Pflanzen halten Viren in Schach

 Manche Arzneipflanzen können Krankheitserreger bekämpfen – sogar Viren. Verschiedene Substanzen wie Gerbstoffe, ätherische Öle oder Senföle zeigten in Laboruntersuchungen eine ausgeprägte antivirale Wirkung. Der Bedarf an Wirkstoffen, die gegen Viren helfen können und im besten Falle nicht zu Resistenzen führen, ist sehr groß – gerade jetzt in der Corona-Krise.

Antibiotika wirken bekanntermaßen nicht gegen Viren, sondern nur gegen Bakterien. Viren sind unter anderem deshalb so schwer zu bekämpfen, weil sie innerhalb sehr kurzer Zeit ihre genetische Information verändern können. Daher muss zum Beispiel die Grippe-Schutzimpfung jedes Jahr erneut erfolgen.

“Auf der Suche nach effektiven alternativen Behandlungsansätzen lohnt sich ein Blick in die Natur”, sagt Dr. Dr. Erwin Häringer, Arzt für Naturheilkunde und Allgemeinmedizin, München. Besonders Senföle zählen heute zu den sehr gut untersuchten arzneilich wirksamen Pflanzensubstanzen. Hinsichtlich ihrer Wirkung gegen Viren zeigten bereits wissenschaftliche Untersuchungen in den 1950er Jahren, dass die Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich die Vermehrung von Influenza-Viren wirkungsvoll hemmen können. Senföle würden zudem nicht nur Viren bekämpfen, sondern ebenso antibakteriell und entzündungshemmend wirken.

“Aufgrund des umfassenden Wirkmechanismus der Senföle wird bei Viren und Bakterien die Entwicklung möglicher Resistenzmechanismen gegen diese Pflanzenstoffe deutlich erschwert. Weitere Untersuchungen sind daher von großem Interesse und wurden bereits begonnen”, erklärt Häringer. Über die konkrete Wirkung von Senfölen auf das aktuell besonders gefürchtete Virus COVID-19 äußert sich der Experte allerdings nicht explizit.

Lars Wallerang

Corona-Krise: Die Furcht vor der Einsamkeit

Die strenge Kontakt-Reduzierung während der Corona-Pandemie wirkt sich auf unser Gefühlsleben aus. Laut Parship-Studie wünscht sich gut ein Drittel der Alleinstehenden während dieses Ausnahmezustands einen Partner an der Seite. Dennoch freut sich über die Hälfte der Singles auf die gewonnene Zeit für sich allein.

Während viele Paare die Zeit zu zweit genießen, befürchtet etwa jeder dritte Single (37 Prozent), dass nun sehr einsame Wochen bevorstehen. Besonders die junge Generation hat Angst vorm Alleinsein (18 bis 29 Jahre: 45 Prozent; 50 bis 69 Jahre: 33 Prozent).

Das schlägt sich auch in der Stimmung nieder: 35 Prozent der Singles erwarten, dass sie schlechter gelaunt sein werden. Auch hier ist die Laune bei den jungen Alleinstehenden betrübter (18 bis 29 Jahre: 42 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Online-Partnervermittlung Parship unter rund 1.000 Bundesbürgern.

Wie allen Bundesbürgern fällt es auch Singles besonders schwer, aufgrund der Restriktionen auf den persönlichen Kontakt mit Familie und Freunden zu verzichten (52 Prozent). Dennoch haben 47 Prozent der Befragten keine Angst, dass ihnen in der nächsten Zeit die Decke auf den Kopf fällt. Vor allem die 50- bis 69-Jährigen erwarten keine große Langeweile (32 Prozent). Jeder zweite Single (53 Prozent) freut sich sogar über die gewonnene Me Time und will die Zeit nutzen, um endlich etwas herunterzukommen.

Lars Wallerang

Corona: Vom Trinkwasser droht keine Gefahr

Die weltweite Corona-Epidemie wirft viele Fragen auf. Einige betreffen die Lebensmittelsicherheit. Wasser aus der Leitung kann auch in der aktuellen Corona-Lage bedenkenlos genossen werden, teilt die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) mit.

