Für die Automobilindustrie haben die ergriffenen Maßnahmen in der Corona-Krise mehr oder weniger zu einem Totalschaden geführt. In Zahlen ausgedrückt: Im April 2020 sind die Pkw-Neuzulassungen in Deutschland gegenüber dem Vorjahresmonat um sage und schreibe 61 Prozent eingebrochen.
Insgesamt wurden 120.800 Pkw im April 2020 neu zugelassen – das sind so wenig Fahrzeuge wie noch nie in einem Monat im wiedervereinigten Deutschland, teilt der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurden 822.200 Pkw neu zugelassen (-31 Prozent).
Auch der Auftragseingang aus dem Inland ist im April 2020 bedingt durch die Corona-Krise massiv unter das Vorjahresniveau gesunken (-70 Prozent). In den ersten vier Monaten des Jahres gingen 32 Prozent weniger Aufträge aus dem Inland ein. Aus dem Ausland wurden im April 47 Prozent weniger Bestellungen verbucht. Im bisherigen Jahresverlauf lag der Auftragseingang aus dem Ausland um 25 Prozent unter Vorjahresniveau.
Im April 2020 haben die deutschen Pkw-Hersteller ihre Produktion nahezu vollständig eingestellt: Es liefen lediglich 10.900 Pkw in Deutschland vom Band (-97 Prozent). Nach vier Monaten lag die Fertigung bei einer Million Einheiten (-38 Prozent). Auch das Exportgeschäft ist fast vollständig zum Erliegen gekommen: 17.600 fabrikneue Pkw wurden an Kunden in aller Welt ausgeliefert (-94 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf wurden 794.700 Fahrzeuge exportiert (-38 Prozent).
Inzwischen sind in den Werkshallen der Autobauer die Bänder wieder angelaufen. Doch nach Einschätzung vieler Experten werden die Hersteller noch lange mit den Folgen des Shutdowns zu kämpfen haben.
Ralf Loweg