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Immer mehr Brillenträger

Die Zahl der Brillenträger in Deutschland steigt sprunghaft. Inzwischen vertrauen 41,1 Millionen Menschen einer Sehhilfe. Demzufolge tragen nun zwei von drei Erwachsenen eine Brille.

Überdurchschnittlich starke Zuwächse gab es in den Gruppen der 20- bis 29-Jährigen (plus 4 Prozentpunkte) sowie der 30- bis 44-Jährigen (plus 6 Prozentpunkte). Zu diesen Ergebnissen kommt die “Brillenstudie” des Instituts für Demoskopie Allensbach, die vom Kuratorium Gutes Sehen (KGS) in Auftrag gegeben wurde.

Lag der Anteil der Brillenträger seit der Jahrhundertwende stabil zwischen 62 und 64 Prozent, ist er nun auf 67 Prozent gestiegen. Das hängt allerdings auch mit den veränderten Lebensbedingungen zusammen: Bei jungen Menschen sehen Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen ausdauerndem “Nahsehen” und einer Zunahme der Kurzsichtigkeit. Generell verbringen immer mehr Menschen viel Zeit am Bildschirm oder Smartphone, was die Augen in besonderer Weise herausfordert und auch stark belasten kann. Zudem werden so die Zeiten am Tageslicht sowie der frischen Luft knapper und damit die besonders wichtigen Blickwechsel im Freien.

Laut Studie nimmt auch der Anteil derer zu, die für die Arbeit am Computer eine spezielle Bildschirmbrille mit optimierten Gläsern benutzen. Zwar trägt die überwiegende Mehrheit der Brillenträger hier ihre normale Brille. Doch ist der Anteil derjenigen, die dafür eine spezielle Bildschirmbrille nutzen, seit 2002 von vier auf nun 13 Prozent angestiegen. Obwohl Arbeitnehmer ein Recht darauf haben, übernimmt laut Studie nur knapp jeder dritte Arbeitgeber die Kosten für Bildschirmbrillen. 62 Prozent der Arbeitnehmer, die für ihre Arbeit am Bildschirm nicht ihre normale Brille nutzen, haben diese Brille hingegen selbst gezahlt.

Ralf Loweg

 

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red