Riesen-Express rollt weiter: Derbysieg gegen Ulm

Bereits vor dem Tip-Off des dritten Derbys im Saisonverlauf sorgten die MHP RIESEN in Ulm personell für Aufsehen: Während sich gut zwei Hundertschaften an Fans und Partnern auf den Weg in die ratiopharm arena gemacht hatten, rückten Cameron Jackson und Lukas Herzog neu ins gelb-schwarze Aufgebot. Für die beiden Akteure sollten Thomas Wimbush (7. Ausländer) und Radii Caisin (mit der BSG Basket Ludwigsburg im Einsatz) aussetzen. Ohne ihren Starting Forward brauchten die Ludwigsburger einige Momente, um ins Spiel zu finden: Grant Jerrett und Archie Goodwin setzten früh Akzente, ehe Tanner Leissner für die ersten Gäste-Zähler sorgte. Die drei Punkte des US-Amerikaners sollten über mehrere Minuten die einzigen Ludwigsburger Zähler bleiben. Ulm spielte engagiert, schnell und effektiv, setzte sich hierdurch bis auf 11 Zähler ab und zwang John Patrick zur ersten Auszeit der Partie (12:3, 4. Spielminute). Die Ansprache sollte fruchten, der Fokus der Hausherren blieb aber unverändert, sodass der Rückstand nur langsam kleiner wurde (20:14, 8.), zum Viertelende aber bereits wankte (23:21, 10.).

Zum Start der zweiten zehn Minuten waren die Ludwigsburger dann hellwach: Sie waren binnen Sekundenbruchteilen Herr der Lage, sicherten sich die erste Führung der Partie, passten noch besser auf den Ball auf standen nun auch defensiv gut. Durch diesen ersten kleinen Lauf konnten sie die orange-gekleideten Korbjäger zwar nicht abschütteln, nun aber effektiv auf Distanz halten – was Jaka Lakovic ganz und gar nicht passte (29:40, 15.). Dennoch musste sich der Slowene vorerst damit abfinden, dass die MHP RIESEN das Geschehen aus der Ferndistanz, durch multiple Werfer, und unter den Körben, durch Jackson und Ariel Hukporti, bestimmten. Zum Gang in die Kabinen konnten sich die Gäste mitsamt ihres Anhangs über eine verdiente 12-Punkte-Führung und gute Quoten von jenseits der 6,75-Meter-Line (50 3P%) freuen, obwohl sie Jerrett und Goodwin noch immer nicht in den Griff bekommen hatten (41:53, 20.). Beide Akteure hatten nach zwanzig Minuten bereits 13 Zähler auf dem (persönlichen) Konto und sollten Saison-Bestwerte erzielen.

Ulm verkürzt, Ludwigsburg bleibt konzentriert

Nach dem Seitenwechsel waren es, wie schon zu Spielbeginn, die Ulmer, die zu gefallen wussten und Patrick zur nächsten Ansprache am Seitenrand zwangen. Ludwigsburgs Headcoach monierte fehlenden Fokus und ausbaufähige Transition-Defensive. Bezüglich beider Kritik-Aspekte war der 52-Jährige in der Folge nicht vollends zufrieden, sah aber dennoch deutliche Verbesserungen – und eine konsolidierte Führung (51:59, 24.).  Die MHP RIESEN hielten die Gastgeber auf Abstand bleiben auch nach drei Vierteln in Front (62:69, 30.).

Während die Hausherren nun zur Aufholjagd bliesen, blieben die MHP RIESEN auch zum Beginn des Schlussabschnitts voll auf der Höhe des Geschehens: Marcos Knight und Co. hielten exzellent dagegen, sorgten immer wieder am offensiven Ende des Parketts für Entlastung und hierdurch für eine Heimkulisse, die immer wieder akustisch neuen Anlauf nehmen musste. Sowohl die Lautstärke als auch die Fan-Mehrheit in der nicht gänzlich ausverkauften ratiopharm arena sollten die Ludwigsburger aber nicht aus dem Konzept bringen. Die Gäste blieben am Drücker und erwehrten sich dem Versuch einer Aufholjagd von Kilian Hayes und Co., sodass sich die Ulmer nach 40 Minuten zwar über zahlreiche Highlights gleichwohl aber nicht die Punkte freuen konnten. Diese nahmen die Ludwigsburger mit, da sie auch in der Crunchtime Herr der Lage blieben und die Partie 94:76 zu ihren Gunsten entschieden. D

