Einfuhren aus der Türkei erreichen in Deutschland Rekordhoch

Im letzten Jahr wurden in Deutschland so viele Waren aus der Türkei importiert wie noch nie in den letzten Jahrzehnten. Das geht aus kürzlich veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.

Demnach stieg die Menge aller importierten Güter laut vorläufiger Angaben im Jahr 2021 auf 5,074 Millionen Tonnen, das waren knapp 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Einen Corona-Effekt kann man aus den Statistiken nicht herauslesen, denn auch 2020 lag das Gewicht der aus der Türkei in Deutschland importierten Güter bereits rund 16 Prozent höher als im Vor-Corona-Jahr 2019.  Und auch der Februar 2022 – neuere Daten liegen noch nicht vor – war der importstärkste Februar seit Beginn der Statistik-Zeitreihe. Wichtigste Importgüter aus der Türkei waren in 2021 nach Gewicht mit 516.000 Tonnen Salz, Schwefel, Steine und Erden, gefolgt von 437.000 Tonnen Kraftfahrzeuge und Landmaschinen und 361.000 Tonnen Keramische Waren.

Bei den Exporten von Deutschland in die Türkei ist das Bild etwas differenzierter: Hier wurden in 2021 4,444 Millionen Tonnen exportiert, in 2020 und auch einigen vorherigen Jahren waren es schonmal mehr. Nach Gewicht wichtigste Güter, die 2021 von Deutschland in die Türkei exportiert wurden, waren 1,119 Millionen Tonnen Eisen und Stahl, gefolgt von 587.000 Tonnen Kunststoffen und Waren daraus und 335.000 Tonnen Kraftfahrzeuge und Landmaschinen. Trotz des niedrigeren Gewichtes waren die aus Deutschland exportierten Güter aber wertvoller als die aus der Türkei importierten. So wurden in 2021 Waren im Wert von 21,3 Milliarden Euro in die Türkei geschickt, die von dort kommenden Waren hatten einen Wert von 18,4 Milliarden Euro, Letzteres allerdings ebenfalls ein neuer Höchstwert.

red / dts

Fachkräftemangel am Flughafen: Nur 91 Visa an Hilfskräfte aus der Türkei erteilt

Laut Bundesregierung wurden bisher 91 Visa an türkische Hilfskräfte zur vorübergehenden Beschäftigung an einem Flughafen in Deutschland erteilt. Ob auf jedes erteilte Visum auch tatsächlich eine Einreise und Beschäftigungsaufnahme erfolgte, sei der Bundesregierung nicht bekannt, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Zur Beantwortung der Frage, was die Bundesregierung tut, um gegen den aktuellen Fachkräftemangel im Flugverkehrssektor vorzugehen, verwies die Bundesregierung darauf, dass die Bundesagentur für Arbeit “entsprechend ihrem arbeitsmarktpolitischen Auftrag den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt” unterstütze.

Beispielsweise bestehe am Flughafen Frankfurt eine eigene Airport-Agentur, am Flughafen München ein Büro der Agentur für Arbeit Freising und am Flughafen Köln/Bonn ein gemeinsames Büro verschiedener regionaler Agenturen für Arbeit. In allen zehn Regionaldirektionen bestehe darüber hinaus ein regelmäßiger Kontakt mit den Flughäfen sowie den dort ansässigen Arbeitgebern durch den Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit, schreibt die Bundesregierung. Hierbei seien auch die Jobcenter einbezogen.

Hinsichtlich der Luftsicherheitskontrollen habe die Bundesregierung bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen, welche ständig aktualisiert und fortgeschrieben werden, heißt es weiter. Dies schließe unter anderem die befristete Zulassung von Hilfskräften, den Einsatz von Polizeivollzugsbeamten und die Ausschreibung von weiteren Dienstleistern für besonders belastete Standorte ein. Die Bundesregierung habe zudem bereits im Frühsommer 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie dafür Sorge getragen, dass betriebsbedingte Kündigungen bei den Sicherheitsdienstleistern nicht erfolgen mussten, wie es weiter heißt.

Somit müsse nunmehr das fluktuationsbedingt fehlende Personal gewonnen werden, dazu seien die Sicherheitsdienstleiter bereits umfassend tätig, so die Bundesregierung. Soweit unter sicherheitspolitischen Aspekten vertretbar, seien zudem auch die Anforderungen an Luftsicherheitskontrollkräfte angepasst worden. Beispielsweise bestehe keine Notwendigkeit einer anderweitigen Berufsausbildung mehr, heißt es in der Regierungs-Antwort.

Darüber hinaus setze die Bundesregierung auf eine zunehmende Digitalisierung bei den Abfertigungsprozessen.

red