MHP-Riesen gewinnen Spitzenspiel gegen Bayern München

Nein, ein Tippfehler ist es nicht. In Ludwigsburg ist gestern ein weiteres sportliches Highlight geschehen. Die MHPRiesen fügten im Spitzenspiel der BBL in der ausverkauften MHP-Arena dem amtierenden Meister und Tabellenführer Bayern München, die erste Saisonniederlage zu. Am Ende gewann das Team von Cheftrainer John Patrick verdient mit 81:74 und festigten damit den Platz als erster Verfolger des deutschen Meisters, der nach wie vor an der Tabellenspitze thront.

Ins mit Spannung erwartete Top-Spiel der easyCredit BBL gingen die MHP RIESEN Ludwigsburg personell durchaus geschwächt: Ohne Kapitän Konstantin Konga (krank), Cameron Jackson (7. Ausländer) und Ariel Hukporti (ANGT-Teilnahme) starten sie aber dennoch mit unverändertem Fokus in die Partie gegen den FC Bayern Basketball. In der von Beginn an playoff-würdigen Atmosphäre legten sie einen konzentrierten 5:2-Start auf das Parkett der bis auf den letzten Platz restlos gefüllten MHPArena (4. Spielminute). Die Schwaben kontrollierten gegen den deutschen Meister zwar nicht die Anfangsphase, sorgten aber für eine Intensität, welche die Grundlage des erfolgreichen Spiels darstellen sollte: München fand gegen die gallige Spielweise nicht in seinen Rhythmus und lag, nach einem Buzzerbeater von Marcos Knight, auch nach zehn Minuten hinten (15:10, 10.).

Auch zum Beginn des zweiten Spielabschnitts blieben die MHP RIESEN in ihrem Rausch, gestalteten das Geschehen weiterhin eng und zogen den bayerischen Gästen hierdurch den Zahn. Erst nach 180 weiteren Sekunden gelang es den Gästen, sich etwas freie(re) Würfe zu erspielen. T. J. Bray bestrafte einen solch seltenen defensiven Mangel von Downtown und zwang John Patrick zur ersten Auszeit der Partie (18:15, 14.). Der US-Amerikaner sollte die richtigen Stellschrauben justieren, denn Ludwigsburg blieb auch weiterhin ein Gegner auf Augenhöhe und, trotz des Münchner Ausgleichs, am Drücker. Knight und Nick Weiler-Babb sorgten von jenseits der 6,75-Meter-Linie für Treffer, gute Laune auf den Rängen und eine Zusatzansprache durch Oliver Kostic. Helfen sollte diese aber nicht: Ludwigsburg übertrumpfte die Gäste mit seinem Einsatz und seiner Leidenschaft und hatte auch das Glück des Tüchtigen in der Hinterhand: In den Schlusssekunden der ersten Halbzeit stahlen die Schwaben Bray den Ball und nagelten, in Person von Radii Caisin, den Ball aus neun Metern zur 37:31-Führung durch die Reuse (20.).

Caisin und Carrington führen Ludwigsburg zum Erfolg

Der Fokus und unbedingte Siegeswille der Ludwigsburger sollte auch nach dem Gang in die Katakomben der MHPArena unverändert erhalten bleiben: Erneut setzten sich die Schwaben etwas ab und konsolidierten hierdurch ihre Führung. Die MHP RIESEN agierten im Stile eines Spitzenteams, verteidigten – angeführt durch Caisin – exzellent und gewährten den Gästen kaum Zugriff zum Spiel. Da zudem Khadeen Carrington und Co. immer wieder für Punkte und Entlastung sorgten, hielten die Patrick-Schützlinge den Tabellenführer auf Distanz, lagen auch nach 30 Minuten verdientermaßen in Front und rissen die Fans immer wieder von ihren Sitzen. Dennoch verdeutlichten Monroe und ein erneuter Buzzerbeater, diesmal von Josh Huestis, dass die Münchner ihre perfekte Bilanz noch lange nicht aufgeben mussten (61:51, 30.).