urch den fünften Sieg in Serie, vier davon auf fremdem Parkett, konsolidieren die MHP RIESEN den zweiten Tabellenplatz einmal mehr – und können sich nun auf die Rückkehr ins eigene Wohnzimmer freuen: In den kommenden drei Wochen stehen gleich drei Heimspiele auf der Agenda. Den Anfang macht in der kommenden Woche das bereits ausverkaufte Duell gegen die HAKRO Merlins Crailsheim (15.03.), ehe der weitere März-Verlauf Oldenburg (22.03) und Bamberg (29.03) in die Barockstadt führen wird.

Statements und Stats

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war ein nicht so guter Start ins Spiel. Ulm hat sich sehr gut auf uns vorbereitet und sich eine 15:3-Führung erspielt. Wir haben aber die Coolness behalten, sind nicht in Panik geraten und zurückgenommen. Zudem hatten wir die Shooting Guards, [Andi] Obst und [Tyler] Harvey, sehr gut im Griff. Vor allem Harvey ist zuletzt immer heißgelaufen. Probleme hatten wir unterdessen aber mit [Grant] Jerrett und [Archie] Goodwin. Am Ende hatten wir viele offene Würfe. Obwohl wir diese nicht alle getroffen haben, haben wir das Spiel über die Rebounds für uns entschieden, zudem war unsere Dreierquote gut. Ich bin sehr stolz, dass wir in dieser, auch heute tollen, Atmosphäre gewonnen haben.“

Jaka Lakovic | Headcoach Ulm: „Zuerst möchte ich Coach Patrick und seinem Team zum verdienten Sieg gratulieren. Wir hatten einen guten Start, aber ich war mir sicher, dass Ludwigsburg einen Weg finden wird, zurück ins Spiel zu kommen. Sie waren bereits in anderen Spielen in einer ähnlichen Position und haben gezeigt, dass sie das können. Als der Vorsprung Ende des ersten Viertels noch zwei Punkte betrug, war es an uns das Ludwigsburger Spiel richtig zu lesen. Aber wir haben in der Offensive nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Auch, dass offene Würfe nicht reingegangene sind, hat uns nicht geholfen. Wir haben heute versucht über die Offensive unsere Verteidigung ins Spiel zu bringen. Aber es muss eigentlich anders herumlaufen – unser Spiel sollte mit der Verteidigung starten. Ludwigsburg ist ein starkes Team und sie spielen eine großartige Saison. Sie haben auf unsere Fehler gewartet und wir hatten nicht die Geduld. Es ist eine harte Niederlage, aber wir jaben keine andere Möglichkeit, als das Spiel abzuschütteln und uns auf das nächste Spiel vorzubereiten.“

Für Ulm spielten: Grant Jerrett 24 Punkte/10 Rebounds, Archie Goodwin 22/5, Kilian Hayes 4/6/6 Assists, Derek Willis 8/6, Andreas Obst 3, Gavin Schilling 3, Seth Hinrichs 2/5, Tyler Harvey, Per Günther und Patrick Heckmann.

Für Ludwigsburg spielten: Jaleen Smith 19 Punkte/9 Rebounds, Khadeen Carrington 19, Marcos Knight 18/9, Tanner Leissner 14, Konstantin Konga 8/7, Cameron Jackson 6, Ariel Hukporti 4, Nick Weiler-Babb 4, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Lukas Herzog und Christian von Fintel.

