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Mordfall Holzgerlingen: Tatverdächtiger in Italien festgenommen

Der flüchtige Tatverdächtige 30-Jährige in den Mordfällen in Holzgerlingen vom Mittwoch (18. März) wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Freitagmorgen von einer italienischen Sondereinheit in der Nähe der französisch-italienischen Grenze festgenommen.

Fahndungserfolg für die Sonderkommission “Bühlen” der Kriminalpolizeidirektion Böblingen. In enger Zusammenarbeit mit den Zielfahndern des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, der Koordinierungsstelle Zielfahndung des Bundeskriminalamts sowie den Zielfahndern aus Frankreich, Österreich, Italien, Slowenien und Kroatien, konnte der 30-jährige bosnische Tatverdächtige, der nach dem am Mittwochmorgen in Holzgerlingen entdeckten, dreifachen Tötungsdelikt auf der Flucht war, von einer Sondereinheit der italienischen Polizei in den Morgenstunden des 20.3.2020 lokalisiert und im Bereich der französisch-italienischen Grenze festgenommen werden. Vorausgegangen waren laut der Polizei intensive Auswertungen digitaler Spuren, über die die Ermittler den Fluchtweg des Tatverdächtigen nachvollziehen konnten. Der 30-Jährige wird laut der Staatsanwaltschaft in Stuttgart nun zeitnah den deutschen Ermittlungsbehörden überstellt werden.

Unterdessen liegen auch erste Ergebnisse der auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Stuttgart durchgeführten Obduktion der Opfer vor. Alle drei Getöteten weisen demnach mehrere Verletzungen auf, die todesursächlich waren.

Mann bricht in die Wohnung einer 21-Jährigen und verletzt sie schwer

Laut einer Meldung der Polizei Ludwigsburg drang am Donnerstag gegen 21:10 Uhr ein 22-Jähriger in die Wohnung einer 21-Jährigen in Ludwigsburg-Tamm ein und verletzte die Bewohnerin schwer.

Der Mann beschädigte erst den Rollladen der Erdgeschosswohnung in der Ludwigsburger Straße und gelangte so in die Räumlichkeiten der Frau. Dort kam es dann offensichtlich zur Konfrontation zwischen den Beiden, bei der die 21-Jährige durch Schläge schwer verletzt wurde. Im Anschluss an die körperliche Auseinandersetzung entfernte sich der Tatverdächtige zu Fuß. Die Frau wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Zu den Hintergründen der Tat konnte die Polizei noch nichts sagen.

Ludwigsburger Unternehmer klagen: Corona legt die Wirtschaft lahm

Jeden Tag erreichen uns im Landkreis Ludwigsburg neue Zahlen über Patienten, die sich nachweislich mit dem Covid-19-Virus infiziert haben. Aktuell sprechen die Verantwortlichen über 176 Infizierte im Landkreis Ludwigsburg, bundesweit von über 15.600 Fällen, Tendenz steigend, 34 Patienten haben die Infektion in Deutschland bislang nicht überlebt. Deutschland, und damit auch der Kreis Ludwigsburg, steckt in einer riesengroßen Krise. „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankam“, beschwor Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer TV-Rede zur Nation die Bevölkerung.

Sie appellierte an die Menschen, dass es auf jeden Einzelnen ankäme und die beschlossenen drastischen Maßnahmen von jedem umgesetzt werden müssten, um die Bevölkerung zu schützen und die Ansteckungskette zu unterbrechen. Das bedeutet jedoch, dass das soziale Leben in der gesamten Bundesrepublik auf ein absolutes Minimum heruntergefahren werden musste. Clubs, Discotheken, Kinos, Freizeitparks, Schwimmbäder, Indoor- sowie Outdoor-Spielplätze, Büchereien, eigentlich alles, was bislang für das soziale Leben selbstverständlich war, wurde ebenso dicht gemacht wie Kitas, Schulen und Universitäten. Betrieben schicken ihre Mitarbeiter heim. Wer kann, macht Home Office. Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Menschen, die aus gutem Grund um ihre Jobs bangen. Unzählige Betriebe, Selbständige, Freiberufler, fürchten um ihre Existenz, weil sie ihre Firmen und Läden schließen müssen. Ganz zu schweigen von den unzähligen Künstlern, die von einem auf den anderen Moment arbeitslos waren, weil ihre Engagements komplett abgesagt wurden. Die Menschen in diesem Land haben Angst, manche sogar regelrechte Panik. Angst, dass bald gar nichts mehr geht und man auch nichts mehr an Nahrung bekommt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der verordneten Schutzmaßnahmen sind groß und treffen jeden, aber nicht jeden gleich hart.

