Akku wieder häufigste Pannen-Ursache

Der Negativ-Spitzenreiter bleibt unverändert: Die 1.750 ADAC-Straßenwachtfahrer hatten 2019 bei 3.756.226 Einsätzen wieder häufig Arbeit mit Batterie-Defekten. Die Akkus führen mit 41,8 Prozent die Pannenstatistik an, gefolgt von Problemen mit dem Motormanagement mit 17,4 Prozent. Knapp ein Viertel aller Pannen hat seine Ursache in Fehlern etwa bei Karosserie, Bremsen, Fahrwerk, Anlasser und Beleuchtung.

“Auffällig ist der steigende Anteil an Reifenpannen, der erstmals über sieben Prozent liegt”, heißt es in der Jahresbilanz der Gelben Engel. Der Trend zu Pannensets statt Ersatz- oder Noträdern veranlasse offenbar viele Fahrer, die Straßenwacht zu rufen, statt wie früher den Reifen selbst zu wechseln.

Deutlich wird in der Aufstellung, dass sich die Pannen wegen der Batterie zwischen deren fünften und sechsten “Lebensjahr” häufen und sich dann bei elf Jahren auf hohem Niveau einpendeln. Aber auch viele junge Fahrzeuge bleiben mit leerer oder defekter Batterie liegen – “durch zahlreiche elektrische Verbraucher und unzureichendes Batteriemanagement wird der Akku schnell überlastet”, so die Experten.

Genau analysiert wurden vom ADAC Modelle, von denen in Deutschland mindestens 7.000 Stück pro Jahr angemeldet waren. Mit interessanten Ergebnissen: Durchgehend besser als der Durchschnitt waren etwa Toyota Aygo, Mini, Mercedes A-Klasse und BMW X3. Die Problemfälle fielen nicht in allen Jahren negativ auf. Überdurchschnittlich oft defekt waren 2019 der 2011er Kia Ceed und bei den ganz jungen Fahrzeugen wieder der Nissan Qashqai. Ein Sprecher: “Bei Letzterem sind Batteriedefekte die häufigste Ursache.”

Weil erstmals die Pannenkennziffer, also die Zahl der Pannen pro 1.000 zugelassener Fahrzeuge, für Autos von drei bis 20 statt bisher bis zehn Jahren berechnet wurde, ermöglicht die Statistik auch einen Blick auf die Youngtimer. “Herausragend hier: Der Toyota Yaris, der mit zehn Jahren und mehr immer noch zuverlässig fährt”, so der ADAC.

Rudolf Huber

Neuzulassungen in Deutschland weiter auf Talfahrt

224.558 Personenkraftwagen (Pkw) wurden im Juni 2022 neu zugelassen, das waren nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts -18,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um -21,3 Prozent zurück, ihr Anteil betrug danach 64,3 Prozent, die privaten Neuzulassungen nahmen im Berichtsmonat um -11,6 Prozent ab.

Nach Abschluss des ersten Zulassungshalbjahres wurden insgesamt 1.237.975 Neuwagen zugelassen und damit -11,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Unter den deutschen Marken erreichte Mercedes mit +9,5 Prozent eine Zulassungssteigerung. Die weiteren Marken verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresmonat Rückgänge, die bei Porsche mit -3,5 Prozent sowie BMW mit -9,8 Prozent am geringsten ausfielen. Die weiteren Markenverzeichneten hingegen zweistellige Rückgänge, die von -10,3 Prozent bei Ford bis -67,0 Prozent bei Smart reichten (Audi: -13,1 %, Opel: -17,7 %, Mini: -22,9 %, VW: -24,0 %). VW war mit 19,4 Prozent die anteilstärkste deutsche Marke.

Unter den Importmarken erreichten im Berichtsmonat Juni insgesamt fünf Marken ein positives Zulassungsergebnis. Für Polestar wies die Statistik mit +58,6 Prozent den deutlichsten Anstieg sowie einen Zulassungsanteil von 0,1 Prozent aus. Für die Importmarken Dacia (+40,3 %), DS (+32,9 %), Alfa Romeo (+18,7 %) und Kia (+0,2 %) waren ebenfalls zum Teil deutliche prozentuale Zulassungssteigerungen zu verzeichnen. Die weiteren Importmarken verbuchten hingegen Zulassungsrückgänge, die bei Suzuki (-67,4 %) und Mazda (-50,4 %) mehr als 50 Prozent ausmachten. Den größten Neuzulassungsanteil erreichte Skoda mit 5,5 Prozent.

32.234 Elektro- (BEV) Neuwagen kamen zur Zulassung und damit -3,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil betrug 14,4 Prozent. Innerhalb der ersten sechs Monate zeigte sich bei dieser Antriebsart ein Anstieg von +12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einem hybriden Antrieb waren im Juni 65.363 fabrikneue Pkw ausgestattet. Das waren -14,6 Prozent weniger als im Vergleichsmonat. Ihr Anteil betrug 29,1 Prozent. 26.203 dieser Hybride waren den Plug-ins zuzuordnen. Das Zulassungsminus betrug bei dieser Antriebsart -16,3 Prozent, ihr Anteil lag bei 11,7 Prozent. Die Anzahl neu zugelassener Pkw mit Benzinantrieb ging um -23,2 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 37,0 Prozent. Der Anteil der dieselbetriebenen Neuwagen betrug nach einem Rückgang von -22,3 Prozent 18,9 Prozent. Mit 1.120 Einheiten wurden +64,2 Prozent mehr Neuwagen mit der Antriebsart Flüssiggas zugelassen, ihr Anteil belief sich auf 0,5 Prozent. Bei den Erdgasfahrzeugen (116 Pkw) gab es hingegen einen Rückgang von -75,2 Prozent, ihr Anteil machte 0,1 Prozent aus.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt