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Briefwahlunterlagen rechtzeitig verschicken

Auch Einwurf in Briefkästen des Rathauses möglich

7.912 Ludwigsburgerinnen und Ludwigsburger haben bisher (Stand: Dienstag, 25. Juni) Briefwahlunterlagen für die Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 30. Juni, beantragt. 5.102 von ihnen haben bereits gewählt. Noch bis Freitag, 28. Juni, um 18 Uhr ist eine Briefwahl-Beantragung vor Ort beim Fachbereich Bürgerdienste in der Wilhelmstraße 9 möglich. Die Unterlagen können dann entweder mitgenommen werden oder der Wähler beziehungsweise die Wählerin gibt direkt vor Ort die Stimme ab.

Wer bereits Briefwahl beantragt hat, muss daran denken, seine Briefwahlunterlagen rechtzeitig zu verschicken beziehungsweise abzugeben. Ausgefüllte Briefwahlunterlagen können mit der Post an den Fachbereich Bürgerdienste zurückgeschickt werden. Allerdings sollten die Unterlagen spätestens am Donnerstag, 27. Juni, im Postbriefkasten sein – und zwar rechtzeitig vor der letzten Leerung an diesem Tag. Ansonsten ist die Teilnahme an der Wahl nicht gesichert.

Die Briefwahlunterlagen können auch bis spätestens Sonntag, 30. Juni, um 18 Uhr in die städtischen Briefkästen beim Rathaus in der Wilhelmstraße 11 eingeworfen werden.

Wenn bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung der Wahlraum nicht oder nur unter nicht zumutbaren Schwierigkeiten aufgesucht werden kann, kann der Briefwahl-Antrag von einer bevollmächtigten Person noch am Wahltag, Sonntag, 30. Juni, bis spätestens 15 Uhr beim Fachbereich Bürgerdienste in der Wilhelmstraße 9 gestellt werden. Hierzu ist die Vorlage eines ärztlichen Attestes erforderlich.

Versichert eine Wählerin oder ein Wähler glaubhaft, dass die Briefwahlunterlagen nicht zugegangen sind, kann bis zum Tage vor der Wahl ein neuer Wahlschein ausgestellt werden. Hierzu hat der Fachbereich Bürgerdienste am Samstag, 29. Juni, von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

Heftiger Unfall mit Verletzten auf A81

Korntal-Münchingen: Unfall nach Spurwechsel

Einen Sachschaden in Höhe von etwa 65.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall, der sich am Mittwoch kurz vor 08.00 Uhr auf der A81 Heilbronn-Stuttgart im Bereich der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen ereignete. Der 38-jähriger Lenker eines Klein-Lkw und ein 41-jähriger Opel-Fahrer standen auf dem Ausfädelungsstreifen der Anschlussstelle im Stau. Der 50-jähriger Fahrer eines VW Crafter befuhr zunächst den rechten der drei Fahrstreifen der Durchgangsfahrbahn, wechselte dann jedoch unvermittelt nach rechts auf den Ausfädelungsstreifen. Dabei fuhr er nahezu ungebremst auf den stehenden Opel auf. Dieser wurde ca. 40 Meter auf den rechten Fahrstreifen der Durchgangsfahrbahn geschleudert. Im Anschluss prallte der VW Crafter auf das Heck des Klein-Lkw des 38-Jährigen. Der Opel-Fahrer sowie der Beifahrer des Klein-Lkw wurden leicht verletzt vom Rettungsdienst, der mit vier Rettungswagenbesatzungen und einem Notarzt vor Ort war, in Krankenhäuser gebracht. Die Feuerwehren Asperg und Möglingen waren mit fünf Fahrzeugen und 16 Einsatzkräften im Einsatz. Während der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten staute sich der Verkehr bis zur Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord.

Exhibitionist im Salonwald – Kriminalpolizei sucht Zeugen

Auf einem Waldweg des Salonwaldes gegenüber der evangelischen Kirche auf der Karlshöhe ist am Mittwoch gegen 09:00 Uhr ein bislang unbekannter Mann gegenüber zwei Frauen als Exhibitionist aufgetreten. Bei dem Unbekannten handelte es sich um einen etwa 30 bis 35 Jahre alten, 180 cm großen Mann von normaler Statur. Er hatte kurzes, glattes, dunkles Haar und trug eine kurze, dunkelgraue Cargohose sowie ein weißes, etwas verwaschenes T-Shirt.

Noch vor Eintreffen der verständigten Polizei ergriff er die Flucht. Personen, die Hinweise zum dem unbekannten Täter geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Ludwigsburg, Tel. 07141/18-9, zu melden.

37-jähriger wird bei Arbeitsunfall in Ludwigsburg lebensgefährlich verletzt

Mit lebensgefährlichen Verletzungen musste am Dienstagabend ein 37-jähriger Mann nach einem Arbeitsunfall in Ludwigsburg mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden. Er war gegen 17:30 Uhr damit beschäftigt, Reparaturen an einer Starkstromleitung in der Hochdorfer Straße durchzuführen, als sich aus ungeklärter Ursache ein Lichtbogen bildete, der zu schweren Verbrennungen bei dem 37-Jährigen führte. Für die Rettungsmaßnahmen und die anschließende Überprüfung musste die Stromversorgung für die Hochdorfer Straße für etwa eine Stunde unterbrochen werden

Familien geraten wegen falsch geparkten PKW aneinander

Erligheim: Streitigkeiten führten zu handfester Auseinandersetzung

Verbale Streitigkeiten führten am Montag gegen 20:50 Uhr zu einer handfesten Auseinandersetzung in der Mauerackerstraße in Erligheim. Zwei Familien sind dort aneinandergeraten. Auslöser war offenbar ein falsch geparktes Auto, dass die Zufahrt zu einer Garage versperrt hatte. Insgesamt mussten drei Streifenwagenbesatzungen ausrücken, um die Streitigkeiten zu schlichten sowie die Parteien voneinander zu trennen. Vier Männer im Alter von 21, 38, 42 und 45 Jahren waren an der körperlichen Auseinandersetzung beteiligt und einer von ihnen wurde mutmaßlich verletzt. Die polizeilichen Ermittlungen zu den näheren Umständen des Geschehens dauern noch an.

A81 – Schwerer Verkehrsunfall mit Verletzten

Schwerer Lkw-Unfall auf der A81 bei Ludwigsburg.  Zwei Personen werden verletzt. Langer Stau in Fahrtrichtung Stuttgart.

Auf der Autobahn  A81 bei Ludwigsburg ist es heute Morgen zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen. Dabei wurden zwei Menschen leicht verletzt.

Nach ersten Angaben der Polizei sind die drei Laster auf der Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart zwischen den Anschlussstellen Pleidelsheim und Ludwigsburg-Nord ineinander kollidiert.

Die Feuerwehren aus Pleidelsheim, Freiberg und Marbach sind derzeit im Einsatz. Auch der Notarzt und Rettungsdienst sind vor Ort.

Der Verkehr wird von der Polizei einspurig vorbeigeleitet.

 

Meldungen aus Ludwigsburg

Ludwigsburg: E-Bike entwendet

Am Sonntagnachmittag musste ein 35-Jähriger aus der Moltkestraße in Ludwigsburg den Diebstahl seines E-Bikes feststellen. Dieses hatte er am Mittwochnachmittag mit einem Fahrradschloss an einem Baum in seinem Vorgarten angeschlossen. Der Akku befand sich jedoch nicht am Fahrrad. Der Wert des weißen E-Bikes der Firma Haibike wird auf etwa 3.000 Euro geschätzt. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Ludwigsburg unter Telefon 07141/18-5353 entgegen.

Ludwigsburg-Eglosheim: Gaststätte aufgebrochen

Bislang unbekannte Täter machten sich am Sonntag zwischen 22.00 Uhr und 23.10 Uhr an einem Gebäude in der Seeschlossallee in Eglosheim zu schaffen. Sie schlugen eine Fensterscheibe einer Gaststätte ein, wodurch mutmaßlich die Alarmanlage ausgelöst wurde. Die Täter ergriffen daraufhin die Flucht, wohl ohne das Lokal betreten zu haben. Entwendet wurde vermutlich nichts. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 200 Euro. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Telefon 07141/18-5353, bittet Zeugen, denen etwas Verdächtiges auffiel, sich zu melden.

