EU-Roaming: Vorsicht auf der Kreuzfahrt

Da die Europäische Union (EU) nicht gleichbedeutend mit Europa ist, gilt das EU-Roaming nicht überall. Und so lauern bei der Smartphone-Nutzung im Ausland nach wie vor Kostenfallen. Vor allem auf Kreuzfahrtschiffen und in Flugzeugen kann es für Passagiere ein teures Erwachen geben. Denn die Netze sind weltweit unreguliert.

Offiziell dürfen sie zwar erst außerhalb des Hoheitsgebietes eines Landes in Betrieb gehen, dennoch kann bereits ein Hafenspaziergang zum Einbuchen in ein solches Netz führen. “Um hohe Handy-Rechnungen zu vermeiden, sollte eine Reise entsprechend vorbereitet werden”, sagt Henning Gajek vom Onlineportal teltarif.de. Es könne daher ratsam sein, seinen Tarif zu aktualisieren, da bei Alttarifen abweichende Bedingungen gelten können.

Falls erforderlich, sollte vorab die passende Roaming-Option gebucht werden. Zudem kann sich außerhalb der EU der Kauf einer Roaming- oder einen lokalen SIM-Karte lohnen, um Geld zu sparen. Wer auf Nummer sicher gehen will, schaltet sein Smartphone nur im Notfall ein und surft nach Möglichkeit in einem lokalen WLAN. cid/rlo

Das sollten Fluggäste über ihre Rechte wissen

Ab in den Urlaub. Die Werbung zeigt es täglich: reinsetzen in den Flieger und ganz entspannt am Reiseziel ankommen. Doch die Wirklichkeit sieht für viele Fluggäste oft anders aus.

Fluglinien stoßen in der Hauptreisezeit an ihre Grenzen. Urlauber in Warteschlangen, Flugverspätungen und Ausfälle können die Folge sein. Aber in den meisten Fällen können sich Flugreisende wehren, denn viele Klagen vor Gericht haben inzwischen Erfolg und gehen zu Gunsten der Reisenden aus. Und es gibt Geld zurück.

Verspätete Landung: Wenn Flüge mit mehr als drei Stunden Verspätung am Endziel ankommen, gibt es eine Ausgleichszahlung von der Airline. Bei einer Flugstrecke bis 1.500 Kilometer muss die Airline danach 250 Euro an jeden Passagier zahlen, bei Flügen bis 3.500 Kilometer 400 Euro und bei weiteren Flugstrecken sind 600 Euro fällig.

Verspäteter Start: Hier hängen die Ansprüche der Fluggäste von der Länge des gebuchten Fluges und der Abflugverspätung ab. Es gibt keine Entschädigungszahlung. Wenn sich ein Flug von bis zu 1.500 Kilometer um mehr als zwei Stunden verspätet, stehen wartenden Passagieren jedoch Unterstützungsleistungen wie eine angemessene Verpflegung, zwei kostenlose Telefonate, E-Mails oder unter Umständen eine Gratisübernachtung zu.

Flugannullierung: Wenn Flüge gestrichen werden, haben Passagiere die Wahl: Entweder dürfen sie sich einen anderen Flug aussuchen oder sie bekommen den Ticketpreis erstattet. Zudem gibt es die Möglichkeit einer Ausgleichszahlung. Die Höhe hängt von der Länge des Fluges ab. Die Rechts-Experten weisen darauf hin, dass Airlines versuchen, außergewöhnliche Umstände anzuführen, um Entschädigungszahlungen zu vermeiden. Aber weder technische Probleme noch die Erkrankung eines Piloten gehören dazu. Ein Schneechaos hingegen schon. Und auch ein Fluglotsenstreik kann unter Umständen darunter fallen.