Letztgenannter sollte auch zum Start des Schlussabschnitts von Downtown für Furore sorgen und Patrick zur nächsten Auszeit, seiner ersten der zweiten Hälfte, zwingen. Doch obwohl die Münchner nun alle verbliebenen Kräfte auf dem Parkett ließen, sollten die MHP RIESEN in Front bleiben: Der FC Bayern wusste phasenweise zu gefallen, fand aber kein Mittel mehr, um die konzentriert und abgezockt agierenden Schwaben zu bremsen – und spätestens als Thomas Wimbush in der 38. Spielminute zwei Freiwürfe und in der 39. Spielminute einen spektakulären Fastbreak-Dunk folgen ließ, bog Ludwigsburg endgültig auf die Siegerstraße ein. Die einzige Festung der Barockstadt verwandelte sich zur Party-Hochburg und feierte nicht nur den 81:74-Erfolg, sondern auch Historisches: Erstmals in ihrer Vereinsgeschichte bezwangen die MHP RIESEN den FC Bayern Basketball in einem Hauptrunden-Spiel – und feierten den Sieg entsprechend.

Bereits am morgigen Montag startet derweil jedoch die Vorbereitung auf das nächste Duell, welches die Schwaben nach Gießen führen wird. Am kommenden Samstag (25.01.2020, Tip-Off 18:00 Uhr) gastiert der Tabellenzweite zum Hinrunden-Abschluss in Hessen, ehe RASTA Vechta eine Woche später zum nächsten Heimspiel anreist.

Statements und Stats

Oliver Kostic | Headcoach München: „Glückwunsch an Ludwigsburg zu einem guten Spiel. Sie haben heute über die kompletten 40 Minuten hinweg eine starke Leistung gezeigt, was sehr wichtig für den Sieg war. Unglücklicherweise haben wir sowohl den Rebound als auch die Turnover nicht kontrolliert, was der hauptsächliche Grund für die Niederlage war. Das sind die beiden Zahlen, die uns heute wehgetan haben. An diesen Dingen werden wir in den kommenden Wochen hart arbeiten müssen.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Danke für die Glückwünsche! Es war ein hart umkämpftes Spiel! Respekt an München: Der Spielplan, den sie aktuell mit der Euroleague – mit Auswärtsspielen am Mittwoch und Freitag – haben, hat heute sicherlich eine Rolle gespielt. Wir waren frisch, gleichwohl aber nicht in unserem Rhythmus. Das hat man in den ersten fünfzehn Minuten durchaus gesehen. Wir wollten unsere Athletik nutzen, letztlich hat dies funktioniert. Unsere Guards haben im Schlussviertel viel attackiert, haben mehr als 60 Punkte markiert. Unseren Größen-Nachteil haben wir durch das Doppeln der Münchner Big Men versucht zu überdecken. Das haben wir, bis auf ein paar Ausnahmen, sehr gut gemacht. Ich bin stolz, dass wir – auch wenn wir etwas frischer als Bayern waren – unseren Gameplan gut umgesetzt und einen wichtigen Sieg eingefahren haben.“

Für Ludwigsburg spielten: Khadeen Carrington 25 Punkte/7 Rebounds, Marcos Knight 21/5, Nick Weiler-Babb 12, Thomas Wimbush 10/5, Jaleen Smith 6, Radii Caisin 3, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2/6, Hans Brase, Lukas Herzog und Christian von Fintel.

Für München spielten: Greg Monroe 18 Punkte/5 Rebounds, Paul Zipser 13, Josh Huestis 12, Maodo Lo 9, Leon Radosevic 6, T. J. Bray 5, Danilo Barthel 5, Petteri Koponen 4, Zan Mark Sisko 2, Diego Flaccadori und Alex King.

 

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red