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Nicht alle mögen Alexa, Siri & Co

Sprachassistenten wie Alexa oder Siri wird ein starkes Wachstums-Potential zugesprochen. Doch noch sind die Deutschen bei der Nutzung größtenteils zurückhaltend, wie eine Umfrage durch die Hochschule Fresenius dokumentiert.

Während für Größen aus dem Silicon Valley bereits länger klar ist, dass Sprachsteuerung das “nächste große Ding nach den Smartphones” ist, zeigen sich laut Studie deutsche Konsumenten eher abwartend. Obwohl bereits 85 Prozent der Befragten Alexa, Siri, Cortana oder den Google Assistant um Hilfe bitten könnten, verzichtet der Großteil bereitwillig darauf. Nur 26 Prozent der Deutschen haben in den letzten vier Wochen einen Sprachassistenten genutzt.

Die Ergebnisse zeigen: Alexa ist der am intensivsten genutzte Sprachassistent und wird fast von der Hälfte der befragten Nutzer mindestens einmal am Tag verwendet. Siri und Google Assistant kommen im direkten Vergleich deutlich seltener zum Einsatz. Dabei werden die digitalen Assistenten bislang vorrangig für recht einfache Funktionen verwendet.

Drei von vier Nutzern (72 Prozent) suchen nach Informationen zu Wetter, Sport oder Berühmtheiten. Auch die Einrichtung von Erinnerungen oder Terminen wird gerne mithilfe der Assistenten erledigt. Alexa sticht bezüglich der genutzten Funktionen ein wenig heraus; sie wird überproportional häufig zum Abspielen von Musik eingesetzt. Gut jeder fünfte (21 Prozent) Alexa-Nutzer hat sogar schon einmal mit ihrer Hilfe ein Produkt im Internet bestellt.

“Auch wenn ein Sprachassistent bereits vielen Nutzern theoretisch zur Verfügung steht, bedeutet dies längst nicht, dass er tatsächlich genutzt wird”, erklärt Prof. Dr. Anna Schneider, Dozentin für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Fresenius. “Cortana könnte beispielsweise bereits von fast 60 Prozent der deutschen Konsumenten genutzt werden, tatsächlich nutzen ihn aktuell aber nur vier Prozent der Deutschen.” Alexa hingegen habe eine geringe theoretische Nutzerbasis, aber eine sehr hohe Take-up-Rate, was insbesondere durch das speziell für den Zweck der Sprachsteuerung angeschaffte Gerät “Echo” erklärbar sei.

Doch nicht alle Konsumenten, die einmal einen Sprachassistenten ausprobiert haben, bleiben der Technik treu: Etwa jeder fünfte Deutsche hat zumindest schon einmal einen der Assistenten ausprobiert, die Nutzung aber eingestellt. Gründe liegen vor allem in der schlechten Erkennung der Sprachbefehle (32 Prozent) oder daran, dass das Sprechen mit einer Maschine schlicht als unangenehm empfunden wurde (23 Prozent). cid/wal

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red