebene. Es gab schon immer Seuchen und Katastrophen, die die Menschheit heimgesucht haben. Den Nachrichten habe ich entnommen, dass betroffene Skiurlauber aktuell eine mögliche Klage prüfen. In Tirol war ja gerade Ischgl einer der Hotspots für das Virus.

Politisch halte ich nichts davon, als deutscher Politiker auf unsere Nachbarländer zu zeigen. Das hilft niemandem weiter. Aber natürlich wird man rückblickend diskutieren müssen, wie man die Ausbreitung von einem solchen Virus in Zukunft besser unterbinden kann. Wie man gemeinsam besser agieren kann. Gerade der Austausch und Abgleich von Informationen wird hier immer wichtiger. Das hat man bei der Flüchtlingskrise gesehen und wir sehen es jetzt bei der Corona-Krise wieder. 

Der Corona-Virus zeigt, vor welchen ungeahnten Herausforderungen unsere Demokratie in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung steht. Dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass wir in Frieden, in Freiheit und Wohlstand leben. In einer freien Gesellschaft, die für Offenheit und für Toleranz steht, die aber auch mit ihren Werten und Traditionen fest verwurzelt ist. Ich hoffe und bin davon überzeugt, dass viele Menschen diesen Segen, hier in Deutschland leben zu dürfen, in Zukunft wieder bewusster wertschätzen und mit ihrem Gang zur Wahlurne unsere Demokratie stärken. 

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn das Leben wieder zur Normalität übergeht?
Ich habe am 5. April meinen Geburtstag, den ich eigentlich wie jedes Jahr mit Freunden und meiner Familie feiern wollte. Das Corona-Virus hat mir hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber deshalb freue ich mich umso mehr, wenn ich meinen Geburtstag im Sommer nachfeiern kann.

Herr Gramling, wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

 

 

Ausflüge in der Coronakrise: Was ist erlaubt?

Ostern steht vor der Tür, das Wetter wird besser und die Menschen zieht es bei wärmeren Temperaturen nach draußen. In Zeiten der Coronakrise soll man aber genau das vermeiden, zum Schutz des Gemeinwohls sollen alle Menschen nach Möglichkeit zuhause bleiben und Fahrten auf das Notwendigste beschränken. Trotzdem: Mit Beginn des Frühlings dürfte der Wunsch nach Ausflügen ins Grüne und Spritztouren mit dem Motorrad oder dem Cabrio deutlich zunehmen. Der ADAC klärt auf, was jetzt noch erlaubt ist.

Entscheidend ist, in welchem Bundesland man sich befindet. Während Bayern oder Berlin als Bundesländer mit Ausgangsbeschränkungen einer Vergnügungstour den Riegel vorgeschoben haben, ist eine Ausfahrt in Bundesländern, in denen lediglich ein Kontaktverbot gilt, noch erlaubt.

Bundesländer, in denen strenge Ausgangsbeschränkungen gelten, sind Bayern, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin. Hier muss zum Verlassen der Wohnung immer ein wichtiger Grund vorliegen. Der Kontakt zu bestimmten Personengruppen ist zusätzlich beschränkt. Bei Kontrollen muss ein wichtiger Grund glaubhaft gemacht werden. In den anderen Bundesländern herrscht Kontaktverbot. Das bedeutet, dass der Kontakt nur zu bestimmten Personen zulässig ist und ein vorgegebener Abstand zu anderen Personen eingehalten werden muss.

Laut ADAC wären die strengeren Beschränkungen jedoch in allen Bundesländern sinnvoll. Bewegung an der frischen Luft ist zwar wichtig, dies sollte aber möglichst im näheren Wohnumfeld stattfinden. Entscheidend ist der Mindestabstand zwischen Personen von zwei Metern – und der kann gerade an beliebten Ausflugszielen oft nicht eingehalten werden. Deshalb rät der ADAC zum jetzigen Zeitpunkt von solchen Ausflügen dringend ab.

Doch nicht alles ist in Corona-Zeiten verboten: Sport, Spazierengehen und Bewegung an der frischen Luft sind in jedem Bundesland gestattet. In den meisten Bundesländern darf man allein, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Haushalts an die frische Luft – nach Möglichkeit aber nur in der unmittelbaren näheren Umgebung und unter Beachtung des Mindestabstands.

Andreas Reiners

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