Ludwigsburg24 fragte bei diversen Unternehmen, Einzelhändlern und Selbständigen, aber auch bei den Stadtwerken nach, wie sie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise spüren und welche Maßnahmen sie ergreifen, um diese Ausnahmesituation zu überstehen. 

„Als kommunaler Versorger sind wir Gasgrundversorger und im Rahmen der Daseinsvorsorge verpflichtet, infrastrukturelle Grunddienste und damit als Netzbetreiberin die Versorgung zu gewährleisten. Daher haben wir bereits schon vor Wochen intern den Krisenplan aktiviert. Täglich sitzt unser Planungsstab zusammen, der sich mit möglichen Szenarien der Ausbreitung des Coronavirus befasst“, gibt Christian Schneider als Chef der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH gleich Entwarnung und versichert, dass sich niemand Sorgen machen muss und der Betrieb der Stadtwerke wie gewohnt weitergeht. „Als Arbeitgeber für rund 450 Mitarbeiter nehmen wir unsere Fürsorgepflicht sehr ernst und haben über frühzeitige Informationen die Belegschaft haben immer wieder in punkto Verhaltens- und Hygieneregeln sensibilisiert, Home-Office für die inSchlüsselbereichen aktiven Mitarbeiter eingerichtet und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen separiert.“ Trotzdem musste auch Christian Schneider betriebliche Einschränkungen vornehmen. „Bereits Samstag haben wir die Bäder geschlossen, um Menschenansammlungen über 100 Personen in geschlossenen Räumen zu vermeiden. Am 17.03., folgten die beiden Kundencenter in Ludwigsburg und Kornwestheim. Wir bleiben weiterhin erreichbar für unsere Kunden – über Mail und Telefon. Wir versuchen mit diesen Maßnahmen das Ziel unserer Landesregierung zu unterstützen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Als Betreiberin einer kritischen Infrastruktur bereiten wir uns über verschiedene Szenarien auf die weiteren Entwicklungen vor. Wir sind auf einen möglichen Krisenfall gut vorbereitet, um unsere Kunden zu jeder Zeit zuverlässig die Versorgung mit Energie und Wasser zu gewährleisten. Für unsere Netzgebiete sehen wir aktuell keine Auswirkungen auf die Energieversorgung. Wirtschaftliche Auswirkungen lassen sich derzeit noch nicht ableiten. Wir verfolgen aufmerksam die stündlichen Entwicklungen. Jetzt kümmern wir uns vorrangig darum, dass unsere Versorgung auch weiterhin reibungslos funktioniert.”