Leitungswasser werde in Deutschland laufend streng kontrolliert, sei kostengünstig und jederzeit verfügbar. Wasser in Flaschen zu kaufen und zu lagern lohne sich auch aktuell nicht. Leitungswasser hingegen entlaste den Geldbeutel und vermeide unnötige Transportwege und viel Müll.

Wir verbrauchen mehr Wasser als offensichtlich ist: Der Wasserverbrauch pro Kopf liegt in Deutschland bei rund 120 Litern am Tag, zum Waschen, Putzen und Trinken. Hinzu kommen täglich 3.900 Liter virtuelles Wasser (Stand 2017). Der Großteil davon wird für die Bewässerung von Obst, Gemüse und Getreide benötigt, aber auch zur Kühlung energieintensiver Industrieanlagen.

Lars Wallerang

Corona-Krise: Verbraucherschützer gegen Abzocker

Diese kriminelle Energie macht fassungslos: Betrüger und windige Geschäftemacher nutzen die Verunsicherung durch die Corona-Krise gezielt aus. Sie stehen mit angeblichen Corona-Tests vor der Haustür, versprechen Heilung durch Vitaminpräparate oder nutzen die Krise, um mit gefälschten Mails Passwörter abzugreifen.

Fälle wie diese beobachtet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Dazu auch ungewöhnliche Preissteigerungen: Mit 999,90 Euro für zehn Atemschutzmasken oder einem halben Liter Desinfektionsmittel zum Preis von 199 Euro versuchen durchtriebene Anbieter, Profit aus der Notlage zu schlagen.

Um die Betrugsmaschen im Markt umfassend unter die Lupe zu nehmen, sie auszuwerten und dagegen vorzugehen, bittet der vzbv, Beschwerden über Abzocke in der Corona-Krise über www.marktwaechter.de/corona zu melden. “Auch Probleme bei der Stornierung gebuchter Reisen, bei ausgefallenen Veranstaltungen oder durch zu geringe Netzkapazitäten gehören zu den beobachteten Problemfeldern”, so die Verbraucherschützer.

“Die Corona-Krise setzt – neben beeindruckender Solidarität – leider auch vielfältige kriminelle Energien und ruchlose Gier frei. Um das zu stoppen, bitten wir, Verdachtsfälle zu melden”, sagt Sven Scharioth vom vzbv. Die Teams der Marktbeobachtung und der Rechtsdurchsetzung im vzbv werten die eingegangen Beobachtungen aus und behalten sich je nach Lage des Falles juristische Schritte vor.

Rudolf Huber

Hände immer lauwarm waschen

Noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben sich die Deutschen wohl so häufig und gründlich die Hände gewaschen wie jetzt. “Alles richtig und sogar notwendig”, bestätigt Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. “Doch leider belastet das regelmäßige Waschen der Hände die Haut sehr stark: Sie wird trocken, spröde und rissig. Außerdem neigt sie zu Entzündungen oder der Bildung von Ekzemen.”

Desinfektionsmittel verstärken die Symptome durch die alkoholischen Inhaltsstoffe noch zusätzlich. Dazu setzen die derzeitige Kälte und die trockene Heizungsluft in Wohnungen den Händen zusätzlich zu. Die Folge: Die Haut verliert körpereigene Fettanteile und ihren natürlichen Säureschutzmantel besonders schnell. Um das zu verhindern, rät der Experte zu folgenden Maßnahmen:

Waschen Sie sich die Hände gründlich mit lauwarmen Wasser. Die Behauptung, heißes Wasser reinige besser und keimtötender, ist ein Irrglaube – es schadet der Haut eher.

Verwenden Sie eine Seife oder eine Waschsubstanz mit rückfettenden Inhaltsstoffen wie beispielsweise pflanzlichen Ölen. Sie sollten idealerweise pH-neutral sein oder einen pH-Wert von etwa fünf haben.

Putzen Sie im Haushalt möglichst mit Handschuhen, damit die in Wasch- und Putzmitteln enthaltenen Chemikalien vor allem empfindliche Haut nicht noch zusätzlich angreifen.

Zur Handhygiene gehört auch das gründliche Reinigen der Fingernägel, gegebenenfalls auch mit einer speziellen Nagelbürste. Nägel sollten momentan eher etwas kürzer gehalten werden, damit sich erst gar kein Schmutz und Keime festsetzen können.

