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Mehr Menschen in die Türkei abgeschoben

Die Zahl der Abschiebungen in die Türkei legt tendenziell leicht zu. Im Januar und Februar diesen Jahres sind insgesamt 68 Menschen in die Türkei abgeschoben worden, so die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion “Die Linke”.

Das waren statistisch gesehen gut zehn Prozent mehr, als es der Wert für das gesamte Vorjahr 2021 erwarten ließ, als 361 Menschen durch die Bundespolizei in die Türkei begleitet wurden. Aus der Antwort der Bundesregierung geht ferner hervor, dass in den ersten zwei Monaten des Jahres nur drei Frauen in die Türkei abgeschoben wurden. Das sind etwa so viele, wie es auch der Ganzjahreswert für 2021 erwarten ließ, als 21 Frauen aus Deutschland in die Türkei gebracht wurden. Sogenannte “Gefährder” waren im Januar und Februar noch gar nicht unter den Abgeschobenen, im gesamten Vorjahr waren es allerdings auch nur vier Personen.

Allein in diesem Jahr sind allerdings auch schon 25 Abschiebungen in die Türkei gescheitert, nachdem die Bundespolizei die Maßnahmen bereits eingeleitet hatte, im gesamten Jahr 2021 waren es 53. Häufigster Grund war in diesem Jahr die “Beförderungsverweigerung” durch den “Luftfahrzeugführer” (8 Fälle), gefolgt von “passivem Widerstand” (6 Fälle). In jeweils drei weiteren Fällen gab es “den Flug betreffende Gründe” und “sonstige Gründe”, nur in jeweils zwei Fällen waren “aktiver Widerstand” oder “medizinische Gründe” Abschiebungshindernis. Und nur in einem einzigen Fall hat in diesem Jahr ein Abzuschiebender mit Rechtsmitteln die Abschiebung nach Übergabe an die Bundespolizei noch verhindert.

Turkish24 / dts

Bundestagsabgeordnete Güler kritisiert Autokorsos von Deutschtürken

Berlin – Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler fordert nach der Türkei-Wahl eine Debatte über den Umgang mit Deutschtürken. “Wir haben zu viele Deutschtürken, die Erdogan besser erreicht als wir”, sagte die Migrationsexpertin der “Bild”. Das müsse sich ändern.

“Ich finde die Bilder von Autokorsos äußerst verstörend.” Man müsse eine “offene und ehrliche Debatte” darüber führen, wie man das ändern könne. Das Ergebnis der Wahl zeige die Spaltung der türkischen Gesellschaft, aber: “Erdogan hat die Wahl gewonnen und wir müssen schauen, wie wir mit ihm zusammenarbeiten können”, so Güler.

“Eine Abwendung kann keine Lösung für uns sein.”

red