Ludwigsburg: Auffahrnfall

Zu einem Verkehrsunfall mit einer leicht verletzten Person kam es am Sonntag gegen 13.55 Uhr in der Talallee in Ludwigsburg. Ein 35-jähriger BMW-Fahrer musste auf Höhe der Arndtstraße in Fahrtrichtung Kurfürstenstraße verkehrsbedingt warten. Ein 16-jähriger Motorradfahrer, der sich hinter dem BMW befand, erkannte dies zu spät, fuhr dem BMW auf und stürzte. Er wurde verletzt und musste durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 3.000 Euro.

Detektive im Breuningerland Ludwigsburg werden attackiert

Ludwigsburg: Rabiate Ladendiebe

Am Freitag gegen 20:00 Uhr konnten im Einkaufszentrum Breuningerland Ludwigsburg durch zwei Ladendetektive vier Personen beobachtet werden, welche eine größere Menge an T-Shirts in mitgeführte Papiertaschen packten und anschließend den Kassenbereich passierten. Hierbei wurden die 4 Männer von den Ladendetektiven angesprochen, woraufhin es im weiteren Verlauf zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den Tätern und den Detektiven kam. Mehrfach stießen die Täter in abwechselnder Besetzung die beiden geschädigten Mitarbeiter, woraufhin es ihnen gelang, im Besitz des Diebesguts zu bleiben. Im Anschluss gelang den 4 Tätern die Flucht aus dem Einkaufszentrum über den Parkplatz. Einer der geschädigten Detektive konnte gute Fotoaufnahmen der Täterschaft fertigen. Es handelte sich bei den Tätern um vier männliche Personen, Mitte bis Ende 20 Jahre, südosteuropäisches Aussehen, alle von schlanker Statur. Einer der Täter trug ein schwarzes Basecap, ein dunkles T- Shirt mit auffälligen Blumenmotiven, eine kurze Jeanshose und weiße Turnschuhe. Ein zweiter Täter trug ein dunkles T- Shirt, eine helle, karierte ¾ Hose und schwarze Turnschuhe. Diese Person hat auffällig abstehende Ohren. Der dritte Täter war mit einer dunklen, kurzen Hose, einem blauen Nikeshirt und einem schwarzen Basecap mit einem Nike-Logo bekleidet. Außerdem trug er links einen Ohrring. Der vierte Täter kann darüber hinaus nicht näher beschrieben werden. Über die Höhe des Stehlgutes können bislang keine Angaben gemacht werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen räuberischen Diebstahles übernommen.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen räuberischen Diebstahles aufgenommen. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 07141/18-5353 entgegen.

Ich bin niemandem Knecht – Das große Ludwigsburg24-Interview mit OB Werner Spec

Dynamisch nimmt Oberbürgermeister Werner Spec die alten Steinstufen hoch zu den Büroräumen unserer Onlinezeitung Ludwigsburg24 im Film- und Medienzentrum. Obwohl er wegen des laufenden Wahlkampfs einen noch dichteren Terminkalender hat, nimmt er sich die Zeit für ein ausführliches Gespräch in unserer Redaktion – leicht sonnengebräunt, bestens gelaunt und vor allem leidenschaftlich kämpfend für die Zukunftsthemen seiner Stadt.

 

Herr Spec, Sie sind ein Mann der klaren und offenen Worte. Ist es für einen Politiker nicht manchmal besser zu bestimmten Themen zu schweigen und sein Ding einfach durchzuziehen?

Ich habe schon immer den Anspruch gehabt, die effizientesten Lösungen zu realisieren, weil alle suboptimalen Lösungen, faulen Kompromisse oder der kleine gemeinsamste Nenner unterm Strich zu wenig bringen. Deshalb vermeide ich geräuschlose Absprachen im Vorfeld von öffentlich werdenden Diskussionen, um die besten Ergebnisse auf offener Bühne zu erarbeiten. Das ist anstrengender, aber ehrlicher.

 

So eine Ehrlichkeit schafft aber nicht nur Freunde…

Das ist richtig, es hagelt auch entsprechend Kritik, auch über die Presse. Um das durchzustehen, benötigt es eine gehörige Portion Standvermögen. Aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass Ehrlichkeit stets die beste Grundlage ist.

 

Als Privatier würden Sie an Lebensqualität gewinnen, hätten mehr Zeit für Familie, Freunde und sich selbst. Warum tun Sie sich den Wahlkampf und eine dritte Amtszeit noch an?

In einem meiner letzten Urlaube habe ich mich tatsächlich sehr stark mit den verlockenden Gedanken eines intensiveren Privatlebens auseinandergesetzt. Umgekehrt ist es aber so, dass ich es als Glück empfinde, in einer Stadt mit solch vielfältigem Potential arbeiten zu dürfen. Wir stehen jetzt vor einer Entwicklung mit geradezu stürmischer Veränderung: sei es die Mobilitätsverbesserung, der Klimaschutz, die Wucht der Digitalisierung, die Wohnungsnot, die Bildung. Selbst für jemand wie mich mit jahrelanger Erfahrung und erarbeiteter Kompetenz, ist diese Herausforderung eine Herkulesaufgabe. Letztendlich möchte ich dieser tollen Stadt etwas zurückgeben, indem ich mich nochmals der Verantwortung stelle, um diese Entwicklung noch einige Jahre erfolgreich fortzusetzen.

 

Ist es auch der Reiz der Macht, der Sie antreibt weiterzumachen?

Ich selbst würde mich eher als Macher denn als Machtmensch bezeichnen. Schon als Jugendlicher hat mich gemeinwesensorientierte Arbeit in Kirche, Sport- und Musikverein begeistert, weshalb ich nach meinem Studium dann in die Kommunalverwaltung bin. Mir war schnell klar, dass ich für eine konkrete Mitgestaltung bereit sein muss, ein politisches Amt mit all seinen Belastungen zu übernehmen. Mir geht es dabei nicht um Macht per se und auch nicht um parteipolitische Macht, sondern um die Macht der Vernunft und die Möglichkeit, wichtige Themen anzugehen, nach den besten Lösungen zu suchen und sie umzusetzen.

 

Lässt Ihnen der Wahlkampf momentan genügend Zeit für Ihre eigentlichen Aufgaben?

Derzeit habe ich mein Schlafpensum nachts auf fünf, sechs Stunden reduziert, um allen Anforderungen gerecht zu werden, denn es ist mir wichtig, dass die eigentliche Arbeit für die Stadt nicht vernachlässigt werden. Momentan befinde ich mich tatsächlich in einer sehr arbeitsintensiven wie spannenden Phase. Trotz der ganzen Aufregung empfinde ich innerlich eine starke Ruhe und Gelassenheit, weil ich mir selbst nichts mehr beweisen muss. Ich bin bereit, mich mit aller Leidenschaft die nächsten Jahre für die Stadt zu engagieren, weiß aber auch, dass das Leben immer verschiedene Optionen hat und dass diese auch nicht schlecht wären.

 

Rechnen Sie eigentlich mit einer Stichwahl zwischen Ihnen und Ihrem Hauptherausforderer Matthias Knecht?

Anfangs habe ich den Wahlkampf aufgrund der Positionierung der Parteien so wahrgenommen, dass sie einen Hype für Herrn Knecht ausgelöst hat. Inzwischen spüre ich aber eine inhaltliche Auseinandersetzung zwischen den sehr unterschiedlichen Profilen der Kandidaten und empfinde seither eine deutliche Unterstützung meiner Person, weil man bei Herrn Knecht konkrete Aussagen zu den anstehenden Herausforderungen vermisst. Bei mir dagegen wissen die Menschen wofür ich stehe. Es wird deshalb spannend werden und ich könnte mir vorstellen, dass es zu einer Stichwahl kommt.

 

Geht es bei dieser Wahl wirklich um Inhalte oder spielen nicht vielmehr andere Faktoren eine wichtigere Rolle? Wie empfinden Sie den Wahlkampf?

Die Stadt steht auf einem guten Fundament, was somit wenig Angriffsfläche für andere Schwerpunkte bietet. Insoweit geht es in diesem Wahlkampf eher um persönliche Befindlichkeiten. Manche der politischen Akteure wünschen sich wohl einen etwas schwächeren Oberbürgermeister, auf den sie einen stärken Einfluss ausüben können und entsprechend wird Kritik geübt, auch über die lokale Presse, die ja immer auf der Jagd nach Schlagzeilen ist. In Ludwigsburg haben sich zum Beispiel beide Lokalzeitungen in der ÖVNP-Debatte klar mit der Haltung der Grünen solidarisiert und nicht alle wichtigen Argumente umfassend wiedergegeben. Deshalb werden die Sozialen Medien künftig immer wichtiger werden, damit die Menschen ungefilterten Zugang zu allen nötigen Informationen haben und sich ihre eigene Meinung bilden können.

 

Welche Auswirkungen hat das Verhalten von Politik und Medien auf Sie?

Bei vielen meiner Bürgermeister-Kollegen führt ein solches Verhalten häufig zur Resignation und einem Einlenken, indem sie sich selbst nicht mehr klar und deutlich positionieren. Das ist der bequemere Weg, aber für mich keine Option, auch wenn für mich das Zusammenspiel zwischen Politik und Medien nicht immer angenehm ist. Aber ich bin kein Typ, der sich davon leicht aus der Ruhe bringen lässt. Für meine Person gilt: “Ich will niemandem Knecht sein, sondern sehe mich als ersten Diener der Stadt und fühle mich allein den Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet.

 

Fühlen Sie sich von manchen Angriffen dennoch verletzt?

Da ich kein abgebrühter Politiker, sondern ein Mensch bin, dem das Soziale sehr wichtig ist, geht natürlich der eine oder andere persönliche Angriff schon unter die Haut. Ich habe gelernt, dies auszuhalten. Mir hilft dabei sehr mein gutes Verhältnis zu meinen Kindern und Enkel sowie mein sportlicher Ausgleich. Aber auch meine persönliche Haltung, die sehr viel mit christlichem Glauben zu tun hat. Solange man respektvoll miteinander umgeht, bin ich offen für konstruktive Kritik und immer bereit zur Selbstreflexion.

 

Was schätzen Sie an Herrn Knecht, der sich inhaltlich nicht erkennbar von Ihnen unterscheidet?

Ich kenne Professor Knecht schon viele Jahre als Stadtverbandvorsitzenden für Sport und seit kurzem als MTV-Vorsitzenden. Er ist ein sehr sympathischer Mensch, den ich sehr schätze. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es ihn beruflich wieder stärker in die Heimat zurückzieht. Eigentlich hatte er sich ja für das Amt des Ersten Bürgermeisters interessiert, bevor er von politischer Seite auf eine Kandidatur als Oberbürgermeister angesprochen wurde. Ich finde es grundsätzlich toll und bereichernd, wenn Menschen bereit sind, sich für ein solches Amt mit all seinen Belastungen und privaten Einschränkungen zur Wahl zu stellen. Die Demokratie lebt von der Möglichkeit der Auswahl.

 

Sollten Sie wiedergewählt werden, könnten Sie sich dann vorstellen, Herrn Knecht künftig stärker einzubinden und ihn vielleicht als Ihren Nachfolger aufzubauen?

Ein Mann mit so einer qualifizierten Persönlichkeit hat sicherlich gute Perspektiven auch für eine Aufgabe in der kommunalen Verwaltung. Ich persönlich würde es im Fall seiner Nichtwahl unterstützen, dass er die Chance erhält, in einer anderen Funktion, die vielleicht nicht gleich so verantwortlich ist wie die eines Oberbürgermeisters, die Themen von Verwaltung und Kommunalpolitik besser kennenzulernen. Aber einen Nachfolger aufzubauen, ist nicht die Aufgabe eines Oberbürgermeisters. Er kann generell Menschen in ihrer Entwicklung unterstützen, was ich in der Vergangenheit oftmals gemacht habe. Während meiner Amtszeit sind immerhin zehn ehemalige Mitarbeiter Oberhäupter in anderen Städten geworden. Doch wer mein Nachfolger wird, entscheiden allein die Wählerinnen und Wähler.