Jürgen Pflugfelder von Pflugfelder Immobilien hat schnell gehandelt und seine Mitarbeiter aufgeteilt, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. „Wir haben aus Sicherheitsgründen beschlossen, nur zirka die Hälfte unserer Mitarbeiter im Büro zu beschäftigen, die andere Hälfte arbeitet von Zuhause. Unser Geschäftsbetrieb läuft dadurch normal weiter“, erzählt der Immobilien-Unternehmer. „Allerdings ist das Interesse der Kunden an Besichtigungen extrem zurückgegangen. Im Mietbereich gibt es fast keine Besichtigungen mehr, im Kaufbereich bewegen wir uns bei nur noch rund 10 Prozent gemessen an vorher. Das Interesse im Netz dagegen ist rege. Man merkt, dass die Menschen daheim und entsprechend aktiv sind. Aber natürlich kauft niemand eine Immobilie, die nicht zuvor besichtigt wurde.“ Befürchtungen, dass der Immobilienmarkt einbricht und die Preise rapide fallen, hat der erfahrene Pflugfelder jedoch nicht. „Dass sich die Krise langfristig auf die Preise auswirkt, glaube ich nicht, da sich an den grundsätzlichen Marktbedingungen nichts geändert hat. Wir haben auch trotz Krise nachwievor einen großen Bedarf an Wohnraum, da noch immer zu wenig gebaut wird. Wenn wir in den nächsten sechs bis acht Wochen das Corona-Virus medizinisch in den Griff bekommen, notwendige Impf- und Behandlungsmöglichkeiten vorhanden sind, dann glaube ich nicht, dass sich die Corona-Krise langfristig wirtschaftlich auswirkt.“

Für Kathrin Geringer von Exklusiv Wellness über den Dächern von Ludwigsburg laufen die Geschäfte derzeit noch weiter, doch auch sie und ihr Team verzeichnen bereits leichte Einbußen. Laut aktuellem Stand hat die Wellness-Oase derzeit noch geöffnet, allerdings kann sich das täglich ändern. Sie habe aber Maßnahmen getroffen, um Kunden und Mitarbeiter vor Ansteckung zu schützen, erklärte die Geschäftsfrau auf Nachfrage. „Der Spa-Bereich kann nur noch einzeln gebucht werden. Aktionen wie Junggesellinnen-Abschiede mit mehreren Personen finden nicht mehr statt. Für Behandlungen terminieren wir die Kunden so, dass sie nacheinander kommen und sich somit nicht begegnen. Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst benutzen für Behandlungen einen Mundschutz, reinigen uns schon immer aus hygienischen Gründen intensiv die Hände und desinfizieren Geräte und Oberflächen. Kunden müssen klingeln, bei Anzeichen von Erkältungssymptomen schicken wir sie sofort wieder nach Hause.“ Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind die Geschäfte auch hier rückläufig. „Einige unserer Kunden sind vorsichtig und bleiben von sich aus lieber daheim. Das ist natürlich aus wirtschaftlicher Sicht nicht schön, aber wir haben uns hier in 5 Jahren eine große Stammkundschaft aufgebaut, so dass wir trotz der strengen Auflagen momentan noch gut aufgestellt sind“, sagt Kathrin Geringer. Aber sie jammert nicht, sondern hofft, dass sie vor einer Komplettschließung verschont bleibt. Ihre Strategie für die nächsten Wochen steht: „Wir reagieren derzeit sehr flexibel und passen uns der Nachfrage unserer Kunden an. Wir sind ja froh, dass wir trotz Corona-Krise Arbeit haben und möchten unseren Kunden bei all den täglichen Einschränkungen noch ein bisschen Freude und Abwechslung ins Leben bringen.“