Lange Warteschlange beim Check-In: In einem konkreten Fall war die Wartezeit am Check-In-Schalter, wo mehrere Flüge gleichzeitig abgefertigt wurden, so lang, dass eine Familie den Flug in die Türkei verpasste. Die Familie bekam eine Ausgleichszahlung. Allerdings haben die Richter den Reisenden eine Mitschuld angelastet. Sie hätten am Schalter auf sich aufmerksam machen können, als sie merkten, dass die Zeit knapp wurde (Amtsgericht München, Az.: 154 C 2636/18).

Streik: Auch beim Vorliegen von “außergewöhnlichen Umständen” wie bei einem Streik gibt es Rechte, die wartende Fluggäste einfordern sollten. Bei internationalen Flügen muss die Airline versuchen, einen anderen Flug zum gebuchten Zielort zu beschaffen. Vom Streik betroffene Gäste von innerdeutschen Flügen können auf Züge der Deutschen Bahn umsteigen. Die Tickets müssen dazu am Check-in-Automaten in einen Reisegutschein umgewandelt werden.

Überbuchung: Um teuren Leerstand von Maschinen zu vermeiden, verkaufen Airlines oft mehr Plätze, als an Bord überhaupt zur Verfügung stehen. Oft bieten sie Passagieren dann Gutscheine oder Bargeld für einen späteren Flug an. Experten warnen: Wer dieses Angebot annimmt, kann später keine finanzielle Entschädigung verlangen.

Und noch etwas sollten Reisende wissen: Fluggastrechte bei Verspätungen oder Annullierungen können noch bis zu drei Jahre später geltend gemacht werden. Um diese Rechte gegenüber der Fluggesellschaft durchzusetzen, ist der Gang zum Anwalt oder zu einer öffentlichen Schlichtungsstelle möglich. mid/rlo

Das sind die unpünktlichsten Airlines

Flugverspätungen sind an der Tagesordnung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Das ist für alle Passagiere ärgerlich, vor allem, wenn man dadurch wichtige Geschäftstermine verpasst. Doch welche Airline ist eigentlich die Pünktlichste in Deutschland?

Dieser Frage ist jetzt das Fluggasthelfer-Portal, AirHelp nachgegangen und hat die 25 größten Airlines hierzulande zwischen dem 1. Januar und dem 31. Mai 2019 analysiert. Die insgesamt pünktlichste Fluggesellschaft des Landes darf sich demnach der Condor Flugdienst taufen: Zwischen Januar und Juni 2019 waren nur rund 7,3 Prozent aller Flüge der Chartergesellschaft verspätet oder fielen aus. Auch bei Wizz Air (8 Prozent) und der italienischen Lufthansa-Tochter Air Dolomiti (8,6 Prozent) erreichten mehr als 90 Prozent aller durchgeführten Flüge ihr Ziel pünktlich.

Auf besonders viele Flugprobleme mussten sich bislang hingegen Gäste von Turkish Airlines einstellen. Fast die Hälfte aller in Deutschland angesetzten Flüge der teilstaatlichen Fluggesellschaft hoben 2019 nicht wie geplant ab (47,2 Prozent). Das ist der schlechteste Wert aller analysierten Airlines. Davor platzieren sich TAP Portugal (38,3 Prozent) und die ebenfalls türkische Fluggesellschaft Pegasus (30,7 Prozent).

Auch die größte deutsche Airline, die Lufthansa, schneidet in dem Ranking schlecht ab. Rund 26,4 Prozent aller Lufthansa-Flüge waren 2019 mindestens 15 Minuten verspätet oder fielen aus. Das reicht nur für Platz 19 von 25. Besser sieht es für die Lufthansa-Tochter Eurowings aus, die mit 16,3 Prozent unpünktlichen Flügen auf Platz sieben landet.

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair schafft es mit einer Quote von 12,6 Prozent unpünktlichen Flügen sogar auf Platz fünf des Rankings. Bleibt festzuhalten: Bei der Pünktlichkeit gib es bei fast allen Airlines noch viel Luft nach oben. mid/rlo

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