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Modekauf im Internet bleibt Frauensache

 Dass Männer Modemuffel sind, ist ein Vorurteil, das allerdings sehr oft bestätigt wird. Eine aktuelle Studie des E-Commerce-Unternehmens heyconnect zeigt, wie es um das männliche Einkaufsverhalten tatsächlich bestellt ist. Demnach wird mehr als jedes dritte Herren-Kleidungsstück (36 Prozent) im Netz von einer Frau gekauft. Für die Studie wurden rund 21.000 Bestellvorgänge – darunter T-Shirts, Hemden, Pullover und Hosen – auf vier der größten deutschen Online-Plattformen untersucht: Amazon, Zalando, Otto und About You.

Der Plattform-Dienstleister heyconnect führte die Studie nach 2016 bereits zum zweiten Mal durch. Viel hat sich in dieser Zeit jedoch nicht geändert: Lag 2016 der Anteil der männlichen Online-Modekäufer bei 63 Prozent, sind es 2019 64 Prozent. Dabei ist die von Frauen dominierte Plattform ganz klar Otto. 47 Prozent der Herrenmode wird dort von Frauen gekauft. Dagegen werden 79 Prozent der Kaufentscheidungen für Herrenmode bei Amazon vom Mann getroffen, ein Plus von zehn Prozentpunkten. Auch About You und Zalando konnten durch die gezielte Ansprache der männlichen Zielgruppe einen Anstieg auf 69 beziehungsweise 68 Prozent verzeichnen.

Im Städtevergleich liegen weiter Hamburg (70 Prozent) und Berlin (69 Prozent) an der Spitze der modebewussten Männer. Die meisten Modemuffel dagegen findet man in den neuen Bundesländern, “Spitzenreiter” ist Sachsen-Anhalt. Hier trifft aktuell die Frau jede zweite Kaufentscheidung (48 Prozent) für ihren Mann. Bei den alten Bundesländern liegt der Anteil der Frauen im Schnitt bei 40 Prozent, somit trifft hier “nur” etwas mehr als jede dritte Kaufentscheidung die Frau. In Baden-Württemberg sind es nur 37 Prozent. Insgesamt zeigt die Studie, dass Männer in Großstädten Mode-affiner sind als in den ländlichen Regionen: So liegt die Männerquote hier jeweils über der des Bundeslandes.

Andreas Reiners

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red