Für BlüBa-Direktor Volker Kugel hat der Corona-Virus zwar die feierliche Eröffnung mit der Sonderausstellung „Frühlingserwachen“ inklusive Pressekonferenz des Blühenden Barocks verdorben, dennoch öffnet der Park an diesem Freitag wie geplant seine Pforten. „Wir werden den Park für den Saisonstart aufmachen, der Märchengarten sowie der Spielplatz und das Bähnchen aber müssen geschlossen bleiben. Wegen dieser Maßnahme bieten wir unseren Besuchern vorerst bis zum Ende der Osterferien Sondereintrittspreise an. Erwachsene zahlen nur 7 Euro, Kinder von 4 bis 15 Jahren dürfen für 2,50 Euro rein. Die Öffnungszeiten bleiben wie gewohnt bestehen, lediglich die Restaurants müssen sich den gerade gesetzlich vorgeschriebenen neuen Öffnungszeiten anpassen, wobei das Restaurant im Märchengarten sowieso geschlossen bleibt.“ Über finanzielle Einbußen denkt der BlüBa-Direktor derzeit noch nicht nach. Der Ende Februar gestartete Dauerkartenverkauf war bislang erfolgreich und mit dem beginnenden Frühling darf Kugel hoffen, dass es die Menschen nach draußen zieht. „Momentan sind wir finanziell noch in einer eher ordentlichen Situation, aber natürlich werden wir Einbußen verzeichnen. Ich will aber nicht jammern, denn andere trifft es viel schlimmer. “Personelle Konsequenzen wird er keine ziehen. Weder befürchtet Kugel eine Ansteckungsgefahr seiner Mitarbeiter durch die Besucher noch glaubt er, dass es zu Entlassungen kommen muss. „Das Personal an den Kassen steht hinter Glas und kommuniziert über eine Gegensprechanlage und kommt deshalb mit den Besuchern nicht in Kontakt. Alle personalintensiven Bereiche wie Märchengarten, der Bach und die Herzogschaukel sind geschlossen, für diese Mitarbeiter haben wir Kurzarbeit angemeldet. In den gastronomischen Betrieben halten wir uns mit 1,50m Tischabstand und entsprechende Hygienemaßnahmen an die Auflagen und unsere Gärtner müssen ebenfalls normal arbeiten, um den Park und Märchengarten weiter zu pflegen.“

Zu einer der ersten von Schließungen betroffenen Unternehmen gehörten die aus der Veranstaltungsbranche. Wurden zuerst nur große Konzerte und andere Events mit mehr als 1.000 Besuchern abgesagt, trifft es inzwischen den kompletten kulturellen Bereich. Jeder noch so kleine Auftritt musste gestrichen werden, wovon nicht nur die Künstler allein betroffen sind. Ludwigsburg24 sprach mit Übeyit Yilmaz von Best Veranstaltungsdienste: „Wir sind ein Service- und Sicherheitsdienstleister, tätig in der Veranstaltungsbranche. Unseren Hauptsitz haben wir in Berlin, dazu weitere Niederlassungen, eine davon in Ludwigsburg. Die Corona-Tragödie trifft uns zu 100 Prozent, weil alle Veranstaltungen mit Menschenansammlungen unterbunden werden. Damit fallen unsere Haupteinnahmequellen weg. Zum Glück haben wir noch ein zweites, wenn auch kleineres Standbein mit dem Werk- und Wachschutz, mit dem wir für einige Unternehmen den klassischen Pfortendienst übernehmen. Aber das macht nur einen Bruchteil unserer Einnahmen aus. Überwiegend pauschal beschäftigte Mitarbeiter können aufgrund der abgesagten Veranstaltungen momentan nichts bei uns verdienen. Für uns festangestellte Mitarbeiter – bundesweit sind wir fast 150, 6 davon arbeiten in Ludwigsburg – heißt es jetzt Kurzarbeit. Entlassungen wollen wir unbedingt vermeiden. Wir suchen derzeit nach Lösungen, wie wir als Unternehmen mit unseren Rücklagen die Festangestellten zusätzlich zum nicht ausreichenden Kurzarbeitergeld finanziell unterstützen können, damit sie nicht unter eine bestimmte Schmerzgrenze fallen. Unsere Juristen stehen mit den Arbeitsämtern in Kontakt, informieren sich, um alle Möglichkeiten auszuloten.“ 

