Mehr als 20000 Tote und 70000 Verletzte: Mega-Erdbeben im Südosten der Türkei und Syrien:

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Opferzahlen steigen dramatisch weiter

Nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion steigt die Zahl der Toten immer weiter. In der Türkei kamen offiziellen Angaben zufolge über 17.134 Menschen ums Leben (um 15 Uhr lag die Zahl der Toten bei 14.351), in Syrien mehr als 3.162. Mindestens 70.000 Personen wurden zudem verletzt. Es wird erwartet, dass die Opferzahlen weiter steigen werden, da zahlreiche Menschen noch vermisst werden und sich die Rettungsarbeiten aufgrund schlechter Witterungsverhältnisse vor Ort schwierig gestalten. (Stand; 09.02.23 – 20.50 Uhr Ortszeit)

Die Region war nach dem heftigen Erdbeben am Montag auch von zahlreichen Nachbeben erschüttert worden. An den nachfolgenden Tagen kam es zu weiteren Erdstößen. Zehntausende Gebäude waren bei dem Beben zerstört worden.

red

NATO-Beitritt: Grünen-Außenpolitiker Trittin verurteilt türkische Blockade scharf

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin hat die Blockade des schwedischen NATO-Beitritts durch die Türkei scharf verurteilt. “Die Verweigerungshaltung der Türkei gegenüber Schweden schwächt die NATO”, sagte er dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Mittwochsausgabe). Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nehme “für seinen Wahlkampf alle anderen NATO-Partner in Geiselhaft”, so Trittin.

“Das ist ein schäbiges Verhalten”, komme aber nicht überraschend, sagte der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. Die Türkei werde immer mehr zum Sicherheitsrisiko für Europa und das transatlantische Bündnis. So blockiere die Türkei nicht nur die NATO-Erweiterung, sondern breche auch das Waffenembargo gegen Libyen und suche nach Gas in EU-Gewässern.

Nach der Verbrennung eines Korans bei einer Kundgebung am Wochenende in Stockholm will Erdogan den Beitritt Schwedens zur NATO blockieren.

red

14-Jährige Ece (†) aus Illerkirchberg: Täter legt Geständnis ab

Illerkirchberg/Ulm. Vor mehr als einem Monat sorgte die Bluttat in Oberkirchberg bei Ulm für großes Entsetzen. Am 05. Dezember wurde die 14-Jährige Ece Sarıgül aus Illerkirchberg umgebracht. Ihre 13-jährige Freundin schwer verletzt. Die Polizei hatte schnell einen dringend Tatverdächtigen 27-Jährigen aus Eritrea festgenommen. Der schwieg seitdem – bis jetzt.

Das schreibt die Staatsanwaltschaft Ulm:

Im Fall des Tötungsdelikts vom 5. Dezember 2022 in Oberkirchberg teilen die Ermittlungsbehörden mit, dass der sich weiterhin in einem Justizvollzugskrankenhaus befindende 27-jährige Beschuldigte im Rahmen einer förmlichen Vernehmung am 5. Januar 2023 eingeräumt hat, mit einem Messer auf ein Mädchen mehrfach eingestochen zu haben. Auch habe er die Mädchen zuvor nicht gekannt.

Seine Angaben stimmen insoweit auch mit den mittlerweile vorliegenden Erkenntnissen der Spurenauswertung überein. So konnten sowohl am mutmaßlichen Tatmesser als auch an seiner Kleidung DNA-Spuren der getöteten 14-Jährigen festgestellt werden. Am fraglichen Messer befand sich zudem DNA-Material des Beschuldigten.

Zur Motivlage dauern die Ermittlungen unverändert an. Angaben des Beschuldigten hierzu bedürfen der weiteren Überprüfung und können zum derzeitigen Ermittlungszeitpunkt ohne Gefährdung des Untersuchungszwecks noch nicht mitgeteilt werden.

Die geschädigte 13-Jährige konnte das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

red

Imame in Deutschland kritisieren Taliban wegen Uni-Verbot für Frauen scharf

Münster – Das von der afghanischen Taliban-Regierung ausgesprochene Universitätsverbot für Frauen stößt bei deutschen Imamen auf scharfe Ablehnung. Unter der Überschrift „Nicht unser Islam“ schreiben 25 muslimische Geistliche, dass ein Ausschluss der Frauen von Hochschulen nicht mit ihrer Religion im Einklang stehe. „Frauen daran zu hindern, Bildungsinstitutionen zu besuchen bzw. zu arbeiten und sich zu verwirklichen, zementiert Strukturen der Abhängigkeit dieser Frauen vom Patriarchat. Dies steht im fatalen Widerspruch zum Islam, wie wir ihn verstehen und vermitteln“, heißt es in einer Erklärung, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Donnerstagausgabe berichtet. Auf Initiative des Münsteraner Religionswissenschaftlers Mouhanad Khorchide hat sich die Gruppe zu dem Verein „Begegnung zwischen Imamen, Wissenschaft und Gesellschaft“ zusammengeschlossen. Es ist das erste Mal in Deutschland, dass sich Imame kritisch zum Taliban-Regime in Afghanistan äußern.

Die muslimischen Geistlichen argumentieren mit dem Menschenbild ihrer Religion. „Der Islam, wie wir ihn verstehen, lehrt, dass der Mensch an sich, unabhängig davon, ob Mann oder Frau, ein von Gott gewolltes selbstbestimmtes Subjekt ist“, steht in der Erklärung. Dabei trage Bildung, so die Imame, zur Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen für die Entfaltung dieser Selbstbestimmung des Einzelnen bei.

Sie beziehen sich auf den Religionsstifter Mohammed, der Bildung als „religiöse Pflicht für jeden Mann und für jede Frau“ bezeichnet habe. Die Unterzeichner der Erklärung appellieren an die afghanischen Machthaber, „frauen- und menschenfeindliche Handlungen im Namen des Islams dringend zu unterlassen“. Die deutsche Politik und Zivilgesellschaft müsse klare Schritte einleiten, „um den Frauen vor Ort zu helfen, ihre Rechte auf Bildung und Freiheit zurückzubekommen“.

Appelle allein würden nicht ausreichen. Es müsse stattdessen zu „konkreten Handlungen kommen, die den Frauen zugutekommen“.

red

14-jähriges Mädchen stirbt nach Messerattacke – 27-Jähriger festgenommen

Nach einem Angriff auf zwei Mädchen in der Gemeinde Illerkirchberg im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis ist eine 14-Jährige Deutsche mit türkischen Migrationshintergund ihren Verletzungen erlegen. Das teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Ein 27-jähriger Tatverdächtiger soll zuvor die Kinder am Montagmorgen auf dem Weg zur Schule mit einem Messer angegriffen haben.

Was war genau passiert?

Gegen 7.30 Uhr hatten Zeugen der Polizei gemeldet, dass in Oberkirchberg zwei Mädchen angegriffen und verletzt worden seien. Der alarmierte Rettungsdienst kümmerte sich sofort um die 13 und 14 Jahre alten Mädchen und brachte sie in Kliniken. Dort verstarb die 14-Jährige im Laufe des Tages. Die noch laufende Obduktion soll nähere Hinweise auf die genaue Todesursache geben.

Die Polizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Sie erfuhr, dass der Angreifer aus einer benachbarten Asylbewerberunterkunft gekommen und nach der Tat dorthin wieder geflüchtet sei. Als die Polizei diese mit Spezialkräften durchsuchte, traf sie dort auf drei Bewohner, alle Asylbewerber aus Eritrea. Zwei nahm sie mit zur Dienststelle. Der Dritte war verletzt und musste in ärztliche Behandlung.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurden die Mädchen vermutlich mit einem Messer angegriffen. Die Mädchen waren zu dieser Zeit auf dem Weg zur Schule. Die 14-Jährige musste nach dem Angriff noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in die Klinik gebracht wurde, wo sie trotz aller ärztlichen Bemühungen verstarb. Auch die 13-Jährige, ebenfalls eine deutsche Staatsangehörige, musste schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt in einer Klinik behandelt werden.

Der 27-Jährige, der verletzt in der Unterkunft angetroffen wurde, steht im Verdacht, die Mädchen angegriffen zu haben. Bei ihm fand die Polizei auch ein Messer, welches als Tatwaffe in Betracht kommt. Der Verdächtige befindet sich aktuell unter polizeilicher Bewachung in einem Krankenhaus.

Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten.

Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren. Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten.

red

Lange Haftstrafen im “NSU 2.0”-Prozess

Frankfurt/Main – Im Prozess um Drohschreiben mit der Unterschrift “NSU 2.0” ist der Angeklagte zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt am Main sprach den Mann am Donnerstag schuldig. Er soll zwischen Anfang August 2018 und Ende März 2021 mehr als 80 Drohschreiben per Fax, E-Mail oder SMS an verschiedene Empfänger versandt haben.