Ludwigsburger Citylauf zieht erneut die Massen an – neuer Streckenrekord

Von Ayhan Güneş

„Der absolute Wahnsinn“, schreit Sebastian Hess, der am Samstagabend den 22. Ludwigsburger Citylauf moderiert, in sein Mikrofon. Gerade hat Tom Förster (LG Vogtland) im Zehn-Kilometer-Hauptlauf die Ziellinie in der Wilhelmstraße überquert und in 28:41 Minuten einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Es ist das erste Mal überhaupt, dass ein Läufer beim Citylauf unter der magischen Grenze von 29 Minuten bleibt.

Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen hat sich Förster gegen seinen Trainingspartner Sebastian Hendel (LG Braunschweig) durchgesetzt, der bei seinem Sieg 2019 seinerseits einen Streckenrekord aufgestellt hatte – den er nun schon wieder los ist, obwohl er seine damalige Bestleistung in 29:02 Minuten diesmal deutlich unterbietet. Doch gegen Förster ist an diesem Abend kein Kraut gewachsen, das 20-jährige Nachwuchstalent ist in Siebenmeilenstiefeln unterwegs.

Doch auch die Familie Hendel jubelt, denn bei den Frauen setzt sich Sebastian Hendels Ehefrau Kristina im Hauptlauf in 33:21 Minuten souverän durch. Die gebürtige Kroatin wird Mitte August bei der Europameisterschaft in München im Marathon erstmals für die Bundesrepublik an den Start gehen, der Leichtathletikweltverband hat ihrem Wechsel vor einigen Tagen zugestimmt. „Ich lebe schon lange in Deutschland und fühle mich hier sehr wohl“, sagt die 26-Jährige nach dem Rennen. „Deshalb freue ich mich sehr, dass der Weltverband meinen Wechselantrag genehmigt hat.“

Auch bei der 22. Auflage des Citylaufs herrscht Volksfestatmosphäre im Ludwigsburger Stadtzentrum. Die Veranstaltung erweist sich erneut als Publikumsmagnet, etwa 10 000 Besucher wollen sich laut Angaben des Veranstalters das Spektakel nicht entgehen lassen. Entlang der Strecke werden die Läufer lautstark angefeuert. Auf dem Rathausplatz gibt es diverse Catering-Angebote, auf einer Bühne sorgt die Rockband Good News für Stimmung.

Der Organisator, die Tempomacher Event GmbH, zieht beim Neustart nach der Coronakrise nicht nur wegen der herausragenden sportlichen Leistungen eine positive Bilanz. „Dass so viele Besucher gekommen sind, zeigt einfach die Akzeptanz des Ludwigsburger Citylaufs“, meint Stephan Ellenbeck, der das Großevent mit seinem Partner Roy Fischer auf die Beine gestellt hat. „Wir haben Livemusik bis Mitternacht, der Citylauf ist eine riesige Party“, so Ellenbeck.

Auch wenn sich nicht ganz so viele Läufer wie vor der Pandemie angemeldet haben, freut sich Ellenbeck über die rege Resonanz. „Wir haben in diesem Jahr etwa 2500 Teilnehmer, auch viele Spitzenläufer sind am Start“, so der Organisator. „Damit können wir absolut zufrieden sein. Bei anderen Laufveranstaltungen wie dem Stuttgarter Halbmarathon sind die Teilnehmerzahlen zuletzt um ein Drittel zurückgegangen.“

Nicht nur sportlich hatte die Großveranstaltung etwas zu bieten. Auch bekannte Ludwigsburger Gesichter waren vor Ort und ließen sich das Spektakel im Herzen der Barockstadt nicht entgehen. Ludwigsburg24 hat die Atmosphäre für Sie in Bilder festgehalten.

In unserer Bildergalerie sehen Sie, welche lokalen Gesichter vor Ort waren: Renate Schmetz, Erste Bürgermeisterin der Stadt Ludwigsburg, Volker Kugel, Direktor vom Blühenden Barock, Stephan Ellenbeck und Roy Fischer, Tempomacher, Bodo Skaletz mit Ehefrau, Mahmud Musa und Benjamin Weiß, Björn Beck, Cavada & Partner, Ayhan Güneş, Ludwigsburg24, Alan Cevra, TLT Logistics, Emily Henninger, Cavada & Partner und viele andere.