Einen kleinen Lichtblick gibt es für Sven Seeg, den Niederlassungsleiter vom BMW-Autohaus Rhein in Asperg. Die Werkstatt darf offenbleiben, aber die Verkaufsräume des BMW-Händlers mussten geschlossen werden. „Wir haben zwei Probleme: Die Kundschaft bleibt im Verkauf nicht aus aber wir dürfen sie nicht in den Verkaufsräumen empfangen. Das größere Problem ist jedoch, dass wir die Neufahrzeuge nicht ausliefern können, weil die Zulassungsstellen entweder ganz geschlossen haben oder nur notbesetzt sind. Sven Seeg versucht derzeit, mit allen Mitarbeitern im engen Kontakt zu bleiben und ihnen vor allem die finanziellen Ängste zu nehmen. „Trotz wirtschaftlicher Schieflage ist die Rhein-Gruppe ganz gut aufgestellt. Dennoch haben wir einen Fahrzeugbestand von 2.000 Autos, die natürlich liquide Mittel einschließen, was unsere Mitarbeiter auch wissen. Trotz erschwerter Bedingungen wollen wir, soweit es in unserer Macht steht, noch so viele Neufahrzeuge ausliefern wie möglich.“ In der Werkstatt gehen die Aufträge laut Sven Seeg ebenfalls leicht zurück. Eine Umstellung auf Kurzarbeit sei aktuell nicht geplant, aber dauerhaft nicht auszuschließen, sagte der Niederlassungsleiter. Die Botschaft von Seeg ist aber trotz der Umstände eindeutig. “Das Geschäft läuft weiter. Wer einen BMW oder einen Mini bei uns kaufen will, der bekommt ihn auch. Meine Mannschaft ist per Telefon und Mail jederzeit erreichbar.”

Georges ist ein gut besuchter Italiener in der Wilhelmstraße. Wo vor der Corona-Krise Tisch an Tisch stand und das Restaurant bis auf den letzten Platz gefüllt war, kann man heute nahezu durch die Zwischenräume tanzen. „Wir müssen die Mindestabstände von 1,50m einhalten und dürfen nur noch bis 18.00 Uhr offenlassen“, bedauert Restaurant-Besitzer George Kilinc. Um seinen Betrieb am Laufen zu halten, setzt der Gastronom nun auf den Abholservice. „Bei uns konnte man zwar schon immer Essen für daheim abholen, aber wir werden diesen Bereich nun ausbauen. Auch wenn das Restaurant für die Gäste um 18.00 Uhr schließt, können Hungrige Essen bei uns bestellen, denn die Küche bleibt bis 22.00 Uhr für den Abholservice geöffnet. Personell habe ich abgebaut, aber ohne einen Mitarbeiter zu entlassen. Momentan regeln wir das über Überstunden- und Urlaubsabbau. Man muss halt kreativ sein, und die Möglichkeiten nutzen, die man hat. Schließlich weiß niemand von uns, ob uns nicht bald noch weitere drastische Maßnahmen drohen.“

Getroffen hat es auch Klaus Haidt vom Modehaus Kodweiss. Er musste wie seine Kollegen sein Geschäft Mitte der Woche schließen. Für ihn ist es derzeit nicht absehbar, wann es für ihn und seine Mitarbeiter wieder weitergehen kann. „Wir tun alles, dass wir wirtschaftlich nicht in die Knie gehen. Die Firma ist erfreulicherweise liquiditätsmäßig in einem guten Zustand. Aber alles hängt an der Frage, wie lange wir das Geschäft geschlossen lassen müssen. Es sind von politischer Seite zwar großzügige Hilfen angekündigt, die dann, wenn sie auch gewährt werden, für mich Realität sind. Im ersten Schritt haben wir jetzt versucht, mit unseren Lieferanten Arrangements zu treffen, ebenso mit dem Vermieter, aber noch ist nichts spruchreif. Die Ware für die Frühjahrssaison ist bereits im Hause und schon bezahlt. Die Angestellten erhalten jetzt zunächst die volle Lohnfortzahlung wie im Krankheitsfall und ich trage das volle Risiko dafür. Wir werden auf jeden Fall Kurzarbeitergeld beantragen und die Mitarbeiter zu 100 Prozent in Kurzarbeit schicken während der ganzen Schließungszeit. Wir können nur hoffen, dass sich die Situation bald beruhigt.“

Patricia Leßnerkraus

 