Die Unterschrift “NSU 2.0” spielt dabei auf die rechtsterroristische Gruppe “Nationalsozialistischer Untergrund” an. Weitere Drohmails mit dem Kürzel “NSU 2.0” werden sogenannten “Trittbrettfahrern” zugeordnet. Der jetzt verurteilte Mann war Anfang Mai 2021 festgenommen worden, im Oktober 2021 folgte die Anklage.

red

Mehr Menschen reisen immer häufiger mit dem Auto

Für Reisen ist das Automobil bundesweit Verkehrsmittel Nummer eins geblieben. Noch mehr: Durch die Corona-Pandemie hat das Reisen mit dem Auto zuletzt weiter an Bedeutung gewonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde 2021 für mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der 178,2 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland auf das Auto zurückgegriffen – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019.

Damals wurde das Auto für 59 Prozent der Reisen als Verkehrsmittel genutzt. Ein Rückgang ist hingegen bei den Flugreisen zu erkennen: Deren Anteil halbierte sich nahezu – von 17 Prozent im Jahr 2019 auf 9 Prozent im Jahr 2021. Zugreisen lagen 2021 mit einem Anteil von 17 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie 2019 (16 Prozent). Andere Verkehrsmittel wie etwa Schiffe und Reisebusse machten 2021 einen Anteil von sechs Prozent aus.

Auch bei der getrennten Betrachtung von Auslands- und Inlandsreisen zeigt sich die Bedeutung des Autos als meist genutztes Reiseverkehrsmittel: Mit 59 Prozent wurde 2021 die Mehrheit der Reisen ins Ausland mit dem Auto unternommen. Bei Inlandsreisen lag der Anteil bei 72 Prozent.

Deutliche Unterschiede ergeben sich beim Blick auf die Flugreisen: Während 30 Prozent der Auslandsreisen im Jahr 2021 mit dem Flugzeug zurückgelegt wurden, betrug der Anteil innerhalb Deutschlands lediglich ein Prozent. Höher fiel der Anteil an Zugreisen im Inland aus: Mehr als jede fünfte Reise (22 Prozent) erfolgte 2021 auf diese Weise. Bei Auslandsreisen wurde der Zug für fünf Prozent der Reisen als Verkehrsmittel genutzt. Unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel waren die beliebtesten Ziele für Reisen ins Ausland im Jahr 2021 Italien (16 Prozent), Österreich (15 Prozent) und Spanien (elf Prozent).

mid/wal

Mindestens 40 Menschen sterben bei Minenunglück in der Türkei

Bartin – Bei einem Minenunglück in der türkischen Schwarzmeerprovinz Bartin sind mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der türkische Innenminister am Samstag mit. Über zwei Dutzend Menschen sollen verletzt worden sein.

Am Freitagabend hatte eine Explosion die betroffene Kohlemine in der Bergbaustadt Amasra erschüttert. Nach Angaben der Behörden soll die Explosion am Freitag kurz nach 18 Uhr Ortszeit in etwa 300 Metern Tiefe durch einen Transformator verursacht worden sein. Zum Zeitpunkt der Explosion waren insgesamt 110 Arbeiter in der Mine.

Mehrere dutzende Menschen konnten aber auch gerettet werden, weitere könnten noch in der Mine eingeschlossen sein. Auf Fernsehbildern waren besorgte Menschenmengen zu sehen, die sich nahe des Mineneingangs versammelten. Präsident Erdogan sagte ein Besuchsprogramm in der südöstlichen Provinz Diyarbakir ab und wurde am Samstag am Unglücksort erwartet.

Die bisher schlimmste Minenkatastrophe in der Türkei ist erst wenige Jahre her: 2014 starben bei einem Brand in einem Kohlebergwerk in der Stadt Soma in der Westtürkei 301 Menschen. Damals war ein Feuer in der Mine ausgebrochen. Bei einem weiteren Minenunglück, ebenfalls in 2014, kamen in der zentraltürkischen Stadt Ermenek 18 Menschen ums Leben.

red

FDP-Vize Kubicki beleidigt türkischen Präsidenten Erdoğan

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfang Kubicki hat bei einer Veranstaltung erneut zu einem Rundumschlag ausgeholt. In seiner Wahlkampfrede ging er diesmal den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan scharf an.

Hildesheim – Bei einer Wahlkampfveranstaltung im niedersächsischen Hildesheim hat Wolfgang Kubicki, den türkischen Präsidenten Erdogan beleidigt. Laut einer Meldung des Fernsehsenders NTV, hat der 70-Jährige bei einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei vor der Wahl in Niedersachsen scharfe Kritik an Erdoğan und der Bundesregierung geübt.