 

Wo halten Sie sich am Wahlabend auf?

Erste Ergebnisse wird es gegen 18.30 Uhr geben, ab 19.00 Uhr könnten sich verlässliche Trends abzeichnen. Zu diesem Zeitpunkt werde ich selbstverständlich im Umfeld des Rathauses sein und erst dann entscheiden, wie sich der weitere Abend für mich gestaltet. Ich rechne übrigens mit einer hohen Wahlbeteiligung.

 

In allerspätestens acht Jahren werden Sie endgültig aus dem Amt scheiden. Welche Schlagzeile würden Sie dann gerne zum Abschied über sich lesen?

Eigentlich brauche ich keine Schlagzeile, denn mein mich sehr erfüllender Beruf und die für die Stadt erzielten Ergebnisse sind das Wesentliche für mich. Es freut mich mehr als jede positive Schlagzeile, wenn mich die Menschen auf der Straße ansprechen und sagen: „Unter Ihnen hat sich die Stadt toll entwickelt!“ Das erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit. Und wenn es dann eine Schlagzeile sein muss, dann wäre ich völlig zufrieden mit folgendem Satz: „Er ist seiner Verantwortung gerecht geworden.“

 

Nach dem Wahlkampf haben Sie sich unabhängig vom Ausgang Erholung verdient. Was für ein Urlaubstyp sind Sie – Berge oder Meer?

Da ich sehr gerne schwimme, liebe ich das Meer. Im Urlaub schwimme ich manches Mal bis zu eineinhalb Stunden am Stück. Das ist ein absolutes Elixier von mir. Aber ebenso mag ich die Berge. Über Ostern war ich erst wieder in Südtirol und die Berge dort sind einfach fantastisch. Im Urlaub bin ich auf keinen Fall der Partytyp, sondern suche in der sportlichen Bewegung an Luft, Licht und Sonne die Erholung.

 

Sind Sie ein Genießer?

Aber ja! Ein Glas köstlichen Wein, ein gutes Essen, das ist wunderbar für Körper, Geist und Seele. Ich liebe die internationale Küche, vorausgesetzt es handelt sich jeweils um die originale Küche. Ich mag Sushi, mediterrane Köstlichkeiten, indische oder russische Gerichte ebenso wie Zwiebelrostbraten oder sauere Kutteln mit Bratkartoffeln.

 

Was ist für Sie Luxus und wofür geben Sie gerne Geld aus?

Luxus ist für mich ein Urlaub, in dem ich Natur pur genießen kann. Luxus ist aber auch meine persönliche Unabhängigkeit. Materiellen Luxus brauche ich nicht, um glücklich zu sein.

 

Vervollständigen Sie bitte den Satz: „Ein Leben ohne Arbeit ist für mich….

… im Moment nicht vorstellbar.“

 

Wie stellen Sie sich Ihren Lebensabend vor?

Körperlich aktiv, mit deutlich mehr Zeit für Familie und Freunde, interessiert am Geschehen, mehr Zeit für meine Hobbies Sport, Lesen und Musik. Ich musiziere gerne mit anderen, spiele aber auch daheim zwischendrin immer wieder Trompete und Akkordeon. Beim Musizieren bin ich einer anderen Welt und kann wunderbar abschalten.

 

Gibt es für den Ruhestand noch einen Traum, den Sie sich erfüllen wollen, vielleicht bestimmte Länder erkunden oder eine neue Sprache lernen?

Mein Beruf hat mir in fast allen Bereich der Gesellschaft Einblick gegeben, so dass ich gar nicht das Gefühl habe, dass ich irgendetwas vernachlässigt hätte. Im Gegenteil, es hat mich vielmehr bereichert.

Interview:

Patricia Leßnerkraus und Ayhan Günes

 

 

 

 

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