Corona-Krise: Die Sorge der Menschen wächst

Die Corona-Krise verändert das Leben der Menschen. Jeder geht mit dieser Situation anders um. Was aber alle eint ist die Angst – und die wächst stetig. So ist knapp die Hälfte der Wahlberechtigten besorgt, dass sie oder ein Familienangehöriger sich mit dem Coronavirus infizieren. Wie aus dem DeutschlandTrend für das ARD-Morgenmagazin hervorgeht, machen sich 29 Prozent große und 19 Prozent sehr große Sorgen. Das sind fast doppelt so viele wie am 5. März 2020. Damals gaben lediglich 23 Prozent der Befragten an, dass sie sich Sorgen um eine Infektion machen.

31 Prozent der Bürger sorgen sich der aktuellen Umfrage zufolge wenig, 20 Prozent sind sorglos. Bei den über 65-Jährigen haben sogar 43 Prozent der Befragten Angst vor einer Ansteckung. Insgesamt ist die Sorge bei den über 40-Jährigen jedoch geringer als bei den Jüngeren.

Und noch etwas: Mit dem Krisen-Management der Bundesregierung in der Corona-Krise zeigt sich eine deutliche Mehrheit von 65 Prozent aktuell zufrieden. 33 Prozent geben an, unzufrieden zu sein. Insgesamt zeigen sich sowohl die Anhänger der Regierungs- als auch fast aller Oppositionsparteien mehrheitlich zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung in der Corona-Krise. Vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält für ihre bewegende Rede an die Nation großes Lob – und das überall auf der Welt.

Ralf Loweg

68 Kilo Müll pro Kopf

Der Müllberg wächst immer weiter: Im Jahr 2018 wurden bei den privaten Endverbraucher in Deutschland pro Kopf durchschnittlich 68 Kilogramm Verpackungsmüll getrennt vom Restmüll eingesammelt. Nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) blieb das in der gelben Tonne, im Glas- oder Papiercontainer oder in vergleichbaren Systemen gesammelte Verpackungsmüllaufkommen mit 5,7 Millionen Tonnen nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Mit 30 Kilogramm pro Person (insgesamt 2,5 Millionen Tonnen) haben die Leichtverpackungen den größten Anteil am eingesammelten Verpackungsmüll der privaten Haushalte. Leichtverpackungen sind überwiegend Verpackungen aus Kunststoffen, Leichtmetallen wie Aluminium oder Weißblech und Verbundmaterialien.

Danach folgen Glasverpackungen mit 22 Kilogramm je Einwohnerin und Einwohner (1,8 Millionen Tonnen) und die Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton mit 16 Kilogramm pro Kopf (1,3 Millionen Tonnen).

Ralf Loweg

Corona-Krise: Milliarden für die Wirtschaft

Mit jedem Tag Stillstand kommt die Wirtschaft dem Abgrund ein Stück näher. Deshalb stemmt sich jetzt die Europäische Zentralbank (EZB) mit neuen umfassenden Anleihenkäufen gegen die immer größeren wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise.

Das Notfallprogramm hat einen Umfang von 750 Milliarden Euro und soll bis Ende 2020 laufen, teilte die Euro-Notenbank mit. “Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliches Handeln”, schrieb dazu EZB-Präsidentin Christine Lagarde via Kurznachrichtendienst Twitter. Es gebe keine Grenzen für das Engagement für den Euro.

Mit den Käufen werde auf die ernste Gefahr für die Übertragung der Geldpolitik und die wirtschaftlichen Aussichten für die Euro-Zone reagiert. Der EZB-Rat hatte zuvor eine außerordentliche Konferenz abgehalten.

Zusammen mit bereits laufenden und schon geplanten Käufen von Staatsanleihen, Firmenanleihen und anderen Titeln steigt das Volumen aller Anleihenkäufe der Währungshüter damit in diesem Jahr auf 1,1 Billionen Euro.