Der FDP-Politiker forderte von der Ampelkoalition bei einer möglichen nächsten Flüchtlingskrise, nicht wieder “einfach die Arme aufzumachen”. Dabei warf er der Regierung in Ankara vor, dass sie die nächste Krise mit Vorsatz auslösen könnte. “Erdoğan, die Kanalratte”, sagte Kubicki.

Auch Wirtschaftsminister Habeck wurde vom FDP-Politiker attackiert – die Gasumlage sei „Quatsch“. Der Staat würde von hohen Energiepreisen profitieren, weshalb er Steuern und Abgaben darauf senken müsse, so Kubicki

Deutschland müsse selbst Erdgas fördern und Atomkraftwerke weiterlaufen lassen. Schnelle Waffenlieferungen an die Ukraine halte er für keine gute Idee. „Wann kommt der Punkt, an dem Putin uns als Kriegspartei sieht?“, fragte Kubicki. Lob gab es für Kanzler Olaf Scholz, dem oftmals Zögern und Zaudern vorgeworfen wird: „Ich bin froh, dass jemand regiert, der nachdenkt, bevor er entscheidet.“

red

CDU und FDP fordern Neubewertung des EU-Türkei-Deals

Angesichts steigender Migrantenzahlen auf der sogenannten Balkanroute plädieren Außenpolitiker aus Union und FDP für eine Revision des 2016 getroffenen Flüchtlingsabkommens zwischen der EU und der Türkei. Es sei mittlerweile “offenkundig, dass das Türkei-Abkommen erodiert”, sagte der CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul der “Welt”. Deswegen sei es dringend nötig, dass die Bundesregierung “in Ankara vorstellig wird und den türkischen Präsidenten Erdogan an die Verpflichtung erinnert, die er eingegangen ist”.

Die steigenden Zahlen auf der Balkanroute führen Menschenrechtsorganisationen derzeit vor allem auf die Angst syrischer Migranten vor Rückschiebung ins Kriegsgebiet zurück. Da das Verhältnis der Türkei zu Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) belastet sei, werde sich “Bundeskanzler Scholz persönlich kümmern müssen”, sagte Wadephul. Für die Vorgängerin Angela Merkel (CDU) sei ein enger Draht zum türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan immer wichtig gewesen.

Dass es bei dem Thema in Berlin bisher “keine Aktivitäten” gebe, könne sich Deutschland nicht leisten. “Wir sind das Zielland”, so Wadephul weiter. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lechte sagte der “Welt”, dass der EU-Türkei-Deal weiterentwickelt werden müsse.

“In Sachen Flüchtlingen sitzen Türkei und EU im gleichen Boot.” Erdogan habe mit den 3,5 Millionen Migranten freilich stets ein probates Druckmittel gegenüber den Hauptstädten westlich des Bosporus in seinem politischen Instrumentenkasten. Wichtig sei nun, das Flüchtlingskommissariat und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen “auch in finanziell herausfordernden Zeiten auf keinen Fall dem Rotstift der Bundesregierung zum Opfer fallen” zu lassen, sagte Lechte weiter.

Die Flüchtlingshilfe vor Ort sei um den Faktor 20 günstiger als für einen Flüchtling, der in Deutschland direkt versorgt wird. Die steigenden Zahlen sorgen in vielen Bundesländern und Kommunen inzwischen zu Sorgen vor Überlastung. In den Aufnahmezentren gebe es derzeit ein “hohes Ankunftsgeschehen”, bestätigte Dirk Adams (Grüne), Thüringer Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, der “Welt”.

Die Fluchtbewegung nach Europa bleibe ein “Dauerthema”. Von der Bundesregierung erwartet der Thüringer, wieder eine “regelmäßige Berichterstattung” aufzunehmen, um die Verteilung auf die Kommunen besser planen zu können. Weil aus Berlin zuletzt keine Prognosen mehr über ein zu erwartendes Migrationsaufkommen veröffentlicht wurden, hatten die Länder selbst Schätzungen angestellt.

Adams sieht den Bund aber auch in der Pflicht, wegen der jüngsten Entwicklung zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Integrations- und Flüchtlingsministerin von Nordrhein-Westfalen, Josefine Paul (Grüne), sagte der Zeitung, dass das Land zu seiner humanitären Verantwortung stehe. “Wir bereiten uns derzeit darauf vor, dass gerade im späteren Herbst und Winter wieder mehr Menschen zu uns kommen könnten.”

Bei dieser Herausforderung müssten alle – also Bund, Länder und Kommunen – an einem Strang ziehen.

red

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