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So schlimm steht es um die Lufthansa wirklich

Die Flugbranche ist in der Corona-Krise in arge Turbulenzen geraten. Besonders heftig hat es die Lufthansa erwischt. Der Flugbetrieb ist weitgehend eingestellt, der Kranich klebt am Boden. Das schlägt sich jetzt in der Bilanz nieder.

Operativ (bereinigtes Ebit) wurde im ersten Quartal 2020 ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro eingeflogen. 2019 hatte das Minus in dem traditionell schwachen Quartal zu Jahresbeginn noch 336 Millionen Euro betragen. Allein im März habe man knapp 1,4 Milliarden Euro Umsatz verloren, teilte der Dax-Konzern mit. Im gesamten Quartal lagen die Erlöse mit 6,4 Milliarden Euro in einer ähnlichen Größenordnung unter dem Vorjahreswert von 7,8 Milliarden Euro. Nun droht der Lufthansa sogar der Abstieg aus dem deutschen Leitindex. Die nächste Überprüfung des Index findet im Juni 2020 statt.

Aktuell verfüge Lufthansa nach erneuten Kreditaufnahmen insgesamt über 4,4 Milliarden Euro flüssige Mittel, die allerdings in den “nächsten Wochen” deutlich zurückgehen werden, heißt es weiter. Der Konzern rechnet nicht damit, den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können.

Lufthansa steckt Angaben zufolge in Verhandlungen mit den Regierungen der Airline-Heimatländer Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien. Es geht um Finanzierungsinstrumente, um kurzfristig die Zahlungsfähigkeit zu erhalten. Neben Bürgschaften, Krediten und stillen Beteiligungen wird auch über direkte Staatsbeteiligungen diskutiert, berichtet “tagesschau.de”.

Ralf Loweg

Fachkräftemangel am Flughafen: Nur 91 Visa an Hilfskräfte aus der Türkei erteilt

Laut Bundesregierung wurden bisher 91 Visa an türkische Hilfskräfte zur vorübergehenden Beschäftigung an einem Flughafen in Deutschland erteilt. Ob auf jedes erteilte Visum auch tatsächlich eine Einreise und Beschäftigungsaufnahme erfolgte, sei der Bundesregierung nicht bekannt, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Zur Beantwortung der Frage, was die Bundesregierung tut, um gegen den aktuellen Fachkräftemangel im Flugverkehrssektor vorzugehen, verwies die Bundesregierung darauf, dass die Bundesagentur für Arbeit “entsprechend ihrem arbeitsmarktpolitischen Auftrag den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt” unterstütze.

Beispielsweise bestehe am Flughafen Frankfurt eine eigene Airport-Agentur, am Flughafen München ein Büro der Agentur für Arbeit Freising und am Flughafen Köln/Bonn ein gemeinsames Büro verschiedener regionaler Agenturen für Arbeit. In allen zehn Regionaldirektionen bestehe darüber hinaus ein regelmäßiger Kontakt mit den Flughäfen sowie den dort ansässigen Arbeitgebern durch den Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit, schreibt die Bundesregierung. Hierbei seien auch die Jobcenter einbezogen.

Hinsichtlich der Luftsicherheitskontrollen habe die Bundesregierung bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen, welche ständig aktualisiert und fortgeschrieben werden, heißt es weiter. Dies schließe unter anderem die befristete Zulassung von Hilfskräften, den Einsatz von Polizeivollzugsbeamten und die Ausschreibung von weiteren Dienstleistern für besonders belastete Standorte ein. Die Bundesregierung habe zudem bereits im Frühsommer 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie dafür Sorge getragen, dass betriebsbedingte Kündigungen bei den Sicherheitsdienstleistern nicht erfolgen mussten, wie es weiter heißt.

Somit müsse nunmehr das fluktuationsbedingt fehlende Personal gewonnen werden, dazu seien die Sicherheitsdienstleiter bereits umfassend tätig, so die Bundesregierung. Soweit unter sicherheitspolitischen Aspekten vertretbar, seien zudem auch die Anforderungen an Luftsicherheitskontrollkräfte angepasst worden. Beispielsweise bestehe keine Notwendigkeit einer anderweitigen Berufsausbildung mehr, heißt es in der Regierungs-Antwort.

Darüber hinaus setze die Bundesregierung auf eine zunehmende Digitalisierung bei den Abfertigungsprozessen.

red