Ralf Loweg

Ludwigsburg: Zahl der Infizierten steigt stark

Laut dem Landratsamt Ludwigsburg ist die Zahl der Erkrankten seit gestern (18. März) erneut stark gestiegen. Das Kreisgesundheitsamt zählte am Donnerstag insgesamt 176 bestätige Corona-Erkrankungen im Kreis Ludwigsburg. Davon 52 neue Fälle seit gestern. Die Altersspanne liegt laut der Behörde zwischen 4 und 93 Jahren, wovon zur Zeit jetzt neun Personen stationär behandelt werden. Einen Tag zuvor waren es noch sechs Patienten.

Gute Nachricht: Inzwischen wurde bekanntgegeben, dass fünf Personen wieder gesund sind.

Der dringende Appell der Behörden lautet daher weiterhin, die Gefahr ernst zu nehmen und Sozialkontakte auf ein Minimum zu beschränken.

red

 

Drei weitere Menschen im Land sterben an Covid-19

Am heutigen Donnerstagvormittag (19. März) wurden drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Das gab das Sozialministerium heute in einer Mitteilung bekannt. Damit steigt die Zahl der Covid-19-Todesfälle in Baden-Württemberg auf elf an (Landkreise Emmendingen (2), Esslingen (2), Göppingen, Heilbronn, Hohenlohekreis, Ortenaukreis, Rems-Murr, Rottweil und Sigmaringen).

Beim ersten Todesfall handelt es sich laut dem Gesundheitsministerium um einen über 80-Jährigen stationär behandelten Patienten aus dem Landkreis Sigmaringen.

Aus dem Landkreis Esslingen wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Es handelt sich um eine über 90-jährige stationär behandelte Patientin, die gestern verstarb. Dies ist der zweite Covid-19-Todesfall im Landkreis Esslingen.

Bei dem zweiten Todesfall im Landkreis Emmendingen, der im Zusammenhang mit dem Coronavirus steht, handelt es sich um einen über 90-jährigen Mann, der an einer Grunderkrankung litt.

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Auch Grünen-Politiker Özdemir ist an Corona erkrankt

Nach dem bereits schon einige Politiker, wie beispielsweise Friedrich Merz von der CDU, ihre Erkrankung mit dem Corona-Virus publik gemacht haben, hat sich ein weiterer prominenter Politiker gemeldet. Der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir machte in einem Instagram-Video öffentlich, dass er sich mit dem Corona-Virus angesteckt hat.

Der ehemalige Parteivorsitzende der Grünen hat sich mit dem Corona-Virus infiziert. Der 54-Jährige machte über ein Instagram-Video am Donnerstag seine Erkrankung publik. Der 54-Jährige sagte in dem Video, es gehe ihm jedoch „sehr gut“. Özdemir hat seine Erkrankung öffentlich gemacht, „um deutlich zu machen, dass sich jeder von uns anstecken kann“. Der in Bad Urach geborene Özdemir rief dazu auf, zu Hause zu bleiben und die Lage ernst zu nehmen. „Es geht jetzt darum, alle anderen zu schützen“, sagte er. „Bitte bleibt zu Hause.“

red

 

22-Jähriger in Bietigheim ausgeraubt

In Bietigheim-Bissingen wurde laut einer Meldung der Polizei ein 22-Jähriger am Mittwochabend von drei Unbekannten ausgeraubt.

Ein 22-Jähriger wurde am Mittwoch gegen 19:00 Uhr Opfer eines Raubüberfalls, als er sich in Bietigheim-Bissingen im Poststräßle befand. Der junge Mann sei dort zunächst von drei Männern angesprochen worden und in der Folge habe man auf ihn eingeschlagen. Die Tatverdächtigen hätten den Mann dann auch auf einen angrenzenden Grünstreifen gezerrt und dort weiter auf ihr Opfer eingeschlagen. Die Täter sollen erst aufgehört haben, als sie im Besitz des Geldbeutel waren. Anschließend sollen sie vom Tatort in Richtung Geisinger Straße geflüchtet sein.

Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen und nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 07141 18 9 entgegen.