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Hohe Nachfrage: Integrationsbeirat wird neu gewählt

In den vergangenen Wochen hat das städtische Büro für Integration und Migration mit ungewöhnlichen Aktionen mächtig die Werbetrommel für den neuen Integrationsrat in Ludwigsburg gerührt. Und das mit Erfolg. 60 Bewerbungen liegen auf dem Tisch. Das Bewerberfeld ist gut durchmischt, was Alter, Geschlecht und Herkunftsland angeht. „Ich freue mich sehr über diese Bandbreite und es sind sehr interessante Menschen dabei, die sich zum ersten Mal für diese Art des Ehrenamts bewerben“, so Anne Kathrin Müller, Integrationsbeauftragte der Stadt.

Die Bewerberinnen und Bewerber, die alle in Ludwigsburger leben, haben Wurzeln in 21 verschiedenen Ländern – von beispielsweise Argentinien, Bulgarien, Brasilien über Eritrea, Griechenland oder Guinea bis Iran, Spanien, Sri Lanka, Türkei oder den USA. Rund die Hälfte der Bewerberinnen und Bewerber sind außerhalb von Deutschland geboren und haben damit eine eigne Migrationsbiografie. Insgesamt haben sich 36 Frauen und 24 Männer beworben. Damit liegt das Geschlechterverhältnis bei drei zu zwei. Die Alterspanne reicht von 20 bis 75 Jahren.

Nun wird eine Vorschlagskommission – bestehend aus Ehrenamtlichen, einem Vertreter der Liga der Wohlfahrtsverbände und der Stadtverwaltung – die Bewerbungen unter die Lupe nehmen und dem Gemeinderat zehn Mitglieder und zehn Stellvertreter für den Integrationsrat vorschlagen. Ende Oktober wird der Gemeinderat dann die Zusammensetzung des Gremiums beschließen.

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red