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Die Sorgen-Rangliste der “Surfer”

Betrug, Hasskommentare und Cyber-Mobbing haben in der Anonymität des Internets Hochkonjunktur. Vor allem jungen Menschen unter 30 Jahren sind davon in Deutschland sehr häufig betroffen. Altersunabhängig werden Daten-Diebstahl und Schadsoftware als größte Bedrohungen im Web gesehen. Das zeigt eine repräsentative Innofact-Umfrage im Auftrag von Verivox.

Der Diebstahl persönlicher Daten steht mit 53 Prozent ganz oben in der Sorgen-Rangliste. Auf Platz zwei liegt für 51 Prozent die Befürchtung, dass ihr Computer mit Schadsoftware wie “Trojanern” infiziert wird. Die Angst vor Identitätsmissbrauch komplettiert die Top 3 mit 44 Prozent. Betrug, etwa über Fake-Bestellseiten, findet sich auf dem vierten Platz (35 Prozent).

Deutlich geringere Sorgen erzeugen Internet-Phänomene wie Cyber-Mobbing, Fake News, Trolle oder Hasskommentare – ohne nennenswerte Unterschiede in Bezug auf Geschlecht, Alter oder Einkommen.

Persönlich betroffen von solchen Bedrohungen sind erheblich mehr junge Menschen bis 29 Jahre als ältere ab 30 oder über 50 Jahre. Das gilt an erster Stelle für die ungewollte Konfrontation mit pornografischen Inhalten – aber auch für Betrug, Hate Speech, Cyber-Mobbing und Identitätsmissbrauch.

Mobbing und Erpressung mit sexuellen Inhalten haben junge Menschen mehr als dreimal so oft erlebt wie die beiden anderen Altersgruppen. Mit Hasskommentaren werden die Millennials um über 67 Prozent häufiger als die beiden älteren Gruppen konfrontiert, mit Betrug mehr als doppelt so oft.

Ralf Loweg

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red