Das Wichtigste: Cremen Sie Ihre Hände nach dem Waschen regelmäßig mit einer guten Handcreme ein. Diese sollte vor allem reich an hochwertigen Fetten sein, statt an feuchtigkeitsspendenden Inhalten wie Urea oder Glycerin.

Rudolf Huber

Darum ist Schlaf so wichtig

Die Schlafdauer hat erheblichen Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit, berichtet das Magazin Reader’s Digest in seiner aktuellen Ausgabe. “Schlaf ist wie ein Schild, der den Körper schützt”, erläutert die Neurologin Dr. Isabelle Arnulf, Leiterin des Zentrums für Schlafmedizin in Paris. Denn wer regelmäßig zu wenig Schlaf bekommt, erhöht das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf- und andere Erkrankungen.

Nachts finden in der Regel zwei Schlafphasen statt: REM-Schlaf (Rapid Eye Movement, schnelle Augenbewegung) und Non-REM-Schlaf oder Tiefschlaf. Der REM-Schlaf dient dazu, Gedanken zu verarbeiten und die Erlebnisse des Tages in Langzeiterinnerungen umzuwandeln. Der Tiefschlaf wiederum hilft dem Körper, sich von den Anstrengungen des Tages zu erholen.

Wird die Schlafdauer verkürzt, entgeht uns der Großteil des REM-Schlafs am Ende der Nacht. Dadurch hat man seine Emotionen weniger gut im Griff oder bekommt Gedächtnisstörungen. Reader’s Digest gibt in der April-Ausgabe praktische Tipps, wie man mehr erholsamen Schlaf bekommt.

Dazu gehört unter anderem, seine Schlafzeiten möglichst der individuellen natürlichen Aufwachzeit anzupassen, aber auch auf Schlafmittel zu verzichten.

Ralf Loweg

Desinfektionsmittel: So wertvoll wie nie

Desinfektionsmittel sind in der Corona-Krise zu einem seltenen Gut geworden. Hersteller arbeiten deshalb seit längerer Zeit in Sonderschichten.

Laut der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” schätzt Christoph Berg, Geschäftsführer des auf die Ethanol-Branche spezialisierten Analysehauses F.O. Licht, den Mehrbedarf an Reinalkohol zur coronabedingten Mehrproduktion von Desinfektionsmitteln auf 20 Millionen Liter – pro Monat.

Unterstützung kommt nun von vielen Unternehmen, die eigentlich mit Desinfektionsmitteln wenig oder nur am Rande zu tun haben. “Helping Hands” – so nennt beispielsweise die BASF ihre Aktion. Der Konzern hat seine Produktion umgestellt. Tausende Liter Desinfektionsmittel produziert das Unternehmen nach eigenen Angaben täglich.

BASF beliefert vor allem Krankenhäuser in der Region. “Wir wollen helfen, die Verfügbarkeit zu sichern””, sagt Uwe Liebelt, Werksleiter Ludwigshafen. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker starten gar eine gemeinsame Initiative: VCI-Mitgliedsunternehmen, wie eben die BASF oder auch Evonik Industries, beliefern knapp 400 Apotheken in ganz Deutschland mit Rohstoffen zur Handdesinfektionsmittel-Herstellung.

Auch Klosterfrau Healthcare produziert ab Anfang April 2020 Desinfektionsmittel. 500.000 Flaschen sollen laut Pressemitteilung an das Land Nordrhein-Westfalen gehen. Die zuständige Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat bereits zweimal ihre Vorgaben zur Produktion von Desinfektionsmittel gelockert und den Herstellerkreis erweitert.

Nun dürfen Apotheken, die pharmazeutische und chemischen Industrie, und “juristische Personen des öffentlichen Rechts” Desinfektionsmittel nach bestimmten Vorgaben selbst herstellen. Also beispielsweise auch Landkreise, Gemeinden oder auch Universitäten.

