Immer weniger Türken in Deutschland wollen heiraten

Die Zahl der Türken in Deutschland, die eine Ehe eingehen, ist zuletzt gesunken. Laut neuen Daten des Statistischen Bundesamtes heirateten im Jahr 2020 insgesamt 10.149 türkische Staatsangehörige in der Bundesrepublik, davon 5.986 Männer und 4.163 Frauen.

Im Jahr 2019 waren es insgesamt 12.660 (7.600 Männer und 5.060 Frauen). In den Jahren zuvor hatte es seit 2015 kaum Bewegung in der entsprechenden Statistik gegeben. Insgesamt wurden in Deutschland im Jahr 2020 etwa 373.000 standesamtliche Eheschließungen registriert – zehn Prozent weniger als 2019. Hintergrund des bundesweiten Rückgangs war unter anderem die Coronakrise.

Besonders stark war der Einschnitt damals im April, nachdem im Zuge der Pandemie Standesämter geschlossen oder nur reduziert geöffnet waren. Für das Jahr 2021 wurden noch keine Daten veröffentlicht, die nach Staatsangehörigkeit aufgeschlüsselt sind. Im Bundestrend ging die Zahl der Eheschließungen aber weiter zurück, wobei ein neuer historischer Tiefstand erreicht wurde. Insgesamt wurden 4,2 Prozent weniger Ehen geschlossen als im ersten Corona-Jahr 2020.

Weniger Eheschließungen wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik lediglich während des Ersten Weltkriegs in den Jahren 1915 bis 1918 registriert.

Turkish24 / dts

Bundestagsabgeordnete Güler kritisiert Autokorsos von Deutschtürken

Berlin – Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler fordert nach der Türkei-Wahl eine Debatte über den Umgang mit Deutschtürken. “Wir haben zu viele Deutschtürken, die Erdogan besser erreicht als wir”, sagte die Migrationsexpertin der “Bild”. Das müsse sich ändern.

“Ich finde die Bilder von Autokorsos äußerst verstörend.” Man müsse eine “offene und ehrliche Debatte” darüber führen, wie man das ändern könne. Das Ergebnis der Wahl zeige die Spaltung der türkischen Gesellschaft, aber: “Erdogan hat die Wahl gewonnen und wir müssen schauen, wie wir mit ihm zusammenarbeiten können”, so Güler.

“Eine Abwendung kann keine Lösung für uns sein.”

red