Ralf Loweg

Kurzarbeit im Autohaus

Die Autoindustrie kommt mehr und mehr zum Erliegen. Kurzarbeit ist das Gebot der Stunde. Das belegen aktuelle Zahlen: So nehmen bereits rund 70 Prozent der Autohäuser und Kfz-Betriebe Kurzarbeitergeld in Anspruch, um in der Corona-Krise über die Runden zu kommen. Das hat jetzt eine Blitzumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ergeben.

Rund 90 Prozent der Betriebe, die Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen, haben dies für Mitarbeiter des Verkaufsbereichs beantragt und 74 Prozent für Service- und Werkstatt-Personal (Doppelnennungen möglich).

ZDK-Präsident Jürgen Karpinski fordert angesichts der Entwicklung eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes. Denn hier drohe vielen Mitarbeitern im Kfz-Gewerbe eine finanzielle Schieflage. Statt 60 beziehungsweise 67 Prozent des pauschalierten Netto-Entgelts sollte die Richtschnur bei 80 beziehungsweise 87 Prozent liegen.

“Da die überwiegend kleinen und mittelständischen Kfz-Betriebe meist nicht über die notwendigen wirtschaftlichen Rücklagen verfügen, um diese Lücke zu schließen, sollte dies auf dem Weg staatlicher Ausgleichszahlungen erfolgen”, so Karpinski. “Im Rahmen von milliardenschweren Rettungsprogrammen wäre die Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Kurzarbeit eine Linderung existenzieller Nöte der Arbeitnehmer.

Ralf Loweg

Kurzarbeit steigt rasant an

Die Corona-Krise verändert den deutschen Arbeitsmarkt massiv. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) muss mit etwa 2,1 Millionen Kurzarbeitern gerechnet werden.

“Darauf bereiten wir uns erst einmal vor”, sagt BA-Vorstand Christiane Schönefeld der “Neuen Osnabrücker Zeitung. “Aber wir nehmen auch in den Blick, dass die Zahlen deutlich höher sein könnten.

Die Bundesagentur für Arbeit wolle für jedes Szenario eine Antwort haben, so Schönefeld weiter. Die Behörde lasse sich “aber von den großen Zahlen bezüglich Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit nicht irritieren. “Wir arbeiten stattdessen konsequent daran, immer mehr Mitarbeiter an den entscheidenden Stellen einzusetzen.”

Bei den Arbeitsagenturen sind normalerweise 900 Beschäftigte im Bereich Kurzarbeit tätig. Inzwischen seien 2.000 zusätzliche Kräfte für diese Aufgabe identifiziert worden, die nun sukzessive die bisherigen Teams verstärken sollen.

Ralf Loweg

Experten erwarten eine Rezession

Das Corona-Virus richtet auch in der Wirtschaft großen Schaden an. Glaubt man den Experten, sieht es sehr finster aus. Denn das Marktforschungs-Institut GfK bei Nürnberg prognostiziert für den April 2020 einen Rückgang des Konsumklima-Barometers um 5,6 Zähler auf 2,7 Punkte. Zum Vergleich: Niedriger war der Wert zuletzt im Mai 2009.

Der starke Anstieg der Infektionen und die damit verbundenen Beschränkungen hätten zu dem plötzlichen Einbruch geführt, so die Erklärung der Nürnberger Forscher. “Ein so starker Rückgang ist seit Beginn der Erstellung des Konsumbarometers 1994 beispiellos”, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. “Das Corona-Virus hat massive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung in Deutschland.”

Handel, Hersteller und Dienstleister müssten sich auf eine Rezession einstellen. Wie schwer diese ausfällt, werde letztlich davon abhängen, wann die Wirtschaft wieder in eine Art Normalität zurückfinde, so Bürkl.

Die Verbraucher sehen laut GfK wirtschaftlich “sehr schwierige Zeiten” auf Deutschland zukommen. Das Barometer für die Konjunkturerwartung büßt 20,4 Zähler ein und rutscht auf minus 19,2 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im August 2012 gemessen.

Auch die Bereitschaft zur Anschaffung teurer Güter wie etwa Möbel und Autos geht in der Krise deutlich zurück: Das entsprechende Barometer fällt auf 31,4 Punkte von 53,6 Zählern im Februar 2020. “Auf den Handel insgesamt werden schwere Zeiten zukommen”, so das Fazit der GfK.

Ralf Loweg

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